Mini-Feature, vp weekly
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vp weekly KW29

Es wird nicht langweilig in der Sommerpause. Auch in der vergangenen Woche war wieder jede Menge rund um den VfB Stuttgart los. Aber der Reihe nach …

Die Woche beginnt mit einem klassischen Montag: mit Hansi Müller. Besser wird es dann eigentlich nicht mehr. Müller fordert im Sturm Verstärkungen, da er Nicolas Gonzalez für nicht treffsicher genug hält. Schließlich hat der einige seiner 14 Saisontore per Elfmeter erzielt. True story. Der Argentinier dagegen will unabhängig von Müllers Aussagen („Müller? Who the fuck is Müller?“, Gonzalez Voice) den VfB und auch gleich Deutschland verlassen. Italien und Spanien findet er gut, passend dazu macht das Interesse von AC Mailand die Runde. Gonzalez sagt, er brauche “frische Luft”. Ist am Ende der Feinstaub im Kessel schuld? Ab wann sollte Sven Mislintat den Telefonhörer abnehmen? 20 Millionen? Denn es gilt ja auch noch den Verlust von Mario Gomez zu kompensieren.

Geht es Euch auch so, dass viele Meldungen Euch wie Satire vorkommen? Dietmar Hopp und Karlheinz Rummenigge erhalten einen Spordbild-Award für die „Geste des Jahres“. Müsste ein Witz sein, ist es leider nicht – siehe hierzu unseren Text, unter anderem mit den Preisträgern Wolfgang Dietrich, Mario Gomez und Ina Aogo. Ebenso absurd die Meldung, dass beim Umbau des Neckarstadions eine Ein- und Ausfahrt für eventuelle Autorennen berücksichtigt werden sollen. Hört sich völlig verrückt an, aber wenn man sich einem Ankerinvestor ausliefert, dann muss man damit rechnen, dass er einem das Stadion verschandelt. Für Formel E-Rennen! Was kommt als Nächstes? Reifenwechsel vor der Trainerbank? Boxenstopp in den Katakomben? Nach der Gemeinderatssitzung am Freitag sieht es aber eher so aus, als würde die Formel E in Stuttgart nicht durchstarten.

Erinnert ihr euch noch daran, dass man das VfB-Urgestein Rainer Widmayer aus Berlin loseiste, damit er unser Hermann Gerland wird? Eine Konstante im Trainerteam, die unabhängig vom schnell wechselnden Cheftrainer agiert. Eigentlich eine gute Idee dachten sich Wolfgang Dietrich und Michael Reschke. Dachten auch wir. Widmayer wurde nun nach nur einem Jahr beurlaubt. Angeblich soll sich mit den beiden Trainern Tim Walter und Pellegrino Matarazzo nicht verstanden haben. Dass der Club sich mit keiner Zeile dazu äußert, spricht nicht gerade für die Kommunikationspolitik. Dass bereits am Freitag zwei neue Co-Trainer präsentiert werden, zeigt, dass der Widmayers Abgang wenig überraschend kam – zumindest für die Verantwortlichen.

Enthüllungen auf Instagram! Holger Badstuber lässt sich vom ZDF-Mann Jochen Breyer in einem tiefsinnigen Interview entlocken, dass er seinen Vertrag beim VfB erfüllen möchte. Das dürfte die wenigsten überraschen. Manche hätten sich eine andere Information gewünscht. Badstuber kann durchaus wichtig werden in der kommenden Bundesliga-Saison, seine „ich weiss alles besser“-Attitüde ist allerdings wenig hilfreich.

In wieweit Konstantinos Mavropanos sofort eine Hilfe ist, bleibt abzuwarten. Er wird ein Jahr von Arsenal geliehen, Sven Mislintat arbeitet also aus seiner Komfortzone heraus, hat er den Griechen doch schon zu den Londonern geholt. In der Rückrunde war Mavropanos an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen, wo er elf Spiele bestritt, ausführliche Infos zum ihm gibt es bei Rund um den Brustring.

Nick Bätzner aus der zweiten Mannschaft wechselt nach Belgien zu KV Oostende, wo der Ex-Stuttgarter Alexander Blessin als Trainer an der Seitenlinie steht. Ein kleiner Aufschrei ging durch die VfB-Gemeinde, wird doch befürchtet, Bätzner könnte woanders durchstarten wie einst Joshua Kimmich und Serge Gnabry. Oder verläuft seine Karriere eher so wie die von Raphael Holzhauser (heute in der zweiten belgischen Liga bei Berschoot VA), Max Besuschkow (Jahn Regensburg) und Arianit Ferati (Waldhof Mannheim)? Wir werden es beobachten.

Noch größer war die Aufregung, als bekannt wird, dass der VfB einen KfW-Kredit beantragt hatte. Ein völlig normaler Vorgang in Corona-Zeiten, schließlich ist es ein Kredit und keine Schenkung, die Hilfe ist für Unternehmen gedacht, die wegen Corona unverschuldet in wirtschaftliche Probleme geraten sind. 10 bis 15 Millionen soll der VfB beantragt haben. Trotzdem stellen sich einige die Frage, ob der VfB sich an der Fördertöpfen bedienen sollte. Denn wer haftet für das Geld, wenn der VfB trotz Finanzspritze insolvent geht? Richtig, die Steuerzahler. Und dass viele nicht für das Gehalt der Profis bürgen wollen, ist dann auch irgendwie verständlich.

Arminia Bielefeld und der VfB steigen nicht nur gemeinsam in die erste Liga auf, sie beenden auch fast gleichzeitig ihre eSports-Aktivitäten. Konzentration aufs Kerngeschäft, heißt das wohl. Bündelung aller Kräfte für den Klassenerhalt, Game over für die Konsolenprofis. Uns fehlt aber irgendwie die Expertise, um uns ein Urteil darüber zu erlauben. Eure Meinung gerne in die Kommentare.

Und was gibts Neues zu Waldemar Anton? Nichts. Der VfB will ihn, er will zum VfB. Nur Hannovers Präsident Martin Kind will mehr Geld als der VfB zu zahlen bereit ist. Hoffentlich gibt’s was Substanzielles zu diesem möglichen Transfer im nächsten vp weekly. Oder ist die Personalie nach dem Mavropanos-Transfer gar nicht mehr so heiß?

Natürlich wurde auch wieder gepodcastet. Die aktuelle Folge von VfB STR findet ihr hier.

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