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Wasen zu voll? So feiert Ihr trotzdem wie 2007!

Als der VfB Stuttgart vor zehn Jahren Meister wurde, feierten bei bestem Wetter geschätzte 250.000 Fans in der Stadt und tranken sie komplett leer. Diesmal ist es nur die zweite Liga, also kommen auch nur halb so viele Menschen. Logisch. Aber mehr als 60.000 passen nicht auf den Wasen. Ich höre die Leute am Sonntag schon sagen: “Alter, Du bist ja voller als der Wasen!” Aber was machen nun die Fans, die im Stadion sind und anschließend den Aufstieg bejubeln wollen? Wir haben die vier besten Alternativen zum Public Viewing: Für die jungen Wilden: Camping auf dem Spielfeld Nach dem Spiel gegen Würzburg ist das Stadion frei. Die einfachste Lösung wäre also nach Abpfiff einfach im Stadion zu bleiben und dort bis zur Mitgliederversammlung am 1. Juni zu campen. Sanitäre Anlagen, Duschen, gastronomische Infrastruktur: Alles vorhanden. Damit es nicht langweilig wird, sind Open air Kinoabende sowie Live-Auftritte diverser Bands geplant. Mit dabei vielleicht auch Schmutzki. Gezeltet werden kann auf dem kompletten Spielfeld. Bitte die Strafräume frei lassen, damit dort Flunkyball gespielt werden kann. Grillen ist …

„Das wird schon, meen Jong’!“

Nach vier Minuten, das erste Bier war eigentlich erst halb getrunken, schien alles vorbei. Paderborn trifft mit dem ersten Torschuss, der VfB ist abgestiegen. Wie es wohl meinem Vater geht, der mit meiner Mutter und meinem Freund Thomas in einer Kneipe das Spiel verfolgt? Mein Vater hat schon alles gesehen, er hat Robert Schlienz erlebt, er war 1976 mit anderen 1.999 Zuschauern beim 2:3 gegen Reutlingen im Neckarstadion dabei, er saß neben mir beim 2:1 gegen Manchester United. Ich sehe ihn jetzt vor mir, wie er im Ski-Club von Bad Cannstatt kopfschüttelnd in sein Glas Trollinger schaut. Ich bin äußerlich so ruhig wie der Neckar, der ahnungslos hinter der Kneipe vor sich hinschwappt. Ich würde gerne am Ufer sitzen, ein Bier in der Hand und nur auf das sanfte Hin und Her starren. Gluck-Gluck und dazwischen ein bisschen Vögelgezwitscher und die schweren Schritte eines Joggers. Mein Puls geht im Sitzen genau so hoch wie beim Joggen. Da hilft auch das 1:1 nicht. Die Aufregung ist nicht nur für meinen Vater nix. So richtig lachen konnte …

Jürgen Klopp

Danke, Kloppo!

Lieber Herr Klopp, ich weiss, Sie mögen Stuttgart: Jeden Tag können Sie von der Weinsteige oder Karlshöhe in den Kessel schauen, auf das Lichtermeer meiner Stadt blicken, die Abends ein bisschen wie die Cote d’Azur aussieht. Oder Sie können mit dem Fahrrad aus dem Westen zum Max-Eyth-See fahren oder durch den Rosenstein- und Schlosspark joggen, wo ganze Ochsen gegrillt werden. Wenn das neue Schloß in der Abendsonne liegt, geht mir das Herz auf. Wie wäre es, erst im Palast ein Bierchen zu trinken, da trifft man alle, erst kürzlich sprach ich dort mit André Trulsen. Denken Sie zurück wie das mal war mit der Freitreppe und Pauls, seiner Boutique und Musique, ich hab’ ja die Sampler geliebt, Sie auch? Ich weiss nicht wie es Ihnen geht, aber ich höre ihn gerne, den nicht ganz so harten schwäbischen City-Dialekt. Wenn schon Feinstaub, dann schon wegen der vielen Porsches und Doimlers, die in dieser Stadt erdacht und gebaut werden. Ok, ok, vieles ist-gewollt-und-nur-halb-gekonnt: Da werden Einkaufszentren hingeflanscht, weil man a bissle Weltstadt sein will, obs passt oder …