Wir erinnern uns: Mit Sturmtief Burglind kam Mario Gomez nach hause geweht. Mit Friederike hingegen kommen weitaus weniger erfreulicher News: Bereits am letzten Sonntag hat sich Carlos Mané einen Sehnenriss im Oberschenkel zugezogen. Die Folgen: OP und Saisonaus. Das nimmt auch den letzten hoffnungslosen Optimisten den Wind aus den Segeln, die glaubten, der Portugiese wäre quasi ein Winterneuzugang.
Das Saisonaus von Carlos Mané ist tragisch. Er ist ein Spieler mit hoher Qualität, dazu sehr sympathisch, identifiziert sich voll mit den VfB und trägt die besten Badelatschen der Welt. Auch abseits des Sportlichen hat sich jeder auf sein Comeback gefreut, bei seinem ersten Auftritt im Neckarstadion wäre die Schüssel explodiert.
Es ist Mané nur zu wünschen, dass er sich vollständig von seinen Verletzungen erholt und, wer weiß, vielleicht dürfen wir ihn ja noch mal im VfB-Trikot sehen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Für den VfB Stuttgart ist die Verletzung ein Glück, nein, das ist zu unsensibel formuliert. Es ist gerade noch rechtzeitig der Beleg dafür, dass die bisherigen Planungen suboptimal waren. Denn zu hoffen, dass Carlos Mané in der Rückrunde eine echte Hilfe sein könnte, war mindestens mutig und optimistisch, wenn nicht fahrlässig. So können enthusiastische Fans denken, aber nicht kühl kalkulierende Verantwortliche.
Glück im Unglück ist der Zeitpunkt, zu dem Mané sich verletzt hat. Das Transferfenster ist noch knapp zwei Wochen geöffnet. Schließlich ist der Mané-Vertreter Nummer 1, Josip Brekalo, auch nicht mehr da, weil er – vermutlich als Verhandlungsmasse im Gomez-Deal – zurück nach Wolfsburg ging. Zugegebenermaßen wohl auch aus eigenem Wunsch. Und der heute aus Augsburg verpflichtete Erik Thommy kann nach Syndesmoseriss erst einmal keine Hilfe, geschweige denn der Mané-Ersatz sein. Unabhängig davon, dass er erst 167 Minuten Bundesliga-Erfahrung hat.
Natürlich kann hier keiner #Thommy beurteilen, aber Werdegang, Statistik und Verletzung lassen keine kurzfristige Verstärkung erwarten – und genau das brauchen wir (nicht erst seit Mané). #VfB
— Seriouz (@SeriouzRH) 18. Januar 2018
Michael Reschke zum Thommy-Transfer: “Ich bin davon überzeugt, dass er bei uns rasch die nächste Stufe in seiner Entwicklung erreichen wird und eine absolut sinnvolle Verstärkung unseres Kaders darstellt.“ Das klingt nicht nach einer Soforthilfe.
War auf dem Weg zum Stammspieler oder zum ersten Backup auf dem rechten Flügel. Gute Standards. Vom Talent her schon immer bundesligareif, körperliche Robustheit war/ist immer das Fragezeichen. Zudem hat er mit dem Jahn in der Relegation Giesing in die 4. Liga assistiert. Held.
— Felix M (@SammyKuffour) 18. Januar 2018
Michael Reschke sagte, im Falle einer Verletzung sei der VfB Stuttgart handlungsfähig und habe „einige Ideen“. Man darf gespannt sein: Retro-Transfer oder Mut/Perspektiv-Verpflichtung? Die Zeit drängt und echte Verstärkungen sind schwer zu finden.
Das wirft alles so viele Fragen auf, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Einen Spieler nach neunmonatiger Rekonvaleszenz als Quasi-Neuzugang einzuplanen und dann einen möglicherweise nicht-spielfitten Ersatzspieler aus Augsburg holen? #VfB
— Map303 (@Map303) 18. Januar 2018
Stürmische Zeiten in Stuttgart. Aber zwei Dinge wollen wir darüber nicht vergessen:
Herzlich wilkommen und viel Erfolg in Stuttgart, Erik Thommy!
Gute Besserung, Carlos Mané!