Freitag Abend, 18:30 Uhr. Auswärts in Aue. Gepfiffen von Felix Zwayer, kommentiert von Jörg Dahlmann. Mehr Zweitklassigkeit geht eigentlich nicht.
Aber natürlich musst du auch solche Spiele gewinnen, wenn Du aufsteigen willst. Vor allem, wenn ein Zweitliga-Gigant gegen einen 17.000-Einwohner-Ort wie Aue antritt. Tim Walter setzte dafür statt des Doppel-Ochsen-Sturms auf das argentinische Wusel-Duo Gonzalez und Klimowicz.
Leider zeigte der Auswärtsauftritt in Aue aber wieder die Probleme, die der VfB Stuttgart bisher gegen tiefstehende Gegner hatte: Viel Ballbesitz, wenig Chancen. Dementsprechend aufregend war die erste Halbzeit.
Noch schlimmer als die Offensiv-Bemühungen des VfB Stuttgart waren allerdings die Anekdoten, die Sky-Kommentator Jörg Dahlmann zum besten gab. Ungeachtet dessen, was gerade auf dem Spielfeld passierte. Immerhin wissen wir jetzt auch, dass Tassos Donis bald nach Eindhoven geht.
Einen Aufreger spielerischer Art gab es dann doch noch: Nicolas Gonzalez wurde im Auer Strafraum gefoult. Das sahen alle so. Alle bis auf Felix Zwayer und das Kellerpersonal in Köln. Wie sagte Thomas Hitzlsperger im Halbzeit-Interview sinngemäß: Wer in dieser Situation darüber diskutiert, ob es ein Strafstoß war, hat noch nie ein Fußballspiel gesehen. Word!
Und weil Phillip Klement dann auch noch kurz vor der Halbzeit einen Kopfball aus vier Metern unverständlicherweise neben das Tor setzte, ging es mit einem 0:0 zur Halbzeit. Hier die fragliche Szene.
Die zweite Halbzeit begann mit Silas Wamangituka statt Matteo Klimowicz. Ob man ihn jetzt “Ouamahschitüka”, “Wamangituka” oder doch “Oumahgitüka” ausspricht, ist nach wie vor ungewiss. Die von Jörg Dahlmann favorisierte Formulierung “der Mann aus dem Kongo” ist aber definitiv nicht unser Favorit.
Leider war auch die zweite Halbzeit aus VfB-Sicht nicht viel erfolgreicher. Negativer Höhepunkt war sicherlich die gelb-rote Karte gegen Borna Sosa nach einer Schwalbe im Auer Strafraum. Ja, die Schwalbe war unstrittig. Aber wir dürfen gespannt sein, ob Zwayer Vergehen dieser Art auch bei anderen Teams gleichermaßen konsequent bestraft – zum Beispiel bei den Bayern.
Zwischendurch brannte es es auch mal kurz im Gästeblock. Oder besser gesagt: es rauchte. So sehr, dass Felix Zwayer das Spiel abbrechen musste, weil er nichts mehr sah. Als ob er vorher … lassen wir das.
Drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte dann der Auer Stürmer Testroet noch die Riesenchance zum Siegtor. Manchmal ist es doch ganz gut, nur in der zweiten Liga zu kicken.
Nach 97 Minuten stand es schließlich verdient 0:0. Eigentlich zu wenig für den VfB Stuttgart. Andererseits: Nach wie vor ohne Gegentor gegen Erzgebirge Aue. Seit neun Pflichtspielen ungeschlagen. Tabellenführer. Was will man mehr?