Mini-Feature, VertikalGIF, VfB
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VertikalGIF #SGEVfB: Dicke Luft vor dem Main Event

Geht’s euch auch so? In jeder Länderspielpause steigt die Angst, dass der magische Lauf des VfB endet. Und auch ohne die nervigen Unterbrechungen mit dem Stimungsdownder namens Nationalmannschaft: Wie hätten wir eigentlich vor einem Jahr reagiert, wenn uns jemand gesagt hätte, der VfB gewinnt erst gegen Borussia Dortmund und dann bei Eintracht Frankfurt – und beide Male hoch verdient?

 

Dabei sahen die Zahlen gar nicht so gut aus: Die Eintracht hatte seit einem Jahr kein Heimspiel verloren und der VfB hatte zuletzt gar 2016 in Frankfurt gewinnen können. Andererseits hatte man auch schon lange nicht mehr verloren: Die letzten drei Spiele bei den Hessen endeten allesamt 1:1.

 

Die Partie zwischen Stuttgart und Frankfurt ist auch immer ein Aufeinandertreffen von zwei großen, lauten und leidenschaftlichen Fansszenen, zuletzt erlebt im Pokalhalbfinale in Cannstatt. Dieses Kräftemessen fiel am Samstagbend leider aus. Grund dafür war ein ziemlich sicher völlig überzogener Polizeieinsatz vor der Heimkurve vor Anpfiff, bei dem auch Unbeteiligte verletzt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall endlich mal ordentlich aufgeklärt wird. Gute Besserung an dieser Stelle an alle, die sich dabei verletzt haben – und auch an Schiedsrichter Dr. Felix Brych, der sich im Spiel einen Kreuzbandriss zuzog.

 

Aber kommen wir zum Spiel. Das war noch keine Minute alt, undav war es schon passiert: Mittelstädt spielte auf Millot und der einen absoluten Sahne-Schnittstellenpass auf Deniz Undav, der den Ball mindestens genauso sahnig an Trapp vorbeilegte. 1:0!

 

Die Eintracht war allerdings nur kurz geschockt und arbeitete sich dann sukzessive ins Spiel zurück. Und bereits in der 9. Minute musste Nübel eine Frankfurter Großchance entschärfen. Dass der Ball vorher einen gefühlten halben Meter im Toraus gewesen war, hatten weder Schiedsrichter noch sein Assisten bemerkt.

 

Nach zwanzig Minuten war die Eintracht feldüberlegen und nach 26 Minuten war die Zeit dann reif für den Ausgleich – allerdings eingeleitet und erzielt durch den VfB. Erst spielte Nübel einen wirklich gruseligen Abschlag ausgerechnet dorthin, wo überhaupt kein Stuttgarter Spieler stand und brachte seine Defensive so in Not. Die Flanke von Max fälschte Waldemar Anton mit dem Kopf dann so ab, dass sich der Ball exakt zwischen Latte und Nübel ins Netz senkte. Was ein Kacktor!

 

Nach dem Treffer spielte das Team von Dino Toppmöller auf das 2:1. Unterbrochen wurde der hessische Elan allerdings durch die Verletzungspause des Schiedsrichters Brych. Danach war der Schwung etwas raus – bis zur Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Da initiierte der VfB einen wunderbaren Angriff über Führich und Mittelstädt, der mit seiner Flanke Undavs Kopf fand und der schon wieder das Tor – das siebte im neunten Spiel.

 

Wie heißt es so schön: Eine leicht schmeichelhafte, aber nicht unverdiente Führung. Der VfB hatte sich in der ersten Halbzeit teilweise durch megaaggressives Pressing selbst in Not gebracht und die Fans waren gespannt, wie sich das Spiel in der zweiten Hälfte gestalten würde.

 

Die erste Überraschung: Der VfB gestaltete die erste Viertelstunde des zweiten Durchgangs sehr dominant und hätte durch Führich das 3:1 machen müssen. Die zweite Überraschung: Sebastian Hoeneß wechselte schon in der 60. Minute Guirassy und Vagnoman für Führich und Leweling ein. Einen zweiten Stürmer bei knapper Führung bringen?

 

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dieser Wechsel (noch) nicht so richtig funktionierte: Auf links fehlte das Tempo von Chris Führich und der Spielaufbau über Guirassy als Wandspieler wirkte bisweilen zu eindimensional. Das hätte nach 80 Minuten natürlich alles egal sein können, denn da spielte Millot einen Quarterbackpass auf Guirassy, der den Ball wie gewohnt über den Keeper lupfte … aber das Tor verfehlte?!

 

Doch von der Eintracht kam in der zweiten Halbzeit viel zu wenig: Kein Schuss auf das VfB-Tor und ein xG-Wert von 0,13 sind der beste Beleg für die starke Leistung der Stuttgarter Defensive, allen voran den beiden Türstehern Zagadou und Anton, die nun wirklich niemanden durchließen.

 

Und so fährt der VfB am Ende den nächsten Sieg ein und festigt den dritten(!) Tabellenplatz. Fun fact I: Mit 27 Punkten nach 12 Spieltagen fehlen nur noch sechs, um die 33 Zähler der Vorsaison zu erreichen. Fun fact II: Mit 27 Punkten nach 12 Spieltagen wäre der VfB in der vergangenen Saison Tabellenführer gewesen.

 

Verrückt wird auch der Dezember: Fünf Spiele, davon gleich vier zuhause. Und nicht auszudenken, wenn Dortmund erneut geschlagen wird und das Team von Hoeneß gegen Leverkusen und Bayern nicht verliert. Aktuell scheint nichts unmöglich!

 

Darf gerne geteilt werden:

27 Kommentare

  1. Marcus Fichter sagt

    Zur Leistung vom VfB habt ihr ja schon alles geschrieben. Ich möchte hier gern auf den Polizeieinsatz eingehen:

    Ich war vor Ort live dabei, von der Randale habe ich und meine Frankfurter Freunde erstmal nix mitbekommen. Allerdings sind später einige Infos bei uns angekommen, die die Frankfurter Fans in einem leider gewohnten Licht ( sehr kurze Zündschnur ) beschreiben.
    Der Ordungsdienst sollte wohl etwas genauer kontrollieren, die hatten einfach nur ihren Job gemacht und wurden, als 1. verbotene Gegenstände entdeckt und 2. teilweise der Zutritt verwehrt wurde, von Fans übelst beleidigt und attackiert. Deshalb wurde die Polizei um Hilfe gerufen, die dann, m.E. berechtigterweise, konsequent eingriff.
    Wo kommen wir denn hin, wenn Menschen angegriffen werden, die einen Auftrag haben und einfach nur ihren Job machen ?

    Ich kann das Gejammer der Ultras ( bei allen Vereinen, auch dem VfB ) über unverhältnismäßige Polizeieinsätze nicht mehr hören/lesen.

    Wer glaubt, das Stadion und dessen Umfeld sei ein rechtsfreier Raum, wer glaubt, das Stadion gehöre den Ultras, wer glaubt Polizei und anderes Ordnungspersonal beleidigen und angreifen zu müssen, der muß/darf sich doch nicht wundern, wenn die Polizei durchgreift.

    Sorry, ich muß es so formulieren, aber sind denn die Ultras so geistig unterbelichtet, um einfach so wie ich und viele andere einfach ohne Pyro und anderen Gegenständen, ohne Polizei und anderes Ordnungspersonal zu beleidigen, ohne Stadionbesitzansprüche einfach nur wegen diesem schönen Sport ins Stadion zu gehen und ihre Mannschaft zu unterstützen ?

    Als ich gegen den BVB vor unserem Stadion erlebt habe, wie sich manche Ultra-Vollpfosten gegenüber der bis dahin völlig harmlosen aber einfach anwesenden Polizei verhalten haben, da blieb mir die Luft weg.

    Bitte nicht falsch verstehen, wenn Ultras sich darauf beschränken, so wie ich und ganz viele Fans, ihr Team zu unterstützen, dann finde ich das super. Mir gefallen die ( alle ) Aktionen der Ultras, solange sie friedlich bleiben.

    Aber warum hat man solch ein Problem mit den Autoritäten unserer Gesellschaft ?
    Warum muß man sich ständig mit der Polizei anlegen, diese provozieren und dann hinterher sich über unverhältnismäßige Einsätze beschweren ?

    Kein Mensch braucht das, auch die Polizei nicht. Die machen nix, wenn es keinen Anlass gibt, PUNKT !

  2. Konrad sagt

    Ich sehe es wie Marcus und WILL solche Bilder einfach nicht bei einem Spiel sehen – wie Menschen völlig ohne jegliche innere Mitte toben und wüten. Die Bilder von Frankfurter Fans in Neapel… grob, brutal, gewaltbereit und gestern ähnlich. Die Polizei macht es doch immer falsch, Deutschlands blödester Job derzeit. Wenn Menschen Anstand und Benimm hätten, bräuchte es keine Polizei. Mir geht dieser ganze Pyro Scheiss schon lang auf den Zeiger. Ich will meine Mannschaft spielen sehen und brauche dazu weder Pyro Technik noch komplett überdrehte, gewaltbereite (betrunkene) Fans! Wenn wir die nicht hätten, könnten wir gut ohne Polizei klarkommen.

  3. Carsten Fischer sagt

    “Grund dafür war ein ziemlich sicher völlig überzogener Polizeieinsatz vor der Heimkurve vor Anpfiff, bei dem auch Unbeteiligte verletzt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall endlich mal ordentlich aufgeklärt wird. ”
    Beim nächsten mal einen solchen Kommentar bitte einfach weglassen. Wer die Videos sieht und auch die Posts der Fans, die keine Ultras sind, wird leicht feststellen können, dass Pyro in die Gruppe der Polizisten und Absperrungen, die in die Polizisten geschmissen werden, nichts im Fussball verloren haben. Davon sollten sich ALLE Fans distanzieren und nicht von “völlig überzogenem” Polizeieinsatz sprechen.
    Mit einem habt Ihr Recht: “Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall endlich mal ordentlich aufgeklärt wird”. Mit dem Zusatz “und es dann hoffentlich zu Strafanzeigen gegen diese kleine Gruppe von Chaoten (ich will sie gar nicht Ultras nennen, weil der Großteil der Ultras so nicht ist) kommt mit einem entsprechenden Ausschluss von Fussballspielen in der Zukunft”.
    Wenn man gegen Gewalt im Stadion nicht konsequent vorgeht – wie das die Eintracht seit Jahren versäumt – dann wird sie nicht enden. Insofern schliesse ich mich da Marcus Fichter 1893%ig an: “Mir gefallen die ( alle ) Aktionen der Ultras, solange sie friedlich bleiben.”

    • @buzze sagt

      „Beim nächsten mal einen solchen Kommentar bitte einfach weglassen.“

      Sinn eines Kommentars ist es, eine eigene Meinung einfließen zu lassen, deswegen werden wir garantiert nichts weglassen.

      Und wenn die Polizei einen chemischen Kampfstoff in eine Menschenmenge ballert und dabei Unbeteiligte (u.a. Kinder) verletzt, war der Einsatz aus unserer Sicht nicht angemessen.

      • Marcus Fichter sagt

        Wenn Ultras auf unbeteiligte Menschen losgehen die einfach nur ihren Job machen, weil sie von den Behörden die Ansage bekommen haben, dann war dieser Einsatz, vorallem in Frankfurt, sogar sehr berechtigt.
        Ich habe bei den Videos keine Kinder oder Frauen gesehen, die vorne in der ersten Reihe mit Gittern und was weiß ich sonst noch nach den Polizisten geworfen haben. Selbst wenn das so gewesen sein soll, dann frage ich mich, warum diese sich dann nicht gleich zurückgezogen haben ?
        Ich hätte das mit meinem Sohn getan, wenn ich in sowas reingeraten wäre.

        Die andere Frage ist an Dich, wenn sogenannte Fans auf andere Fans losgehen würden, die nehmen dann Rücksicht und laufen um evtl. vorhandene Frauen und Kinder drumherum, damit denen nix passiert ?

        Das glaubst Du doch selbst nicht, oder ?

  4. Marcus Fichter sagt

    @abiszet:

    Das die Eintracht-Fans das nach solch einer Eskalation anders sehen, ist ja wohl klar. Wie gesagt, ich kann dieses Gejammer nicht mehr lesen/hören.
    Sich von Täter zu Opfern erklären, das können die perfekt.

    Gerade diese Eintracht-Fans nehmen jede Gelegenheit und jeden noch so kleinen Anlaß wahr, um die Ordnungskräfte und die Polizei anzugreifen. Viele machen das doch nur aus Spaß an der Randale.

    Und das die Polizei sowas forcieren würde, sorry, das ist doch nur eine billige Ausrede für das eigene Fehlverhalten.

    Nochmal, ich habe es bei unserem Spiel gegen den BVB miterlebt, die Polizei stand in 4er Gruppen einfach nur da und dann kamen ( keine Ahnung welcher VfB-Gruppierung die angehörten ) Ultras vorbei und Taten so, als würden die Polizisten Landfriedensbruch auf dem Gebiet der Ultras begehen ( incl. der üblichen Beleidigungen und Beschimpfungen ).
    Was glauben die eigentlich, wer sie sind ? Denen gehört weder das Stadion, noch haben die irgendein Hausrecht oder sonst was.

    Auf Insta hat von Euch jemand geschrieben, die Polizei solle sich zur Kommunikation bewegen. Warum denn die Polizei ? Wer baut denn ständig Mist ? Wer brennt Pyros ab ? Wer verfolgt andere Fans bis zum Bahnhof ? Wer klaut anderen Fans Schals und Fahnen ? Sicher nicht die Polizei ! Wenn sich die Ultras normal verhalten ( bzw. in der Vergangenheit verhalten hätten ) würden, dann würde es zu solchen Szenen und Diskussionen gar nicht kommen.
    Ich ( und viele andere ) mache sowas nicht, und gehe ohne das die Polizei irgendwas von mir möchte ins Stadion und schau mir dieses wunderschöne Spiel Spiel an.

    Nochmal, ich schätze die Arbeit und das ( friedliche ) Engagement der Ultras sehr, sie tragen viel dazu bei, das Stadionerlebnis noch besser zu machen.

    Leider tragen sie ( oder nur manche ) durch Dummheit, Egoismus und falsch verstandenen…nennen wir es Patriotismus auch dazu bei, das der Fußball in Deutschland mal wieder an einer ganz gefährlichen Grenze steht.

    Und daran ist sicher nicht die Polizei schuld !

  5. Konrad sagt

    Stellen wir uns mal Frage, was hätten wir „privat“ getan, wenn jemand mit Gittern, Gegenständen und Pyro im höchstwahrscheinlich angetrunkenen Zustand auf uns losgeht. Jemand hätte den Notruf ausgelöst und wir hätten von der Polizei „erwartet“ / „erhofft“, dass sie hier einschreitet.

    Eine Kommunikation mit: lieber, lieber Pyro und Gitterwerfer sei jetzt doch wieder lieb und leg doch bitte, bitte Deine Sachen auf den Boden und schlaf zuhause Deinen Rausch aus – wäre sicher mehr oder weniger erfolgreich gewesen…

    Andere Frage, wer hätte Lust sich im Job von so Leuten verprügeln und mit explosiven Gegenständen bewerfen zu lassen?

    Was wäre verhältnismässig gewesen?

    Wäre es ohne die Massnahmen vielleicht noch mehr eskaliert und dann richtig, richtig, richtig unverhältnismässig geworden?

    Ich bleibe bei meiner Meinung, hätte jeder Anstand, Benimm und Respekt voreinander, könnten wir in einer friedlichen Welt leben. Tun wir aber (leider) nicht 🙄🥹 und Menschen die anderen gegenüber übergriffig werden, benötigen klare Grenzen!

    • @buzze sagt

      “Wäre es ohne die Massnahmen vielleicht noch mehr eskaliert und dann richtig, richtig, richtig unverhältnismässig geworden?”

      Der Argumentation folgend müsste es ja an jedem Spieltag zu Krawallen vor dem Frankfurter Heimblock kommen. Denn der Auslöser der ganzen Sache war ja offenbar etwas, das an jedem Spieltag in jedem Stadion passiert.

      Beim letzten Absatz bin ich natürlich bei dir. Bald ist ja Weihnachten und die Zeit für fromme Wünsche. ;-)

  6. Audiotec sagt

    Wie so häufig hat auch diese Geschichte zwei Seiten der Medaille:

    zum einem die “Ultras” (Bitte nicht verwechseln mit organisierten Hools, die sich gerne unter selbige mischen, bzw. ja(!) auch akzeptiert/toleriert werden, und am “Supporten” bzw. dem Spiel selbst nur wenig bis gar kein Interesse haben), die selbstverständlich nicht/noch nie die “Unschuld vom Lande” waren/sind/sein werden (und trotzdem vollkommen andere Interessen verfolgen, als erwähnte Krawallmacher/Hools).

    P.S. Wie “toll” die Stimmung ohne selbige in einem Stadion ist, konnte jeder am Samstag Abend (nicht) wahrnehmen oder geht eben regelmäßig gerne nach Sinsheim oder Wolfsburg…

    und zum anderen die “Schutzmacht” Polizei, die (wie der Name schon sagt) in erster Linie für die Sicherheit plus Deeskalation aller Beteiligten plus “Ereignisse” zuständig sein sollte.

    Beide Parteien waren/sind bei “Grenzüberschreitungen” (vor allem in jüngster Zeit-siehe St. Pauli-Hannover) auffällig geworden-somit zieht das Argument “der/die machen doch nix”, überhaupt nicht (mehr)!

    Ebenso ist gerade die “Frankfurter Fanszene” nicht gerade durch “Freundlichkeiten” (siehe auch “Lauf über den Wasen” auf Youtube) in den letzten Jahrzehnten auffällig geworden, bzw. scheinen die Ereignisse von Samstag Abend in einem völlig anderen Licht, als Pauli-Hannover, VfB-BVB oder Bochum-Köln usw.

    Was hier an “politischen” Entscheidungen von der einen oder anderen Seite dazu führte, das es jetzt Woche für Woche eskaliert, kann ich nicht beantworten, aber das auf einmal so viele Ereignisse “herbeigeführt” wurden (nachdem es gefühlt lange “ruhig” um diese Thematik war), entzieht sich auch meinem Verständnis von Zufall. (#EM2024)

    Jedoch ist das Sicherheitsgefühl bei Grossveranstaltungen auch subjektiv-der eine fühlt sich vom Grossaufgebot von Polizisten mit Maschinenpistolen nebst Wasserwerfern erst so richtig “sicher”, der andere (wie ich) eben nicht, bzw. sogar das Gegenteil.

    Wenn zudem dann “Agreements” zwischen beiden Streitparteien (wer hält sich wo auf und wo eben nicht) nicht mehr eingehalten, bzw. sogar einseitig aufgekündigt (#Stadionbündniss) werden, braucht sich keiner mehr über Provokationen und Eskalationen wundern-das ist dann schlichtweg “hausgemacht”.

    Fussballfans/ultras sind (per se erstmal) keine Verbrecher und die Polizisten machen weitestgehend auch nur ihren Job, bzw. befolgen “Befehle”-beide sollten sich ihrer jeweiligen “Verantwortung” bewusst werden.

  7. Marcus Fichter sagt

    @buzze @abiszet

    Vielleicht abschließend zum Überlegen:

    – Warum klappt das alles ohne Polizei und Randale beim Handball, Basketball, Eishockey und sogar American Football in Frankfurt ? Wenn es da Schwierigkeiten beim Einlass gibt, entsteht doch auch keine Randale ! Dort werden auch keine Fans präventiv festgesetzt.

    – Sind die Fans dort anders ? Intelligenter ? Verantwortungsbewusster ?

    – Was an der Sportart Fußball ist so anders, das es Fans dazu bringt, aufeinander los zu gehen bzw. auf die Polizei loszugehen ?

    Wenn man m.E. genau hinschaut, gibt es keine Erklärung. Viele Zuschauer auf engem Raum gibt es in allen anderen Sportarten auch. Rivalitäten und Lokalderbys gibts auch. Zugangskontrollen gibts da auch. Traditionsmannschaften gibts genauso. Teilweise sind die Sportarten viel mehr mit Aggressivität behaftet wie Fußball. Daran kann es also auch nicht liegen.

    Welche Berechtigungen/Intensionen haben Ultras ( bzw. die schwarzen Schafe unter ihnen ) im Fußball, sich so zu benehmen ? Warum gehen die Fans anderer Sportarten friedlich teilweise zusammen nach Hause, während Ultras andere Ultras verfolgen, beleidigen, sich prügeln ? Oder sich mit der Polizei anlegen !

    Jegliche Aggressivität ging oder geht von den Fußball-Ultras aus. Wenn das nicht so wäre, dann würde die Polizei ja auch bei anderen Sportarten in der Kritik stehen. Tut sie aber nicht.

    Die Ultras gehören zum Fußball wie der Ball zum Spiel. Aber nur wenn sie friedlich ihr Team supporten, wie in anderen Sportarten auch. Alles andere ist und darf einfach nicht akzeptiert werden, sonst bekommen oder haben wir in Fußball-Deutschland in ganz großes Problem !

  8. Audiotec sagt

    @Marcus Fichter

    “Jegliche Aggressivität ging oder geht von den Fußball-Ultras aus. Wenn das nicht so wäre, dann würde die Polizei ja auch bei anderen Sportarten in der Kritik stehen. Tut sie aber nicht.

    Die Ultras gehören zum Fußball wie der Ball zum Spiel. Aber nur wenn sie friedlich ihr Team supporten, wie in anderen Sportarten auch. Alles andere ist und darf einfach nicht akzeptiert werden, sonst bekommen oder haben wir in Fußball-Deutschland in ganz großes Problem !”

    Gegenfrage:
    Warum gibt es beispielsweise bei “Massenbesäufnissen” aka Volksfesten kein vergleichbares Polizeiaufkommen?

    Gibt/Gab es dort nicht regelmäßig “Rangeleien/Schlägereien/Strafdelikte” (oder noch schlimmeres)?

    Würde bei einer Auseinandersetzung in einem Festzelt zwischen 2 (oder mehreren Parteien) auch gleich das Zelt “gestürmt”, bzw. auf alle Zeltbesucher eingeprügelt, Pfefferspray oder gar Tränengas eingesetzt, um die Situation zu deeskalieren?

    Regeln sowas nicht meist Ordner/Sicherheitsdienste ohne Polizeieinsatz?

    Ist/Sollte der “Blocksturm” (oder in welche Veranstaltung/Lokalität auch immer) nicht “letztes Mittel” sein, anstatt selbiges gar als “Präventivmassnahme” zu erklären!?

    Nochmal: Fussballfans/Ultras sind (wie erwähnt) gewiss keine Heiligen, aber die Verhältnismäßigkeit von Polizeieinsätzen/aufkommen/gewalt zu den Vorkommnissen in jüngster Zeit, steht in krassem Widerspruch zur deeskalierenden/sicherheitsherstellenden Funktion der Polizei – hier wurde jedes Maß und Fingerspitzengefühl (bewusst?) überschritten und somit das Gegenteil (Eskalation) herbeigeführt (wenn auch der Impuls sicherlich nicht von der Schutzmacht ausging).

    Dieser Kritik müssen sich beide Parteien stellen – ebenso wie den Lösungsmöglichkeiten.

  9. Marcus Fichter sagt

    @Audiotec:

    Man findet immer irgendein Beispiel, wo manches nicht perfekt läuft, deshalb habe ich bewusst nur von anderen Sportarten geredet bzw. verglichen. Ich finde, das sollten wir auch beibehalten. Sonst kommen wir bei den Vergleichen vom Hundertstel ins Tausendstel.
    Und wenn wir beim Sport bleiben, dann verliert der Fußball in dieser Diskussion und das ist schade und sehr bedenklich !

    • soundzecke sagt

      In welcher Sportart sind sonst solche Massen auf solch großer Fläche anwesend? Hallensportarten oder Randsportarten sind doch schon allein durch die Lokalitäten übersichtlicher.

      • Tommy Tomate sagt

        …das stimmt. Wenn ich aber z.B. an meine letzten Konzertbesuche im Neckarstadion oder auf dem Wasen denke: Da waren teilweise mehr Zuschauer als beim VfB. Pyrotechnik hatte trotzdem keiner dabei. Glücklicherweise, denn ich will mir nicht vorstellen, was damit hätte passieren können. Ich habe den Eindruck, bei Konzerten ist es akzeptiert, dass man Probleme bekommt, wenn man sich daneben benimmt. Warum soll das beim Fußball anders sein? Die Stimmung war dennoch mindestens genau so gut wie beim VfB. Geht also auch ohne Pyro und Angriffe auf andere. Beides hat bei Veranstaltungen meiner Meinung nach nichts zu suchen, egal welcher Art.

  10. Audiotec sagt

    Ihr/Wir solltet euch bei aller berechtigten Kritik an dem Verhalten von prügelnden/zündelnden/provozierenden “Ultras” (bzw. was die Polizei gerne als selbige bezeichnet) bewusst sein, das es hier kein “Kampf/Widerstand” gg selbige ist (den manche/viele hier und gesellschaftlich offensichtlich sogar unterstützen), sondern demnächst (bzw. jetzt schon-siehe Frankfurt) nicht mehr differenziert wird, zwischen “Ultra” oder “normalen Fan”, sondern der “Besucher” eines Fussballspiels himself wird bald als potentielle “Gefahr” wahrgenommen, den es präventiv zu “überwachen/kontrollieren/festzusetzen” gilt.

    Law and Order-notfalls eben mit Gewalt durchzusetzen/durchzuprügeln (wer erkennt den Widerspruch!?) oder gleich mit ganzen “Städtebetretungsverboten” zu belegen.

    Somit ist doch die “Gefahr für Leib und Seele” für den durchschnittlichen Stadiongänger vom “über die Stränge schlagenden Ultra”(nochmal angemerkt ohne verharmlosen zu wollen: Worst Case Szenario: Prügeln sich untereinander-klauen Fanutensilien-zündeln mit Pyro oder Feuerwerkskörpern) im Stadion aus meiner Sicht deutlich geringer, als die totalitäre Überwachung und/oder Durchsetzung/Anwendung von Gewalt mit “chemischen Kampfstoffen”, Schlagstöcken, Wasserwerfern oder gar Maschinenpistoleneinsatz, weil ich mit meinem Sitznachbarn eine Meinungsverschiedenheit (bewusste Zuspitzung meinerseits) austrage.

    Da kann ich doch (nicht nur im Sinne der fehlenden Stimmung/Choreos usw.) als “normaler Fussballfan” nicht ernsthaft auf der Seite einer völlig unverhältnismäßig agierenden Schutzmacht stehen!?

    Aber keine Frage-das muss jeder für sich selbst beantworten…

    • Marcus Fichter sagt

      @audiotec:

      Wer hat es denn in der Vergangenheit herausgefordert, das die Polizei in den Augen der Fans manchmal unverhältnismäßig reagiert. Nicht der normale Fußballfan und auch nicht die Polizei.

      Der Ultra an sich hält sich einfach nicht an geltenden Regeln/Gesetze, weil er glaubt das Stadion gehört den Ultras und ist somit rechtsfreier Raum.
      Der Ultra an sich gefährdet mit seinem Verhalten andere unbeteiligte Fans.
      Der Ultra an sich hat per se schon ein gespaltenes Verhältnis zur Polizei.
      Der Ultra will anderen Fans vorschreiben, was sie anzuziehen haben. Obwohl er gar kein Hausrecht hat. Zu sehen jedes Jahr wenn Wasen ist.

      Die Ultras nehmen sich viel zu wichtig und glauben ohne sie würde gar nix mehr gehen. Die Menschen würden aber viel lieber sicher und unbehelligt ins Stadion gehen und FUßBALL schauen, als sich bedroht zu fühlen, das irgendein Ultra wieder mal austickt und ein Welle der Gewalt auslöst.

  11. Audiotec sagt

    @Marcus Fichter

    Man(n) merkt dir deine Abneigung ggüber dieser “Gruppierung” in jeder Phase deiner Argumentation an, jegliche Objektivität scheint dir da verlorengegangen!?

    Sei’s drum, deine Meinung kann+will ich dir nicht nehmen, wenn du auch nur mit der Hälfte derselben Energie gg die völlig überzogenen Gewaltreaktion(en) (wobei sich auch die Frage stellt, wer mehr Verantwortung für eine Deeskalation trägt: der Ultra oder die Polizei?) der Polizei schreiben würdest, wäre uns beiden geholfen.

    Ich persönlich empfinde es-vorausgesetzt, es gibt eben keine “Grenzüberschreitungen/Gewaltausbrüche”- komplett gegenteilig: ein Spiel ohne “organisierte Fanszene” (nenn sie Ultras oder eben einfach nur Fanclub) bzw. Support, ist nicht mal die Hälfte wert (siehe Frankfurt am Samstag: mehr als 40.000 anwesende “nicht Ultras” waren mal so überhaupt keine Unterstützung- Sinsheim, Wolfsburg usw. lässt grüßen)

    Zudem würde ich mich selbst zwar als “Hardcore Fan/Ultra” bezeichnen, der allerdings im Gegensatz zu selbigen, kaum/kein Spiel live besucht, geschweige denn seine Freizeit, Familie und unheimlich viel Geld dafür opfert, um seinen Verein zu den unmöglichsten Zeiten/Orten zu unterstützen-von der karitativen Engagement/Unterstützung ganz zu Schweigen (umso dankbarer bin ich, das es andere dafür gibt)

    In England werden schon organisierte Reisen zu deutschen Buli-Spielen angeboten, um mal wieder “echtes Fussballfeeling” zu erleben, da bei denen mittlerweile alles auf den “High End Class Konsumenten” (mit entsprechenden Eintrittspreisen) ausgelegt wurde.

    Das sollte uns (zumindest noch so lange wie möglich!) erspart bleiben, da nehme ich (Gewalteskalationen ausgenommen) ein paar Provokationen, Pyros, Rangeleien usw. gerne in Kauf.

  12. Marcus Fichter sagt

    Wenn Du vorige Posts von mir nochmal liest, dann kannst Du erkennen, daß ich die Ultras nicht generell ablehne. Friedliche Ultras find ich klasse. Ultras die sich an Regeln halten find ich klasse. Aber warum muß Ultrasein zu oft mit Gewalt,Pyro, Beleidigungen, Respektlosigkeiten usw. ablaufen ?
    Dafür fehlt mir jedes Verständnis.

    Ich verabscheue Gewalt jeglicher Form. Am besten wäre es, wenn die friedlichen Ultras die gewalttätigen In einer Art Selbstreinigungsprozeß aussortieren würden. Tun diese aber auch nicht, somit tragen sie für mich eine Mitschuld.

    Und wie die Mehrheit der Leute mit denen ich in den letzten Tagen über das Thema geredet habe, sehen das genauso.

    Wir werden hier nicht zusammenfinden. Trotzdem finde ich es toll und lobenswert, wie man hier mit völlig gegenteiligen Meinungen miteinander umgeht. Genauso muß das sein.

    Auch ein Lob an @buzze und @abiszet !!!

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