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Zu früh gefreut

Ich stehe Werder Bremen schon immer wohlwollend gegenüber, Völler, Le Chef Micoud, Diego, Klose und mein Opa kam aus der Nähe, aus der Sarah Connor-Stadt Delmenhorst. Er auch ein Werder-Fan, aber gelassen, unaufgeregt, so wie heute der Trainer Ole Werner wirkt. Und mit Werder gab’s immer Spektakel und Drama. Muss ich hier nicht ausführen, kennt Ihr alles von 1984, über das Einwurfeigentor von Borna Sosa und Ron-Robert Zieler 2018 bis zum Trödeltor von Silas 2020. Vor dem Spiel dachte ich: Macht’s wie früher, das war viel geiler, mit vielen Toren, Spannung und so weiter. So wie früher, das war so krass. Am Ende hat’s halt nicht sollen sein, kann nicht immer die Sonne scheinen.

Ich wollte es Vintage, ich wollte es Retro, den Anfang find’ ich dann eher „geht so“: Der VfB kaum im Spiel, ziemlich lahmarschig das alles und das nicht zum ersten Mal unter Pellegrino Matarazzo. Wataru Endo verliert den Ball, wie so oft an diesem Nachmittag in Bremen, Josh Vagnoman leistet lieber Begleitschutz als die Flanke von Anthony Jung zu verhindern und in der Mitte wuchtet Niklas Füllkrug den Ball fast genau so energisch ins Tor wie Alexandra Popp gegen Frankreich. Wenige Minuten später donnert ein Schuss des Bremer Stürmers an die Latte und ich muss das Schlimmste befürchten. Gegen einen euphorisierten und sich pushenden Aufsteiger gleich mal hoch verlieren. Toller Auftakt. Aber der VfB beweist wie so oft unter Matarazzo Comebackqualitäten und wir ärgern uns über einen in letzter Sekunde vergebenen Auswärtssieg. Zwischen Füllkrugs Lattenschuss und dem Ausgleich von Oliver Burke ist einiges passiert.

Nachdem sich Bremen ausgetobt hat, Füllkrug und Mitchell Weiser pumpten sichtlich bereits nach 20 Minuten, erobert sich der VfB die Spielkontrolle. Es funktioniert zwar noch nicht, das Spiel über links und Silas laufen zu lassen, aber die Cannstatter holen sich Sicherheit durch sauberes Kombinationsspiel. Nicht immer mit dem letzten Zug zum Tor zwar, aber immer so, dass es dem Aufsteiger ein bisschen den Spaß am ersten Bundesliga-Heimspiel seit 15 Monaten nimmt. Eine dieser unspektakulären Passfolgen führt dann zum 1:1 durch Endo. Sasa Kalajdzic hatte aufgelegt, Chris Führich zuvor den Ball erkämpft und an Naouirou Ahamada weiter geleitet.

Sowieso wieder ein starker Auftritt von Ahamada. In der zweiten Halbzeit dreht er immer wieder auf, hat einige dynamische Momente und gibt dem VfB-Spiel Tiefe. Ähnlich gut habe ich Li Egloff nach seiner Einwechslung gesehen: Spritzig, griffig in den Zweikämpfen, sicheres Passpiel und sogar die Chance zum 1:3. Das 1:2 schießt zuvor Silas nach einem herrlichen Vertikalpass von Kalajdzic (schon seine dritte Vorlage in dieser Saison) – und das Lachen und die Freude von Silas: unbezahlbar!. Ein perfekter Nachmittag wäre es für Silas und für mich und viele andere gewesen, wenn er wenige Minuten später eine fast identische Szene genutzt hätte, aber dieses Mal hält Jiri Pavlenka. Da hat bei Silas die letzte Konzentration gefehlt, wie bei allen in der Szene, die zum 2:2 durch Burke in der 95. Minute führt. „Dass am Ende so ein Ball irgendwie durchrutscht, kann immer passieren“, sagte Waldemar Anton nach dem Spiel ganz lapidar. Das ist mir zu wenig, als ob es nicht zu verhindern gewesen wäre. Dinos Mavropanos, der Meister Proper in der VfB-Abwehr, hält meistens die Defensive sauber und wäre er doch am Ende nur in der Nähe der langen Flanke gewesen. Er hätte den Ball aus dem Stadion geköpft. So ist der Sieg wisch und weg.

Unsichtbar blieb leider Tiago Tomas. Kaum ins Spiel eingebunden und wenn er mal den Ball hatte, dann verlor er ihn. Wegen technischer Unsauberkeiten, wegen falscher Entscheidungen und wegen mangelnder Durchsetzungsfähigkeit im Zweikampf. Vielleicht liegt ihm die Rolle als zweite Spitze (noch) nicht. Matarazzo sollte darüber nachdenken, wie er die Stärken von Tomas wieder zur Geltung bringt.

Sollen wir jetzt den zwei entgangenen Punkten hinterher weinen? Kann man machen, aber genauso hätte der VfB nach dem fulminanten Bremer Beginn auch verlieren können. Stimmt schon, es nervt, vor allem nachdem Bremen in der zweiten Halbzeit extrem harmlos ist. Aber es sollte Mut machen, dass der VfB insgesamt recht souverän zurück gekommen ist, wobei die Verantwortlichen schon genau drauf schauen und eine Fehleranalyse betreiben müssen, warum der VfB so schlafmützig in die Partie ging. Ist schon in anderen Spielen passiert, auch nach Wiederbeginn braucht der VfB nicht selten einige Minuten, bis er im Spiel ist.

Es wird gegen Freiburg sicher schwieriger, den ersten Saisonsieg einzufahren. Aber immerhin ist der VfB saisonübergreifend seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen.

Zum Weiterlesen:
Warum Juan Perea ein besonderer Transfer ist.

Sasa Kalajdzic ist genervt, dabei liegt alles an ihm

Der Umgang mit Atakan Karazor

Foto:
Martin Rose/Getty Images

Darf gerne geteilt werden:

31 Kommentare

  1. Clemens sagt

    Böswillig hätte man auch „Oops, we did it again“ als Überschrift wählen können – sorry, ist musikalisch absolut cringe, weiß ich, aber der Last-Minute-Punktverlust ist schließlich auch nicht allzu angenehm. Die Anfangsphase wie letzte Saison gegen Hertha (4. Min. Selke), Augsburg (6. Min. Hahn) oder letzte Woche gegen Leipzig (8. Min. Nkunku) verschlafen bzw. wie zuletzt gegen Bochum und Hoffenheim die Konzentration nicht bis zur letzten Sekunde hochgehalten und den späten Ausgleich hinnehmen müssen. Das war ein ärgerlicher Rückfall in alte Zeiten und ich hatte gehofft, wir wären hier endlich weiter. Aber das Schlaf(-en)-Gen scheint tief in unserer VfB-DNA verwurzelt zu sein.

    Dass Werder als euphorisierter Aufsteiger im eigenen Stadion beim ersten Heimspiel der Saison in der Anfangsphase drücken würde, war absehbar. Dass Stuttgart aber ca. 20 Min. lang keinerlei Zugriff auf das Spiel bekam, war beängstigend zu beobachten. Die Dreierkette bekam außer von Endo keine Unterstützung im Aufbau aus dem Mittelfeld oder von den Außen, lange Bälle konnten von den Stürmern nicht festgemacht werden, wenn diese überhaupt ankamen, 2. Bälle landeten grundsätzlich bei einem Bremer. Hier fehlte mir die kämpferische Einstellung und die Flexibilität, taktisch auf die Pressing-Situation zu reagieren. Ob es dann an den nachlassenden Kräften der Bremer bei den hohen Temperaturen lag, dass der VfB besser ins Spiel kam oder an einer taktischen Umstellung von Matarazzo in der Trinkpause? Schwer zu sagen. Zumindest war es danach eine Leistung bis zur 80. Min, auf der man grundsätzlich weiter aufbauen kann.

    Bei den Wechseln gegen Spielende hat Matarazzo dann im Grunde etwas gemacht, was vermutlich 80% aller Trainer getan hätten. Er wollte bei eigener Führung mit Karazor für die zu erwartende Bremer Schlussoffensive mehr defensive Stabilität bringen, nimmt dafür aber einen konterstarken Silas raus, weshalb die am Ende permanent lang nach vorne gebolzten Bälle keinen Abnehmer mehr fanden. Einen Wechsel Sasa gegen Karazor hätte ich sinnvoller gefunden – oder er hätte zumindest Perea als frischen Konterspieler bringen können, um die Bremer Abwehr weiterhin zu beschäftigen und zu nerven. Den Wechsel Führich gegen Egloff fand ich hingegen super. Eine vielversprechende Leistung des 19-jährigen.

    • @abiszet sagt

      Oh Mist, Clemens: Die Oops-Headline habe ich liegen lassen. Wäre passend gewesen. Wobei man mE die verschiedenen frühen bzw. späten Tore differenzieren muss.

      • Clemens sagt

        Klar, in einer Einzelbewertung passt die Leipziger Führung vermutlich nicht wirklich in diese “Serie” der frühen Gegentreffer, denn gegen RB war der VfB von Beginn an “online”, konnte den Treffer dennoch nicht verhindern.

    • Ronny sagt

      Ich kann mich da nur anschließen, mit der Einwechslung von Karazor hat man Bremen das Signal gegeben, kommt Leute wir versuchen es nochmal ! Einfach nur ärgerlich ! Anstatt Perea zu bringen um ein Zeichen zu setzen hat man halt 2 Punkte leichtsinnig verschenkt.

  2. Motzbackenbruddler sagt

    Danke an die Bremer Ostkurve für ein klares Statement in der Causa Karazor. SMs Haltung zu dem Thema widert mich an; als ob AK lediglich unter dem Vorwurf eines Kavaliersdelikt in U-Haft saß! So lange der Fall nicht sauber geklärt ist, hat AK auf dem Feld nix verloren. Auch braucht er den öffentlichen Schutz von SM nicht; AK hat schon einen Anwalt. Ich glaube hier geht es SM auch nur darum, den nach unten gerutschten Marktwert von AK zu retten, in dem er die Vorwürfe bagatellisiert. Bin wirklich echt stinksauer über die Resthaltung des Vereins. Ich erwarte hier jetzt auch, dass Vorstand und President ein Machtwort aussprechen und diesem widerwertigen Gebaren Einhalt gebieten!

    • Elmar sagt

      Wie kann man nur als VfB Fan danke an die Ostkurve sagen ?? Krank ?? Nach 1 Jahr Torwart Bashing geht es jetzt weiter in der Personalie AK. Wart Ihr bei den Gesprächen bei oder habt Ihr Akteneinsicht ? Es gab Gespräche! Glaubt Ihr wirklich dass die den einsetzen wenn an den Vorwürfen was dran ist ?

      • Konny sagt

        Halts Maul geht gar nicht. Man kann eigene Meinungen haben, man kann unterschiedliche Ansichten zu einer Sache haben, man darf darüber diskutieren. Aber “Halts Maul” auf einem Banner ist für mich eine persönliche Beleidigung und ein Umgang, der definitiv gar nicht geht. (Mich dann nicht mehr wirklich gewundert hat, wieso in Wolfsburg eine Sicherheitsstufe gezündet wurde) Als Wolfsburg im besonderen und im Allgemeinen möchte ich Plakate dieser Art absolut nicht und nirgends sehen.

    • Joachim sagt

      Da kommen sie wieder, genau diejenige – wie allerdings eine Partei in Deutschland – den moralischen Finger erhebend und besserwisserisch über allem stehen richtend und urteilend. Zur abermaligen – das gilt auch für die Bremer Fans – Belehrung: Die Unschuld gilt solange, bis die Schuld erwiesen ist. Und im Fall Karazor ist der erste Vorwurf, nämlich die der Vergewaltigung gänzlich ausgeräumt. Er ist nicht einmal angeklagt! Dann kommen solche Belehrende daher wie Du oder die paar Hansel in einem Bremer Blog und meinen tatsächlich die Sache richtigerweise zu sehen. Ja, was ist denn, wenn diese Dame gelogen hat? Was ist denn, wenn ich Dir sage, dass gerade in solchen Urlaubsorte Banden gibt, die sich auf solche Taten spezialisiert haben? Junger Motzbackenbruddler, es gilt immer noch die Unschuldsvermutung! Und so lange diese gilt ist Atakan Karazor ein Teil des VfB Stuttgart ohne wenn und aber! Und als solches auch so zu behandeln. Mich machen solche Statements, wie von Dir hier sehr seht traurig und wütend, weil es eine Art miserable Hetzjagd auf einen Menschen ist. Dabei bin ich überhaupt nicht auf “Täterschutz” unterwegs, so wie die Bremer Trolle es auf dem Banner behaupten, sondern ganz einfach auf dem im Grundgesetz verankerten Wert: Die Würde eines Menschen ist unwiderruflich unantastbar. Ich bin heilfroh, dass der VfB diese Werte noch mit Leben füllt und lebt. Widerlich ist nur, dass man jetzt hingeht und richtet und urteilt, obwohl noch nichts nachgewiesen ist. Sollte es aber hinterher festgestellt werden, dass eventuell Atakan Karazor doch schuldig ist – was ich überhaupt nicht glaube -, dann ist es das Recht des VfB Stuttgart daraus Konsequenzen zu ziehen. Und deshalb ist alles, wie es der VfB handhabt es richtig und geht absolut in Ordnung.
      Ich könnte Dir – moralisch – noch viel mehr um die Ohren schwingen, aber ich belasse es dabei, weil Dein Profilname macht hier Sinn.

    • drhuey sagt

      Schon mal daran gedacht, dass Mislintat Verantwortung trägt nicht eine Karriere zu beenden durch eine Vorverurteilung? Daher völlig richtige Haltung des Vereins und von Mislintat. Bernd hat hier auch schon die arbeitsrechtliche Seite beleuchtet. Dieses geifernde Fordern von “hängt ihn höher” ist eine Entwicklung, die wir auch von anonymen Heckenschützen in den (a)sozialen Medien sehen. Um eine Schuld festzustellen gibt es in einem Rechtsstaat die Judikative und wir sollten froh darum sein. Und noch etwas: Ich habe auch einen 13-jährigen Sohn und es ist ihm sehr wohl zu erklären, dass solange nichts bewiesen ist, ein Mensch nicht verurteilt gehört. Ich habe dieses Beispiel sogar sehr gerne genommen, um die Unschuldsvermutung zu thematisieren. Für diese Grundsätze müssen wir einstehen, denn wir sehen nicht nur in den USA, dass es Kräfte gibt, die ihre Macht durch die Zerstörung solcher Errungenschaften wie Gewaltenteilung etc. ausbauen und absichern wollen. Wehret den Anfängen.

    • Michael sagt

      Du hast ein grundlegendes Prinzip unseres Rechtstaates und unserer freien Gesellschaft nicht verstanden… Mit Deinem Aufruf zu einer Hexenjagd.
      Der VfB handelt genau richtig, Respekt dafür.

      • @buzze sagt

        Bei der ganzen Diskussion sollten wir uns von den Definitionen “richtig” und “falsch” trennen. Der VfB hat sich konsequent für einen Weg entschieden, mit der Sache umzugehen. Das kann man gut oder schlecht finden, aber richtig oder falsch gibt’s hier nicht.

    • Bernd sagt

      Das Transparent erfüllt offensichtlich den Tatbestand einer Üblen Nachrede (§ 186 StGB). Ich finde es ziemlich befremdlich, dass du auch noch applaudierst, wenn einer unserer Spieler Opfer einer Straftat wird.

      Es ist gut möglich, dass der Fall nie “sauber geklärt” wird, soll Karazor dann lebenslanges Berufsverbot haben?

    • Joachim sagt

      Eigentlich hatte ich gestern schon ein kleinen Beitrag dazu geschrieben, leider wurde dieser vom Vertikalpass entweder gemieden oder schlicht und einfach ignoriert. 1. Geht dieser ‘Banner in Bremen gar nicht! Warum nicht? Weil die Bremer erstens den Sachverhalt nicht kennen und zweitens den Menschen Atakan Karazor nicht!
      Zweitens bin ich entrüstet darüber, dass die Unschuldsvermutung, was ja schließlich ein hohes Gut in einer gelebten Demokratie ist, bei einigen Menschen total entgangen ist.
      Drittens mahlen die Mühlen der spanischen Justiz länger als in Deutschland. Und das wäre gleichbedeutend, dass die Karriere des Spielers Atakan Karazor dahin wäre.
      Und was ist, wenn die junge Dame tatsächlich gelogen hat? Ich weiß, dass gerade in den Urlaubshochburgen wie auf den Balearen kriminelle Banden gibt die sich auf so etwas spezialisiert haben. Hier geht es in der Tat ums Geld.
      Und sollte sich herauskristallisieren, dass Atakan Karazor doch schuldig wäre, dann wird der VfB Stuttgart seine Konsequenzen daraus ziehen. Und was mir noch fehlt im Ganzen ist logische Ansatz! Wieso soll sich Atakan Karazor die Herren des VfB Stuttgart belügen, im Wissen, dass es hinterher doch anders rauskommt? Das ergibt für mich keinen Sinn!

      Habe fertig. Und ich kenne sehr, sehr viele Missbrauchsopfer und natürlich weiß ich, dass das ein sehr empfindliches Thema ist. Und dennoch bin ich felsenfest davon überzeugt, dass Atakan Karazor unschuldig und Opfer einer kriminellen Kampagne geworden ist. Auch diese Meinung ist zu achten und zu respektieren. Und wenn es anders kommt, dann lag ich falsch, aber dazu stehe ich mit meinem vollen Namen.

      • @buzze sagt

        Wir geben jeden Kommentar frei, der nicht beleidigend ist. Deiner landete allerdings im Spam-Ordner.

    • fritzo62 sagt

      Du liegst komplett daneben – wäre besser wenn Du schweigst und uns in Ruhe lässt mit Deinen rechtsstaatsfeindlichen, totalitären und völlig inakzeptablen Äußerungen

  3. Konrad sagt

    Vielen lieben Dank für Deine schöne und treffende Zusammenfassung. Ich freu mich immer schon ganz feste auf Deine Sicht. ~Danke~

    Ich hatte auf ein 3:1 für uns getippt und war hauptsächlich enttäuscht aufgrund des finalen Ergebnisses und diverser Unkonzentriertheiten. Genau die Punkte gegen “Mitkonkurrenten” haben uns im letzten Jahr gefehlt, die wir wegen fehlender Präsenz verschenkt haben. Irgendwie hatte ich (wie Clemens) gehofft, dass das in der Saisonanalyse als Top 1 Punkt abgearbeitet wurde.

    Die Nebengeräusche wie “Liebling Kreuzberg an der Weser” und Sasa wechsel Dich stören mich im Moment. Das sind (schon) wieder Unruheherde, die dem Tagesgeschäft Energie nehmen.

    Bei Sosa, Mangala und Churlinov geht es doch auch leise und ruhig von statten. Vielleicht sollte dann Sasa nicht einerseits Medienpräsenz suchen und andererseits darüber genervt sein. Uns nervts auch Sasa….Du kannst nicht von den Fans 150 % Support erwarten und gleichzeitig sagen, dass Stuttgart definitiv nicht Dein nächster Schritt ist.

    Wobei ich tatsächlich genau der Meinung bin, dass das aber genau so wäre. 1 Jahr völlig gesund bei uns, Torjägerkanone abgeräumt, dann kanns weitergehen… vorher vielleicht mal bei Werner nachfragen… (der mich mit: “meine Heimat ist Leipzig) sehr schwer enttäuscht hat.

  4. Motzbackenbruddler sagt

    Eine erschreckend selbstgerechte Einstellungen hier! Passt gut zum Umgang des VfB mit AK. Anscheinend verstehen hier einige nicht, dass der Vorwurf des sexuellen Missbrauch nicht mit einem Autounfall gleichzusetzen ist. Ich finde das echt beschämend, auch dass ich hier für meine Haltung persönlich angegangen werde! Auch verlange ich nicht, dass AK höher gehängt wird etc. Es geht mir lediglich darum, die Vorwürfe gegen ihn nicht von SM bagatellisieren zu lassen, aus Respekt vor dem Opfer, für das nun mal auch das Recht besteht, sich zu äußern! Bin hier aber wohl falsch. Es herrscht leider immer noch das tox. männliche Gehabe, Frauen dafür verantwortlich zu machen, dass sie a) entweder selbst schuld am Missbrauch sind oder b) nur Geld aus der Sache schlagen wollen! Bin hier raus…

    • Clemens sagt

      Da du dich so leidenschaftlich mit der Bremer Pöbel Fraktion solidarisiert hast, solltest du dich nicht über den Gegenwind beschweren. Andere Meinungen kann man grundsätzlich immer vertreten, sollte dann aber so viel Toleranz aufbringen, dass diese nicht geteilt werden. Aber du findest sicher ein Forum bzw ein Plattform, die zu dir passt. Adele.

    • Bernd sagt

      Wehrle hat sich gegenüber Sky nochmal ziemlich aus dem Fenster gelehnt und recht deutlich verstehen zu geben, dass aus Sicht des VfB an den Vorwürfen nichts dran ist, und sie nicht mit einer Anklageerhebung rechnen: https://sport.sky.de/fussball/artikel/vfb-stuttgart-fall-karazor-vfb-boss-verurteilt-bremer-fanbanner/12673668/35311

      Ist vielleicht nicht unbedingt clever, das Thema so am Köcheln zu halten, verdeutlicht aber einmal mehr dass es absolut daneben ist, den Anfeindungen gegen unseren Spieler auch noch Beifall zu klatschen.

  5. Bacardihardy sagt

    Finde es bringt nichts hier sich über den Fall Karazor zu streiten. Keiner von uns war dabei in der Nacht. Ausgang offen und solange würde ich einfach nichts dazu schreiben.
    Der VfB hat sich in Bremen mal wieder amateurhaft angestellt, Anfang verschlafen und Ende verpennt. Aber das liegt auch an der Qualität der Spieler und am Trainer.
    Ito ist einfach zweimal total schwach beim verteidigen, da nützen schöne Pässe nach vorne nichts, Kopfballschwach.
    Dem Mittelfeld fehlt noch ein agressiver Leader.
    Eto lässt sich beim ersten Tor vom Bremer abkochen. Die Bundesliga fordert einfach mehr Zweikampfstärke.
    Florian Müller ist auch kein Hindernis beim Hetauslaufen. Das 2.Tor hätte er auch verhi dern können. Seine Leistung gegen
    Leipzig war wohl ne Eintagsfliege.
    Warum wechselt der Pelle Silas aus?
    Verstehe ich nicht.
    Ich befürchte, dass Perea nicht bundesligatauglich ist.
    Für mich jetzt schon ein Transferfehler.
    Da würde ich lieber dem Kuol eine Chance geben.
    Der ist konterstark und scheut keinen Zweikampf.
    Man wird sehen.
    Freiburg ist ja der richtige Gradmesser.
    Da werden dann alle Schwächen sichtbar.

  6. fritzo62 sagt

    Fußball ist ja so einfach: haben wir am Samstag Abend 5 Punkte, ist alles gut. Bleibt es bei 2 oder 3, werden wir bis zur Länderspielpause leiden und vor jedem Spiel hoffen.
    Führich ist selten schlüssig, Endo alleine vor der Defensive auch mal verloren wie in Bremen, Sasa als Zielspieler inzwischen unersetzlich, Anton und Ito müssen auch mal den Ball weghauen und ja, unser Torwart: Timing stimmt nicht immer, rauslaufen auch nicht, ist einfach nicht der Rückhalt, den sich alle so wünschen. Trotzdem: ich sehe 4,5 Mannschaften schlechter als den VfB, und glaube, wie bei Ahamada, dass sich von den 30+-Spielern noch der eine oder andere ins A-Team spielt – und Sven muss sich nach einem Torwart umschauen.

    • drhuey sagt

      “Es könnte alles so einfach sein….” Ich rechne gegen Freiburg mit max. 1 Punkt. Habe sie gegen Dortmund gesehen und ihr Spiel gegen den Ball ist enorm ecklig gewesen (unionesque) und sie haben eine Offensive, die richtig wehtun kann. Das sind quasi alles Schlüsselduelle (Grifo, Grillitsch, Doan, Sallai). Dortmund ist sicher noch nicht bei 100% seiner Leistungsfähigkeit und dennoch stand dort eine andere Qualität auf dem Platz als beim VfB. Insofern mache ich mir keine so grossen Hoffnungen. Gegen Bremen hatte ich noch ein ganz anderes Gefühl, aber aufgrund des Gezeigten bin ich eher wieder auf den Letztsaison-Konservativ-Modus eingeschwenkt. Zumal mir der Rückfall von PM in alte Zeiten was Einflussnahme aufs Spiel durch Einwechslungen angeht etwas Bedenken bereitet. Er bekommt die Mannschaft nicht auf den Punkt auf mentale Schärfe und wartet wieder zu lange bis offensichtliche Fehlentwicklungen angegangen werden. Silas auf der linken Seite hat mir überhaupt nicht gefallen, dadurch verhungert auch Sasa etwas in der Mitte und verlegt sich auf die Wandspieler-Rolle. Ist dann aber zu weit vom Tor entfernt, um Abschlussgefahr zu verbreiten. Mit Hereinnahme von Sosa und der Umstellung wurde diese Baustelle behoben. Hoffe, dass Sosa nun wieder voll belastbar ist. Auch Tomas nicht früher herauszunehmen habe ich nicht verstanden. War einfach nicht sein Tag. Dann nimmt PM Karazor aufs Feld (für Silas) und zeigt “ich möchte absichern”. Ole Werner hat verstanden und wechselt fast sein gesamtes Mittelfeld aus und signalisiert “Vollattacke, sie haben nicht mal mehr einen Konterspieler auf dem Feld”. Ausgecoacht nennt man das. Positiv: Ahamadas Pass-Sicherheit nähert sich den Werten von Kroos an und seine Pressing-Resilienz überrascht mich aufgrund seines eher feinen Körperbaus immer wieder.

  7. Konny sagt

    Ein paar Altlasten aus der vergangenen Saison sind schon leider noch geblieben.

    – Anfangsphasen / entscheidende Phasen mental verpennt
    – Spieler, die offensichtlich einen schlechten Tag haben, zu lange spielen lassen
    – Auf taktische Mätzchen des gegnerischen Trainers zu spät/gar nicht reagieren oder
    wie am Wochenende falsche Signale senden

    Mir fehlt neben Ito noch ein Süle für Arme. So sind immer wieder zu viele Löcher da.
    Wenn Endo dann auch mal einen schlechten Tag hat…

    Mit der Fitness scheint es besser zu gehen.

    Gegen Freiburg würde ich zu “nix” tendieren. Hab mir das Spiel gegen DO über die volle Distanz angeschaut. Freiburg steht qualitativ (leider) weit, weit über uns. Man muss Streich nicht mögen. Was Coaching, Einstellung und Herangehensweise betrifft, ist er Regale über uns. Auch wenn ich seine (vielen) Ausraster (wie der gegen Schlotterbeck) nicht einem Trainer des Jahres würdig finde und mich nicht zum ersten Mal frage, warum die Presse Streich alles verzeiht.

  8. Bacardihardy sagt

    Vagnoman Transfer war O.K.,
    Aber leider bisher der einzige defensive Transfer, einen weiteren guten Torhüter halte ich auch für zwingend erforderlich.
    Den Perea Transfer versteh ich nicht.
    Völlig daneben aus meiner Sicht.
    Wenn dann hätte der Perea echt besser sein müssen als Tibidi, Kuol oder Kastanaras oder Sankoh.
    Aber wenn ich mir den Perea so anschau, hat er weder körperliche Durchsetzungsfähigkeiten, noch die erforderliche Schnelligkeit, also 3.Liga vielleicht traue ich ihm zu.
    Der nächste Faghir Fall. Scouting des VfB kannste vergessen.
    Dann sollen sie doch ihre Jugendspieler einsetzen.
    Lieber mal 5 Mio für einen gestandenen Defensivspieler investieren.
    Also der VfB lernt nur sehr schwer von seinen Fehlern in der Vergangenheit.
    Das Gehype um Mislintat geht mir auf den Keks.

    • K.S.A. sagt

      Ich bin, wie Du, nicht der bedingungslose S.M. Anhänger. S.M. kann sich sehr gut verkaufen, ist rhetorisch natürlich überragend. Habe den 5 Stunden Podcast angehört, viele, viele Interviews gehört, gelesen. Bin ihm persönlich begegnet.

      Es ist immer ein subjektiver Eindruck, der entsteht und natürlich immer auch die Frage, hätte es jemand besser gemacht mit unseren limitierten Finanzen. Im Falle Union, die uns freundlicherweise in Liga 2 beordert haben, ist es stabiler. Wäre das bei uns auch in ähnlicher Art gegangen?

      Dass man Churnilov als absolutes Mentalitätsmonster gehen lässt, verstehe ich ebenso wenig wie die (noch) fehlende Verstärkung in der Defensive. Nachvollziehen kann ich (wie Du) diese vielen AuslandBubiTalentTransfers ebenfalls nicht. Für mich wirkt es wie ein mal schnell noch ausgefüllter Lottoschein mit der Hoffnung auf den ganz großen Gewinn.

      Die Art sich so multiextrem vor Karazor zu stellen gefällt mir ebenfalls nicht. Aus meiner Sicht ist es natürlich richtig, den Spieler nicht vorzuverurteilen und juristische Ausgänge abzuwarten. Neben Rechtsprechung gibt es eine Moral und die kommt mir etwas zu kurz.

      Wenn A. Wehrle so überzeugt von S.M. wäre, hätte er sicher schon lange mit ihm verlängert. Wehrle macht mir einen sehr überlegten Eindruck und wahrscheinlich wird er sich das erst mal alles in Ruhe ansehen. Die Frage ist halt, wer könnte es besser machen? Dass S.M. mit viel Emotion und Begeisterung agiert, Menschen anspricht ist sicher sehr, sehr viel wert. Wen konnte beispielsweise im direkten Vergleich Reschke erreichen?

      Zu 100% begeistert und überzeugt bin ich leider ebenfalls nicht. Allerdings ist es leichter zu kritisieren, als es selbst besser zu machen…

      • @abiszet sagt

        Das ist ja wie immer der Punkt
        “Bedingungsloser MS Anhänger”: Es geht ja nicht um schwarz oder weiss (wobei dies die meisten Diskussionen dominiert). Natürlich kann man Mislintat kritisch sehen (und sollte es auch), ohne jedoch gleich alles und jeden Transfer schlecht zu finden (auch das Gegenteil nicht, nämlich alles absolut abzufeiern).

        Die Medic-Verhandlungen/Angebote sind ein Indiz, dass Mislintat noch was in der Abwehr machen will. In wieweit Churlinov zu halten war, wissen wir ja nicht und insgesamt war das rein finanziell ein cooler Mislintat Move.

        Wenn ich mich richtig erinnere, haben Wehrle und Mislintat vereinbart, nach der Transferperiode zu sprechen. Alles andere macht keinen Sinn und ich sehe darin keine Vorbehalte von Wehrle gegenüber Mislintat. Aber natürlich völlig subjektiv.

        @Bacardi
        Respekt, wie Du Perea nach ein paar Minuten gegen Valencia und in Dresden sowie Sekunden gegen Leipzig bereits beurteilen kannst. Ich brauche da noch ;-) Für Sankohs Entwicklung nach einem Jahr Verletzungspause halte ich es für deutlich besser, mehr Minuten bei Vitesse zu bekommen, als beim VfB (auch ohne Perea).

  9. Bacardihardy sagt

    Verstehe, dass man Sankoh wegen Spielpraxis verleiht.
    Ich hätte vielleicht maximal einen Stürmer verpflichtet. Ich hätte Tibidi , Kuol oder Kastanaras reingeworfen, wenn Tomas, Silas oder Sasa nicht können.
    Hätte lieber 2-3 Defensivspieler verpflichtet, so wie das zum Beispiel Union macht und eine echte Konkurrenz zu Flo Müller.

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