Mini-Feature, VfB
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Sandhausen 2 – Gomez 3

Es nervt. Es nervt wirklich hart. Vier identische Spielverläufe bei Wiesbaden, Kiel, Osnabrück und Sandhausen. Vier Mal eine Niederlage gegen einen deutlich unterlegenen Gegner. Und warum? Weil der VfB alle diese Spiele als lästige Plfichtaufgabe empfindet. Ganz so wie der beliebte Ex-VfB-Trainer Markus Weinzierl einmal rhetorisch sagte: „Wer will schon nach Sandhausen fahren?“

Ganz offensichtlich hatte beim VfB keiner Bock. Oder jeder glaubte, es geht von selbst. Ergebnis ist ein Gegentor nach 44 Sekunden. Ergebnis sind zwei Tore nach Ecken, die lächerlicher nicht verteidigt werden können. Es scheint die Einstellung der VfB-Spieler unübersehbar: „Es ist ja nur Sandhausen!“. Klar ist es ärgerlich, dass Mario Gomez bei drei Toren minimal im Abseits steht. Aber das sollte jetzt bitte schön nicht aus Ausrede herhalten. Das Spiel des VfB war uninspiriert, hoffnungs- und ambitionslos. Wenn in der 75. Minute beim Stand von 2:0 Gonzalo Castro 20 Meter vor dem Tor den Einwurf nach hinten bringt und kurze Zeit später der Ball bei Keeper Gregor Kobel landet, dann ist das kein Aufbauspiel, sondern mutlos. Also das ganz genaue Gegenteil dessen, was Trainer Tim Walter fordert. Wenn beim VfB 15 Ecken – die meisten davon lachhafte kurze Ecken mit einem folgenden Ballverlust – absolut wirkkungslos verpuffen, dann kann man schon einmal fragen: Was trainiert der VfB unter der Woche? Wie man beim Schiedsrichter reklamiert? Da hat sich heute Nicolas Gonzalez eine Bestnote verdient. Leider nur in dieser Disziplin.

Gonzalo Castro spielt immer im gleichen Tempo. Im gemäßigten Trab, das ist in der ersten Minute genauso wie in der letzten, bei Rückstand wie bei Führung. Und genauso spielt der VfB: Immer gleich. So gut wie keine Geschwindigkeit, vor allem im letzten Spieldrittel nicht. Der VfB spielt mit der Gewissheit „Wir sind so gut, irgendwann fällt das Tor schon!“. Ist es das Selbstbewusstsein von Tim Walter, das er auf die Mannschaft überträgt und die das mit Arroganz auf den Platz bringt? In Summe ist es viel zu wenig, um aufzusteigen. Während Arminia Bielefeld im Parallelspiel gegen Darnstadt aus der Halbzeitpause kommt und Fabian Klos zwei Dinger reinhämmert, spielt der VfB quer, nach hinten und unfassbar langsam. Der VfB tritt gegen vermeintlich schwächere Gegner an wie einst der Präsident Wolfgang Dietrich die VfB-Fan-Clubs besuchte: weil er es muss, den gequälten Gesichtsausdruck nur mit Mühe unterdrückend.

Wir können nur hoffen, dass in der Mercedesstraße genau gesehen wird, dass die Formkurve deutlich nach unten geht in den letzten Wochen. Und dass die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, damit die Mannschaft in die Spur kommt. Mit diesem Kader nur drei Punkte vor Heidenheim und Aue zu liegen ist einfach nur peinlich.

Wer sich mit schöneren Dingen als der schmerzlichen Niederlage gegen Sandhausen beschäftigen möchte, dem sei unser “Vertikalbuch” empfohlen. Unsere “VfB Stuttgart Fußballfibel” gibt es im Buchhandel bei Thalia und Osiander sowie bei Amazon. Es ist ein ideales Nikolaus- und Weihnachtsgeschenk – und vor allem kann man darin wunderbar in Erinnerungen schwelgen.

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(Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

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17 Kommentare

  1. Steffen wagner sagt

    Das Spiel sachlich zu analysieren halte ich für Blödsinn – seit 10 Jahren gehts abwärts – der Kontakt zu den top 25 ist abgerissen (wahrscheinlich noch zu mehr Clubs) – alles (bis auf Daimler) ausgetauscht – unser VV abgetaucht – an sich freier Fall! VW hat zwar keine Fans aber Punkte! Ein Hobby, das einen ständig runter zieht ist ein Scheisshobby – ich lass es jetzt / Kündigung der Mitgliedschaft ist geschrieben – Dauerkarte geht in den Verkauf – das bringt wenigstens für die CC noch 14,79€ pro Spiel; Nürnberg hat schon mal geklappt 😃

  2. drhuey sagt

    Dem ist (fast) nichts hinzuzufügen. Vielleicht noch, dass Pascal Stenzel eine unterirdische Leistung bot, Endos Stern schon nicht mehr so hell scheint und selbst Silas, ein zwanzigjährige Jungspund, der brennen müsste, glaubt, er hätte an der Strafraumgrenze Zeit zur Ballannahme wie früher auf einem Pariser Schulhof. Es ist das letzte Drittel das mehr Kreativität und Geschwindigkeit braucht. Ich bin müde geworden Walters Begründungen für Niederlagen anzuhören, weil sie schlichtweg falsch sind. “Sein” Fussball ist entzaubert ohne jemals besonders geheimnisvoll gewesen zu sein und die Mannschaft ist weder für den Aufstieg noch für die erste Liga gerüstet, wenn nicht bald ein Ruck durch diesen Verein geht.

  3. @abiszet sagt

    @Steffen
    Kann es ein bisschen nachvollziehen, vor allem in der Emotion nach der Niederlage. Aber niemand kann mit die Liebe zum VfB nehmen: keine schlechten Ergebnisse, keine unmotivierten Spieler und in der Vergangenheit auch keine ignoranten Präsidenten

    @DrHuey
    Weiss nicht, ob es am System liegt. Das deutete ich damit an, dass Walter Mut will und der absolut nicht zu sehen ist. Mit jedem System der Welt kann (muss!) der VfB gegen Osnabrück, Kiel, Wiesbaden und Sandhausen gewinnen. Basis dafür ist das Wollen. Wenn Du zwei so lächerliche Tore nach Ecken bekommst, hat das nichts mit dem System zu tun.

  4. AndiE sagt

    Die anstehende PK kann man sich wieder sparen.
    Sowieso immer das gleiche Gelaber!
    Der Herr Walter kommt ja gar nicht so unsympathisch rüber( meistens jedenfalls), aber seine Statements sind einfach nur noch peinlich und realitätsfremd.
    Wenn in der (kurzen)Winterpause nicht gehandelt wird(und bis dahin stehen die keinen Deut besser da…),
    dann landet der VFB mit viel Wohlwollen vielleicht auf Platz 5-8…..!
    Und man kann diese Saison auch wieder als Katastrophensaison abhaken.
    Es muss jetzt was passieren!!!
    Die stehen – wenn so weiter gemacht wird – in 14 Tagen schon auf Platz 4 -6.

  5. Barry sagt

    Dem VfB 2019/2020 fehlt viel zu vieles, um ein echter Aufstiegskandidat zu sein. So lange Mislintat und Walter die Überheblichkeit, fehlende Einstellung, das uninspirierte Spiel und die hoffnungslose Ineffizienz des Teams weiter schön reden bzw. ignorieren, wird sich nichts ändern. Alleine die Tatsache, dass die 2. Liga eine Gurkenliga ist, hält den VfB weiter auf Platz 3 – full stop.

    Die beiden genannten kommen mir inzwischen vor wie Eltern, die ihren Kindern jeden, sich ständig wiederholenden und noch so dümmlichen Fehler verzeihen – denn natürlich sind immer die anderen Schuld. Das eigene Kind aber ist selbstverständlich überdurchschnittlich gut und begabt, es macht alles viel besser wie der Rest!! Und was Lehrer und Erzieher erzählen, ist natürlich totaler Quatsch und ahnungsloser Blödsinn. Denn immerhin stehen ja Papa Walter und Mama Mislintat jeden Tag & Nacht auf dem Platz mit ihren „Kids“, die beiden kennen ihre Kinder sooo gut und wissen das alles viel, viel besser!! Dass das „Kind“ VfB aber nichts lernt, sich nicht entwickelt, die gleichen Fehler ständig aufs Neue macht und nur unterdurchschnittlich Kreativität an den Tag, will man einfach nicht wahrhaben.

    Um in meiner Analogie zu bleiben: wann greift endlich das Jugendamt ein??!!

  6. drhuey sagt

    @abiszet
    Ich gebe Dir recht: es wäre zu einfach nur das “System” für den mangelnden Erfolg verantwortlich zu machen. Aber, wenn die Analyse geht: wir waren hinten zweimal schläfrig deshalb haben wir das Spiel verloren, dann werden grundlegende Faktoren außer Acht gelassen, und, wie wir jedes Spiel sehen, auch nicht abgestellt. Wenn diese Haltung auch intern gelebt wird (mein Spielsystem ist unantastbar), dann geht dieses uninspirierte Gekicke noch ewig so weiter. Vielleicht lässt Walter Risiko nicht zu, weil sonst die Verteidigung ganz schnell entblößt ist? Walter und seine Mannschaft zeigen, dass Ballbesitz nichts mit Dominanz zu tun hat.

  7. Bacardihardy sagt

    Tim Walter hat fertig. Er hat es nicht geschafft eine positive Entwicklung einzuleiten. Die Leistungskurve geht nach unten.
    Ich wüsste nicht welchen Spieler er verbessert hat. Vielleicht Badstuber. Vom Spielsystem ganz zu schweigen. Bitte schnell den Trainer wechseln. Sandro Schwarz oder Bruno Labbadia könnten den Knoten lösen. Hitzlsperger und Mislintat bitte aufwachen!

  8. Das Spiel hatte so viel Ähnlichkeit zu den anderen Niederlagen, dass es für mich zu wenig ist zu sagen es lag nur an den 2 Ecken die dilettantisch verteidigt wurden.

    Stenzel baut seit Spielen an, Mangala und Ascasibar komplett auf falschen Positionen ohne Bezug zum Offensivspiel.

    In Summe fehlt heute komplett das Tempo, dass hatte wir auch schon in der Nationalmannschaft oder den Bayern, aber im Gegensatz zu diesen Mannschaften war heute mehr als deutlich, dass so ziemlich jeder Spieler des VfB zu schlechte Ballkontrolle hat.

    Das resultiert aus schlechten Pässen und technischem Unvermögen. Was übrig bleibt sind Zufallsprodukte und wenig Torgefahr.

    Kein Trainer kann was für individuelle Fehler, wenn dann aber immer wieder die gleichen Spieler das Vertrauen bekommen, dann frage ich mich wieso wir einen so großen Kader haben.

    Aus meiner Sicht hat weder Mangala noch Ascasibar überzeugt im Offensivspiel und Aufbau. Für mich unverständlich das ein Trainer hier nicht reagiert.

    Gefährlich ist für mich, dass es im Prinzip klar ist, geht der VfB in Rückstand ist das Spiel gelaufen. Das ähnelt der letzten Saison.

    Eure Super Heroes

    http://www.super4heroes.com

  9. Mittlerweile wisst Ihr ja (oder auch nicht), dass ich mit TWs Art Fussball spielen zu lassen nichts bis gar nichts anfangen kann und konnte. Damit bin ich wohl nicht alleine – zumindest ging es den Spielern auf dem Platz heute nicht anders. Ich habe mich auch nicht vom Derby-Sieg letzte Woche einlullern lassen, denn die erste Halbzeit war auch dort ein Ballgeschubse höchsten Grades. Ich möchte es noch mal Wiederholen: Das hier ist zweite Liga, da ist es scheiss egal, ob Du mit dem teuersten Kader aller Zeiten anrollst und der Trainer sich für eine Art Guardiola hält – so eingespielte Drecksau-Mannschaften wie Sandhausen und Co. werden immer über sich hinauswachsen, um den verhassten VfB ein Bein zu stellen. Oder anders formuliert: Dorfdisko versus Großstadtclub, Pogo versus Schwofen. Wir brauchen einen Trainer, der das verstanden hat und in die Köpfe der Spieler kriegt!

  10. Hi,
    da ich als Schwabe in der Kurpfalz wohne, habe ich mir das Live Erlebnis nicht nehmen lassen. Kompliment an den SV Sandhausen, da hängt im Eingangsbereich eine Fahne der aktuellen Gastmannschaft, da darf das Fritzle mit dem Maskottchen des SVS mit auf den Rasen und auf die Tribüne und zuletzt sogar ein Elfmeterschießen austragen. Die VfB Fans werden herzlichst vom Stadionsprecher begrüßt, das ist auch2. Liga! Blockfahnen und Bannet waren erlaubt!
    Na bei soviel Emphatie für unseren Verein kann man doch mit körperlosem Spiel in die Partie gehen und dem SVS gleich mal ein Tor schenken. Der VfB verdient die Fans nicht, aber der Verein ist wieder mit sich beschäftigt und es stellen sich zwei Sympathieträger zur Wahl, die alles besser machen. Es bleibt mein Herzensverein und ich will wieder eine Saison ohne Trainerwechsel. Tim Walter soll doch spielen lassen , wie es die 2. Liga erfordert, nämlich Kick and Rush.

  11. Joachim Leuze sagt

    Chapeau, absolut richtig analysiert. Da muss sich auch die sportliche Führung an die eigene Nase fassen, die noch mehr “Sechser” (Endo, Förster) geholt hatten und Tempo (Donis) hat ziehen lassen. Auch fehlt mir ein Spieler, der mal eins zu eins gehen kann oder der mit Dribblings mal Löcher in die gegnerischen Mannschaft reißt.
    Es fehlt, so habe ich den persönlichen Eindruck, an Typen innerhalb der Mannschaft. Einer, der die Ärmel hochkrempelt, wenn es mal eng wird und die anderen somit mitreißt. Es ist mir immer alles zu lieb und brav, zur aller Behäbigkeit und Leblosigkeit.

  12. Ich möchte noch zu meinem vorherigen Kommentar folgendes ergänzen: 1. Die angebliche Entwicklung Badstubers unter TW sehe ich nicht; der Mann ist bloss clever genug und merkt jetzt schon, dass das nichts mit dem Aufstieg wird unter TW. Mit einer konstanten Leistung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er mit 30 Jahren noch Mal erstklassig Spielen kann, woanders natürlich. 2. Auch SM muss sich hinterfragen, ob er die richtigen Transfers getätigt hat; außer halbwegs al Ghaddioui hat da niemand wirklich gezündet, im Gegenteil – eher im Rohr krepiert, kann man fast schon sagen, sowie Gonzalez, der Chancentod vorm Herrn (ich weiß – noch ein Transfer vom Ruhrpott Micha). 3. Bleibt die Frage, welche Rolle TH in dem ganzen Spiel einnimmt und ob er sich da nicht evtl. auch übernommen hat in der ein oder anderen Verpflichtung. Ich sehe zumindest die Personalie TW auf seinem Mist gewachsen. 4. Sollte der VfB den Wiederaufstieg diese Saison nicht schaffen, dann wäre dies das bisher dunkelste Kapitel des Vereins!

  13. Ilker Vardis sagt

    TW ist einfach nur arrogant, nichts anderes. Und die Mannschaft, ist an Peinlichkeit und Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Das ist einfach die Wahrheit!!!

  14. Bacardihardy sagt

    Die Mannschaft hat absolutes Potenzial. Der Trainer ist einfach nix und war noch nie was. Z.B. Tanguy Coulibaly für mich einer der Fähigsten am Ball. Tolle Szenen in der Vorbereitung.
    Bei Kloppo wäre der schon längst abgegangen wie ne Rakete.
    Insbesondere , da Dida schon länger ausgefallen ist. Oder Klement , der kommt doch mit der Walterschen Spielweise überhaupt nicht zurecht. Mit jedem anderen Trainer geht da mehr. Entlassen bitte ! Da kannst du nix falsch machen.
    Anstelle von Sven Mislintat würde ich jetzt die Reissleine ziehen.

  15. Clemens sagt

    Ok, dann setze ich nach all diesen Triaden gegen Trainer und Sportvorstand mal einen Kontrapunkt. Der VfB hat aus meiner Sicht über weite Strecken am Sonntag kein wirklich schlechtes Spiel gemacht, sondern lediglich traditionell die ersten 5 Minuten verschlafen und auch beim 0:2 unkonzentriert agiert. Neben der gewohnt schlechten Chancenverwertung hat man erstmals bei gegnerischen Standards einfach schlecht verteidigt. Das sind aber Stand jetzt noch keine Themen, für die man den Kopf des Trainers fordern kann, weil die Schwäche bei Standards derzeit noch eine Ausnahme darstellt und hier womöglich auch das Fehlen von Kempf zum Tragen gekommen ist. Die Unkonzentriertheiten im Abwehrverhalten sind einzig den Spielern anzulasten. Diskutieren muss man aber in jedem Fall die Vielzahl an Eckstößen, von denen maximal zwei für einigermaßen Torgefahr gesorgt haben. So etwas kann man natürlich durchaus trainieren, aber der Rest? Taktisch hat Walter doch bereits reagiert. Es werden viel mehr Flanken, als noch zu Saisonbeginn, geschlagen. Und vorne steht mittlerweile auch regelmäßig ein Abnehmer für diese hohen Bälle im Zentrum. Die Aufstellung ist tendenziell mehr auf Absicherung ausgelegt und die Rotation auf dem Platz findet auch nicht mehr so extrem statt, wie noch zu Saisonbeginn.

    Nach meinem Empfinden nehmen wir die Spieler zu wenig in die Pflicht. Die einen machen ständig einen Kreisel zu viel (Mangala, Silas). Der nächste meint, beim Stand von 0:2 ein Abspiel mit der Hacke (Ascacibar) machen zu können und eben viel zu häufig fallen einige Spieler in einen gemächlichen Trab (Castro, Gomez). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies die Anweisungen von Walter waren. Vielleicht sollten wir uns einfach damit abfinden, dass die Spieler nicht alle das Niveau haben, dass wir uns zu Saisonbeginn noch haben einreden lassen. Und das Thema Jugend und Unerfahrenheit hatten wir ja bereits zur Genüge diskutiert. Und bitte nicht einen Donis fordern. Bei unserer Spielausrichtung und der permanenten Ausgangssituation, dass die Gegner sich gegen den VfB kategorisch hinten reinstellen, wäre dessen Schnelligkeit so gut wie nie zum Tragen gekommen. Lediglich seine Dribblings hätte er in jedem 5. Spiel vielleicht mal für eine Torbeteiligung genutzt. Übrigens macht er auch bei St. Reims lediglich 9 von 15 Spielen (dabei 0 Tore und 0 Vorlagen).

    Ich bin mir sehr sicher, dass Tim Walter gegen Nürnberg personelle Konsequenzen ziehen wird – und sei es nur, um den Kader wach zu rütteln. Da werden einige überrascht sein, wenn Sie kommenden Montag vielleicht nicht mal auf der Bank sitzen. Diesen Auftritt wird man zum Anlass nehmen, um die Spieler zu fordern. Und bei einigen wird man bis zur Winterpause ganz genau hinschauen, ob sie sich mit der Spiel-Idee und Philosophie beim VfB Stuttgart vollauf identifizieren können. Denn mit den derzeitigen Rekonvaleszenten werden dem VfB in allen Mannschaftsteilen demnächst wieder neue Alternativen zur Verfügung stehen. Und sollten Gonzalez oder Ascacibar bis dahin Allüren zeigen, dann würde ich auch einen Transfer der beiden zur Winterpause nicht ausschließen.

  16. Richard K. sagt

    (rk) Am Sonntag fügte der VfB seiner Herbstdepression eine weitere Niederlage hinzu. Dies erneut unter den Deckmantel “Einfach nur Pech gehabt” zu legen, ist nun nicht mehr möglich. Das Spiel am Sonntag offenbarte erhebliche Qualitätsdefizite und eine enorme Charakterschwäche der Mannschaft. Erneut gegen einen sogenannten “kleinen Gegner” zu verlieren kann nur auf Überheblichkeit zurück zu führen sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass Sandhausen bereits in der 1.Spielminute in Führung ging. Der VfB befand sich noch im Tiefschlaf (“Aufwachen – aufwachen”!) und war nicht mit der erforderlichen Einstellung im Spiel, da man einer “Zweitliga-Truppe” wie Sandhausen offensichtlich nichts zugetraut hatte, da wir schließlich der große VfB, der doch in die erste Liga gehört, sind. Vielleicht aufgrund einer gewissen Unsicherheit, vielleicht aber auch aufgrund immer noch vorhandener Lässigkeit, basierend auf Überheblichkeit, kam es immer wieder zu erheblichen Unzulässigkeiten, gepaart mit technischen Fehlern im Spielaufbau, welche wiederum zu Tormöglichkeiten für Sandhausen (die eingangs erwähnte kleine Maus, die gegen uns von Haus aus keine Chance hat) führten. Eine unsaubere Spielweise, schlampiges Passspiel sowie fehlendes Entgegenkommen beim Anspiel, durch welches der “gallige” Gegner häufig zum Ballbesitz kam, taten ihr Übriges dazu, dass die Heimmannschaft unserer überragenden (erneut ergebnislosen) Ballbesitzstatistik etwas Paroli bieten konnte. Die 24.Spielminute schlug dem Fass dann wirklich den Boden aus. Eine erneute Ecke, bei welcher sich der getretene Ball gefühlt 10 bis 12 Sekunden in der Luft befand, führte zum 2:0 für Sandhausen (“Kein Problem, wir sind der VfB, wir gewinnen das trotzdem noch locker”). Kann mir jemand sagen, ob Pascal Stenzel, der anständige Wunsch-Schwiegersohn-Typ, Brillenträger ist? Anders lässt es sich doch nicht erklären außer mit a) er hat ohne Brille den Ball nicht gesehen oder b) ihm sind in diesem Moment seine Kontaktlinsen verrutscht, dass er nicht einfach für 2 Meter den Rückwärtsgang einlegte, um den langen Ball wegzuköpfen. Anstatt dessen kam sein Gegenspieler zum Kopfball und das sich daraufhin in unserem Strafraum befindliche Spielgerät traf dort auf einen ungeordneten Hühnerhaufen, der den Ball letztlich gewähren ließ. Ein solcher Stellungsfehler von Stenzel ist Ausdruck fehlender Qualität oder vorhandener Gleichgültigkeit. Basta. Hier kann es keine weitere Meinung geben. Dem dann sichtbaren Bemühen, den Anschlusstreffer zu erzielen, standen nach wie vor vorhandene Schlampigkeiten, Schiedsrichter Osmers, der an diesem Tag zwar die 3 Abseitsstellungen von Mario Gomez mit Hilfe einer kalibrierten Linie (welch schrecklicher Ausdruck der ein Fußballspiel inzwischen ausstattet), aber bei extrem vielen darüber hinaus gehenden Entscheidungen komplett daneben lag, sowie Nicolas Gonzales und Philipp Förster im Wege. Die beiden letztgenannten sind mit ihrer Ballverliebten Spielweise und ihren extrem auffälligen technischen Defizite nicht in der Lage, den VfB zu den erforderlichen Toren zu führen. Immer wieder “verdatteln” die beiden bei der Ballannahme diesen, versetzen den Kontrahenten durch zu langes Ball führen in die Lage sich zu positionieren oder machen einfach einen eklatanten Fehlpass. Qualitätsmangel? Überheblichkeit? Selbstüberschätzung? Apropos Nicolas Gonzales. Müsste er als Argentinischer Nationalspieler (!) nicht in der Lage sein, gegen eine Mannschaft wie Sandhausen Akzente zu setzen. Sollte er eigentlich nicht die Qualität besitzen dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, die eigenen Mitspieler in Szene zu setzen und selber zu zahlreichen Torabschlüssen zu kommen. Müsste letztlich nicht er an der Spitze der Torjägerliste stehen. Müsste er nicht derjenige sein, mit dessen Toren wir die 2.Liga anführen? Um nach einem 0.2 Rückstand wirklich noch das Spiel drehen zu wollen (ich spreche von wirklich und nicht von alibimäßig) bedarf es bei einer Mannschaft der Charaktereigenschaft Willen. Es bedarf Mut. Es bedarf einem “Arsch in der Hose”. Es bedarf einem Leader, der die anderen mitreißt. Es bedarf den Gegner spätestens dann ernst zu nehmen und ihn bekämpfen zu wollen, wenn man im Rückstand liegt. Es bedarf der Gier jeden einzelnen, jeden dreckigen Zweikampf für sich gewinnen zu wollen. Es bedarf dem Stolz unser Trikot mit dem roten Brustring als Sieger vom Platz zu führen. Ruhe-Stille-Nachdenklichkeit. Nichts von den zuletzt genannten Punkten war für mich ersichtlich. Somit ist es mir leider nicht möglich, die zu Beginn erwähnte Charakterschwäche in den Raum zu stellen. Das Risiko, welches der Trainer dann zum Ende des Spiels hin ging, nämlich einen zusätzlichen Stürmer aufs Feld zu schicken, hätte sich, hätte Al Ghaddioui in der Nachspielzeit noch den Willen und Glauben gehabt, das Spiel immer noch drehen zu wollen bzw. zu können und somit Konzentration nicht zu frühzeitig ausgeblendet, ausbezahlt. Hätte-hätte-usw. Am Tagesende steht jedoch eine weitere Niederlage, welche unseren Optimismus, das gesteckte Saisonziel letztlich zu erreichen, nicht zwingend “anfüttert”. Eine Niederlage, welche viele Fragen aufwirft. Eine Niederlage, welche die Diskussion um den Trainer sicherlich anfachen wird. Anfachen muss? Eine Niederlage, die erhebliche Mängel jeglicher Art und in vielerlei Hinsicht offenbarte. Eine Niederlage, welche den Derbysieg vergangener Woche ins Hintertreffen geraten lässt. Eine Niederlage, die seit Woche breit gemachte Enttäuschung weiter verstärkt. Aber keine Niederlage, die mich davon abbringen lässt, meinem VfB für das nächste Spiel gegen Nürnberg den Rücken zu kehren, denn ich trage schließlich voller Stolz unser Trikot mit dem roten Brustring #vfb(m)einlebenlang

  17. Barry sagt

    @Clemens: Du hast recht, die Spieler werden insgesamt zu wenig in die Pflicht genommen. Allerdings übersiehst Du dabei, dass der Trainer für 5 Niederlagen in 7 Spielen verantwortlich ist und es nicht schafft, die ständigen Fehler – selbst wenn es teils die selben und teils neue sind – abzustellen. Und genau das, ist unter anderem auch die Aufgabe des Trainers. Genauso ist es seine Aufgabe, Spieler und das System besser zu machen, auch hier grösstenteils Fehlanzeige, zB Mangala oder Silas (System stabiler defensiv aber weiterhin unterirdisch ineffektiv). Wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann erreicht er die Spieler offensichtlich nicht oder nicht ausreichend bzw die Ergebnisse seiner Analyse und seine Maßnahmen greifen nicht oder nicht ausreichend. Somit ist die Trainerfrage absolut gerechtfertigt. Keinem ist an einem erneuten Trainerwechsel gelegen, sollte TW aber jetzt nicht endlich die Kurve kriegen, sollte gehandelt werden, er hatte mehr als genug Chancen (16,17 oder wieviel Pflichtspiele es inzwischen auch immer gewesen sind…).

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