Na klar, die Steilvorlage in Form der Achtelfinal-Niederlage der Engländer gegen Island haben alle für einen billigen BREXIT-Witz genutzt – wir auch. Dabei kamen alle Teams from UK ins Achtelfinale, richtig Spaß machen sie alle, selbst England, irgendwie. Man soll sich Great Britain nie als Vorbild nehmen, trotzdem gibt es Gerüchte, dass ein reines Schwaben-Team gegründet werden soll. Auch die Bayern (natürlich!) überlegen, eine “Freistaat-Auswahl” ins Leben zu rufen. Nee, wirklich. Herausgekommen ist das durch die sogenannten „Schwoba-Papers“, die von Hansi Müller (obviously!) geleakt wurden.
Für mich kämen diese revolutionären Pläne zum perfekten Zeitpunkt, denn im Moment fremdle ich mit dem neuen Zweitliga-VfB ein bisschen. Sechs Wochen ohne Sportverantwortlichen. Das schafft noch nicht mal 1860 München. Dazu ein Kader, der aufgrund der vielen Unsicherheiten wie ein unlösbares Puzzle wirkt. Das „Tragische Dreieck“ schreibt, “tatsächlich herrscht im Umfeld des VfB bereits wieder so etwas wie Euphorie.“ Echt? Das kann ich so gar nicht spüren. Ich bin wohl kein Umfeld, bei mir ist es das volle Gegenteil. Denn ich muss zuschauen, wie einfallslos nach neuen Spieler geschaut wird und deshalb ehemalige Luhukay-Schützlinge wie Tobias Werner (Augsburg) oder Roy Beerens (Berlin) auf dem Zettel stehen, während liebgewonnene Spieler wie Lukas Rupp (zu Hoffenheim), Serey Dié oder Filip Kostic (zum HSV. Ernsthaft zum HSV? Wie war das mit „europäisch spielen?“) den Verein verlassen werden. Beerens und Werner – das sind wohl Spieler, mit denen ich mich in Zukunft anfreunden muss.
Dann lieber einen sauberen #SCHWEXIT und ein reines “Schwoba-Team”. Werfen wir einen Blick in die sogenannten „Schwoba-Papers“, die uns zugespielt worden sind. Demnach gibt es derzeit Gespräche mit Marcus Sorg. Der schwäbische Co-Trainer von Jogi Löw soll für die neue Auswahl abgeworben werden und dem Cheftrainer Huub Stevens assistieren. Ja Stevens, er ist nicht nur wegen seiner Verdienste um den VfB ein Schwabe ehrenhalber. Der gebürtige Holländer geizt mit Lob und liebt es, die Kehrwoche in seinem Team zu machen. Wer das nicht glaubt, kann diesbezüglich gerne bei Moritz Leitner nachfragen.
Aus der Zusammenstellung der neuen Mannschaft wird ein großes Geheimnis gemacht. Auch die geleakten „Schwoba-Papers“ bringen nur bedingt Klarheit: Viele Stellen sind noch geschwärzt bzw. müssen dechiffriert werden, aber wir können schon einiges über die geplanten Nominierungen verraten: Im Tor soll der in Stuttgart ausgebildete Neu-Liverpooler Loris Karius stehen. In der Abwehr als Fixpunkt ist Serdar Tasci vorgesehen, der für das Schwoba-Team sogar seine Nationalmannschaftskarriere beenden will. Andi Beck und Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) – passenderweise in Filderstadt geboren – sind ebenfalls im Fokus von Stevens, der auch Joshua Kimmich überreden will, sich zur Verfügung zu stellen. Selbst Thomas Hitzlsperger konnte man von dieser gepanten Nominierung überzeugen.
Sebastian Rudy und Marc Schnatterer aus Heidenheim stehen ebenfalls in den „Schwoba-Papers“. Kevin Großkreutz, dessen Initiativ-Bewerbung einige Nachweise für die schwäbische Integration enthielt (Fleiß, Sparsamkeit, Herzlichkeit, Understatement), wird intern noch diskutiert, er gilt aber wie Stevens als assimilierter Schwabe. Für Christian Tiffert wurde ein Sonderantrag gestellt, der Chef-Styler und Trash-Talker soll dem Team einen Schuss Ruppigkeit und Emotionalität verleihen. Bei Daniel Didavi traf die Schwoba-Anfrage auf fruchtbaren Boden. Er sieht darin seine einzige Chance, auch international aufzutreten.
Intensive Verhandlungen laufen mit Sami Khedira, der Kapitän des neuen Teams werden soll, sich aber nur zur Verfügung stellen will, wenn alle Heimspiele in dem nach ihm benannten Stadion in Fellbach-Oeffingen stattfinden. Hoch gehandelt wird für den Angriff natürlich Mario Gomez, der zum Ende seiner Karriere noch einmal eine Herausforderung sucht. Der emeritierte Cacau hat sich zu einem Comeback überreden lassen und will mit „Helmut“ auf dem Trikot auflaufen.
Apropos Trikot: vertikalpass liegen erste Entwürfe vor, die unter anderem einen gelben Brustring auf schwarzem Grund enthalten. Im Mittelpunkt steht ein Wappen mit drei schwarzen Löwen mit ausgestreckter Zunge. Das ist kein uninspiriertes Plagiat des englischen Nationalteams, sondern vielmehr das historische Wappen der Staufer, die im Mittelalter Herzöge von Schwaben waren. Im Volksmund soll sich die Bezeichnung „s’Drei-Löwa-Team“ durchsetzen, der Hashtag lautet entsprechend #3Löwa-Team.
Ob dieses Konzept aufgeht? Man darf gespannt sein. Aber es könnte identitätsstiftend sein, wie es im Marketingsprech so schön heißt. Und wer weiß: Vielleicht hat das Schwoba-Team dann auch einen Will Grigg? Ich sag nur: Sebastian Rudy, Rudy Rudy … do you, do you, do you?
Ich würde mir sofort eins holen!!
Genial die Teile :D
Wäre echt stark und eine mega Alternative zu den überteuerten Trikots!
Es grüßt der
Gülti
Super Design, denke nur dass die Regierung nicht mitspielt bei der Verwendung der Hoheitszeichen. Wenn diese Trikots mit der Aufschrift “Schwäbisch by nature” auf den Markt kommen habe ich alle 3!!!! Ich find’s super!!!
Vielen, Dank, Otto. Schön, dass Du diesen alten Text gefunden hast!