Das Wichtigste zuerst: Lieber Christian Gentner, wir wünschen gute, vollständige und schnelle Genesung! Genesungswünsche von Köln über Frankfurt bis hin zu Lukas Poldolski und Jürgen Klinsmann: Das tut sicher gut und daran sieht man auch den Stellenwert des Kapitäns über Stuttgart hinaus.
Wir stehen hinter Dir, Gente!💪 Das gesamte Team wünscht Kapitän Christian #Gentner eine gute und schnelle Genesung! #comebacksoon #VfB pic.twitter.com/GXTV6gT8D5
— VfB Stuttgart (@VfB) September 17, 2017
Kennt eigentlich noch jemand die Action-Serie „Das A-Team“? Ein 80er Jahre-Ding, das heute nur noch nachts auf irgendwelchen Spartensendern läuft. Aber was haben irre Kostümierungen, bemüht-blödelhafte Dialoge, völlig übertriebene Schießereien und unrealistische Verfolgungsjagden mit dem VfB zu tun? Nichts. Das A-Team ist deshalb der Aufmacher, weil die entscheidenden Akteure im Spiel gegen den VFL Wolfsburg mit A beginnen:
A.Donis,
der mit seinen packenden Soli die VFL-Abwehr auf der linken Seite immer wieder aufriss.
Ascacibar,
der griffige Gaucho und Balldieb, der überall war und sich gegen Ende der Partie sogar offensiv betätigte. Er war der beste Mann auf dem Platz.
Akolo,
der das entscheidende Tor schoss, weil er reaktionsschneller war als vier Wolfsburger um ihn herum.
A-bsolute Priorität
genießt aber die Gesundheit des Kapitäns, nochmal: Gell well soon, Christian GentnA!
Außergewöhnlich
war auch, mit welchem Enthusiasmus, die Cannstatter Kurve in den letzten 10 Minuten den elften Mann ersetze und den VfB zum zweiten Heimsieg brüllte!
Die Reihe ließe sich noch fortsetzen:
Aogo, der erneut starke Standards schoß. Andi Beck, der neben Ascacibar laufstärkste Stuttgarter. Asano, der nach seiner Einwechslung bewies: Wenn er Raum für seine Schnelligkeit bekommt, kann er gerade im Umschaltspiel wichtig werden für den VfB. Wenn auch nicht am Anfang, doch immerhin mit drei A im Namen, so darf die sehr starke Leistung von Benjamin Pavard nicht unterschlagen werden: Zweikampfquote, Stellungsspiel, Organisation – alles 1A!
Wo ein A ist, ist auch ein Z und damit komme ich automatisch zu Ron-Robert Zieler, der mit einer Weltklasse-Parade den hochverdienten Heimsieg rettete.
Natürlich freuen wir uns über das starke Startelfdebüt von Santiago Ascacibar, der mit aggressiven, aber fairen Steals auffiel, mit vielen kurzen Sprints, um Löcher zuzulaufen, mit einer Präsenz im zentralen Mittelfeld, die bei 1,68 Meter Größe überrascht. Aber neben Gentner wird in Gladbach leider Torschütze Chadrac Akolo ausfallen, er hat sich eine Oberschenkelzerrung zugezogen.
#Ascacibar: Eine Bewegung, zwei Gegenspieler stehen gelassen, 20 Meter Raumgewinn. #VfB #VfBWOB pic.twitter.com/gKJSMdeMHa
— Jojo (@Jojo_Maier) September 17, 2017
Wer im Stadion war, hat gesehen, wie in den letzten Minuten insbesondere Timo Baumgartl und Pavard die Kollegen immer wieder anfeuerten und motivierten: „Lasst uns die drei Punkte einfahren – für uns und für unseren Kapitän!“. Wollen wir hoffen, dass die schlimme Verletzung des Kapitäns genau diese Kräfte in den nächsten Spielen freisetzt.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Spielleitung.
Von außen ist man immer schnell dabei, auf den Schiri zu schimpfen. Ist ja auch leicht: Man trägt selbst keine Verantwortung, ist tendenziell parteiisch und weiß sowieso immer alles besser. Also, ich spreche von mir. Dass mir das arrogante Auftreten von Schiedsrichter Guido Winkmann nicht gefiel, geschenkt. Dass ihm Fehler in der Bewertung der Gentner-Szene unterliefen, kann vorkommen. Dass weder Linienrichter noch Vierter Offizieller ihn darauf aufmerksam machten, ist sehr bedenklich. Da ist es gut, dass es den Video-Beweis gibt. Aber auch der versagte, weil Video-Schiedsrichter Deniz Aytekin kein Foul sah! Wenn im Mittelfeld ein Spieler sein Knie – unbeabsichtigt – dem Gegenspieler ins Gesicht rammt, so ist dies ein Foul, dasselbe gilt für den Torhüter, auch im Strafraum! Dass die Regeln vom DFB nach Lust und Laune ausgelegt werden, ist angesichts der Verletzungen von Gentner geradezu obszön. Ein “unglücklicher Zusammenprall”, der nicht geahndet werden muss? Ein Witz. Ein sehr schlechter.
Noch mal zum Vergleich: Krug über Neuer vs. Higuain (WM-Finale 2014) und über Casteels vs. Gentner. Letzteres war eigentlich ärger. (af) pic.twitter.com/EPLCRBf3Da
— Collinas Erben (@CollinasErben) September 16, 2017
Ich möchte eines ergänzen: Als Gegentribünensitzer kann ich bestätigen, dass auch dort die Mannschaft (zumindest in meinem Umfeld) in den letzten 10 Minuten sehr enthusiastisch zum Sieg gebrüllt wurde. Ich glaube “Hexenkessel” trifft in dieser Situation für das gesamte Stadion zu … ;-)
Absolut, Ron! Es wurde nochmal richtig laut, ich denke, nicht nur das Team wollte die drei Punkte für Christian Gentner holen …
Da Plan A durch die Gente Verletzung nicht mehr läuft, hoffen wir, dass in Gladbach Plan B vielleicht ja mit Burnic funktioniert :)
Akolo ist übrigens doch im Kader, aber auch da gibts ja Plan B mit Brekalo!
Oder gib mir ein O – für Ofori ;-)