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VertikalGIF #SGEVfB: Der Bock steht noch

Die gute Nachricht ganz am Anfang: Der VfB Stuttgart hat keine Führung verspielt! Die schlechte Nachricht gleich danach: Mit dem 0:1 in Frankfurt verlängert sich die Sieglosserie auf sechs Spiele. Das letzte Mal, dass der VfB ein Spiel gewinnen konnte, war tatsächlich in Dortmund. Seitdem war der VfB entweder zu schlecht, zu unkonzentriert oder zu glücklos, um eine Partie zu gewinnen. Aber das sollte sich in Spiel 1 nach der Vertragsverlängerung mit Sebastian Hoeneß ändern. Der Bock sollte endlich umgestoßen werden! Zum Stoßtrupp im Topspiel am Samstag Abend gehörte etwas überraschend nicht Nick Woltemade, der unter Woche für die deutsche U21 brilliert hatte. Für ihn in der Startelf stand der gut ausgeruhte Chris Führich. Und über den lief gleich in der zweiten Minute der erste gute Angriff. Seine Flanke landete bei Leweling, dessen Abschluss jedoch zu unplatziert war. Dennoch: ein guter Beginn! Zehn Minuten und eine Millot-Chance später stand der VfB bei über 60 % Ballbesitz, während die Eintracht auf Konter lauerte. Wie das aussehen sollte, präsentierte Ansgar Knauff in der 18. Minute: Erst entwischer …

Ricardo Osorio: spektakulär unspektakulär

Er ist keiner, der verehrt wird. Niemand hat ein Trikot mit seinem Namen drauf. Er taucht nicht in Bestenlisten auf. Er zählt nicht zu den VfB-Legenden und das zu Unrecht: Ricardo Osorio, der mit dem VfB 2007 Deutscher Meister wurde. „Legenden sind andere, ich bin nur ein einfacher Mann“, sagte er 2022 anlässlich der USA-Reise des VfB. Und das ist Osorio eben: bescheiden. Ein stets untadeliger Sportsmann, der 2006 mit Landsmann UND VfB-Legende Pavel Pardo zum VfB kam. Unauffällig verrichtete er seinen Job auf der rechten Abwehrseite. Er spielte stets spektakulär unspektakulär. Über 100 Mal in vier Jahren trug der Mexikaner das Trikot mit dem Brustring: 73 Bundesligaspiele absolvierte er für den VfB, dazu 13 Pokalspiele und 16 internationale Partieen. Am 22. Spieltag der Saison 2006/2007 erzielte er sein einziges Bundesligator beim 4:0 Sieg … in Frankfurt. Loblieder wurden auf ihn selten gesungen, ausser von Pep Guardiola: “Er ist ein Großer. Mit Talent in der Defensive und Offensive“, das ergänzte der Trainer von Manchester City vor rund 20 Jahren mit allerlei Superlativen. Aber wir kennen …

Der treue Herr Hoeneß

Am Samstag hatten VfB-Fans die Wahl: chillen und die Sonne genießen, den gesamten Tag in der Schleyerhalle bei der Mitgliederversammlung verbringen oder doch zur Erotik-Messe im benachbarten Carl-Benz-Center? Die rund 1.600 Mitglieder, die sich für die MV entschieden haben, erfuhren dann als Erste, dass der Vertrag mit Trainer Sebastian Hoeneß bis 2028 verlängert wurde. Eine gute Nachricht. Der clevere Herr Wehrle Für den VfB kommt die Vertragsverlängerung zur besten Zeit: Hoeneß ist wegen der derzeitigen komplizierten Phase nicht mehr der heißeste Scheiss unter den Trainern, zudem gibt es nicht viele Clubs, die bessere Voraussetzungen bieten als der VfB. Bei Bayern wie auch Leverkusen wird sich in der nächsten Saison höchstwahrscheinlich keine Möglichkeit für Hoeneß ergeben. Leipzig hatte Hoeneß zwar auf dem Zettel, was den Stuttgarter Erfolgstrainer wohl nicht überzeugte. Und wer will schon nach Dortmund – außer Waldemar Anton? Die Verhandlungsposition für den Club war also nicht die schlechteste. Die Ausstiegsklausel wurde beim neuen Vertrag gestrichen, auch wenn sie der VfB seinem Trainer abkaufen musste. Die Verlängerung ist ein Zeichen an alle beim VfB: Insbesondere …

Kuschelstufe Dunkelrot

Während in der benachbarten Porsche-Arena die letzten Klänge des Soundchecks für Bonez MC verklangen, beschloss Erst-Interims-und-dann-gewählter-VfB-Präsident Dietmar Allgaier die ordentliche Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart 1893 e.V. um Punkt 17:26 und gewann damit die Wette, dass die Veranstaltung vor 17:30 beendet sein würde. Es passender Abschluss für eine Mitgliederversammlung, die vermutlich jede und jeder der 1893 Brustring-Bande zufrieden verlassen haben dürfte. Harmonie und Kontinuität Wer schon ein paar Versammlungen des obersten Souveräns des Vereins besucht hat, weiß, dass jede einzelne eine ganz bestimmte Stimmung hat. Es war vor allem Wut, als Wolfgang Dietrich 2019 abdankte, es war der Wille nach einem kompletten Neustart als Claus Vogt 2021 gewählt wurde, es war Enttäuschung und Desillusion vor acht Monaten als Vogt abgewählt wurde und Rainer Adrion zurücktrat. Und diesmal? Die Mitgliederversammlung 2025 kann man wohl am besten mit “Harmonie und Kontinuität” beschreiben: Das Präsidium in Person von Dietmar Allgaier und Andreas Grupp wurde mit starken Mehrheiten für 5 Jahre im Amt bestätigt, zwei Drittel des Vereinsbeirats wurden wieder gewählt und die Satzungsänderungsanträge wurden mit nordkoreanischen Mehrheiten durchgewinkt. Dazwischen: …

VfB-Krise decoded!

Es gibt bei DAZN ein Format namens “Decoded”. Darin beschäftigen sich Kommentatoren und Experten mit Spielern oder ganzen Clubs und versuchen, Arbeitsweisen, Fähigkeiten und Einstellungen zu identifizieren, die zum Erfolg führen. Zuletzt gab es eine Folge über das Erfolgsgeheimnis von Sebastian Hoeneß, laut DAZN “einem der spannendsten und ambitioniertesten Fußballlehrer Deutschlands”. Das ist kaum vier Wochen her und DAZN müsste sich eigentlich mit ihrem Analyse-Format mit dem Downfall des VfB beschäftigen. Aber sie können es sich sparen. DAZN muss nur bei den Diskussionen nach dem Spiel genau zuhören und die Kommentare unter Artikeln aufmerksam lesen: Dann ist ganz klar, woran es liegt, dass der VfB nach einem guten Jahresstart so abgestürzt ist. Einen der wichtigsten Gründe hat sogar der Berliner Tagesspiegel in einem seiner Artikel aufgeführt: Es kann also so einfach sein. Wir haben die Lage deswegen knallhart analysiert und schonunglos die 20 entscheidenden Gründe für Euch zusammen gefasst: Fehlende Kondition („Bruno zurückholen!“) Hoeneß wechselt zu spät Hoeneß wechselt zu früh Hoeneß wechselt falsch Hoeneß mit Gedanken beim neuen Verein Millot mit Gedanken beim neuen …

Es ist tragisch

Es war das übliche Spektakel, wenn der VfB und Leverkusen die letzten beiden Jahre aufeinander trafen. Es war erneut Werbung für die Bundesliga, der Abwärtstrend des VfB geht allerdings rasend weiter: Fünf von möglichen 24 Punkten in den letzten acht Spielen, die vierte Heimniederlage in Serie. Das ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten und erinnert an die Talfahrt, die Sebastian Hoeneß in den letzten Spielen neun Spielen 2022 in Hoffenheim verantwortete und von Platz 4 auf 9 abstürzte. Internationaler Wettbewerb? Können wir vergessen, wenn sogar Augsburg vor dem VfB steht! “Von uns als Mannschaft muss heute was zu sehen sein“, forderte Hoeneß Wiedergutmachung vor dem Spiel angesichts der miserablen Leistung in Kiel. Und er bekam einiges zu sehen. Sein Team hatte die Spielkontrolle, sein Team trat griffig und und motiviert auf, sein Team nutzte die erste Chance zum 1:0. Leverkusen dagegen ohne Florian Wirtz mit vielen langen Bällen. Es lief viel über die Frimpong-Seite. Maxi Mittelstädt lieferte sich dort mitreißende Duelle und versuchte stets schon bei der Ballannahme zu stören, um dem Leverkusener den Raum für …

Willkommen in Bad Cannstatt. Heimat des VfB Stuttgart!

Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass es am Neckarstadion von außen keinerlei Hinweise darauf gibt, wessen exklusive Sportstätte dies ist? Mir auch nicht. Schließlich sieht es in den meisten (Bundesliga)stadien nicht anders aus. So merkt man auch in Stuttgart erst im Businessbereich, dass hier der VfB zuhause ist. Im restlichen Stadionbereich deuten höchstens die zahlreichen Bäbber darauf hin, welche Mannschaft hier alle zwei Wochen von 60.000 Fans frenetisch angefeuert wird. Wie es anders – und viel besser – geht, zeigt ein Besuch des Emirates Stadium im Norden Londons. 800 Meter vom alten Highbury Park entfernt, bietet die Schüssel wie das Neckarstadion Platz für 60.000 Zuschauer und ist zumindest von außen eher Standard als architektonisches Highlight. Anders sieht es im Inneren aus, denn die vier Ränge machen einiges her, auch wenn der zweite Rang nur acht Reihen an Sitzplätzen umfasst. Das eigentliche Highlight ist aber das Branding, wie man Neudeutsch sagt, das der Stadionfassade in den Jahren 2009 und 2010 verpasst wurde, die so genannte „Arsenalisation”: “Während der sogenannte „Arsenalisation“-Kampagne in den Jahren 2009 und …

Immer positiv bleiben

Was gibt die Fußballsprache für ein Spiel wie dem 2:2 des VfB in Kiel her? “Ein Punkt für die Moral”. Eine Standardfloskel im floskelhaften Fußball. Aber was ist das eigentlich, die „Moral“? Es ist die Bereitschaft, sich einzusetzen und eine gefestigte innere Haltung zu zeigen, auch bei widrigen Umständen. Ok, widrigen Umständen musste sich der VfB in der Tat stellen. Schließlich spielte die Manschaft nach der roten Karte gegen Leonidas Stergiou 42 Minuten in Unterzahl und musste sich gegen einen großen Druck des Aufsteigers wehren. Wehrhaft ist sie also, hat alles gegeben, um zumindest einen Punkt mit nach Stuttgart zu nehmen. Das ist doch durchaus positiv, oder? In allem, auch im Negativem, etwas Positives sehen, das ist die Einstellung von Sebastian Hoeneß. Positiv ist, dass der VfB aus wenigen Chancen und einem xG-Wert von 0,71 zwei Tore gemacht hat. Also deutlich mehr Effizienz vor dem gegnerischen Tor zeigte als zuletzt. Dass Ermedin Demirovic getroffen hat und einen frischen Eindruck gemacht hat und auch nach Abpfiff im Handgemenge stabil blieb. Dass 42 Minuten in Unterzahl zumindest …

Schluss mit Kuschelkurs!

Nur ein Sieg in den letzten sieben Spielen. Das vierte Mal in Folge ein Spiel nach einer Führung hergegeben: Beim VfB wird das Wort vermieden, aber der Club befindet sich in einer Krise. Schönreden kann man sich dennoch alles. Und man kann deshalb sagen: Der VfB ist wieder da. Also der, den wir fast seit 1893 kennen. Gegen Bayern alles reinwerfen und eine ordentliche Leistung abliefern. Um dann gegen Kiel zu denken, es läuft von selbst und man müsste nicht alles investieren. Das hat man vor Sebastian Hoeneß unter „VfB sein“ verstanden. Ernüchternd zu sehen, wie der VfB eine Partie angeht, die Sebastian Hoeneß selbst als richtungsweisend bezeichnet hat und die der Startschuss für bessere Leistungen und damit verbunden besseren Ergebnissen sein sollte. Basics wie Aggressivität, Zweikampfhärte und Widerstandskraft suchten die VfB-Fans vergebens. Der VfB hatte mal wieder Probleme, die talentfreien Fähigkeiten zu zeigen. Dabei sind es genau die, die in Kiel gefordert sind. “Energie und Intensität waren nicht auf dem Level, wie sie es sein müssen“, so Hoeneß. Und das sollte ihm in der …

Das Vertrauen in die eigene Stärke zurück gewinnen

Vor zwei Jahren Relegation, letzte Saison Vizemeister. 5:1 gegen Dortmund, 0:4 in München, 1:0 bei Juve, 1:5 in Belgrad. Vier Siege in Folge zum Jahresanfang. Dann aus den letzten sechs Spielen nur noch vier von 18 möglichen Punkten inklusive drei Heimniederlagen in Folge. Auf und nieder, immer wieder. Als Fan weiß man selbst nicht so genau, wo der VfB nun eigentlich einzuordnen ist. Und womöglich wissen das die Spieler auch nicht. Klar ist: Die Vizemeister-Saison aus dem Vorjahr, als der VfB mit unwirklichen 73 Punkten die beste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte hinlegte, kann nicht als Maßstab zur Beurteilung dienen. Den Fans, also dem vermeintlichen „schwierigen Umfeld“, ist das klar, aber auch den Spielern? Die Mannschaft schaffte es in der Hinrunde trotz Mehrfachbelastung und dem einen oder anderen (Verletzungs-)Rückschlag, sich immer wieder zurück zu kämpfen. Unter anderem mit einem hervorragenden Jahresstart. Dann kam das Entscheidungsspiel gegen Paris St. Germain um den Einzug in die Play-offs der Champions League. Und da scheint etwas kaputt gegangen zu sein. Sah Angelo Stiller sich selbst schon als Kroos 2.0 und dachte …