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Nick Woltemade: Everybody’s Darling

Die Leistung von Nick Woltemade in der Rückrunde war so überragend, dass er seinen Lauf nicht nur im Pokalfinale mit einem Tor krönte, sondern gleichzeitig zum Symbol für alles wurde, was beim VfB Stuttgart so viel Freude macht: Spielkultur, Artistik, technische Raffinesse, Coolness. Und ein Styling, von dem nicht nur Winni Klenk aus dem „abseits“ begeistert ist und der den Langen schon eingeladen hat, um herauszubekommen, woher Woltemade seine Inspiration hat. Kein Wunder also, dass ganz Fußballdeutschland ausflippt. Und nicht nur das. Wie jetzt bekannt wurde, hat auch Bundeskanzler Friedrich Merz persönlich bei Woltemade angefragt. Allerdings nicht für ein Länderspiel, sondern weil er unbedingt wissen möchte, wie man es schafft, innerhalb von sechs Monaten so kompetent und beliebt rüberzukommen. „Der Junge hat Charisma“, soll Merz voller Ehrfurcht gesagt haben, während er nach dem Pokalfinale versuchte, in der Kabine des VfB ein Selfie zu machen, das nicht steif wirkt. Vergeblich. Aber Merz ist längst nicht der Einzige, der sich Hoffnungen macht. Laut Insiderquellen interessiert sich auch die Deutsche Bahn für Woltemade: als potenziellen ICE-Markenbotschafter. Klingt logisch: …

Der Sasa Kalajdzic unter den Bloggern & Podcastern

Er sagt von sich selbst, er sei rund um den VfB parteiisch und emotional und versucht dabei, nie unfair oder respektlos zu sein. Er hatte schon Karl Allgöwer, Roberto Hilbert, Peter Reichert und Serdar Tasci zu Gast. Er hält sich mit seiner Meinung nie zurück, auch wenn das manchmal unbequem ist und zu ausufernden Diskussionen führt. Ladies and Gentlemen, bitte erheben Sie sich, der phänomenale VfB-Blog „Rund um den Brustring“ feiert sein 10-jähriges Bestehen. Mit dem Pokalsieg hat der VfB das schönste Geschenk gemacht. Aber der Blog, von Lennart Sauerwald ins Leben gerufen und hauptsächlich betrieben, ist in erster Linie ein Geschenk für die Fans: Zu jedem Spiel gibt es einen Vorbericht, ein Gegnerinterview und natürlich einen Spielbericht. Kommt ein neuer Spieler, fragt RudB nach, recherchiert bei Fans und (fremdsprachigen) Journalisten, schreibt Porträts und Einschätzungen. Geht der Vorhang auf und man sieht hinter die (Gremien-)Kulissen, ist RudB meinungsstark und streitlustig, immer geradlinig, manchmal im Ton scharf, schießt dabei aber nie über das Ziel hinaus. Und das sogar auch auf Englisch: Bei RudB war Stuttgart schon …

Verti(po)kalGIF #DSCVfB: Big in Berlin!

Alle in Weiß. Alle nach Berlin. Alle mit unfassbar viel Vorfreude auf das DFB-Pokal-Finale 2025. Aber irgendwann war dann auch alles ausdiskutiert: Stiller oder kein Stiller? Stenzel oder Vagnoman? Braucht die Arminia die Alm? Sind es wirklich 100.000 Arminen und nur 25.000 VfB’ler in Berlin? Es war höchste Zeit, dieses Spiel zu spielen! Doch bevor es soweit war, müssen wir leider noch über die indiskutable Einlass-Situation sprechen, die auf der Stuttgarter Seite vermutlich sogar noch “besser” war als auf der Bielefeld-Seite: Zwei Eingänge, null Kommunikation und Ticket-Scanner aus der Steinzeit. Das war eines Pokalfinals absolut nicht würdig! Lieber DFB: Wenn man dann nach laschen Kontrollen erstmal im Inneren des Geländes war, wurde es besser. Viel Platz, skandalöse Bierpreise, aber dafür viele fliegende Händler und ein sehr ordentliches Catering-Angebot sorgten für eine gute Vorbereitung auf das große Spiel. Veggie-Burrito für 11,90 und ich bereue es nicht! Im Olympiastadion angekommen wurde schnell klar: Die Atmosphäre würde ganz besonders werden. Beide Fanlager warteten voller Vorfreude auf den Anpfiff bzw. auf ihren Einsatz ca. zehn Minuten davor. Und was …

Ganz viel Amore für alle!

Wer schoss das erste Tor? Tech Nick, ein echter Star Wars! Auf diesem Niveau geht’s weiter, keine Sorge. Ich steigere mich sogar im Verlauf des Textes, wie der VfB gegen Ende der Saison. Bin noch ganz besoffen vor Glück, mir glühen noch die Hände vom vielen Klatschen, mir brummt der Schädel vom vielen Singen, Stimme isch over. Lasst uns alle feiern, die den ersten Titel seit 18 Jahren nach Bad Cannstatt geholt haben. Fabian Bredlow The Fabulous Mr. Bredlow mit zwei Spielen im Pokal und besten Kontakten zur Kurve. Wahrscheinlich hat er die Choreo mitgeplant. Alex Nübel Feierte schon auf den besten Parties der Berlinale. Holte sich den Goldenen Bären für die schönste Flugeinlage beim 4:2. Pascal Stenzel In der Pokalsaison ein Tor, ein Assist. Aber auch ohne: ein Fußballgott, ganz unironisch. Ramon Hendriks Ich bin Gin und weg von seinen flying Grätschen. Der legitime Nachfolger von Günther Schäfer, Fußballgott. Anthony Rouault “Mit dem Ausscheiden aus der Champions League hatte ich das Gefühl, dass eine Phase der Instabilität anbricht“. Ja, ok. Aber was hat er …

Das Win-Win-Finale

Die wenigsten wissen vermutlich, dass das erste Konzept dieses kleinen Blogs vorsah, über den VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld zu schreiben. Sogar eine eigene Kategorie für die Kicker aus Ostwestfalen gibt es, aber leider nur einen einzigen Beitrag von 2015. Aber warum eigentlich? Vermutlich vor allem deshalb, weil der Autor dieser Zeilen 20 Kilometer Luftlinie entfernt von der Alm das Licht der Welt erblickte und die Arminia seitdem – meist aus der Ferne – von der Oberliga Westfalen bis in die Bundesliga und zurück in die dritte Liga begleitet hat. Dabei muss man nicht mal Ostwestfale sein, um mit den Bielefeldern zu sympathisieren. Deren Stadion steht mitten in einem Wohngebiet und ist definitiv noch weniger Arena als das Neckarstadion und heißt schlichtweg “Alm”. Das Maskottchen? Lohmann, eine bodenständige westfälische Kuh ohne jegliche Star-Allüren. Auch dieses Gefühl, dass Stuttgart-Anhänger gerne mit #VfBsein beschreiben, kennt man in Bielefeld nur zu gut. Auch die Arminia ist ein Club, der seine Fans genauso schnell in Ekstase versetzen wie in tiefe Depressionen stürzen kann. Exemplarisch hierfür stehen natürlich die Relegationsspiele …

Es wäre mehr drin gewesen …

Sport-Vorstand Fabian Wohlgemuth sagte bei DAZN vor dem Augsburg-Spiel, der VfB sei im Soll. Ziel sei gewesen, möglichst früh 40 Punkte zu erzielen. Trainer Sebastian Hoeneß bezeichnete nach dem Leipzig-Spiel die Saison als „ordentlich“, man müsse auch berücksichtigen, wo man her kommt. Der VfB kommt allerdings von Platz 2 und sind die Aussagen der beiden VfB-Verantwortlichen deshalb nicht ein wenig unambitioniert? Es klingt ein bisschen danach, als ob der neunte Tabellenplatz in der Liga als Erfolg verkauft werden soll. Denn klar ist auch: Selten war es so einfach, in die Champions League zu kommen. In den letzten zwölf Jahren hat es neben der aktuellen Saison nur eine weitere Spielzeit gegeben, in der man mit 57 Punkten einen Platz erreicht hat, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Vor allem die verheerende Heimbilanz in der Rückrunde verhinderte eine bessere Platzierung. Drei Heimsiege mehr und der VfB wäre erneut in der Königsklasse. Heidenheim, Gladbach, Bremen, Wolfsburg, Hoffenheim, Mainz: In zu vielen Heimspielen wurden Siege regelrecht hergeschenkt. Die Qualifikation für die Champions League in dieser Saison ins …

Die Drei und der unsichtbare Gegner

Der VfB geht mit einem guten Gefühl ins Finale in Berlin. Team und Trainer wissen: Sie haben mit drei Siegen in Folge gerade noch rechtzeitig die Ergebniskrise hinter sich gelassen. Der VfB schleppt sich nicht nach Berlin – und danach hatte es lange ausgesehen – sondern scheint rechtzeitig wieder in Topform zu sein. Das gilt insbesondere für seine drei Stürmer, die bei den Sachsen drei Ausrufezeichen setzen. Leipzig trat auf wie sein eigener Schatten – körperlich anwesend, geistig längst beim Transferfenster in der Sommerpause. Motivationslos, emotionslos, kraftlos. Ein unsichtbarer Gegner. Und dennoch, er traf zwei Mal aus dem Nichts, während der VfB immer wieder beste Chancen ausließ. Da haben wir erneut das Thema, das sich durch die gesamte Saison zieht: Die fehlende Effizienz vor dem Tor, die mangelnde Chandenverwertung. „Die gute Leistung passte in der ersten Halbzeit nicht zum Ergebnis“, sagte Sebastian Hoeneß nach dem Spiel und das hat er zu einigen Begegnungen in dieser enttäuschenden Rückrunde gesagt. Doch mit der Leistung im 34. Bundesligaspiel der Saison hat seine Mannschaft Schwung aufgenommen und Selbstbewusstsein aufgebaut. …

VertikalGIF #RBLVfB: Ende gut, alles gut … ?

Der dritte Sieg gegen Leipzig in dieser Saison, der dritte Sieg in Folge in der Liga, drei Stürmer, die treffen, Platz 9 in der Abschlusstabelle und eine geglückte Generalprobe für das Pokalfinale: Der letzte Spieltag war ein voller Erfolg, oder? Sebastian Hoeneß brachte Millot für Stiller und Team und setzte außerdem Jeltsch, Führich und Stenzel auf die Bank. Das kann nur eines bedeuten: Der Fußball-Gott wird für das Finale geschont! Bereits nach sechs Minuten hätte der VfB führen können, doch Woltemade traf nur den Pfosten. Fast im Gegenzug spielten sich die Leipziger durch die luftige VfB-Defensive und erzielten das 1:0. Auch, wenn es für den VfB um Nichts mehr ging: Das Team von Sebastian hatte zwei wichtige Aufgaben: 1. keine weiteren Verletzungen und 2. verhindern, dass Leipzig international spielt. Das dachte sich auch Deniz Undav, der schon in der 16. Minute eine große Chance auf den Ausgleich hatte, aber an Gulasci scheiterte. Besser lief es in der 20. Minute als eine leicht abgefälschte Flanke von Mittelstädt bei ihm landete und Undav zum 1:1 traf – …

Der VfB im Schongang in Leipzig

Wie läuft das letzte Spiel der Saison 2024/2025? Wir haben da so eine Ahnung: 33 Spieltage, 47 Punkte, Platz 8 in greifbarer Nähe. Und jetzt: das Staffelfinale. Sebastian Hoeneß, Drehbuchautor der vielleicht zwei schönsten VfB-Seasons, stand vor der Frage: Wie den Spagat schaffen zwischen Spannung halten und kein Risiko eingehen, um weitere Ausfälle zu vermeiden vor dem Pokalfinale in Berlin. Keine riskanten Twists, keine ungeplanten Cliffhanger, es sollte sich definitiv niemand erschrecken und vor allem keiner verletzen. Seine Startelf: weitgehend wie bekannt aus Folge 33. Angelo Stiller fehlt verletzt, so weit, so bitter. Dafür kommt Enzo Millot wie schon gegen Augsburg in den Cast, vielleicht auch Ameen Al-Dakhil für den angeschlagenen Finn Jeltsch. Josha Vagnoman darf auf rechts von Beginn an ran, um in der Rolle des „Tempo-Stoppers“ gegen die vermeintlich schnellen Leipziger zu glänzen. Doch diese liefern nichts ab. Die Motivation bei RB? Auf dem Niveau der x-ten Folge einer Netflix-Staffel, bei der die Autoren nur noch auf das Serienende hinarbeiten. Mainz liegt gegen Leverkusen früh hinten, Leipzigs letzte Chance auf Europa ist plötzlich …

Ein Tritt mitten ins Herz des VfB

Es hätte ein rundum glanzvoller Nachmittag werden können im Neckarstadion: Erst eine überragende Choreo, dann beendet der VfB Stuttgart seine schwarze Serie mit einem feinen 4:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg – endlich wieder ein Dreier nach sechs Heim-Niederlagen in Folge. Wäre da nicht die Verletzung von Angelo Stiller. Als man ihn weinen sah, kamen einem selbst die Tränen. Womöglich hat ihm Samuel Essende mit seinem Tritt einen großen Traum genommen. Der Tag, der so strahlend begann, endete mit einem Schatten, der über allem liegt. Ausgerechnet Stiller, der wichtigste Mann im Kader des VfB, der formstärkste Spieler in dieser Saison. Ange ist das spielerische Herz des VfB, der quasi unersetzliche Taktgeber im Mittelfeld. Das Team präsentierte sich kämpferisch, kreativ und zielstrebig – nachdem sie die Verletzung von Stiller und die Auswechslungen von Finn Jeltsch und Yannick Keitel verkraftet hatte. Klar, gegen zehn Mann spielt es sich einfacher und Augsburg zeigte nach der roten Karte nur kurz so etwas wie Resilienz. Aber letztlich bestand die nur aus Finn Dahmen, der ein Debakel für die Fuggerstädter verhinderte. Wäre …