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Jede Menge Enttäuschungen beim VfB

In dieser Woche wurden beim VfB viele Spieler enttäuscht:
Silas Katompa Mvumpa verlässt sogar den Club leihweise in Richtung Roter Stern Belgrad. Die Neuzugänge Ramon Hendricks, Justin Diehl und Nick Woltemade müssen damit fertig werden, dass sie – Stand jetzt – nicht für den Champions League-Kader gemeldet wurden.

25 Spieler darf jeder Club der UEFA melden und bei ihrem Wechsel haben sich die Spieler safe auf die Champions League-Hymne gefreut. Rausgefallen sind sie weniger aus Leistungsgsgründen, sondern wegen der Local Player Regelung: Auf der sogenannten “Liste A” mit 25 Spielern müssen mindestens acht “lokal ausgebildete Spieler” (Local Player) stehen. Mindestens vier von ihnen müssen “vom Verein ausgebildet” sein. Bei den anderen vier genügt es, wenn sie “im nationalen Verband ausgebildet” wurden.

Befürchtet werden muss, dass Leonidas Stergiou, Ameen Al-Dakhil, Dan-Axel Zagadou und Anthony Rouault zumindest in den ersten beiden Spielen gegen Real Madrid und Sparta Prag aufgrund von Verletzungen noch keine ernsthafte Option für die Startelf sind.

Zusammen mit den Local Playern Samuele de Benedetto, Dennis Seimen, Thomas Kastanaras und Luca Raimund sind es 8 von 25 Spielern, auf die Sebastian Hoeneß zum Champions League-Auftakt (zunächst) nur eingeschränkt setzen kann. Ein Risiko? Oder hat sich Fabian Wohlgemuth bei der Kaderplanung ganz bewusst frei gemacht von der Zwängen der Champions League?

Dass Silas den VfB zunächst leihweise verlässt, ist tragisch.
Wahrscheinlich alle VfB-Fans haben ihn ins Herz geschlossen. Wegen seiner Spielweise, wegen seiner persönlichen Geschichte und wegen seines Lachens. Bis zu seinem Kreuzbandriss war Silas zwar taktisch auch kaum zu bändigen gewesen, ähnlich ging es ihm oft mit dem Ball. Doch sein Einfluss auf die Offensive war enorm gewesen. Seine Auftritte zudem immer ein Ereignis. Nach seiner Verletzung agierter er oft wild, wobei das eher eine freundliche Umschreibung für konfus und kopflos war. Zuweilen übertrieb er es auch mit Übersteigern, vor lauter Spielfreude zeigte er sogar hier und da einen Rabona.

Für Hoeneß war das viel zu unberechenbar. Er konnte sich taktisch auf Silas nie verlassen, das wurde ihm spätestens im Supercup-Spiel eindrücklich vor Augen geführt. Er sah in ihm, wenn überhaupt, einen Joker. Hier bewies Silas durchaus seine Qualitäten, wie beim legendären 3:3 gegen Borussia Dortmund oder seinem Treffer am 34. Spieltag der vergangenen Saison. Aber zuletzt geriet er immer mehr ins Hintertreffen, blieb trotz guter Vorbereitung in Bundesliga und Pokal ohne Einsatzminute.

Wahrscheinlich wäre er ebenfalls nicht für den Champions League-Kader des VfB gemeldet worden. In der Königsklasse spielt er jetzt definitiv für Roter Stern Belgrad. Am 27. November gegen den VfB.

Auch wenn er auf der falschen Seite steht: Ich freue mich auf Silas.

Bild: Paul Miller/Getty Images

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11 Kommentare

  1. Konny sagt

    Ich hoffe wirklich von Herzen, dass sich da in Sachen Aufstellung niemand verzockt hat…

    Mir fehlt ein bisschen die Phantasie wie das gegen Real und zuvor gegen Gladbach in der Defensive laufen soll.

    Gegen Real ist eine Niederlage wahrscheinlich schon eingeloggt, nur sollte sie halt nicht gar zu hoch sein.

    Woltemade hat sich so auf den VfB und CL gefreut, für ihn tut es mir richtig, richtig, richtig leid.

    Tja Silas, der Trainer und er das wird wohl nix mehr. Silas hat es sich in Leverkusen komplett vertan. So sauer sieht man den Trainer selten auf eine Einzelperson. Na ja hoffen wir das Beste, nach dem Identitätsthema ist er nie mehr der Alte gewesen, leider…. Vielleicht hilft der Ortswechsel. Man möchte es ihm wünschen. Was ich Silas etwas ankreide, dass er immer noch nicht wenigstens etwas deutsch gelernt hat in all der Zeit, alles Gute aber natürlich dennoch !!!!

  2. drhuey sagt

    Es ist in der Tat schade, dass “unser” Silas nun einen für ihn wichtigen Schritt unternimmt. Durch seine Geschichte und seine teilweise spektakulären Aktionen ist er enger und vor allem emotionaler mit dem Verein verbunden als viele andere. Seine unorthodoxe, oder anders ausgedrückt, undisziplierte Spielweise (vor allem ohne Ball) treibt einem Tralner auf der anderen Seite die Sorgenfalten auf die Stirn. Schade, dass man ihm das in den 5 Jahren nicht hat beibringen können ohne das Spektakel komplett zu verbannen. Ich würde mich sehr freuen, wenn er nach einem Jahr wieder im Neckarstadion auflaufen würde, glaube es aber eher nicht.
    Was die vom CL-Kader aufgeschlossenen angeht: ich kannte diese Feinheit nicht, von professionellen Beratern sollte man das allerdings erwarten können. Und in die Richtung sollte sich dann auch die Enttäuschung richten, insofern das Risiko der Nichtberücksichtigung nicht bekannt war.

  3. Stephan sagt

    Am 17.9. wird es ganz schlimm – es droht ein nie vorher gesehenes Desaster! Nicht mal Chase ist dabei. 1 Chabot gegen die beiden besten Stürmer der Welt, ein zu langsamer Stenzel und ein unfitter Joshua (naja zumindest sieht man viele Tore). Ich hoffe dass das keinen Knacks gibt dort, der uns die ganze Saison verhagelt …. .

    An sich muss man sich schon mal fragen, was der Plan war (ist die CL am Ende dem Club scheissegal?).

  4. Ronny sagt

    Einen Spieler wie Silas, welcher auch mit weniger Spielzeit viele Scorer liefert hätte ich niemals gehen lassen, es sei denn es gab zwischenmenschliche Probleme von denen wir nichts mitbekommen haben. Den Vorwurf das er zu wenig defensive Aufgaben erledigt kann ich sogar teilweise nachvollziehen, aber auf der anderen Seite bekommen wir 6 Tore obwohl Silas nicht auf dem Platz stand. Ich wünsche ihm alles Gute bei Roter Stern, und vielleicht gibt es nächstes Jahr ein Wiedersehen weil Belgrad das Geld nicht aufbringen kann oder versucht Nachverhandlungen auf den Weg zu bringen. Des Weiteren weiß niemand ob im Frühjahr noch die gleichen Funktionäre beim VfB arbeiten, wie es zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Fall ist.

  5. Divina33 sagt

    “Woltemade hat sich so auf den VfB und CL gefreut, für ihn tut es mir richtig, richtig, richtig leid.”

    Ja, das habe ich auch gedacht.

    Schade er hat zuletzt ein sehr feines Tor gemacht gegen Münster. Erst schön kombiniert und dann klasse eingenetzt. Mit seiner Größe ist er auch eine Alternative denke ich.

    Es wurden aber nach ihm noch weitere Stürmer verpflichtet – das tut mir Leid für ihn und den VfB. Ich finde so sollte man nicht mit hoffnungsvollen Nachwuchsspielern umgehen. Und dann fehlt uns im Moment jetzt auf der anderen Seite ein (international) erfahrener Innenverteider.

    Verstehe das Ganze nicht – sorry

  6. Uwe Klemm sagt

    Ich bin sehr enttäuscht vom VfB Stuttgart.
    Es gibt keinen Plan B für die Offensive. Wollte man nicht einen breiten Kader für die Champions Leage und der neuen Bundesliga Saison haben ?, so dass einige Spieler, die während der Woche in der Champions League gespielt haben sich Samstags etwas erholen können bzw. um die Belastungen der Spieler etwas steuern zu können.
    Sankoh wurde ausgeliehen, Raul Paula wurde verliehen, Yoeng und Silas ebenfalls.
    Sankoh und Paula hätten als Eigengewächse in der Champions League spielen können, jetzt hat man dafür einen Seimen und San Benedetto nominiert, die sowieso keine großen Einsatzchanzen für die Champions League haben.
    In der Abwehr muss der VfB warscheinlich noch längere Zeit auf Al-Dakhil verzichten, warum wurde er für die Champions League nominiert ?
    Der Spielerkader ist dünner wie in der letzten Saison, wie möchte man da eine gute Rolle in der Champions League aber auch in der Bundesliga spielen ?
    Wie kann man einen Spieler wie Silas nur gehen lassen ? Ich begreife es nicht, und das nach nur einem Punkt aus zwei Spielen.
    Wäre ich Trainer beim VfB gewesen dann hätte ich zumindest Silas gegen Freiburg, Münster und gegen Mainz eine Halbzeit spielen lassen so dass jeder Spieler zufrieden ist.
    Und klar es tut mir natürlich für Nick Woltemade leid, dass ein fitter Spieler nicht für die Champions League nominiert wurde.

  7. Oje, da wurde wieder ein Fass aufgemacht beim VfB mit dem CL-Kader und enttäuschten Spielern. Sind sie denn wirklich enttäuscht? Noch hab ich kein Statement dazu von Woltemade etc. gehört. Entscheidend ist doch was vorab kommuniziert wurde, also ob der Spieler womöglich aufgrund der CL-Nominierungskriterien nicht für die CL (vorerst) spielen kann. Dass das nicht geschehen ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

    Dennoch wirkt die Kaderzusammenstellung aktuell schon sehr unausgewogen. Zwar wirklich vielversprechende Neuzugänge, aber der Mix stimmt halt noch nicht. Und das liegt auch an manchen Spielern, die mit dem Kopf noch nicht ganz bei der Sache sind (Social Media, Hochzeit?, Zusatzbelastung durch DFB). Trotzdem würde das Management den ein oder anderen Transfer möglicherweise inzwischen anders behandeln.

    Mit Silas ist es wirklich schade. Da schlägt der gnadenlose Wettbewerb durch, für Individualkünstler wie ihn bleibt da zu wenig Zeit. Ich hoffe er findet wieder zurück in die BuLi.

    Insgesamt ist die Nachrichtenlage um den VFB ja grade wieder etwas gedämpft, einige prophezeien schon eine zweistellige Niederlage bei Real. Da sagt mir meine stets optimistisch gefärbte Glaskugel doch wieder positive Ergebnisse für die Brustringträger voraus. Wohl eher nicht natürlich bei Real…*

  8. Matthias sagt

    Ich kann die Thesen im obigen Artikel nachvollziehen. Bestimmt ist es für die jungen Spieler nicht leicht, die Nachricht zu verdauen, als nicht ausreichend gut für einen Kaderplatz bewertet worden zu sein. Für den Einen kann dies ein zusätzlicher Ansporn sein, noch mehr Einsatzbereitschaft zu zeigen, bei einem Anderen mag es demotivierend wirken. Wie der Einzelne damit umgeht, werden wir sehen. Was Silas angeht, der sich meinem Eindruck nach für heutige Verhältnisse stark mit unserem Verein identifiziert zu haben scheint, wirkt die Art der “Verabschiedung” auf mich hart. Vielleicht ist für einen solchen Spielertyp wie Silas im “Business Fußball” kein Platz mehr… Das Verhältnis zwischen Chance und Risiko scheint nicht zu stimmen. Gleiches scheint für mich auch auf die sehr jungen Spieler aus dem Nachwuchs unter Höness (unabhängig von dessen großartigem Beitrag zur Vizemeisterschaft in der letzten Saison) zuzutreffen: Sie haben es aus meiner Sicht sehr schwer und nur in der größten Not eine Chance zum Wachsen (Beispiel Chase). Das kann Jede/r finden, wie sie/er will – es ist aus meiner Sicht eine strategische Entscheidung, die ihre Konsequenzen hat (wie jede Andere auch) – auf Emotionen und Identifikation, Allokation von Geld und natürlich letztendlich (Miss)Erfolg und Risiko. Ich frage mich aktuell, ob es irgendwann wieder mal “junge Wilde” geben wird, wenn mal wieder das Geld knapp wird… angesichts der Millionensummen, die diese Saison bewegt wurden, bin ich sehr gespannt, wie nachhaltig diese Investitionen sein werden und wie es in den nächsten Jahren weitergeht.

  9. Marcus Fichter sagt

    Ich verstehe das Gejammer nicht. Jeder Spieler, dienjetzt nicht für die CL nominiert wurden, hatten die gesamte Vorbereitung Zeit sich genau dafür in den Trainings und den Spielen aufzudrängen und nen anderen dafür aus dem Kader zu drängen. Die Chancen waren da und so ist das Geschäft. Und es tut mir leid, aber das hier manche glauben, daß die Berater und die Führungsebene des VfB genau diese Sachverhalte im Vorfeld und während der Vertragsgespräche nicht auf dem Schirm hatten, denen sprech ich langsam echt das wirkliche VfB-Fan sein ab. Früher gab es das wohl noch, das es sog. Vollpfosten gab, die Vertragsverhandlungenführen durften, heute dürfen wir alle davon ausgehen, daß allein mit der CL-Qualifikation schon ein umfangreiches Schriftstück von der UEFA an den VfB gesendet wurde, wo alle diese Sachverhalte schon beschrieben waren. Somit wusste jeder schon gleich nach dem Saisonfinale Bescheid.

    Es hatte ( fast ) jeder seine Chance, Punkt !

    Um Silas tut es mir auch leid, auch wenn ich enttäuscht bin, das es keiner bisher geschafft hat seine taktischen Flausen und Fehler abzustellen. Aber allein Sympathie reicht in diesem Geschäft leider auch nicht. Drum, alles Gute Silas !

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