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VertikalGIF #VfBFCA: Das Weihnachtswunder von Cannstatt

Ich bin ehrlich: Nach der sensationellen ersten Halbzeit gegen Leverkusen, dem Kraftakt zur Verteidigung des Unentschiedens in der zweiten Hälfte und dem chancenlosen 0:3 in München hatte ich die Befürchtung, dass beim VfB ein wenig die Luft raus ist. Das wäre auch völlig verständlich gewesen: Nach zehn Siegen in 15 Spielen und sensationellen 31 Punkten hatten sich die Spieler die Pause absolut verdient.

 

Doch ein Spiel stand bekanntermaßen noch an bevor wir einen Haken an das Fußballjahr 2023 machen können. Und das ausgerechnet gegen den ehemaligen VfB-Trainer-Killer Augsburg, das unter Jess Thorup seit dem achten Spieltag nur einmal verloren hatten.

 

Was dann am Mittwochabend ab 20:30 im Neckarstadion passierte, grenzte schon an ein Weihnachtswunder. Von Spannungsabfall keine Spur. Stattdessen sorgen die heiligen drei VfB-Könige Undav, Guirassy und Führich für ein ungefährdetes 3:0 und statt Gold, Myrrhe und Weihrauch gab es den elften Saisonsieg, die Punkte 31 bis 34 und Platz 3 zur Winterpause!

 

Die Entstehung des Sieges war allerdings weniger ein Wunder, sondern vielmehr der Lohn der konsequenten Arbeit von Team und Trainer, die sich von der chancenlosen Niederlage bei den Bayern überhaupt nicht beirren ließen, sondern von Anpfiff an wieder ihr A-Game auf den Rasen zauberten.

 

Dass es wundersamer Abend werden sollte, war spätestens in der 18. Minute klar. Nicht, weil der VfB das 1:0 erzielte, sondern, weil die Führung nach einer Ecke fiel. In dieser Disziplin war das Team von Sebastian Hoeneß im Saisonverlauf höchstens durch Harmlosigkeit aufgefallen. Ob die Variante mit Deniz Undav einstudiert war: eher unwahrscheinlich. Aber wie frei stand der Stürmer denn bitte im Strafraum?

 

Undav war es egal und er drosch den Ball ins Augsburger Tor. 13. Spiel, neuntes Tor und dazu noch zwei drei Vorlagen. Bundestrainer bitte melden!

 

Allerdings sind beim VfB Stuttgart nicht alle so treffsicher wie Super-Deniz, z.B. Jamie Leweling, der anstatt Millot in der Startelft stand. Leweling zeigte wieder eine gute Partie, verpasste es aber wieder mal, seinen ersten Treffer für den VfB zu erzielen, weil der in der 34. Minute nicht das Tor traf, aber dafür mit voller Wucht das Gesicht des Augsburger Keepers. Autsch.

 

Aber zurück zu den treffsicheren Spielern, denn wer Undav schreibt, der muss auch Guirassy schreiben. Und der ließ erst eine Riesenchance liegen, nur um unmittelbar danach in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sein 17. Tor im 14. Bundesligaspiel zu erzielen. Ich wiederhole: Sein siebzehntes!

 

Mit der Zwei-Tore-Führung war das Spiel eigentlich schon erledigt, denn Augsburg kam in der ersten Halbzeit auf einen xG-Wert von 0,04. Und tatsächlich ließ es der VfB in der zweiten Halbzeit etwas ruhiger angehen, ohne die Spielkontrolle zu verlieren. Während es auf dem Feld etwas ruhiger zuging, nutzte die Cannstatter Kurve die Gelegenheit, um allen frohe Weihnachten zu wünschen. Vielen Dank, das wünschen wir euch auch!

Nach 20 Minuten gab es dann aber auch noch ein Geschenk für die Fans von der Mannschaft. Ein Quarterback-Pass vom überragenden Stiller und eine perfekte Volleyabnahme von Chris Führich bedeuteten das 3:0. Frohe Weihnachten!

 

Apropos Chris Führich: Die Boss-Transformation, die der Flügelflitzer vom Chancentod zum Nationalspieler vollzogen hat, ist symptomatisch für das ganze Team. Führich jetzt nach 16 Spielen mit fünf Treffern und fünf Vorlagen. Du hast die Nummer, Julian!

 

Am Ende hätte es 4:0 oder 5:0 stehen müssen, aber auch Atakan Karazor zeigte, dass er offenbar unter einer ähnlichen Tor-Allergie leidet wie Jamie Leweling. In der 74. Minute verfehlte er völlig freistehend das Augsburger Tor und drei Minuten später knallte sein Distanzschuss an die Latte. Nächstes Jahr wird das besser: Mach ‘et Ata!

 

Nachdem auch der eingewechselte Silas einen weiteren Treffer liegen ließ, war das Spiel vorbei. Was ein Auftritt des VfB! Besser als der Augsburger Kapitän kann man es nicht zusammenfassen:

Der Relegationsteilnehmer der letzten Saison hat nach 16 Spielen ein Punkt mehr gesammelt als in der kompletten letzten Saison und überwintert auf einem Champions League Platz. Diese Story ist noch wundervoller als die Weihnachtsgeschichte!

 

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6 Kommentare

  1. Motzbackenbruddler sagt

    Wenn es in den vergangenen Saisons mit jeweils 33 Punkten (knapp) gereicht hat, sind dann 34 Punkte schon der Klassenerhalt?

  2. soundzecke sagt

    @buzze
    Auch hier nochmals vielen Dank für deine stets unterhaltenden Gifs und die Mühe diese zusammen zu tragen.
    Auch hier allen ein fröhliches Weihnachtsfest.

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