5:1 gegen Fürth, 0:4 in Leipzig: Der bisherige Saisonverlauf des VfB Stuttgart gleicht einer Achterbahnfahrt. Gut, dass am dritten Spieltag mit Freiburg ein Gegner zu Gast war, den man auf Augenhöhe wähnte. Da würde sich schon zeigen, wo der verletzungsgeplagte VfB wirklich steht, oder?
Machen wir es nicht unnötig spannend. Nach 28 Minuten stand es 0:3. Null. Zu. Fucking. Drei. Weil die Zuordnung nicht stimmte. Weil Müller zu kurz abwehrte. Weil Kempf zögerte. Und wir dachten, unsere Probleme liegen in der Offensive?
Sind wir ehrlich: Die Stuttgarter Defensiv-Leistung in der ersten halben Stunde war nicht bundesligawürdig und Freiburg hatte obendrein das nötige Glück. Und deswegen war die Partie eigentlich auch schon entschieden. Eigentlich! Denn der vielleicht größte Verdienst der neuen sportlichen Führung ist der neue Spirit. Ein Rückstand ist nicht gleich eine Niederlage. Der VfB kann zurückschlagen. Und das zeigte das Team auch gegen Freiburg. Von 0:3 auf 2:3 in 115 Sekunden. Weil Mavropanos den Lucio machte und Al Ghaddioui zeigte, dass er auch in der Bundesliga knipsen kann, wenn er gut eingesetzt wird. Der VfB war zurück im Spiel.
Abseits des Platzes gab es zwei weitere Highlights: Das Neckarstadion war endlich mal wieder “ausverkauft”: 25.000 Fans inklusive eines stabilen Gästeblocks sorgten für eine Stimmung, die diese Bezeichnung verdiente, auch wenn das Stadionerlebnis weit weg vom gewohnten ist. Zweites Highlight: Es gab Bier! Also so richtiges! Und das konnte man in den ersten 30 Minuten auch gut gebrauchen.
Zurück zum Spiel. Das Team von Matarazzo kam höchst motiviert und strukturiert aus der Kabine und setzte Freiburg sofort unter Druck. Die Marschrichtung schien klar: Möglichst schnell den Ausgleich erzielen.
Aber Freiburg zog sich leider clever zurück und konnte die kritischen zehn Minuten überstehen, in denen der VfB zwar viel Ballbesitz, aber wenig gute Torchancen hatte. Das Stuttgarter Team biss sich die Zähne aus. Auch, weil die Breisgauer es schafften, die Stuttgarter Offensiv-Optionenen weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Bestes Beispiel Borna Sosa: Der konnte zwar 12 mal flanken, aber keine einzige kam an.
Ein Tor wollte dem VfB also nicht gelingen, aber dafür gab es im dritten Saisonspiel das dritte verletzungsbedingte Aus. Diesmal traf es Dinos Mavropanos, der durch Hiroki Itō ersetzt wurde und wie schon im Pokal zentral in der Dreierkette spielte. Und wie machte er das?
Am Ende ging dem VfB ein wenig die Puste aus. Pellegrino Matarazzo brachte zwar noch Didavi für Förster und Millot für Klement, verzichtete aber darauf, Coulibaly und Thommy einzuwechseln und so für frischen Wind in der Offensive zu sorgen. Und so wurde das Spiel mit 2:3 abgepfiffen. Das gleiche Ergebnis wie schon am ersten Spieltag der vergangenen Saison und sogar mit dem exakt gleichen Spielverlauf. Eine Tradition, auf die VfB-Fans gerne verzichten können.
Die Länderspielpause kommt für den VfB zur passenden Zeit. Immerhin Orel Mangala könnte gegen Frankfurt zurückkehren. Außerdem dürfte auch Sven Mislintat gesehen haben, dass er bis Dienstag nochmal dringend auf dem Transfermarkt tätig werden muss. Ein, zwei Diamanten werden dringend benötigt!
Unseren Text zum Spiel findet ihr hier!