Jürgen Klinsmann, Guido Buchwald, Thomas Berthold, Matthias Klopfer, Claus Vogt, Britta Seeger, Alexander Wehrle, Erwin Staudt, Bernhard Heusler, Hans Zeisl – okay, es ist kein 29-Mann-Kader wie der, aus dem Trainer Tim Walter eine finale Auswahl treffen muss, aber dennoch ist es ein fast unübersichtliches Personalpuzzle, das sich um diverse Posten beim VfB bewirbt. Entweder offiziell oder über die reichweitenstarke Medien mit entsprechend schlagzeilenträchtigen Aussagen. Nicht eingerechnet dabei die Kandidaten, die sich bisher im Hintergrund halten. Uns sind mindesten zwei weitere Personen bekannt, die sich um die Präsidentschaft des VfB 1893 e.V. bewerben wollen. What a time to be alive!
Wenn wir Trainer Walter fragen würden, dann sagt er, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Aber ist das auch bei der Besetzung der offenen Posten im Präsidium, Vorstand und Aufsichtsrat des VfB der Fall?
Im Mittelpunkt stehen Guido & Klinsi. Die Frage ist: Handelt es sich um heiße Flirts oder um wahre Liebe? Geht es um verletzte Eitelkeiten oder um die Sache (also den VfB)? Erst sagt Klinsmann dem VfB mit nebulösen Begründungen ab, dann sagt Buchwald, dass Klinsi der ideale Vorstandsvorsitzende wäre. Schließlich meint Klinsi, der Guido wäre der perfekte VB-Präsident und unter bestimmten Bedingungen stünde er doch für ein Amt beim VfB zur Verfügung. Sie spielen sich medial die Bälle zu wie bei der WM 1990 im Spiel gegen Holland. Übersteiger Buchwald, Pass in die Mitte, Abschluss Klinsmann: Tor! Erster Gratulant: Thomas Berthold.
Ja, es kommt einem vor wie eine Show auf RTL2. Zur Sendung “Love Island” heißt es dort: „Dieses Jahr ziehen sogar zwölf Kandidaten ein“ und auf so viele könnte der VfB tatsächlich auch kommen, Klinsi & Guido ziehen das Ganze allerdings runter auf Trash-TV-Niveau. Sie sagen nicht wie Danilo aus Villingen-Schwenningen “Ich bin Skorpion: wenn ich zusteche, tut es auch mal weh” und behaupten nicht wie Dijana (Influencerin und Model) “Das Beste an mir ist mein Charakter“: Trotzdem: ihr Pingpong der Eitelkeiten in der Öffentlichkeit ist fast ebenso unwürdig wie Aussagen der Love-Island-Kandidaten.
Der Vereinsbeirat, der die beiden Präsidentschafts-Kandidaten auswählen darf muss, ist wirklich nicht zu beneiden. Wir wissen nicht, wie genau die Kriterien lauten, aber vielleicht sollte das achtköpfige Gremium nicht nach Namen entscheiden, sondern nach Inhalten. Haltung und Einstellung sollten schwerer wiegen als Personality. Denn es zählt sicher mehr, was der mögliche Präsident in der Zukunft für den VfB leisten kann, als das, was ein Kandidat in der Vergangenheit sportlich erreicht hat.
Wenn jemand schon Unruhe schafft, weil er NICHT zum Verein kommt, ist es vielleicht auch ganz gut so, dass er nicht zum Verein kommt. #Klinsmann #VfB
— Maximilian (@Pantoffelpueree) September 5, 2019
Titelbild: imago images / Horstmüller
Ich sehe Personen wie Jürgen Klinsmann, Guido Buchwald, Thomas Berthold, Alexander Wehrle weniger kritisch als die träge Masse.
Es sollte doch jedem klar sein, dass Klinsmann unter keinen Umständen mit einem Porth zusammen arbeiten hätte wollen. Schon gar nicht nach der Aktion mit Buchwald.
Deswegen kam die Absage zum jetzigen Zeitpunkt für mich auch nicht überraschend.
Ich würde mich jedenfalls trotzdem freuen, wenn einer der 3 Ex-Spieler zumindest als Präsident zurückkommt. Herr Wehrle scheint mir trotz hohem Fussball-Sachverstand, keiner langjährige Spielerkarriere, dafür in etlichen Management Positionen eher prädestiniert den Kollegen Heim oder den Kollegen Porth zu ersetzen, sollte eine dieser Stellen vakant werden. Wehrle ist zu jung für die im Moment verfügbaren Planstellen.
Also Guido for VV oder Prez, den Porth RAUS! Wehrle rein… dann kann man den Bürgermeister immer noch als Grüsse Onkel vorschalten…
Und wer lamentiert, dass Jürgen, Thomas oder Guido auch mal einfach ungefiltert raus plappern wie der Klempner von nebenan…. der hat wohl schon die Dietrichs, Mäusers und Wahlers dieser Welt verdrängt.
Hui. Porth ist von Daimler in den Aufsichtsrat entsendet worden, den kann der e.V. also gar nicht abwählen. Wenn wird er durch eine andere Daimler-Person ersetzt (gibt ja schon entsprechende Gerüchte um Seeger). Nicht unser Bier. Und Buchwald als VV angesichts seiner Nicht-Erfolge in der Vergangenheit? Das hat aus gutem Grund bisher noch niemand ins Spiel gebracht.
Also, wenn auf diesem Niveau die Diskussionen über das zukünftige Personal geführt werden, dann darf man sich nicht wundern wenn am Ende wieder der übliche Murks rauskommt.
Wenn uns jahrelang nur ein Kandidat vorgeschlagen wurde,war es nicht recht.Jetzt sind es mehrere Personen (vermitlich),nun ist rd auch nicht recht.Leute,Leute,was wollt ihr eigentlich noch???
Es geht doch nicht ums Wer, sondern um das Wie.
Richtig, das “Wie” ist das Entscheidende.
Wie jemand gefragt wird, macht dem Gefragten oft klar, welche Antwort gewünscht ist und welche Konsequenzen sich aus der Antwort ergeben
Wie die Konstellationen sind oder sich ergeben, machen oft manche Entscheidungen rückgängig
Wie kommunizierte Entscheidungen kommentiert werden, ist auch aufschlussreich
Interessanter wird aber sein, wie sich denn die Entscheidung für die beiden Wahlkandidaten begründet, und mich persönlich würde wirklich der Hintergrund des letzten Bewerbers interessieren, wenn sich alle anderen in Schlammschlachten erschöpft haben, und ob mit dem oder dem davor nicht doch wieder das Amt zum Mann kommt …