DFB-Pokal Achtelfinale. Oder auch: das dritte Spiel in sieben Tagen. Und schon wieder am Mittwoch Abend um 18:30. Und der gemeine Arbeitnehmer so:
Wer es rechtzeitig vor den Fernseher geschafft hatte, der sah, dass Trainer Matarazzo ordentlich durchgemischt hatte. Bredlow im Tor, Endo in der Innenverteidigung. Dazu kamen auch noch Castro, Didavi, Stenzel, Silas und Gonzalez neu ins Team.
Wir wissen nicht, mit welchen Hoffnungen das Team mit dem Brustring in das Spiel ging, aber der Optimismus der Fans hielt sich vor Anpfiff in Grenzen. Kein Wunder, schließlich hatte auch Sportdirektor Mislintat im Vorfeld verkündet, es sei ein Erfolg, keine Klatsche zu kassieren.
Aber ganz entgegen der Befürchtungen, zeigte sich der VfB von Anfang an auf Augenhöhe. Vor allem Gonzalo Castro zeigte sich gegen seinen Ex-Verein von seiner agilsten Seite und wagte sogar ein Dribbling gegen seinen halb so alten Gegenspieler.
Es zeigte sich bereits früh, dass die Stuttgarter sich durchaus in ihrer Rolle wohl fühlten. Das Team hatte zwar so wenig Ballbesitz, dass Tim Walter vermutlich einen cholerischen Anfall bekommen hätte, überzeugte aber durchaus durch gefährliche Konter. Kein Wunder, bei Spielern mit dem Tempo von Gonzalez oder Silas.
Nachdem Silas in der 26. Minute die Latte getroffen hatte, war es dann in der 43. Minute doch leider so weit: 1:0 für Leverkusen durch Havertz. Ach nee, wartet mal: zählte ja gar nicht, weil Havertz im Abseits stand.
Und deswegen ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit. Gleich nach der Pause hatte Gonzalez nach einem Konter die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Hradecky. Fünf Minuten später dann das erste Mal Slapstick im Stuttgarter Strafraum: Endo klärte vor Alario und spielte den Ball zu Massimo. Dann stolperte Endo, räumte Massimo ab und Alario konnte einschieben. Zum Glück stand er im Abseits.
Doch in der 72. Minute war es dann wirklich so weit: 1:0 für Leverkusen. Ohne Scheiß! Aber wieder mit Slapstick. Denn Copa-Keeper Fabian Bredlow brachte das Kunststück fertig, sich eine Ecke aus fünf Metern selbst ins Tor zu fausten, obwohl das physikalisch nahezu unmöglich ist.
Die Führung spielte den Hausherren natürlich in die Karten und es hatte den Anschein, als ob das Spiel gelaufen wäre. Ein Highlight aus VfB-Sicht gab es aber in der 79. Minute: Lilian Egloff wurde eingewechselt und bekam seine ersten Minuten Spielzeit für die erste Mannschaft.
Und wider Erwarten wurde die Partie noch richtig aufregend. Denn erstmal fielen in zwei Minuten zwei Tore. Erst das 2:0 für Leverkusen und dann postwendend der Anschlusstreffer für Stuttgart. Sollte da tatsächlich noch was drin sein? Als VfB-Fan war man sich allerdings gar nicht so sicher, ob man sich in Hinblick auf das Spiel am Samstag gegen Aue eine Verlängerung wünschte.
Dann passierte noch folgendes: In der Nachspielzeit flankte Egloff auf Gonzalez, der wunderbar auf Klimowicz ablegte. Und der schoss aus ca. 5 Metern über das Tor. Okay, der Ball war nicht einfach zu nehmen, aber trotzdem:
Der VfB ist raus aus dem Pokal und kann sich jetzt voll und ganz auf den Aufstieg konzentrieren. Nächstes Etappenziel ist ein Heimsieg am Samstag. Das vierte Spiel innerhalb von elf Tagen.
Unseren Text zum Spiel gibt’s hier!