M’gladbach scheint dem VfB zu liegen. In der vergangenen Saison gab es in Stuttgart ein Last minute Unentschieden und auswärts sogar einen Sieg. Über das Pokalspiel sprechen wir besser nicht.
Was dem VfB nicht so liegt, ist Corona bzw. die Maßnahmen, um zu verhindern, dass gleich sechs Spieler in häusliche Isolation mussten. Am Freitag gab es dann gute Nachrichten aus der Testung: Fabian Bredlow war dank Impfung ohne Symptome und konnte statt Florian Müller in Gladbach auflaufen. Allerdings fiel dafür Orel Mangala aus, der positiv gestestet wurde.
Am Samstag Abend übernahm Ito Antons Part in der Dreierkette und neben Endo gab Nartey sein Startelfdebüt. Ansonsten stand die gleiche Elf auf dem Platz, die zwei Wochen zuvor Hoffenheim besiegt hatte. Und auch gegen M’gladbach sah es zu Beginn vielversprechend aus: Der VfB begann wie die Feuerwehr mit einem Linksaußen namens Endo.
Nach zehn Minuten meldeten sich auch die Gladbacher im Spiel an und kamen zu ersten Chancen. Doch die Dreierkette vor einem starken Fabian Bredlow machte einen sehr konzentrierten Eindruck und machte schnell klar, dass es für die Angreifer nicht einfach werden würde.
Und dann kam die 15. Minute, und dann kam ER. Dinos “der Energiespender” Mavropanos machte sich diesmal gar nicht erst die Mühe, sich in den Strafraum zu tanken, sondern schoss gleich aus der Distanz. Torwahrscheinlichkeit: 2 %, oder wie Mavropanos sagen würde: eine hundertprozentige. Mit drei Treffern ist der Innenverteidiger jetzt Stuttgarts torgefährlichster Spieler – gemeinsam mit Kempf und Al Ghaddioui.
Die VfB-Fans waren begeistert, die Gladbacher Spieler kurz geschockt. Das hätte beinahe Coulibaly in der 31. Minute genutzt als er auf einmal alleine auf Sommer zulaufen konnte. So stark seine Balleroberung war, so schwach war der Abschluss: Statt zu schießen oder ins Dribbling zu gehen, versuchte er zu lupfen – aus 18 Metern.
Aber zurück zum Protagonisten des Spiels: Dinos Mavropanos erzielte in der 38. Minute fast sein zweites Tor, doch zum Glück wurde dies von Bredlow verhindert. Nicht verhindern konnte er das 1:1 von Hofmann. Assist: Mavropanos.
Zur Halbzeit war klar: Die zweiten 45 Minuten würden hart werden. Und tatsächlich war die zweite Hälfte eine schwäbische Abwehrschlacht gegen anrennende Westfalen. Zum Glück schossen die Gladbacher zwar oft (31 mal!), aber nicht besonders präzise.
Dass offensiv nicht mehr viel vom VfB kam: geschenkt! Viel wichtiger war, dass in der 74. Minute Wahid Faghir sein Pflichtspieldebüt gab, einen Gerd-Müller-Move im Strafraum zeigte und bestimmt getroffen hätte, wenn Philipp Förster quergelegt hätte. Garantiert!
Nachdem es kurz vor Abpfiff nochmal heikel wurde, erkämpfte sich der VfB einen verdienten Punkt. Die schönsten Unentschieden sind die, über die sich der Gegner so richtig ärgern muss. Und das taten die Gladbacher. Kein Wunder bei 31:8 Torschüssen und 9:1 Ecken. Aber wie sagte Max Eberl so schön: „Du hast einen Gegner, der ohne Fehler verteidigt hat. Im Fußball passieren Tore durch Fehler. Stuttgart hat einfach keinen Fehler gemacht.“
Kann es ein schöneres Kompliment geben?
Wenn ihr auf den hart erkämpften Punkt standesgemäß anstoßen wollt: Wir haben sehr schöne Sektgläser in einer Sonderserie zusammen mit Martin vom Brustringtalk gestaltet und produziert (hier entlang).
Wer eintauchen will in die VfB-Geschichte und vor allem in die Meisterschaft 2007 – unsere Fußball-Fibel ist in zweiter Auflage erschienen! Wer direkt bei uns bestellt, der erhält kostenlos oben drauf unsere Outtakes als Soundfile.
Unterhaltsam wie immer! Ein Spieltag ohne Vertikalgif ist für mich wie Spätzle ohne Soß 😊👍🏻