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Geht das schon wieder los?

Von „Ich habe voll Bock auf die neue Saison“ bis „Saison isch over“ lagen für meinen Cousin Oli nur 90 Minuten. VfB-Fans neigen – wie wohl die meisten Fußall-Fans – zu Übertreibungen. Zwischen totaler Euphorie und negativem Fatalismus liegt meistens – Nichts. „Wir müssen lernen, besser mit schwierigen Phasen im Spiel umzugehen“, sagte Sebastian Hoeneß nach der sehr verdienten 1:3-Niederlage gegen den SC Freiburg. Sein Team präsentierte sich fahrig, fehlerhaft und führungslos, während die Breisgauer fit, frisch und forsch auftraten. Sie wirkten immer einen Schritt schneller, mental und körperlich wacher, sie besannen sich auf ihre Stärken: Pressen, Jagen, Laufen in einer guten Struktur, ergänzt um ihr Lieblingsthema: die Standards. Obwohl der VfB wissen musste, was auf ihn zukommt, fehlte ihm die Widerstandsfähigkeit gegen widerspenstige Freiburger. „Ich glaube, es geht schon wieder los“, schüttelte dazu mein Cousin den Kopf. Er meinte damit die letzten sechs Niederlagen gegen Freiburg, wenn man die letzte Saison außer Acht lässt und er vermisste beim VfB die Gegenwehr, wie so oft in den letzten Jahren. Ausnahme auch hier: die letzte Saison. …

VertikalGIF #SCFVfB: Traumfehlstart

Rouault: verletzt. Stergiou: verletzt. Vagnoman und Zagadou: noch nicht fit. Die rechte Defensivseite des VfB Stuttgart gleicht mit Ausnahme des ewigen Stenzels einem Puzzle. Mit Anton und Ito gab man zwei unumstrittene Stammspieler ab, mit Chabot holte man bislang nur einen Neuzugang mit Startelfpotenzial für die letzte Kette. Mut zur Lücke beim VfB? Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Man durfte also gespannt sein, wie Sebastian Hoeneß das Personalpuzzle lösen wollte. Er tat es konventionell unkonventionell. Stiller rückte neben Chabot in die Innenverteidigung, Millot agierte neben Karazor in der Zentrale, vorne stürmten Undav und Demirovic zum ersten Mal von Beginn an. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Und es hätte nicht besser kommen können: Frans Krätzig, der bayerische Neuzugang mit einem Namen, auf den jede Punkband stolz wäre, holte bereits nach einer Minute eine Ecke heraus, die Demirovic über Umwege, aber wunderschön, per Seitfallzieher zum 1:0 verwertete. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load …

Niveau: weshalb, warum?

“Da ist er! Um 11.28 Uhr kommt der Boulevard-Reporter im Taxi & mit Rollkoffer an. Erster Eindruck: sympathisch. Jetzt muss er nur noch lernen, journalistische Standards einzuhalten“ So oder so ähnlich wurde die Ankunft des potentiellen Neuzugangs El Bilal Touré von Atalanta Bergamo in einem Tweet angekündigt. Würden wir in unserem Blog Texte mit 100 Worten und 600 Anschlägen veröffentlichen, die eigentlich nur längere Bildlegenden sind, hätten wir bald keine Seitenaufrufe mehr. Der Boulevard kann sich das leisten, schließlich hat man an ihn sowieso keine großen Ansprüche. Deshalb verzeiht man ihm auch, dass der potentielle neue Stürmer des VfB Stuttgart mit dem Friseur von Enzo Millot verwechselt wird. Kann mal passieren, sind wir aber sowieso gewohnt, dass Falschmeldungen veröffentlicht werden und das ohnehin mäßige Niveau regelmäßig unterschritten wird. Apropos Niveau: “Done Deal“, „confirmed“, „join with immediate effect“, “total agreement“. Die Transfersprache hat einen begrenzten Wortschatz und wahrscheinlich kommt das den sogenannten Transferjournalisten entgegen. Befeuert von den Spielerberatern überbieten sie sich mit Wasserstandsmeldungen, mit sich widersprechenden Aussagen, wenn sie nicht gleich voneinander abschreiben. Mit vermeintlichen Spielerwechseln …

Sixth Sense: Didier Six und sein Gespür für den Ball

Der VfB und seine Franzosen: C’est l’amour! Aktuell Enzo Millot, Anthony Rouault und Daxo Zagadou. Benjamin Pavard wurde in seiner VfB-Zeit Weltmeister, Matthieu Delpierre 2007 Deutscher Meister, er führte die Mannschaft zwei Jahre als Kapitän aufs Spielfeld. Nach dem legendären Gilbert Gress war Didier Six der zweite Franzose beim VfB. Sweet Didier Sixteen: Der Franzose hatte handgezählte 16 Tricks, um an seinem Gegner vorbei zu kommen, nicht nur zwei wie Wiggerl Kögl („entweder geh i links vorbei oder rechts“). Six suchte sein Glück in einzelnen Momenten, weil er das Dribbling – für ihn war es wie eine Verführung – immer wieder aufs Neue versuchte. Für diesen Mut liebten ihn die Fans. Er strahlte etwas Aufrührerisches aus, er war nicht bürgerlich, er war Bohème. Das Scheitern gehörte bei ihm zum Spiel. Den Ball verloren? Egal, Hauptsache gut aussehen. Neben Six wirkten seine Mitspieler spießig und verbissen. Er verkörperte eine Lockerheit, alles an ihm sah so unangestrengt aus. Schwitzte er überhaupt unter seinen langen Locken? Vielleicht wegen Gilbert Gress, dem anderen großen Franzosen und berühmten Vorgänger beim …

VertikalGIF #B04VfB: Neuer deutscher Clasico

Jedes Spiel mit Beteiligung des VfB Stuttgart hat Relevanz. In dieser Saison also auch der Supercup. Der wurde bekanntermaßen nicht vor 60.000 Fans in Stuttgart ausgespielt, sondern vor 30.000 in der BayArena, weil Leverkusen-Chef Fernando Carro das DFL-Präsidium mit Telefonterror davon überzeugen konnte. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Im Vorfeld der Partie hatten sich viele gefragt, wie ernst beide Trainer und ihre Teams das Spiel nehmen. Die Antwort: Sehr ernst. Sebastian Hoeneß schickte sogar überraschenderweise Mittelstädt, Führich und Millot von Beginn an auf das Spielfeld. Diehl, Krätzig und Silas nahmen dafür im Vergleich zum letzten Test-Kick gegen Bilbao auf der Bank Platz. Hoeneß wollte es wissen! Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Leverkusen startete zwar ohne Wirtz, Frimpong, Grimaldo und Tah, war aber auch sofort auf Betriebstemperatur und tauchte bereits in der ersten Minute gefährlich – aber aus dem Abseits – vor dem VfB-Tor auf. Von Beginn an entwickelte sich ein intesives Spiel mit viel Tempo und einigen Ungenauigkeiten. Die …

Der Supercup – (k)ein reiner Kirmescup

Der VfB kann den Fluch gegen Leverkusen nicht besiegen: Im vierten Spiel innerhalb eines Jahres hat der Vizemeister den Meister am Rand einer Niederlage – und muss doch wieder mit leeren Händen nach Stuttgart fahren. Gegen zehn Leverkusener schafften sie es nicht, ein 2:1 über die Zeit zu bringen, um letztlich im Elfmeterschießen zu verlieren. „Das fuckt mich richtig ab“, Deniz Undav hatte nach dem Spiel voll schlechte Laune. Er bezog sich auf das späte 2:2, bei dem er auch ein wenig die Füße im Spiel hatte. Seine Aussage, aber auch der Auftritt beider Mannschaften zeigten, dass niemand das Spiel als Duell um einen Kirmescup wahrnahm. Beide wollten unbedingt den ersten Titel der Saison gewinnen, auch wenn aus Gründen der Belastungssteuerung bei Leverkusen Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Alejandro Grimaldo und Patrick Schick erst später kamen. Beim VfB blieben in Frans Krätzig, Justin Diehl und Silas die vermeintlichen Gewinner der Vorbereitung zunächst auf der Bank. Spätestens nach der völlig berechtigten roten Karte gegen Alex Terrier, nachdem der Ermedin Demirovic das Bein durchtreten wollte, war Gift und …

Der VfB ist ein Event!

Dass die Menschen den VfB lieben, ist nichts Neues. Dass 50.000 VfB-Fans zu einem belanglosen Testspiel kommen, ehrlicherweise auch nicht. Wer erinnert sich noch an den Tag des Brustrings 2018, als der VfB sein 125-jähriges Jubiläum feierte? Vor sechs Jahren gab es den legendären Legenden-Kick als Anheizer und danach spielte der VfB gegen den damals amtierenden Europa League Champion Atletico Madrid. Im Stadion damals: 60.000 Menschen. Beim “VfB Opening 2024” wie es offiziell heißt, kommt der Testspielgegner ebenfalls aus Spanien und heißt Athletic Bilbao, immerhin spanischer Pokalsieger und Fünfter in der Primera Division der vergangenen Saison. Bevor es um 15:30 Uhr im Neckarstadion losgeht, wird ein “buntes Rahmenprogramm” in der Mercedesstraße geboten. Was das beinhaltet, kommuniziert der Club zwar, aber einen Zeitplan gibt es nicht – nicht mal einen groben. Und das ist dann für viele Fans doch eher ungeschickt. Denn wer möchte schon bei hochsommerlichen Temperaturen über fünf Stunden ausharren, ohne zu wissen, wann was geboten wird? Gerade Familien, die so einen Tag gerne nutzen, um ihre VfB-Liebe zu vererben, erschwert das die Planung. …

Demi & Deniz: das neue Dreamteam des VfB!

Der VfB hat einen 50-Millionen-Sturm mit Deniz Undav und Ermedin Demirovic. Die Parallelen zwischen Undav und Demirovic sind frappierend: Beide sind nicht den geraden Weg gegangen. Beide wurden in der Jugend aussortiert, beiden wurde gesagt, es reicht nicht für die Profi-Karriere. Der eine zu dick, der andere zu langsam. Aber beide sehr ehrgeizig, sie ließen sich nie entmutigen und spielen jetzt gemeinsam in der Champions League für den VfB. Der Ex-Augsburger betont, dass er beim VfB schon viele Spieler von früher kennt und es heisst, Demirovic und Undav würden sich bereits gut verstehen. Das könnte eine neue Bromance geben in Stuttgart. Das Telefon klingelt. Deniz: Ja? Demi: Hallo Deniz-Abi! Deniz: Bruder, Du bist der heftigste! Schön, dass Du anrufst! Demi: Ja, Mann, wollt’ nur fragen, wann Du endlich kommst zum Training! Deniz: Hast Recht, war bei Brighton gefangen, bis ich der Hackfresse Bloom gesagt hab’, dass es reicht. Demi: … wurde auch Zeit, alle genervt hier! Deniz: Was soll ich sagen, Bruder? Ging halt um Kohle. Mein’, mir geht’s auch um Kohle. Aber genug is’ …

Deniz-Mania oder Champions League Falle?

VfB: genervt. Undav: genervt. Brighton: genervt. Fans: genervt. Ich so: genervt. Ihr so: genervt? Jeden Tag irgendeine andere Zwischeninfo. Jeden Tag macht sich jemand anderes mit vermeintlichen Exklusiv-Informationen wichtig. Der Transfer wie ein Sinnbild, warum das Fußball-Business so krank ist. Jetzt endlich die Entscheidung: Nach Ermedin Demirovic der nächste Rekordtransfer. Rund 30 Millionen soll Deniz Undav kosten, wobei unklar ist, ob die Rückkaufoption von Brighton schon abgezogen ist. Kann sich der VfB das leisten? Porsche-Millionen, das Geld aus der Champions League, höhere TV-Erlöse durch Platz 2 in der letzten Saison und wieder einmal hohe Einnahmen aus den Spielerverkäufen von Anton, Ito und Guirassy. Der VfB geht mit diesen gesteigerten Erlösen voll ins Risiko, auch wenn allen klar sein sollte, dass sich eine Saison wie die letzte kaum wiederholen lässt. Aber die Macher aus der Mercedesstraße wollen das Momentum nutzen, um sich langfristig im oberen Tabellendrittel zu etablieren. Der VfB zockt. Scorer & Sympathieträger: “Des koscht’ halt!“ Der Deal wirkt unverhältnismäßig, die Ablöse für den 28-jährigen zu hoch. Aber immer, wenn England beteiligt ist, gibt es …

Eklat beim VfB: Allgaier ist nicht Staudt!

Alle rechneten mit Erwin Staudt als Interimslösung für das Präsidentenamt beim VfB. Der VfB-Ehrenpräsident, vom Boulevard als „Meister-Macher von 2007“ verehrt, schien der logische Nachfolger von Claus Vogt zu sein, der bei der Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit abgewählt wurde. Es war so logisch, dass sogar Artikel und Kommentare bereits vorgeschrieben wurden. Und dann das: Ein gewisser Dietmar Allgaier wurde vom Vereinsbeirat zum Übergangspräsidenten berufen. Noch nicht einmal einstimmig! Was waren das noch für Zeiten als unter der Führung von Wolfgang Dietrich beim VfB alle Entscheidungen in allen Gremien einstimmig beschlossen wurden, da wurde nicht diskutiert und gestritten, da wurde bestimmt! Es spricht dennoch wenig gegen Allgaier bis auf die Tatsache, dass er nicht Staudt ist. Ein Eklat! Während alle Staudt kennen und gute Kontakte zu ihm pflegen, muss Allgaier gegooglet werden. Landrat ist er und Verwaltungsrat bei der Kreissparkasse Ludwigsburg. Er wurde 2023 in den Vereinsbeirat bei den MHP Riesen gewählt, einem Basketballclub, der nicht einmal gegen Bayern München gewinnt. Ja, macht ihn das zu einem besseren Präsidenten? Der Vereinsbeirat verspielt also weiteres Vertrauen bei …