Lust auf etwas Mathe zum Saisonstart? Die Chance, dass es in der ersten Runde zur Partie Hansa Rostock gegen VfB Stuttgart kommt, liegt bei 1:1024. Die Wahrscheinlichkeit, dass es gleich drei Mal in Folge zu dieser Partie kommt, liegt hingegen bei ca. eins zu einer Milliarde (1:1.073.741.824). Ein Lottogewinn ist ein Klacks dagegen.
Dass der VfB seine Saison in Rostock beginnt, hat mittlerweile also Tradition. Und mittlerweile wissen Spieler, Verantwortliche und Fans gleichermaßen: Drittligist hin oder her, das wird nicht einfach. Das Weiterkommen wird natürlich erwartet, aber niemand glaubt so wirklich daran, dass es einen souveränen Sieg gibt.
In der zweiten Liga hatte das Stuttgarter Team gegen vermeintlich unterlegene Gegner wie Wehen Wiesbaden oder Osnabrück oft pomadig gewirkt. Ähnliches stand auch in Rostock zu befürchten, schließlich traf ein Bundesligist auf einen Drittligist. Aber erstaunlicherweise war der VfB ab der ersten Minute konzentriert, präsent und ließ sich auch von der härteren Gangart von Hansa nicht schocken. Und die Fans so:
Ebenso irritierend wie das konsequente Auftreten der Spieler mit dem Brustring waren die 7.500 Hansa-Fans im Ostsee-Stadion. Wenn es ein Hygiene-Konzept gab, so wussten es die meisten Fans wohl nicht. Den TV-Bilder nach zu urteilen ging es schon sehr kuschlig auf den Rängen zu.
Aber zurück auf den Rasen. Der VfB spielte vom Anpfiff weg so, wie man es sich erhofft hatte. Und erarbeitete sich auch Torchancen. Allerdings dauerte es bis zur 42. Minute bis Silas einen Pfostenschuss von Didavi erfolgreich abstaubte.
Nach 45 Minuten durfte man durchaus zufrieden sein: Leistung passte, Ergebnis passte. Der VfB hatte Hansa weitgehend im Griff und hätte eigentlich höher führen müssen. Fazit der VfB-Fans:
Vermutlich, um uns nicht völlig in die Euphorie zu treiben, zeigte das Stuttgarter Team in der zweiten Hälfte dann jedoch ein anderes Gesicht. Das Gesicht, das wir in der letzten Saison auch ein paar mal sehen mussten: Zu viel Eigensinn, zu wenig Passspiel. Zu viele Unsauberkeiten, zu wenig sauber ausgespielte Konter.
Spätestens nach dem Todespass von Wataru Endo, der beinahe den Ausgleich eingeleitet hätte, war auch das Publikum wieder wach. Rostock wurde stärker und hatte eine weitere große Chance zum Ausgleich. So langsam wurde es Zeit für den Abpfiff. Und der kam dann auch sehr pünktlich von Schiedsrichter Zwayer. Die Rostocker waren damit nicht wirklich einverstanden, die Stuttgarter reagierten hingegen so:
Am Samstag empfängt der VfB Stuttgart dann den SC Freiburg. Oder auch nicht. Schließlich spielen die Breisgauer in der ersten Pokalrunde gegen Waldhof Mannheim, obwohl es dort einen Coronafall im Team gab. Es bleibt spannend.