Viel war im Vorfeld über die Partie des VfB Stuttgart bei Eintracht Frankfurt geschrieben worden. Und nicht wenige waren der Meinung, dass das ein absolutes Fußballspektakel geben würde. Aber natürlich kam es komplett anders.
Dabei hatte Pellegrino Matarazzo mit der Hereinnahme von Tanguy Coulibaly anstatt Gonzalo Castros schon vor dem Anpfiff ein deutliches Zeichen gesetzt: Der VfB Stuttgart wollte in Frankfurt mit einer offensiven Ausrichtung mutig nach vorne spielen. Und ist es nicht wunderbar, dass das mittlerweile nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel ist?
In der ersten Halbzeit ging allerdings offensiv nicht allzu viel. Weder auf der schwäbischen noch auf der hessischen Seite. Statt der Tornetze wurden stattdessen die Knochen poliert: Es ging ordentlich zur Sache.
Durch das Fehlen der Zuschauer im Stadion hat sich dem TV-Zuschauer mittlerweile eine ganz neue Welt geöffnet. Mit schönen Momenten wie dem motivierenden Gebrüll von Gregor Kobel oder unschönen Momenten wie dem Möwen-Geschrei mancher Trainer. Die neueste Entdeckung: Das Frankfurter Stadion liegt ganz offenbar in der Einflugschneise des Flughafens wie der andauernde Motorenlärm bewies. Meine Frage: Wo wollen die alle hin? Nach Dubai?
In der zweiten Halbzeit nahm die Partie dann deutlich an Fahrt auf. Und auch auf der Anzeigetafel änderte sich in der 55. Minute etwas, als Filip “Ausgerechnet” Kostic das 1:0 erzielte – dachten zumindest alle. Doch etliche Stationen vorher stand einer seiner Mitspieler laut kalibrierter Linie im Abseits. Und wie knapp war das?
Die Minuten des torlosen Remis waren dennoch gezählt: Denn in der 68. Minute machte Marc-Oliver Kempf den Sportsfreund Sosa und in der Mitte machte Sasa Kalajdzic den Sasa Kalajdzic und erzielte sein zwölftes Saisontor im 23. Spiel. Was für eine sensationelle Quote!
Leider währte die Freude über die Führung nicht lange. Denn nur eine Minute später erzielte Filip Kostic sein aberkanntes Tor einfach noch mal regulär mit einem platzierten Flachschuss vom Strafraumeck. Kann man machen.
Das vielleicht größte Mysterium des 24. Spieltags war jedoch die Präsenz von Atakan Karazor auf dem Platz. Er musste irgendwann zwischen dem 1:0 und dem 1:1 für Mavropanos gekommen sein. Doch weder Sky noch der kicker oder der VfB-Twitter-Account hatten den Wechsel protokolliert. Hatte er sich am Ende selbst eingewechselt? Wir bleiben dran!
Je weiter das Spiel fortschritt, desto klarer wurden auch die Chancen der Frankfurter. Aber beim VfB war diesmal kein Spannungsabfall festzustellen. Der Defensivverbund warf sich in jeden Zweikampf und verteidigte den Punkt mit vollem Körpereinsatz.
Am Ende der Partie stand ein verdienter Punkt für den VfB Stuttgart, der 33. in dieser Saison übrigens. Damit überholt das Team von Pellegrino Matarazzo Borussia Mönchengladbach und hat nach dem vierten Spiel ohne Niederlage nur noch einen Punkt Rückstand auf den SC Freiburg. Langsam wird es Zeit für ein neues Saisonziel: Baden-Württemberg-Meister!
“Die Büffel gezähmt” – unsere Text zum Spiel findet ihr hier.
[…] Und wenn die Internetverbindung in der S-Bahn (sorry an alle zwischen der Universität und der Schwabstraße in Stuttgart und allen zwischen Ludwigbsurg und Heilbronn) ausreicht, dann könnt ihr auch noch das VertikalGIF anschauen. […]