Spielbericht, VfB
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Der VfB kann zweite Liga!

Die Westkurve des Betze, die muffigen Busse zum Stadion, die pfälzische Pferdewurst, der Tarzan Gerry Ehrmann: Man muss den 1. FC Kaiserslautern lieben. Hier ist Fußball Blut, Schweiss und Fußpilz, an jeder Ecke jede Menge Romantik, alleine dieser wunderbare Dialekt ist immer eine Reise wert, überall höre ich Heinz Becker. Und dann steht da auch noch Thomas Tuchel am Spielfeldrand. Ein bisschen tranquilo zwar, aber er ist es: slim, schütteres Haar, jede Menge Rotation in seinem Team und ein cleverer Matchplan – früh draufgehen. Natürlich ist es nicht Tuchel, der da am Spielfeldrand steht, sondern Jeff Strasser. Der neue Trainer der Lauterer, der viel besser in die Pfalz passt als Norbert Meier und Tayfun Korkut. Einer, der auf dem Betzenberg jeden Grashalm kennt weil er ihn während seiner drei Jahre als Spieler erst umgegrätscht und dann geküsst hat. Ein unangenehmer Spieler, der mit runter gerollten Stutzen mehr die Knochen der Gegenspieler als den Ball bearbeitet hat.

Das Spiel gegen Kaiserslautern ist dann auch eine unangenehme Rutsche: Weil Emiliano Insua in der zweiten Minute statt ins leere Tor den Pfosten trifft, weil Benjamin Pavards Kopfballrückgabe aufgrund seines Lockenhelms zur Vorlage zum 1:0 wird. Aber der VfB kämpft sich in die Partie, weil er sich zunehmend wohl zu fühlen scheint. Es ist zweite Liga, das kennt der VfB, das kann er. So fällt bald der Ausgleich und dann kommt es zur Sensation: Andreas Beck trägt sich mit einem Assist in die Scorerliste ein und Chadrac Akolo verstolpert mal nicht einen Ball, rutscht nicht aus oder macht sonst irgendeine Slapstick-Aktion, sondern schiebt den Ball cool zum 1:2 ein. Der Rest: Simon Terodde mit einem Tor, wie er es in der zweiten Liga sicher 50 mal geschossen hat. Souverän, überlegt, selbstsicher.

Das Problem: Am Sonntag geht es weiter mit der ersten Bundesliga. Ob es da reicht, mehr quer und zurück zu spielen wie Beck und ob da die Sprintqualitäten von Insua – wenn man denn da von Qualität sprechen kann – ausreichen werden, ich habe meine Zweifel. Meine Zweifel habe ich auch an Dzenis Burnic, der wohl nie mehr so gut sein wird wie in der Saisonvorbereitung.

Die größten Zweifel habe ich am Spielsystem. Vielleicht wäre es gut, von der 3er/5er-Kette auf eine Vierkerkette umzustellen. Es sind individuelle Fehler und nicht das System, die zu Gegentoren führen. Beck und Insua fühlen sich auf der klassischen Außenverteidiger-Position sichtlich wohler. Aber falls Holger Badstuber ausfällt, stellt sich die Defensive ohnehin von alleine auf.

Die wichtigste Erkenntnis zum Schluss: Der VfB kann mit Druck umgehen. Denn der lag bei diesem Spiel gegen den Tabellenletzten der zweiten Liga durchaus beim VfB. Am Sonntag gegen den SC Freiburg wird die Drucksituation nicht anders sein. Alles andere als ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten in einem Heimspiel ist inakzeptabel. #Mandarfgespanntsein

(Bild: https://www.facebook.com/r.zieler)

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4 Kommentare

  1. Pessimist sagt

    Hallo A-Z
    das stimmt. Dieses Spiel gestern macht viel Vorfreude auf die kommende Saison in Liga 2;
    FCK, FCN, St.Pauli …. – das ist unsere Kragenweite
    Grüße vom P

    • @abiszet sagt

      Mainz, Freiburg, Bremen, HSV, Freiburg, Hannover sind auch unsere Kragenweite. Von daher könnte es mit Liga 1 klappen ;-) Und Nürnberg kommt ja nächste Saison hoch.

    • @abiszet sagt

      Erst den Klassenerhalt, dann mittelfristig unter die ersten 6, davor noch zwei neue Investoren – Du kennst doch den “Plan” des VfB, oder?

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