Nach der Präsentation unseres 68 Seiten starken Vertikalmagazins machen wir weiter mit unserer Jubiläumswoche anlässlich 10 Jahre. Wir blicken zurück auf die Spieler von 2014 bis heute und haben unsere Traum11 zusammen gestellt. Naheliegend wäre, einfach die Champions League-Mannschaft von 2023/2024 zu nehmen. Aber das wäre laaaangweilig.
System: 3-5-2
Tor:
Gregor Kobel
Die Eindrücke von Nübel Nübel Nübel sind noch frisch, aber in den Saisons 2019 bis 2021 hatten wir „so einen Gott, Junge“ im Tor. Nach einem Spiel gegen Schalke 04 schrieben wir: “Dann in der 82. Minute eine Parade wie ein Kunstwerk. Der eingewechselte Allessandro Schöpf mit einem fein gezirkelten Fernschuss: Kobel fliegt, er steht in der Luft, aus seiner Körperspannung lässt sich der Strom für ein Einfamilienhaus speisen, mit der rechten Hand lenkt er den Ball ans Lattenkreuz.“ Mit seiner fast schon beängstigenden Präsenz gab er dem Team Sicherheit und Orientierung. Mir übrigens auch. Bei vielen Keepern der letzten zehn Jahre hatte ich Angst, wenn eine Flanke in den Strafraum flog. Bei Kobel machte ich mir ein Bier auf.
Abwehr:
Antonio Rüdiger
Viele hielten nicht viel von Rüdi in seiner Zeit beim VfB und waren froh als er schließlich zur Roma nach Italien wechselte. Oft wollte er zu viel, wollte alles alleine richten beim VfB, eine Anwandlung, die er heute noch manchmal hat. Aber er war auch einer der Garanten für den Klassenerhalt 2015. Und ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn bei Real Madrid oder in der Nationalmannschaft sehe.
Benjamin Pavard
Der Vertikalpass auf Carlos Mané gegen Fürth, klar. “Pavards Pass teilte die Fürther Abwehr wie Moses das Rote Meer“, schrieb Bernd Sautter dazu. Er hielt unseren Champagner-Spieler für eine Kreuzung aus Gilbert Gress und Franz Beckenbauer und attestierte ihm ein dritten Auge, das irgendwo über dem Stadion schwebt, mit dem er jeden Quadratzentimeter vermisst.
Waldemar Anton
Er spielt nicht spektakulär, aber er ist souverän, dass es fast schon wieder spektakulär ist. Schon 2019 schreib „The Gudardian“: “The German is a top tackler and relies more on positioning than pace. He can pick out a pass, bring the ball out from the back with utmost comfort and is a real leader.“
Mittelfeld:
Borna Sosa
Der sympathische Blonde mit dem goldenen linken Fuß. SPOX schrieb über ihn: “Wer die butterweichen Flanken des Kroaten sieht, will ihn sofort heiraten“ und Football First beschrieb ihn so: “Sosa’s crossing ability is unique in an era where crossing is becoming a ‘dying art’ in the game. (…) When Sosa is about to cross the ball it’s like watching a composer or an artist at work“. Sosa entwickelte sich beim VfB zum unverzichtbaren Schlüssel- und Unterschiedspieler, er wurde Nationalspieler und WM-Dritter und sympathisches Aushängeschild des VfB.
Wataru Endo
„Und Endo wird Schwabe!“, Wolff-Christoph Fuss übertrieb nicht, als er dies nach Endos Treffer zum 2:1 gegen den 1. FC Köln in der Nachspielzeit des 34. Spieltags der Saison 2021/2022 sagte. Wir haben ihn hier in Stuttgart ins Herz geschlossen. Weil er immer alles für den VfB tat. Weil er unkaputtbar war. Weil ohne ihn einfach nichts ging. Er war Herz und Hirn der Mannschaft. Er konnte kein schlechtes Spiel machen, hatte stets die besten Lauf- und Zweikampf-Werte und war eine Inspiration für seine Mitspieler. Einfach eine Mensch-Maschine.
Angelo Stiller
Als Endo den VfB in Richtung Liverpool verließ, brach es nicht nur mir das Herz. Aber es ging mir kurz danach auf, weil der von Hoffenheim verpflichtete „Ange” ab seinem ersten Spiel so auftrat, als er ob er schon seit Jahren das Trikot mit dem Brustring trüge. Zusammen mit Atakan Karazor bildete er das unersetzliche Herzstück des VfB. Der ballsichere Stiller strukturiert das Spiel nach vorne, weiß immer, wo sich Räume ergeben und welche Aktion gefragt ist. Dass er auch Innenverteidiger spielen kann, zeigte er beeindruckend in Dortmund.
Filip Kostic
Vor allem gegen Ende der Saison 2014/2015 machte er viele Bling-Bling-Spiele, wir schrieben damals: „Ihm reicht eine Lücke so groß wie der Hintern von Kim Kardashian, um zu seinen ausufendern Läufen anzusetzen.“ Ich war bis zu seinem Wechsel zum HSV verliebt in Filip: Der Serbe baute seine Flankenläufe kaskadisch auf, ihm gelangen auf seiner Seite weit ausschwingende Momente, er konnte mit seinem linken Fuß Räume öffnen, da wurden aus kleinen Gassen plötzlich Boulevards.
Enzo Millot
Der ehemalige Filou kann auf der Sechs spielen, auf der Acht – bei mir nimmt er die zehn ein. Wir steckten den jungen Franzosen in unser magisches Dreieck 2.0: “Enzo Millot, der junge Zauberlehrling des Trios, bringt Frische und Leichtigkeit in das magische Dreieck 2.0. Sein Spielverständnis und seine Kreativität auf dem Spielfeld gleichen einem Zauberbuch, aus dem der junge Franzose während des Spiels immer wieder vorliest. Millot ist der Schlüssel für die Magie. Seine Pässe, die einmal wie mit dem Lineal gezogen wirken, eine anderes Mal wie mit der Präzision eines Zirkels gespielt sind, bilden die magischen Formeln, um Angreifer in optimale Positionen zu bringen.“
Sturm:
Serhou Guirassy
Ein No-Brainer. Erstaunlich, dass wir bis heute noch nie einen Artikel über ihn geschrieben haben. Weil wahrscheinlich alles gesagt ist über den Rekordmann der Saison 2023/2024: Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore, Tore.
Daniel Ginczek
Er könnte in meiner Traumelf dieselbe Rolle einnehmen wie 2017/2018 als kongenialer Partner von Mario Gomez. Mit zwei Kreuzbandrissen, einem Bandscheibenvorfall und unzähligen Muskelverletzungen wurde er zum Stuttgarter Schmerzensmann. Ginczek und wir sind Lebens- und Leidensgefährten geworden. Stuggi. Ginni. Love. Unvergessen sein Tor gegen Paderborn 2015.
Trainer:
Sebastian Hoeneß
Das war einfach. Ohne ihn wäre der VfB 2023 abgestiegen. Nur mit ihm war die traumhafte Saison 2023/2024 möglich. Er machte jeden Spieler besser, er entwickelte ein Spielkonzept, das zur Mannschaft passt. Er brachte ihr Widerstandsfähigkeit und Ehrgeiz bei.
Buzzes VfB-Traumelf 2014 bis 2024 lautet:
Kobel – Sosa, Pavard, Anton – Endo, Ascacibar – Gonzalez, Mané, Millot – Guirassy, Kalajdzic.
Trainer: Hoeneß
Bei unserer kleinen Jubiläumsfeier baten wir die Gäste, Ihre VfB-Traumelf der letzten zehn Jahre aufzustellen. Wie lautet Eure? Wir sind gespannt: Hat jemand ein Herz für Lord Hlousek? Wer nimmt Gonzo Castro? Schaffts Moritz Leitner in die Auswahl?
Ihr wollt die letzten zehn Jahre Paroli passieren lassen? Dann ist unser Vertikalmagazin genau das Richtige für Euch. Auf 68 Seiten haben wir ein Best of Vertikalpass zusammen gestellt plus einige neue, unveröffentlichte Texte. Sehenswert finden wir. Schnell sein lohnt sich, das Magazin ist limitiert.
Bilder:
Imago, One Football, Alexander Hassenstein/Kaspar-Bartke/Maja Hitij/Adam Pretty/Christof Koepsel/Matthias Hangst, jeweils Getty Images, Ronny Hartmann/AFP
Meine Traumelf 2014-2024 (vor allem 2024):
1)Elf kleine Spielerlein/Die träumten einen Traum/Der Eine hat nicht mitgepennt/Da war’n sie noch zu zehnt.
2)Zehn kleine Spielerlein:/“Aufs Spiel lasst uns jetzt freu’n!“/Der Eine hatt’ ein Blitzgespräch/Da waren’s nur noch neun.
3)Neun kleine Spielerlein/Die trafen sich bei Nacht/Der Eine hatt’ was andres vor/Da warens nur noch acht.
4)Acht kleine Spielerlein/Die sagten, dass sie blieben/Der Eine hat das Geld gezählt/Da waren’s nur noch sieben.
5)Sieben kleine Spielerlein/Die aßen ein paar Macs/Der Eine hatt’ sein Hund dabei/Da warens nur noch sechs.
6)Sechs kleine Spielerlein/Die trafen sich auf Strümpf/Der Eine hatt’ schon Schuhe an/Da waren’s nur noch fünf.
7)Fünf blonde Spielerfrau’n/Die saßen mal beim Bier/Die Eine hat die Hosen an/Da warens nur noch vier.
8)Vier kleine Spielerlein/Besprachen eine Gaunerei/Der Eine war der Obergauner/Da waren’s nur noch drei.
9)Drei kleine Spielerlein/Die glaubten an Zauberei/Der Eine hat sich weggebeamt/Da warens nur noch zwei.
10)Zwei kleine Spielerlein/Die wurden immer kleiner/Der Eine hat sich aufgelöst/Da war es nur noch einer – und der bleibt, gell, Trainer!
(Zu singen nach der Melodie von “Ten Little Injuns”.)
Im Moment wird unsere Traumelf 24 eher zur Alptraumelf… Waldi zum BVB bricht mir definitiv das Herz. Mislintat wird sicher unsere Besten holen, top top top Gruss nach DO geht raus (nicht) 🙄 Serhou wird folgen, mehr Etat hat er ja… Ich kann es tatsächlich so total gar nicht nachvollziehen, warum die Truppe nicht noch ein Jahr zusammen CL spielt, internationale Erfahrung sammelt, die Bühne rockt und dann wechselt… so kann man sich als BVB Platz vier erkaufen…
Ich hab grade so gar keine Lust auf die leeren Worthülsen „unserer“? ? ? Nationalspieler, meine Enttäuschung ist im Moment grösser… bei Waldi war ich mir eigentlich recht sicher, dass er bleibt…. mal sehn ob sich Maxistädt samt Influenzerin auch noch zu höheren Weihen berufen fühlt… Führich heute in der PK einfach nur peinlich schrecklich – im Moment bin ich Spieler beim VfB … ich bin VfB Fan seit 1984 falls es jemanden interessiert 😳 und das völlig ohne Worthülsen 🙄
Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen, fühle mich sehr wohl, was in den den Medien gesprochen wird ist doch normal, habe doch gerade verlängert, mache mir keine Gedanken und konzentriere mich auf die EM!!
Ja, alles hohle Phrasen, könnte 🤮.
Na ja, unsere Hoffnung muss jetzt sein, dass die Verantwortlichen ruhig bleiben und sich unsere Vergangenheit nicht wiederholt. Alles ab Platz 10 wäre für mich total ok!!