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VertikalGIF #RBLVfB: Invest ohne Ertrag

Irgendwie ist es doch immer noch seltsam, wenn man ganz unironisch von einem Spitzenspiel spricht und der VfB dabei ist, oder? Aber tatsächlich trafen mit Stuttgart und Leipzig die formstärksten Teams der Liga aufeinandern – von den Bayern mal abgesehen. Die Erwartungen waren also hoch. Das galt auch für die Neugier der VfB-Fans, was die Aufstellung betraf. Und das zurecht, denn Sebastian Hoeneß setzte etwas überraschend auf Atakan Karazor, Chris Führich und Josh Vagnoman in der Startelf. Von Anpfiff an wurde deutlich, dass das Spitzenspiel seinen Namen verdient hatte: In der dritten Minute scheiterte Raum an seinem Egoismus und Nübel, in der 10. und 18. Minute hatte der VfB gute Chancen durch Undav und Mittelstädt. Es war ordentlich Betrieb in den Strafräumen. Stuttgart war zwischen den Sechszehnern spielbestimmend, war aber im Leipziger Strafraum nicht zwingend genug und im eigenen teilweise etwas zu sorglos, was in guten Chancen für RB resultierte. Das Tor erzielte dann allerdings ein VfB-Spieler – leider auf der falschen Seite. Doch unter Sebastian Hoeneß hat der VfB die Resilienz zur Kernkompetenz gemacht. …

Die drei Erfolgsfaktoren des VfB

Nach dem zweiten Sieg gegen Mainz innerhalb von vier Tagen wissen wir: Alles, was Sebastian Hoeneß derzeit anfasst, wird zum Erfolg. Wenn sogar Atakan Karazor trifft, dann ist klar – es funktioniert einfach alles, zumindest in den nationalen Wettbewerben. Alle machen sich lustig, Deniz Undav schreibt auf Instagram von “Torjäger Karazor”. Ja, in Anführungszeichen, auch er konnte nicht glauben, wie souverän der Kapitän in der 73. Minute zum 0:2 einschob. Vorausgegangen war nach einem Ballgewinn ein schönes Zusammenspiel zwischen Chris Führich und eben Undav. Dessen Querpass ließ Angelo Stiller durch und Karazor konnte gar nicht anders, als ins lange Eck zu schieben. Es war erneut ein glanzloser Sieg, der gegen kriselnde und teilweise überharte Mainzer nur ganz selten in Gefahr geriet, obwohl der VfB zwischenzeitlich deutlich einen Gang zurück schaltete. Das ging gut, weil Mainz quasi nie aufs Tor schoss und sich der VfB auf seine drei Erfolgsfaktoren verlassen kann: Personelle Qualität Es scheint, Hoeneß könne jeden auswechseln, jede Position neu besetzen, ohne Qualitätsverlust. Immer herrscht ein gewisses Grundniveau, jeder spielt mindestens mal solide, kein …

VertikalGIF #VfBM05: Fünf ist Trümpf!

Schon wieder VfB! Aber ganz ehrlich: Mit dem Tinnitus aus Istanbul noch im Ohr freuten wir uns doch alle einfach nur auf unserer Wohlfühloase: das Neckarstadion. Es war zu erwarten gewesen, dass Sebastian Hoeneß im Sandwich-Spiel zwischen Europa- und DFB-Pokal heftig rotieren würde. Dass er dann gleich alle Feldspieler austauschte, kam aber doch etwas überraschend. Aber hey: No risk no fun! Alle Wechsel aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, aber eine Startelf mit Dan-Axel Zagadou, Amin Al-Dakhil und Nico Nartey klingt ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto. Doch auch in der ungewohnten Formation dominierte der VfB ein Spiel, das irgendwie merkwürdig war. Das lag natürlich daran, dass beide Fanlager den Support zeit- und richtigerweise einstellten, damit ein medizinischer Notfall im Gästeblock versorgt werden konnte. Gute Besserung an dieser Stelle! Doch kaum war der Notfall versorgt, meldete sich der nächste: Der VAR hatte ein Handspiel von Chema im VfB-Strafraum entdeckt. Auf Elfmeter zu entscheiden war sicher irgendwie regelkonform, aber diese Regel ist dann auch eher … Amiri verwandelte in der 41. Minute den Elfmeter souverän, …

Happy Place Cannstatt!

Die Aufregung um die Heavy Rotation von Sebastian Hoeneß war groß. Vor dem Spiel gegen Mainz. Die meisten waren sich sicher, dass das nicht gut gehen könne. Nach dem Spiel: Alles richtig gemacht. Und nebenbei hat der Trainer auch noch viele Spieler glücklich gemacht. Auf seinen Spielmacher Alex Nübel verzichtete Hoeneß natürlich nicht. Eine klassische B-Elf war es gegen Mainz auch nicht: Unter den zehn neuen Spielern in der Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Istanbul befanden sich mindestens vier potentielle Stammspieler. Trotzdem zeigt die Maßnahme den Mut von Hoeneß, Dinge duchzuziehen, von denen er überzeugt ist. Er entschied sich für seine Spieler, ihm waren das Binnenklima und die Entwicklung im Zweifel wichtiger als das Ergebnis. Das Spiel war dann auch zäh. Aber so tritt der VfB in den letzten Wochen auf – Ausnahme Wolfsburg: Er gewinnt Spiele, ohne richtig zu überzeugen. Verliert Spiele, ohne schlechter zu sein (wie zuletzt gegen Istanbul). Ob zäh oder nicht, das sieht man in der Tabelle nicht. Aber man sah am Sonntag vor allem viele glückliche Gesichter. Dan-Axel Zagadou …

Nicht nur Frust am Bospurus

Als wir diesen kleinen Blog im Jahr 2014 nach oder besser gesagt zum WM-Titel der deutschen Nationalmannschaft ins Leben riefen, war der VfB Stuttgart nach einem 0:1 gegen Bayern München (Tor in der 92. Minute: Claudio Pizzarro) auf Platz 15 eingelaufen. In der kommenden Saison ruhten die Hoffnungen auf dem neuen alten Trainer Armin Veh, das Ergebnis ist bekannt: Am 34. Spieltag retteten Daniel Didavi und Daniel Ginczek den VfB in Paderborn vor dem Abstieg – vorerst. Dieser kurze Ausflug in die wenig erfolgreiche jüngere VfB-Historie sei gestattet, um zu illustrieren, wie absurd es – zumindest für mich – eigentlich ist, dass der, dass unser VfB in den letzten 13 Monaten auswärts gegen Real Madrid, Juventus Turin und Fenerbahce Istanbul gespielt hat und sogar eine der Partien für sich entscheiden konnte! Jetzt also Fenerbahce Istanbul. Eine Stadt, die gleichzeitig in Europa und Asien liegt. Eine Stadt, die 16 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen hat. Eine Stadt, die mit Fenerbahce, Galatasaray und Besiktas gleich drei Fußballclubs von internationalem Format hat. Und nur zur Einordnung: Allein im Kadiköy-Viertel, …

Zu brav für den Hexenkessel in Istanbul

Der VfB verliert sein zweites Auswärtsspiel der Europa League in Istanbul, ohne die schlechtere Mannschaft zu sein. Weil er zwar den äußeren Umständen trotzt, jedoch international zu wenig aus seinen Möglichkeiten macht. Nicht zum ersten Mal. Das Şükrü-Saracoğlu-Stadion ist eine Herausforderung. Fairness und Respekt kennt es nicht. Sportsgeist ein Fremdwort. Aber der VfB nahm den Battle an, hielt der hitzigen Atmospähre Stand, nahm den Dauerkrach und das Dauerpfeifen hin. Musste am Ende aber auch erkennen: Das war ok, aber zu wenig. Denn dreckig kann die Mannschaft nicht. Genau das wäre womöglich notwendig gewesen. Nichts anderes konnte Fenerbahce. Istanbul war nicht besser, sondern cleverer. Fener war direkter, wilder, theatralischer, cleverer, fieser. Der VfB wollte sich von den äußeren Umständen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wollte die Nerven behalten. Wollte sich nicht auf das Niveau des Gegner begeben, „bei sich bleiben“ heißt das im Fußball-Sprech. Das gelang, der VfB blieb weitgehend stabil. Nicht unwahrscheinlich, dass ein bisschen mehr kalkulierte Emotion dem Stuttgarter Spiel gut getan hätte. Erst in der Nachspielzeit und nach Abpfiff zeigte das Team, …

Der Star ist die Mannschaft

Der VfB zeigt am 7. Spieltag eine völlig neue Facette: Wie eine routinierte, abgezockte, gar nicht mal so junge Spitzenmannschaft fährt sie einen nie gefährdeten 3:0-Auswärtssieg in Wolfsburg ein. Gegen zugegeben desolate Wölfe. Berti Vogts, Trainer der Europameister 1996, gilt als großer Fußballphilosoph: Er ist mehr für seine Sprüche bekannt als für seine Trainerleistungen. Dazu gehört „Wenn ich übers Wasser laufen würde, würdet Ihr sagen, dass ich nicht einmal schwimmen kann“. Sein größter Erfolg ist jedoch seine Aussage “Der Star ist die Mannschaft“. Müsste man den VfB-Erfolg in Wolfburg zusammenfassen, wäre es genau der Vogts-Satz. Oder ein bisschen zeitgemäßer ausgedrückt von Maxi Mittelstädt: „Die gesamte Mannschaft ist der Man of the Match” Vogts und Mittelstädt haben natürlich Recht: Der VfB erwies sich als coole, spielstarke Elf, die nichts ins Straucheln brachte und ließ total verunsicherten Wolfsburgern keine Chance. Alle Ideen, die Sebastian Hoeneß entwickelt hatte, gingen auf. Alle Maßnahmen und Mannschaftsteile griffen ineinander. Er stellte auf eine 3er Innenverteidigung um, schob Mittelstädt und Lorenz Assignon weit nach vorne – und überraschte mit Nikolas Nartey auf …

VertikalGIF #WOBVfB: Wellness in Wolfsburg

Ach, komm, heute fangen wir mal ganz am Ende an und rollen das Feld von hinten auf: Hätte irgendjemand von euch gedacht, dass wir im Stadion und vor dem TV einen so entspannten Nachmittag verbringen würden? Das war doch wirklich VfB-Wellness pur! Spannend wurde es eigentlich nur eine Stunde vor Anpfiff, als die Aufstellung veröffentlicht wurde, und die Fans ins Grübeln kamen: Was hatte sich Sebastian Hoeneß da ausgedacht? Und nur wenige Minuten später war bei vielen Fans klar: Die Aufstellung war viel zu defensiv; das konnte gar nichts werden! Was bei all den Diskussionen über die Formation viel zu kurz kam, war die Tatsache, dass ein Mann in der Startelf stand, der sich dort zum letzten Mal im Januar 2023 wieder gefunden hatte: Nico Nartey! Aber zurück zur Formation, denn man durfte durchaus gespannt sein, wie sich die vermeintliche Fünferkette bei Ballbesitz verhalten würde und wie die vorderste Offensivreihe mit El Khannouss und Tiago Tomas funktionieren würde. Nach ca. 15 Minuten wurde schnell klar: Der VfB hatte mehr Leistung im Gepäck als die Wolfsburger. …

Hilfe, ich habe den Sturm geschrumpft!

In Hollywood hätte man den Plot wohl „Honey, I shrank the striker!“ genannt, in Stuttgart heißt es nüchterner: Der VfB hat keinen Mittelstürmer mehr. Dass Sebastian Hoeneß gegen den VfL Wolfsburg ohne echten Neuner dasteht, war von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth selbstverständlich nicht so geplant. Dass es so kommen konnte, ist Pech, missratene Transferstrategie in letzter Sekunde, aber auch keine Überraschung. Wie in jedem guten Familienfilm gibt es unterschiedliche Meinungen, wer schuld ist. Der Boulevard machte aus einem Interview, das ausnahmsweise länger als eine Bildlegende war, gleich ein „Hoeneß hadert mit dem Transfersommer“. Ja, wer hadert eigentlich nicht außer Finanzvorstand Alex Wehrle, der diese Position bekanntlich seit kurzem mitverantwortet? Zurückblicken hilft wenig, außer um es in Zukunft besser zu machen. Hoeneß muss hier und heute das Problem nach der Verletzung von Ermedin Demirovic lösen: personell wie taktisch. Seine Möglichkeiten sind vielfältig, aber gleichzeitig begrenzt. Oder, um im Filmgenre zu bleiben: Er hat auf der Mittelstürmer-Position die Wahl zwischen mehreren Nebendarstellern, die plötzlich Hauptrollen übernehmen sollen. Deniz Undav Der Nationalspieler ist zurück, aber Hoeneß warnt, „ihn von …

VfB als Bayern-Verfolger Nr. 1!

Bayern zittert, der VfB ist zurück! Nach einem 1:0 gegen Heidenheim, das in Sachen Rasanz irgendwo zwischen Testbild und TÜV-Termin rangierte, steht der VfB Stuttgart plötzlich da, wo er hingehört: im direkten Windschatten des FC Bayern. Jetzt wird’s eng für den Rekordmeister! Vincent Kompany schaut genau nach Stuttgart. „Ein Glück halten wir die Konkurrenz mit unserem idealen Saisonstart auf Distanz!“. Aber auch er kennt die Geschichte. Denn die ersten drei Heimspiele der Saison in Folge zu Null zu gewinnen, das gelang dem VfB zuletzt 1991/1992 unter Christoph Daum und am Ende stand … ja, Platz 1. Und die Bayern wurden Zehnter. Das scheint unrealistisch, aber der VfB greift an. Es wird eng an der Spitze, so eng wie der Feierabendverkehr auf der B27! Man muss das Spiel gegen den Tabellenletzten vom Ergebnis her denken. Das 1:0 hat der VfB einem Geniestreich von Neuzugang Bilal El Khannouss zu verdanken. Alleine sein Name klingt schon nach Champions League. Er ist bereits nach kurzer Zeit zum Unterschiedspieler beim VfB geworden. Selbst in engsten Räumen findet er Lösungen. Wieviele …