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Das gelungene Comeback von Captain Kork

Als Michael „Schrotty“ Reschke 2018 überraschend Captain Kork zum neuen VfB-Trainer machte, reagierten wir mit Unverständnis. Denn wir wussten nicht, was Tayfun Korkut kann: Eine Mannschaft stabilisieren, eine Achse aus Erfahrenen installieren und er kann den simpelsten Kreisklassen-Matchplan ever perfektionieren. Hinten dicht und vorne hilft der liebe Gott. Beim VfB hieß der Gott in der Rückrunde 2018 Mario Gomez.

Kork nennt das „die einfachen Sachen richtig gut machen“. Nach einer Phase der Stabilisierung folgte das triumphale 4:1 in München und der Fast-Einzug in die Europa League. Dass aus der beispiellosen Glückssträhne Korks die falschen Schlüsse gezogen wurden, dafür konnte Korkut nichts. Der VfB wähnte sich auf dem Weg in die Top 6 und ließ „Schrotty“ einkaufen wie es beim VfB noch niemand durfte: Borna Sosa, Daniel Didavi, Roberto Massimo und Marc-Oliver Kempf sind immer noch da, selbst Gonzalo Castro könnten wir jetzt gut gebrauchen, nur Pablo Maffeo stand quer im Stall. Problem: Mit den Spielern konnte Captain Kork nichts anfangen, sein eindimensionaler Plan wirkte nicht mehr und sein Glück verschwand in einem schwarzen Loch.

Die Bundesliga, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2021. Captain Kork macht sich auf zu neuen Abenteuern.

Fredi Bobic von Hertha BSC fand die Ergebnisse von Pal Dardei zum Kotzen und machte den Mr. Spuck: Er entließ das Berliner Urgestein Dardei und holt Kork bis zum Saisonende. Ansehnlicheren Fußball wird er nicht erwarten, aber das ist auch nicht die Aufgabe von Captain Kork auf der USS Gernegroß Berlin. Punkte müssen her, alles soll stabiler werden und langfristig übernimmt sowieso ein anderer. Als Kork den VfB übernahm, lag er auf Platz 14 – genau wie Hertha jetzt – und been­dete die Saison als Siebter. Von den 14 Spielen unter Korkut als Trainer verlor die Mann­schaft nur eines. Das ist die Bilanz, die sich auch Mr. Spuck wünscht. Allerdings gleichen sich auch die öffentlichen Reaktionen auf die Verpflichtung denen aus Stuttgart: Sie reichen von Galgenhumor über Scham bis zur Bestür­zung.

Was konnten wir von Korkut erwarten? Da er Michael Preetz nicht mehr reaktivieren kann, wollte er eigentlich Vedad Ibisevic zurück holen, da auch Holger Badstuber erst im Winter verpflichtet werden kann. Vorne den Gott spielen sollten in seinem „Matchplan“ dann überraschend Ishak Belfoldil und Stevan Jovetic. Die zentrale Figur bildete im ältesten Spielsystem der Welt (4-4-2) der ehemalige Stuttgarter Santiago Ascacibar, dessen Laserschwert die eingesprungene Grätsche ist.

Aber Korkuts „Matchplan“ war nach 20 Minuten passé: Omar Marmoush nach einem Traum-Vertikalpass von Waldemar Anton und Philipp Förster (dem ich die ganze Zeit zurief „Spiel ab!“) mit einem überlegten Abschluss stellten auf 2:0. Die von Captain Kork kommandierte Hertha war tot, sorry für die brachiale Sprache, ist doch so, oder? Warum der VfB dann die verunsicherte Mannschaft nicht abschoss, das müssen sich Pellegrino Matarazzo und die Mannschaft fragen lassen. Woher kommt diese seltsame Passivität? Ausdruck davon ist auch, dass der VfB ganze acht Kilometer weniger lief als die Berliner. Der VfB befand sich im Zustand der Schwerelosigkeit, keine Bodenhaftung, keine Ernsthaftigkeit. So konnte Berlin zurück kommen, erstaunlicherweise nicht mit typischem uninspirierten Korkut-Fußball, sondern spielerisch – und das auch noch verdient.

Dazu kommen handwerkliche Fehler von Matarazzo: Einem Alexis Tibidi, in der Halbzeit für Roberto Massimo eingewechselt, fehlt die taktische Reife, um 45 Minuten auf Bundesliganiveau zu agieren. Ein Pascal Stenzel wäre die sichere Variante gewesen. Und Silas 30 Minuten zuzumuten, ist deutlich zu früh, der Trainer und wir mussten feststellen, dass es noch ein weiter Weg zurück zum Spektakelspieler ist. Silas hatte einige vielversprechende Szenen, aber ihm fehlen Spielpraxis und die Intuition, die richtige Entscheidung zu fällen. Vor allem auf der rechten Seite bot Hertha Räume, die Tibidi nicht nutzen konnte und die Silas nicht konsequent auflöste. Atakan Karazor, auch bei vielfach geäußerter Kritik ein Stabilisator, kam erst in der 75. Minute, der für ihn nominierte Hamadi Al Ghaddoui blieb unsichtbar. Aus ihm lässt sich nicht einfach ein Bundesligaspieler beamen. Bei aller Sympathie, das reicht gegen Fürth, aber mehr nicht.

Wie die Mannschaft eine 2:0-Führung und einen sicheren Sieg geradezu wegschenkt, muss intern aufgearbeitet werden. Matarazzo hatte direkt nach dem Spiel angekündigt, in der nächsten Woche Einzelgespräche zu führen, denn es habe ein paar Spieler gegeben, die nach der Führung zu wenig gemacht haben und unter ihrem Leistungsniveau blieben. Die Frage ist aber auch, warum es Matarazzo nicht gelang, in der Pause seine Spieler zu fokussieren. Auch in Augsburg ließ der VfB den Gegner nach sehr guter Anfangsphase und Führung zurück kommen. Vor allem bei den noch folgenden Gegnern der Hinrunde – Wolfsburg, Bayern und Köln – wären drei Punkte wichtig gewesen, um den Anschluss ans Mittelfeld zu erzielen zu Gladbach, Frankfurt und Leipzig, Abstand zu gewinnen zu Augsburg, Bielefeld und Berlin.

Das 2:2 nervt ungemein. Nicht wegen Captain Kork, der hat sich den Punkt redlich verdient. Sondern weil für den VfB mehr drin war. Mit mehr Konzentration, Ernsthaftigkeit und Konsequenz. Man hat den Eindruck, als ob bei den Spielern die Dramatik der Tabellensituation noch nicht angekommen ist. Letzte Saison waren solche verschenkten Punkte kein Problem, der VfB hat oft überperformt, um jetzt den Underperformer zu geben. Klar, Marmoush stand beim vermeintlichen 3:1 zwei Haarspitzen im Abseits, was wohl die Entscheidung gewesen wäre, aber diese Szene zeigt, was drin war gegen den Big City Club. Mit zwei Siegen im Rücken wäre der VfB auch ganz anders nach Wolfsburg gefahren.

Spielten die fehlenden Zuschauer eine Rolle beim Spannungsabfall der Spieler? Kaum vorstellbar. Die besten Spiele machte die Mannschaft letzte Saison im Geisterspielmodus. Matarazzo muss bei seinen Spielern in dieser Woche die Sinne schärfen. Für die Situation, aber auch für das eigene Leistungsvermögen. Lief letzte Saison vieles von selbst und leicht und schwerelos, muss diese Saison jeder Sieg hart erarbeitet werden. Womöglich muss das die Mannschaft noch lernen.

Ihr wollt’ den Ärger wegen des unnötigen Unentschiedens stilvoll runterspülen? Dann sichert Euch eines der letzten Vertikalpass-Sektgläser, die wir in Zusammenarbeit mit Martin vom Brustringtalk produziert haben. Hier geht’s lang zur Bestellung eines Sechser-Packs, damit der Tor-Kessler in Zukunft besonders gut schmeckt.

Unser vertikalGIF “Ein echter Herthafall” findet Ihr hier und unseren Kommentar zu den Geisterspielen unter anderem in Baden-Württemberg lest Ihr hier.

Weitere Folgen unserer ungemein erfolgreichen Captain Kork-Serie (Netflix hat schon angefragt):
Skepsis beim Amtsantritt von Korkut: Schrotty und Captain Kork

Eine erste (nicht ganz ernst gemeinte) Zwischenbilanz: Die neuen Abenteuer von Captain Kork

Zum geschafften Klassenerhalt: Captain Kork und die Stunde der Erkenntnis

Der Erfolg, die Erwartungen, der Druck: Die Mssion Impossible von Captain Kork

Bild:
Szene aus (T)Raumschiff Surprise

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14 Kommentare

  1. drhuey sagt

    Brilliante Einführung…absoluter Kult: ob es jetzt auf dem Heimflug nach Berlin auch Prosecco gibt? Es nervt: einige Kommentatoren hier haben schon des öfteren auf die mangelnde Fitness beim VfB hingewiesen und heute war dies in den letzten 20 Minuten überdeutlich zu sehen. Aber eben: dieses Spiel musst Du in der ersten Halbzeit zumachen (Stichwort: Killerinstikt). Alternativ wäre auch nach der Halbzeit die Gelegenheit gewesen zu zeigen wo der Hammer hängt, aber dazu braucht es auch klare Impulse vom Trainer. Wenn Tibidi ein solcher gewesen sein soll, dann lässt sich darüber trefflich diskutieren, warum man nicht früher einen indisponierten Hamadi erlöst und einen neuen Zielspieler installiert (Coulibaly, ist halt so). Gegen Wolfsburg ist definitiv etwas drin, wenn man endlich bwginnt 90 Minuten Fussball zu spielen.

  2. Bacardihardy sagt

    Captain Kork und Hertha haben den Punkt wahrlich verdient.
    Seit Wochen schreib ich , dass der Vfb nicht richtig fit ist. Heute wurde es mal so richtig deutlich. Keine Kondition, vielleicht für 30 Minuten. Der Vfb ist technisch den meisten Vereinen überlegen, aber die Fitness ist eine Katastrophe. Das Trainerteam sind Amateure. Könnte man eigentlich gleich austauschen. Alarmstufe Rot Herr Mislintat. Kritik ist jetzt richtig angebracht. Was nützen Supertransfers , wenn die Mannschaft einen Fitnesszustand von einem Amateurverein hat. Wo war das lauffreudige Mittelfeld ? Hoffe Sven das Diamantenauge sieht das mittlerweile so, sonst benötigt der Vfb doch einen zusätzlichen Profi an seiner Seite. Vielleicht Mario Gomez als neuen Sportdirektor ?
    Was ist eigentlich mit Hitzlsperger ?
    Von dem hört man ja gar nichts mehr.
    Will der Vfb absteigen?

  3. Estrella sagt

    Zuerst möchte ich zu Protokoll geben, daß ich Tayfun Korkut total mochte. Es war seinerzeit aus meiner Sicht extrem schlechter Stil, wie “wir” ihn vom Hof gejagt haben. Dafür hab ich mich tatsächlich fremd geschämt.

    Er hat im Gegenzug nie ein einziges schlechtes Wort darüber verloren und hat nie nachgetreten. Ich mochte seine sympatische und ruhige Art sehr.
    Aus Frauensicht sei noch hinzugefügt, daß er (wie ich finde) in Anzügen und jetzt mit Brille echt süss aussieht.

    Daher geht der eine Sympathiepunkt von meiner Seite tatsächlich von Herzen an ihn.

    Jap, wieder mal klar vercoacht. Ich wiederhole mich wöchentlich. Es muß mir als Trainer (bei Geisterspielen) möglich sein, den Jungs während des Spiels Feuer zu machen und Ihnen zu signalisieren, daß Fussball unter anderem ein Laufsport ist und hin und wieder auch was mit Zweikampf zu tun hat, der zudem recht angenehm bezahlt wird.

    Dann wechsel ich einen Mittelstürmer ohne Not und Erfahrung auf aussen ein und erkenne nebenbei nicht, das Ali G. seit Beginn quasi gar nicht mitspielt oder bestenfalls den Ball verliert. Ausserdem ist immer noch nicht klar, daß Teto in der letzten Spielphase, in der es um reinen Kampf und Körperlichkeit die falsche Wahl ist.

    Und dann stell ich mich nach dem Spiel vor die Kamera und jammere über fehlende Grundtugenden. Für die ich, nebenbei bemerkt, als Trainer Hauptverantwortung trage.

    Ich sag es doch schon lang, daß die Spielsteuerung und die richtigen Veränderungen im Spiel uns schon viele Punkte gekostet haben.

    Das war heute das Paradebeispiel.

    Und dieses dumme Gelabber, wir lernen aus jedem Fehler, s p a r t es Euch einfach!
    Diesen Fehler in einem existenziellen Spiel nach 20 Minuten einfach mental auszusteigen und wichtige Punkte herzuschenken hatten wir schon mehrfach.

    Die nächsten Spiele werden bei der Leistung sicher verloren, fragt sich dann eigentlich nur wie hoch…? Ein Winter auf Platz 16? oder noch schlechter ist dann sehr ungemuetlich… Ich fühle mit Gladbach, so werden wir sicher hi und da ebenfalls zerlegt… Vor allem, in englischen Wochen, da es dann eh wieder an der Fitness fehlt und zu weiteren Muskelverletzungen führen wird… Da braucht es nicht mal eine Glaskugel.

    Wenn wir verlieren und alles rausgehauen haben, ist es sogesehen in Ordnung. Wenn man aber sieht, daß die Arbeit nach 20 min und zwei Toren eingestellt wird, definitiv nicht. Komischerweise ist Dienstende 70 Minuten später.

    So verliert Ihr nicht nur Fans im Stadion, sondern auch Zuhause, w e i l es nervt!

  4. Clemens sagt

    Kurzer Fakten Check nach 14 Spieltagen (Quelle: bundesliga.com):

    Tabelle intensive Läufe in der Bundesliga 2021/2022:
    13. VfB Stuttgart 9.547

    Tabelle Laufleistung in der Bundesliga 2021/2022:
    15. VfB Stuttgart 1.571,5 (entspricht ca. 112,25 km je Spiel)

    Tabelle Anzahl Sprints in der Bundesliga 2021/2022:
    15. VfB Stuttgart 3.067

    Tabelle nach Punkten in der Bundesliga 2021/2022:
    15. VfB Stuttgart (14 Punkte)

    Man sieht, dass die Kritik an der Lauf- und Sprintschwäche durchaus berechtigt ist und dass der VfB nicht ohne Grund in der Punkte-Tabelle dort steht, wo er gerade steht.

    Natürlich fehlen uns Silas und Gonzalez mit ihrer extremen Geschwindigkeit, natürlich konnten die Langzeit-Verletzten (z.B. Mangala) nach ihrer Rückkehr in den Kader und auf den Platz noch nicht so viele Kilometer abreißen, wie man es in der vergangenen Saison noch von ihnen gewohnt war. Aber auffällig sind die schwachen Laufleistungswerte von Sosa, Coulibaly und Massimo auf den Außen in der Fünferkette. Alle drei Spieler sind unter den schwächsten 25% im internen Vergleich, wohingegen (für mich etwas überraschend) Klimowicz der laufstärkste Spieler beim VfB ist, der seine Pressing-Aufgabe scheinbar als einer der wenigen Offensiv-Spieler wirklich ernst zu nehmen scheint, wenn auch nicht viel Zählbares dabei heraus kommt. Zahlen und Statistiken sind natürlich nicht alles, aber schlussendlich bestätigen sie die hier geäußerte Kritik nachdrücklich.

    Btw, wenn es kommenden Samstag gegen Wolfsburg geht, spielen wir übrigens gegen die laufschwächste Mannschaft der gesamten Liga. Das könnte ein entspanntes Steh-Geigen werden, wären die Wolfsburger nicht deutlich sprintstärker als der VfB.

  5. Stefan sagt

    Selten so einen wunderschönen und brillanten Text gelesen, der alles mit Humor, Tiefe als auch Ernsthaftigkeit auf den Punkt gebracht hat. Top!!!

  6. UlrichHaberlandStadion sagt

    Super Analyse, zum Spiel habe ich daher nichts mehr hinzufügen.
    Mich nervt mittlerweile das Gehype um Mislintat und das Gebashe gegen Reschke. Es gibt einige Reschke-Transfers, die denen Mislintats in nichts nachstehen.
    Und was bringt mir derzeit 2xCisse, Coulibaly, Millot, Ahamada oder Faghir, wenn ein Al G in der Startaufstellung steht und mich 63 Minuten lang nervt. Oder liegt es am Trainer, der solche Spieler noch bringt.
    Bleibt mal auf dem Boden, der VfB ist nicht besser als Bielefeld oder Augsburg, er hat nur symphatischere Spieler und Staff, das bringt uns aber nicht weiter. Und trotz jungem Kader haben wir Fitnessdefizite, gehts noch!
    Danke, Ende

    • Martina sagt

      Mich hat A.G. auch genervt, mit der Fragestellung, was aus dem hochgelobten Faghir und Beyaz geworden ist. Leider nervt mich gerade der Trainer genau so, wie ebenso das Gehype von S.M. Die Wahrheit ist, daß er in den Personalplanungen fundamentale Fehlentscheidungen getroffen hat und wahrscheinlich 10 Prozent der Talente genial und der Rest weniger genial daher kommt. Warum die Fitnesswerte so schlimm sind ???

    • Motzbackenbruddler sagt

      Welche Reschke Transfers stehen/standen denn denen von Mislintat in nichts nach? Gonzalez? Mal abgesehen von der guten Transfereinahme, habe ich jetzt noch nicht mitbekommen, dass er aktuell die Serie A zerschießt. Kempf? Hm, wir können froh sein, wenn wir an ihm noch 5 Mille verdienen. Weiter geht es im Starensemble von uns Micha: Badstuber? Große Nummer in der Schweiz aktuell, habe ich gehört. Maffeo? Stand ja quer bei uns im Stall. Jetzt pflückt er gar nicht mal so gut durch Mallorca. Wenn haben wir denn noch? Kabak? Wo spielt der eigentlich gerade? Danke an Schalke für die 15 Mille. Hat sich ja für die echt gelohnt! Ok, Santi und Sosa waren/sind gut. Mehr fällt aber auch nicht ein… Also wer Reschke oder Korkut vermisst, der hat wohl Corona in der Birne und zwar nicht die Krankheit!

  7. UlrichHaberlandStadion sagt

    Wer vermisst Korkut und Reschke?
    Die Rede war von “einigen” Reschke Transfers – hier ging es um Relativierung der Aussagen gegenüber den Beiden.
    Ich vergesse das 4:1 in München unter Korkut nicht.
    Mislintat wird von vielen als Transfergott gesehen – das ist er nicht. Der geht hohe Risiken ein, das kann total schief gehen, da ich der Truppe Abstiegskampf nicht zumute, obwohl es von Anfang der Saison an doch darum geht.
    Ein Beispiel: Er hat als Trainer eine Erfüllungsgehilfen, der u. a. Tipidi (Franzose, 18 Jahre, mega Potential) 45 Minuten gegen einen solch robusten Gegner spielen lässt. Er lag zwar viel nach Zuspielen auf dem Rasen, einen Freistoß hat er aber nie bekommen. Da fehlt es an Körperlichkeit – eine wichtige Attitüde im Abstiegskampf. Den kann man gegen Bayer, Dortmund, Leipzig… bringen. Ein Teil der Fans fantasiert immer noch vom riesigen Potentialen der Mislintat-Truppe und reagiert mit Beleidigungen auf kritische Anmerkungen.
    Hoffen wir auf eine gute Rückrunde.
    Hör Dir mal die Analyse zum Spiel im Rasenfunk an. Die sehen aus neutraler Sicht, dass der VfB seit mehreren Spieltagen spielerische Probleme hat und “wenig auf die Kette bekommt”.

  8. Estrella sagt

    Korkut vermissen geht wohl zu weit…
    Ich fand nur, daß die Entlassung damals kein guter Stil war und sein Nachfolger nichts deutlich besseres zuwege gebracht hat…und daher total unnötig gewesen ist.

    Kabak und Pavard zusammen haben mir gut gefallen. Weiß nicht mehr genau, aber wurde Pavard nicht auch von Reschke geholt ?

    Letzteren mochte ich aber nicht besonders, weil er zu oft Wahrheitsbeugung betrieben hat und mit den Menschen / Medien recht komisch umgegangen ist.

    Warum Badstuber immer so schlecht weg kommt versteh ich jetzt nicht zu hundert Prozent. Grundsätzlich lag er in seinen Aussagen nicht immer falsch. Die Beförderung in die zweite Mannschaft fand ich subjektiv nicht korrekt. Er hat durchaus einige unserer Spiele positiv und hilfreich gestaltet… Er hat halt Materazzo zu oft widersprochen und wurde daher diszipinarisch mit der 2. Mannschaft belohnt. In Schlußphasen, in denen es um reinen Kampf und Routine geht, haette er helfen und eine gewisse Ruhe bringen können.

    Ausserdem weiß ich nicht was falsch ist, wenn man Zielspieler in Szene bringt und hinten den Laden dicht hält.

    Zauberfussball spielen wir jetzt ja gerade auch nicht, Gegentore deutlich zuviel und wahrscheinlich wurde Materazzos Masterplan bereits von allen Trainern decodiert. Funktionieren tut das Ganze bei uns ja auch hauptsächlich, wenn Sosa Sasa ins Spiel bringt. Warum ein Al G. seine Zucker Flanken als Mittelstürmer nicht verwerten kann, muß mir irgendwann mal jemand erklären. Warum bei Sosa immer wieder der Schlendrian einzieht ebenfalls.

    Sogesehen sind wir zumindest tabellarisch und von der Einstellung nicht deutlich besser als damals….

    • @abiszet sagt

      Dass Korkout im Lichte von Weinzierl angeblich besser da steht, sagt eigentlich alles über beide aus.

      Schindelmeiser holte Pavard (wie u.a. auch Mangala).

      Reschke (sicher unvollständig), jede/r kann sich sein eigenes Bild machen:
      Beck, Aogo, Santi, Gomez, Thommy, Brun Larsen (den Reschke für 12 Mio fest verpflichten wollte), Kabak, Didavi, Esswein, Zuber, Castro, Sosa, Gonzalez, Maffeo, Kempf, Massimo, Kopacz. Da geht es i.e.L. sicher um die Qualität der Spieler, aber auch um Zeitpunkt (Kabak zB wurde geholt als wir Stürmer brauchten), Ablösesummen und Wiederverkaufssummen.

      Badstuber hatte (Betonung: Vergangenheit) seine Qualitäten, aber war nicht mehr bundesligatauglich und wurde angeblich von Schindelmeiser geholt, da war Reschke noch nicht im Amt.

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