Die Headline kannste immer bringen, dabei war es am Samstag im Stadion gar nicht so warm im Stadion wie erhofft. Das lag aber nicht am Spiel und schon gar nicht an den Fans, denn die durften erstmals seit über zwei Jahren das Stadion wieder voll auslasten – und das taten sie auch! Über 55.000 Menschen erlebten die Partie des VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg im Neckarstadion und wie fühlte sich das an? Etwas seltsam, aber vor allem:
Das Spiel hatte es in sich: Nicht nur, weil es gegen einen direkten Konkurrenten mit einem Stuttgarter Ex-Trainer auf der Bank ging, sondern auch, weil die Ultras in die Cannstatter Kurve zurückkehrten und für organisierten Support sorgten. Ihr Comeback feierten sie mit einer tollen Choreo, die der Autor aber leider verpasste, da er noch in der Schlange an der Einlasskontrolle stand.
Ich liebe es 🤍❤️🤍 #VfBFCA #VfB #VfBStuttgart #cc97 pic.twitter.com/vOk2puzziq
— märion (@marion73069) March 20, 2022
Endlich im Stadion und gerade Platz genommen, fiel auch schon das erste Tor – leider auf der falschen Seite: Mit dem (vermutlich) ersten Angriff erzielte das Team von Markus Weinzierl das 1:0 und bei den Fans machten sich starke Gladbach-Vibes breit.
Der große Unterschied: Mittlerweile hat Matarazzos Team nicht eine Serie von neun sieglosen Spielen im Gepäck, sondern das Vertrauen aus zwei gedrehten Partien im Hinterkopf. Und dementsprechend spielte das Team auch nach dem frühen Rückstand.
Der VfB hatte über 60 % Ballbesitz und spielte mutig und offensiv. Allerdings war der letzte Ball oft zu ungenau und die Spieler scheiterten ein ums andere Mal an der vielbeinigen Augsburger Defensive. Aber wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo eine Borna-Flanke her. Diesmal auf den Kopf von Waldemar Anton, der in der 44. Minute den Ausgleich erzielte.
1:1 also, beste Vorraussetzungen, um in der zweiten Halbzeit den Heimsieg klarzumachen. Doch während sich die ersten Fans schon auf den Weg zum Bierstand machten, erzielte Augsburg quasi im direkten Gegenstoß noch die erneute Führung. Irgendwie schien es so, als sei die VfB-Defensive da schon in der Kabine gewesen. Gegenwehr? Fehlanzeige!
Wie schon gegen M’gladbach ging es also mit einem 1:2 in die Kabinen. Doch der Glaube ist zurück in Cannstatt und eine Niederlage war keine Option. Das wusste auch das Team und machte da weiter, wo man nach 45 Minuten aufgehört hatte. Allerdings fehlte weiterhin die Präzision und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Augsburger Tor.
Und weil es aus dem Spiel nicht so recht klappte, erlebten die Fans an diesem denkwürdigen Nachmittag in der 77. Minute eine echte Rarität: Ein direktes Freistoßtor, und ein wunderschönes noch dazu! Das letzte in der Bundesliga hatte Daniel Didavi erzielt. Am 34. Spieltag der Saison 2015/2016.
Nach dem Ausgleich war klar: Für Markus Weinzierl darf es keine Punkte geben, der VfB musste dieses Spiel gewinnen! Aber der VfB betrieb leider weiterhin Chancenwucher. Also muss wieder ein Standard her. Es war wieder Borna Sosa, der den Ball in den Augsburger Strafraum löffelte, Ginkiewicz faustete den Ball an die Strafraumkante, Omar Marmoushs verunglückter Schuss landete bei Tiago Tomás und der Winterneuzugang schoss mit seinem dritten Saisontor den VfB zum Sieg und das Neckarstadion in die Ekstase.
Dass Chris Führich und Philipp Förster am Ende das 4:2 verdaddelten? Egal! Der VfB holt unfassbar wichtige drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten und verbringt die Länderspielpause auf Platz 14. Es war ein fantastischer Fußballnachmittag, was sich vor allem daran ablesen ließ, dass das Stadion auch zehn Minuten nach Abpfiff noch nahezu komplett besetzt war. Mannschaft und Fans schaffen es wieder, sich gegenseitig zu motivieren. So ist der Klassenerhalt drin!
Einen richtig guten Nachmittag hatte offenbar auch Thomas Hitzlsperger bei seinem Abschiedsspiel:
3:2 gegen Augsburg #VfBFCA gewonnen, einen im Tee und glücklich ohne Ende! Danke @VfB für die letzten 6 Jahre. Für immer ein Dunkelroter! Euer Hitz the 🔨
— Thomas Hitzlsperger (@ThomasHitz) March 19, 2022
Wir sagen: Vielen Dank für (fast) alles Hitz. Mach’s gut!
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