Es war schon wieder Freitag, es war wieder dieses Stadion. Und ich muss euch jetzt erzählen, was mir widerfahren ist. Jetzt seh ich die Zukunft nicht so positiv, denn ich bin Pessimist. Ehm Moment, was geht? Ich sags euch ganz konkret:
Nach den begeisternden Heimspielen gegen M’gladbach und Augsburg war die Erwartungshaltung vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund ziemlich hoch. Flutlichtspiel vor ausverkauftem Haus und die Möglichkeit, mit einem Punktgewinn zum Auftakt des Spieltags die Konkurrenz im Abstiegskampf unter Druck zu setzen.
Was kann man noch mehr wollen? Vielleicht kein Gewitter und Dauerregen bei der Anreise und vor dem Stadion? Oder kein epochales Verkehrschaos und spontan gesperrte Straßen, die dafür sorgten, dass viele Fans beim Anpfiff noch im Stau standen. Ein funktionierendes Catering? Achwas, wir wollen ja nicht jammern!
Deswegen beklagen wir uns auch nicht, dass es am Einlass sehr schleppend voranging, obwohl keine Impfzertifikate mehr kontrolliert werden mussten. Aber jeder, der in der Schlange stand, weiß jetzt garantiert, das mitgeführte Taschen höchstens das Format DIN A4 haben dürfen. Danke dafür, Holger Laser!
Aber zum Spiel: Schon nach wenigen Minuten musste Borussia Dortmund verletzungsbedingt wechseln. Und konnte die Nr. 10 der deutschen Nationalmannschaft von der Bank bringen. Auch nicht schlecht.
Und jener Brandt war es dann nach zwölf Minuten, der die Dortmunder Führung erzielte, die dann aberkannt wurde, um dann vom VAR doch gegeben zu werden. Nein! Doch! Oh! Kann ein Tor auf schlimmere Art und Weise fallen? Und was machten Mavropanos und Karazor da eigentlich im Mittelfeld?
Mieses Wetter, mieser Auftakt. Und so richtig besser wurde es in der ersten Halbzeit auch nicht mehr, obwohl sich der VfB einige Chancen erspielte, darunter eine hochkarätige von Omar Marmoush, die aber von Gregor Kobel pariert wurde. Apropos: Unser Aufstiegskeeper wurde freundlich begrüßt und nach 90 Minuten waren garantiert alle VfB-Fans traurig, dass man ihn wieder verabschieden musste.
Im zweiten Durchgang dauerte es ca. eine Viertelstunde bis sich der VfB anschickte, ein Tor zu erzielen. Das Problem: kein Sasa Kalajdzic auf dem Platz und auch sonst kein Spieler mit dem nötigen Torhunger. Und während Tomás, Stenzel, Mavropanos, Sosa und Massimo scheiterten, erzielte Dortmund natürlich den zweiten Treffer. Der Schuss von Brandt war unhaltbar, oder?
Vermutlich hätte der VfB auch noch zwei Stunden weiterspielen können, ohne ein Tor zu erzielen: Irgendwie war am Freitag komplett der Wurm drin. 1,83 Tore hätte der VfB statistisch erzielen sollen. Dass es nicht mal eins wurde, lag an der Abschlussschwäche, die uns schon gegen Bielefeld in den Wahnsinn getrieben hatte.
Sportlich wurde es nach Abpfiff dann nochmal für die Fans, die mit den Öffentlichen angereist waren. Denn die letzte Bahn ab Bad Cannstatt fuhr aufgrund geplanter Wartungsarbeiten bereits um 23:16. Und wer ins Remstal fahren wollte, musste ohnehin erstmal in die andere Richtung fahren, um im Hauptbahnhof umzusteigen. Und so sah es vermutlich nach dem Spiel in Cannstatt aus:
Insgesamt wirklich ein gebrauchter Abend: Erst Sint- dann Chancenflut und am Ende standen die Fans da wie ein begossener Pudel. Das Spiel war ein harter Realitätscheck: Es wird eine Mammutaufgabe, die Klasse zu halten. Dazu müssen die verbleibenden Heimspiele gegen Wolfsburg und Köln gewonnen werden und in Mainz und Berlin gepunktet werden.
Und das allerschlmmste: Wir müssen im Hauptstadt-Derby Union Berlin die Daumen drücken. Alles für den VfB!
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