Allzu viel hatten wir nicht erwartet vom Spiel des Tabellenvierzehnten der ersten gegen den Letzten der zweiten Liga. Das dachten sich vermutlich auch viele andere VfB-Fans und blieben gleich zuhause – ganze 25.000 verirrten sich ins Neckarstadion.
Wenn sie denn überhaupt ins Stadion kamen. Kurz vor Anpfiff gab es mal wieder Riesenprobleme mit dem Einlass. Die Drehkreuze vor der Cannstatter Kurve funktionierten nicht, es bildeten sich riesige Schlangen und viele Fans verpassten das 1:0 durch Pascal Stenzel, der den nach einer Ecke geklärten Ball so schön in das Bielefelder Tor zirkelte, dass er sich eigentlich in Pascal Schlenzel umbenennen sollte.
„Ecke Stuttgart, Tor Stuttgart“ hieß es auch ganze vier Minuten schon wieder. Diesmal war es Endo, der Führichs Eckball zum 2:0 einköpfte. Es roch nach einem gelungenen Pokalabend.
Gleich zwei frühe Tore und dazu eine konzentrierte Leistung des neu formierten Teams mit Karazor in der Dreierkette und Luca Pfeiffer als „Neuner“ vorne drin, beeindruckten die Fans. Apropos Pfeiffer: Der erzielte nach nach weiteren vier Minuten das 3:0. Sein erster Pflichtspieltreffer für den VfB – herzlichen Glückwunsch!
Der VfB hatte Bock, die Fans hatten Bock. Und man merkte, wie gut es allen tat, endlich mal wieder erfolgreich zu sein. Und so schaltete der VfB trotz der komfortablen Führung nicht zurück, sondern blieb mit dem Fuß auf dem Gas. Die Konsequenz: Das 4:0 durch Silas nach 39 Minuten. Vorlage? Na klar: Borna Sosa!
Zur Halbzeit wechselte die Arminia gleich dreifach, aber am Spiel änderte das nichts. Der VfB dominierte, presste hoch, gewann Bälle und fuhr Angriff nach Angriff. Und Luca Pfeiffer konnte erneut seinen Torriecher unter Beweis stellen und traf in der 52. Minute zum 5:0. Die Vorlage kam natürlich von Borna … nee stimmt gar nicht: Der äußerst umtriebige Chris Führich war es diesmal!
In der Folgezeit wurde es etwas ruhiger im Strafraum der Bielefelder, doch in der 62. Minute wurde Guirassy für Pfeiffer eingewechselt. Und der französische Neuzugang wollte natürlich auch noch auf das Scoreboard. Ganze fünf Minuten benötigte er dafür. 6:0, Vorlage: Borna Sosa, wer sonst?!
Und so plätscherte das Spiel dem Ende entgegen. Der VfB hatte sich den Frust von der Seele geschossen, die Fans ihn sich von der Seele gesungen. Natürlich gewährten die Bielefelder den Spielern von Michael Wimmer stets die Sekunden, die sie gegen Dortmund nicht haben werden. Selbstverständlich sollte man einen klaren Sieg gegen des Tabellenletzten der zweiten Liga nicht zu hoch hängen. Anderseits ist die Arminia gewiss kein Lieblingsgegner: Der VfB konnte schließlich keines der letzten fünf Spiele gegen Bielefeld gewinnen.
Nach der chronischen Erfolglosigkeit in diesem Jahr muss man festhalten: Das 6:0 in der zweiten Pokalrunde war ganz großes Tennis!
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