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vp weekly: KW 27/2022

Die Woche begann nicht gerade verheißungsvoll: Pellegrino Matarazzo musste sich aufgrund einer COVID-Infektion in häusliche Isolation begeben. Zur Unzeit, da das erste Trainingslager am Samstag beginnt.

Ohne seinen Chef-Trainer musste die Mannschaft das Testspiel gegen Wehen Wiesbaden bestreiten. Ein sehr unangenehmer Gegner, wie wir schmerzlich in der Vergangenheit erfahren mussten. In der Zweitligasaison 2019/2020 gingen beide Spiele mit 1:2 verloren und da gab es ja noch was:

Im Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gelang immerhin der erste Sieg gegen Wiesbaden nach elf Jahren, ein 3:2 nach Toren von Sasa Kalajdzic, Teto Klimowicz und Alou Kuol (Elfmeter). Aussagekraft? Wohl nicht allzu groß, es war ein lockeres Spiel gegen einen Drittligisten ganz am Anfang der Vorbereitung. Diente wohl eher dazu, so langsam wieder reinzukommen. Gefehlt hat Borna Sosa, der sich immer noch (oder schon wieder?) mit Adduktorenproblemen quält, wie schon Ende der Saison. Der Linksverteidiger absolviert derzeit ein individuelles Trainingsprogramm bei externen Spezialisten. “Es ist nichts Wildes. Das kriegen wir ganz normal hin“, so Sven Mislintat. “Da sehe ich überhaupt keine Gefahr Richtung Saisonauftakt.“ Die wirkliche Gefahr kommt auch eher von einem Transfer, oder?

Nur noch zwei oder drei Tage, legte sich Mislintat am Dienstag fest, könne es dauern, bis eine Entscheidung im Transfer von Josha Vagnoman fällt. Am Donnerstag Mittag war es dann soweit: Der Rechtsverteidiger des HSV wechselt für eine Sockelablöse von 3,7 Millionen zum VfB plus Boni bei Erreichen sportlicher Erfolge plus zehnprozentige Verkaufsbeteiligung. Milsintat konnte also seine Preisvorstellungen durchdrücken, obwohl der HSV das Geld wirklich nötig hat.

Und wenn Mislintat mal so richtig in Form ist, dann belässt er es nicht bei einem Transfer. Der kolumbianische Stürmer Juan José Perea soll voraussichtlich die Lücke füllen, die das Ende der Leihe von Omar Marmoush hinterlassen hat, denn um einen Vorgriff bei einem Abgang von Sasa Kalajdzic handelt es sich sicher nicht. Der 22 Jahre alte Rechtsfuß vom griechischen Erstligisten PAS Giannina (wo übrigens auch Dinos Mavropanos für zwei Jahre spielte!) soll einen Vertrag bis 2026 unterschreiben und um die 2,1 Millionen Euro Ablöse kosten. Perea hat zwar nicht schon als Kind in VfB-Bettwäsche geschlafen, aber es ist noch viel besser:

Der ZVW sieht in ihm „einen schnellen und robusten Stürmer, der den nötigen Tiefgang hat“ und zieht Parallelen zu Nico Gonzalez.

Alexis Tibidi, das Sturmtalent mit Disziplinproblemen, steht vor einer Ausleihe zum österreichischen Erstligist Altach, bei dem Miroslav Klose auf der Trainerbank sitzt. Der Weltmeister könnte ihm mehr Ernsthaftigkeit beibringen und in der deutlich einfacheren Liga könnte Tibidi Spielzeit bekommen, die er für seine Entwicklung benötigt.

Die VfB-Frauen starteten am Mittwoch in die Saison mit ihrer Mission Wiederaufstieg. Für Präsident Claus Vogt ein Meilenstein in der VfB-Geschichte: “Heute geht ein jahrzehntelanger Traum vieler VfB-Fans endlich in Erfüllung“. Für den VfB-Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle ist dies ein „wichtiges Signal und als ein Zeichen für Vielfalt im Sport und im VfB-Vereinsleben“ zu verstehen. Allerdings muss Vereinsmanagerin Lisa Lang zunächst interimsweise das Team coachen, bis eine neue Trainerin bzw. ein neuer Trainer gefunden ist. Dem bisherigen Chefcoach Andrè König wurde mitgeteilt, dass man mit ihm nur noch als Co-Trainer plane, was dieser ablehnte und dann ganz hinwarf. Das sollte aber noch kein Grund sein, warum die VfB-Frauen nun die komplette Saisonvorbereitung ohne neue Trainerin bzw. ein neuer Trainer müssen. By the Way: Ist es üblich auf den Trikots den Stern (für fünf Meisterschaften) der Herren zu tragen?

 

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Zum Ende der Woche dann ein Highlight: das Auswärtstrikot für die neue Saison wurde gelauncht. Bei manchen werden Assoziationen  an Eintracht Frankfurt das deutsche Nationaltrikot beim 7:1 gegen Brasilien geweckt, die etwas Älteren erinnern sich an die Saison 1997 bis 1999, in denen ein ähnliches Design zum Einsatz kam – mit der zwielichtigen Göttinger Gruppe als Trikotsponsor. Es ist nicht alles schlecht heute. Wer sich noch an das Trikot Ende der 80er Jahre erinnert, der weiß auch, wer damals im Trikot mit dem Brustring auflief: Immerhin zwei Drittel des magischen Dreiecks mit Krassimir Balakov und Fredi Bobic, dazu Frank Verlaat, Zvoni Soldo, Bradley Carnell, Gerhard Poschner, Martin Spanring – und Thomas Berthold. Ein illustres Team, das in beiden Saisons Vierter (mit Jogi Löw) und Elfter (mit Ralf Rangnick) wurde. Aber es war auch die dunkle Zeit mit Winnie Schäfer. Es war früher nicht alles gut.

Den perfekten Abschluss der Woche bildete die langfristige Vertragsverlängerung von Laurin Ulrich (genaue Laufzeit ist nicht bekannt). Verschiedene Medien schrieben zuletzt, dass der Juniorennationalspieler auf dem Weg zu Bayern München sei. „Der neue Wirtz“ (Focus) entschied sich aber für den VfB – und das ist auch gut so. Der 17-jährige Mittelfeldspieler absolviert im Moment die Saisonvorbereitung mit den Profis und wird am Samstag mit ins Trainingslager reisen.

Nach unerfreulichem Beginn wurde es also doch noch eine stabile VfB-Woche. Bevor es dann ins Trainingslager geht, steht am morgigen Samstag in Friedrichshafen der Test gegen den FC Zürich an. Anpfiff ist um 17:30 und gestreamt wird der Spaß auch. Zürich wurde in der vergangenen Saison unter André Breitenreiter Schweizer Meister. Breitenreiter wechselte bekanntlich(?) zur TSG Hoffenheim. Sein Nachfolger ist kein Unbekannter und trug sogar einst für 69 Spiele das VfB-Trikot: Franco Foda.

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19 Kommentare

  1. Elmar sagt

    Die Zusammenarbeit mit Jako, anfangs belächelt, bringt sehr viel Positives hervor, Hut ab, auch das neue Auswärtstrikot wieder ein Volltreffer, Historie lebt doch !

  2. Bacardihardy sagt

    Oh je, Perea für 2,1 Mio verpflichten,
    Schon wieder ein angebliches Sturmtalent,
    Das verstehe wer will, das Geld hätten sie sich sparen können.
    Der VfB hat doch genug Talente im Sturm,
    Soll denen doch mal ne Chance geben.
    Tibidi und Kuol verleihen , finde ich falsch.
    In der Defensive und auf der Torwartposition sind doch die Probleme.
    Da fällt dem Mislintat aber so gut wie nix ein.
    Wie wärs mal mit nem erfahrenen robusten Verteidiger.

    • @abiszet sagt

      Ich denke, es macht wenig Sinn, vor Ende der Transferperiode die Aktivitäten von Mislintat zu bewerten.

    • Ronny sagt

      Das Bashing gegen Mislintat wird also nathlos in die neue Saison transportiert, noch bevor das erste Pflichtspiel angepfiffen ist !

  3. drhuey sagt

    So einen wie Vagnoman (U21-Nationslspieler) meinst Du? Tibidi mit Klose zusammenzubringen finde ich einen guten Move.

  4. fritzo62 sagt

    Vermutlich weiß M mehr, sonst könnten wir nicht 2 Spieler kaufen ohne Gegenfinanzierung. Auch interessant dass M vor 1 Woche noch meinte wir hätten keine Notwendigkeit im Sturm was zu tun. Na ja, halt nur Geschwätz

    • Ronny sagt

      Ich nehme an, dass durch den Absatz von 25.000 Dauerkarten im Vorverkauf finanzieller Spielraum entstanden ist.

      • Bernd sagt

        Das glaube ich kaum. 2018 haben wir sogar 33.000 Dauerkarten verkauft, 25.000 ist jetzt keine so außergewöhnliche Zahl. Mit Geisterspielen, wo nicht rückerstattete Dauerkarten relevant sind, wird der VfB für die nächste Saison ohnehin nicht mehr kalkuliert haben.

  5. Bacardihardy sagt

    Bashing ? Quatsch ! Einfach nur mal Schwachstellen schliessen. Im Sturm herrscht doch keine Not. Da muss man den jungen Spielern einfach mal Vertrauen schenken bzw. Sie über hartes Training stark machen. Perea Verpflichtung war jetzt wirklich nicht nötig. Es kommen ja auch Silas und Sankoh zurück, Kastanaras , Tiago sind auch noch da. Völlig unnötiger Transfer. Kuol und Tibidi hätte man stärken sollen.
    Auch wenn Kalajdzic geht, dann hätte es ein grosser Stürmer sein müssen , welcher ihn ersetzt.
    Also da bin ich jetzt total anderer Meinung als Mislintat.

    • Ronny sagt

      Also Perea ist wohl die Reaktion auf den Abgang von Marmoush, Silas und Sankoh waren sehr lange raus, und keiner weiß ob diese Beiden eine Soforthilfe darstellen ? Bei Tibidi, welcher aus disziplinarischen Gründen sowieso zurückgestuft wurde, finde ich ein Leihgeschäft als Charaktertest absolut angebracht. Bei Kuol muss man schauen wie er sich im Trainingslager zurechtfinden wird.

  6. Konrad sagt

    Erstmal freue ich mich, dass der VfB in meiner Heimat angekommen ist :-)
    Sehr, sehr, sehr sogar. Willkommen lieber VfB :-)

    Zum anderen finde ich die Entscheidungen von S.M. schlüssig und sehr
    clever verhandelt. Tibidi zu Klose finde ich ebenfalls korrekt.

  7. Clemens sagt

    Vagnoman war zumindest eine sinnvolle in Punkto Flexibilität, da der Spieler zur Not auch links in der Viererkette spielen kann. Hoffentlich ist seine bisherige Krankenakte kein Fingerzeig für die Zukunft.

    José Perea ist eine typische Mislintat Verpflichtung. Diesen Spieler hatte vermutlich keiner von uns auf dem Zettel bzw kannte diesen bis letzte Woche. Die Messlatte als Marmoush Ersatz hängt nicht allzu hoch, lassen wir uns überraschen.

    Die neuerliche Sosa Verletzung lässt mich zumindest ein wenig optimistisch darauf hoffen, dass uns der Junge noch ein Jahr lang Freude macht.

    Spannend fand ich übrigens das Testspiel am Samstag gegen Zürich. Die (vermeintlich) erste Elf tat sich in der 1. Hz auffallend schwer. Der Auftritt des 2. Anzugs in Hälfte 2 war hingegen erfrischend offensiv und auch an Zahlen gemessen deutlich erfolgreicher. Insbesondere Millot war eine Augenweide. Lässiger Typ mit toller Ballbehandlung.

    • @abiszet sagt

      “Millot war eine Augenweide. Lässiger Typ mit toller Ballbehandlung.”
      Lässig auch die Tore von Ahamada.

  8. Konrad sagt

    Bei Perea hab ich ein gutes Gefühl. Bei Millot auch. Vorsichtig optimistisch bin ich bei
    Ahamada, da sind mir hauptsächlich die roten Karten und das überharte Einsteigen im Kopf. Auch wenn die Tore natürlich klasse waren.

    Es ging jetzt halt gegen Zürich um nix. Eine Niederlage wäre auch wurscht gewesen. Die Frage ist, ob dieser erfrischend offensive Vortrag auch in Drucksituationen klappt.

    Vorletzte Saison hatten “wir” das große Glück, dass es relativ leicht und relativ druckfrei verlief. Letztes Jahr lief mit viel Druck wenig.

    Überragend gefällt mir der Torwart Seimen. Wahnsinn. Ich fänd´s auch schön, wenn Sosa noch dableiben würde. Von Mangala hat man auch nix mehr gehört?

  9. Oliver Bruy sagt

    Kann es sein, daß sich für Kalajdzic einfach kein richtig großer Club interessiert?
    Dann kann er ja hier noch ein Jahr reifen.

    • @abiszet sagt

      @Konrad und @Olover Bruy
      Ich kann mir vorstellen, dass der Berater Sasa breit angeboten hat. Zu großen Clubs a la Bayern, BVB, Chelsea reicht es nicht, ob er mit Ajax zwar CL aber dafür in einer nicht so starken Liga spielen will? ManUnited wurde zuletzt genannt, aber der Club hat in den letzten Jahren jeden Spieler klein gekriegt ;-) Bei Mangala wird es ähnlich sein, die Ambitionen sind hoch, aber die interessierten Clubs passen dazu nicht. Anders könnte es bei Sosa aussehen.

    • Ronny sagt

      Nach den neuesten Gerüchten wird Sasa mit RB Leipzig, Ajax Amsterdam und Manchester United in Verbindung gebracht, ob das jetzt richtig große Clubs sind, darf jeder für sich selbst entscheiden.

  10. Clemens sagt

    Ja, in der Tat. Als gemeinsames Achter-Pärchen in dieser Form durchaus eine gute Alternative, so dass man Endo zurück auf die 6 ziehen kann und ein Abgang von Mangala zu verschmerzen wäre. Lassen wir uns überraschen, ob die beiden diese Form bestätigen können.

  11. Konrad sagt

    Ich mein ja immer noch, dass Sasa bei “uns” den nächsten Schritt zu höheren Weihen machen könnte. Eine ganze Saison durchspielen, viele Tore und damit auf sich aufmerksam machen. Die letzten Tage konnte ich bei einigen Einheiten zusehen. Dinos bekommt Szenenapplaus, wenn er den Ball so wegverteidigt, dass er mit einer Wahnsinnswucht über die Galerie poltert. Oder der junge Torwart mit überragenden Reflexen. Laurin Ulrich, Millot, Kastanaras mit Spielwitz und Leidenschaft. Bei Sasa hast Du das Gefühl, dass er sein inneres Basta unbewusst ausstrahlt. Vagnoman mit tollen Flanken. Mo Sankoh ebenfalls klasse. Wenn alles gesund und fit bleibt, bin ich auch ohne Sasa wirklich sehr guter Dinge. Nachdem ich selbst gesehen habe, mit welcher Akribie, Energie und Leidenschaft Rino arbeitet, bin ich jetzt schon auch überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, an ihm festzuhalten.

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