Es ist eigentlich keine große Sache, dass “Rookie of the year” Ozan Kabak den VfB verlässt. Niedrige Ausstiegsklausel (15 Millionen), ambitionierter Spieler, große Karriere in Aussicht. So einer will nicht in der zweiten Liga spielen, verständlich. Dass seine Wahl auf den FC Schalke 04 fällt, überrascht dann doch etwas, nachdem ganz andere Hausnummern (Mailand, Bayern, England) im Raum standen. Womöglich haben nicht nur sportliche Gründe entschieden. Soll ja angeblich mal vorkommen im Profifußball.
Dass es Schalke wird, schmerzt außerdem sehr. Schließlich ist dort der ehemalige VfB-Vorstand Michael Reschke nun tätig und angelt sich den Spieler, den er selbst im Winter zum VfB holte – obwohl der abstiegsbedrohte Club viel dringender einen Stürmer benötigt hätte. Besonders absurd ist, dass Reschke von seiner eigenen Unfähigkeit profitiert. Erst führt seine völlig misslungene Kaderplanung zum Abstieg des VfB und dann angelt er sich aus seinem Trümmerhaufen für derzeitige Marktverhältnisse äußerst günstig den einzigen wirklichen Volltreffer, den er nach Marc-Oliver Kempf in Stuttgart gelandet hat.
Reschkes Kabak-Coup: Von langer Hand geplant!😉 pic.twitter.com/4GcmY45j1s
— FussballTransfers (@FT_Redaktion) 27. Juni 2019
Das ist für den VfB nicht zu verhindern, so ist das Geschäft. Und so ist Reschke. Clever einfach. Warum sollte er Gonzalo Castro und Daniel Didavi holen? Er weiß es nun ja besser und hinterher ist man immer schlauer. Ist Reschke unehrenhaft und gewissenlos? Überschreitet er moralische Grenzen? Nein, er agiert zu seinem Vorteil und letztlich zum Vorteil von Schalke 04. That’s life. Trotzdem ist es ärgerlich und hat ein G’schmäckle.
Die Aufregung wohin #Kabak wechselt ist doch egal, dass er sich nun für ein potenziellen Absteiger entschieden hat, zeigt nur das er schlechte Berater hat.#VfB #S04
— Mia van den Bergh (@MvdB_22) June 27, 2019
Aber es führt uns einmal wieder vor Augen, dass Michael Reschke der völlig falsche Mann und mit der Aufgabe beim VfB Stuttgart komplett überfordert war. Dass seine Verpflichtung eine grandiose Fehlentscheidung von Wolfgang Dietrich war. Eine Entscheidung, die letztlich den Negativtrend ausgelöst hat, an dessen Ende der Abstieg des VfB und ein enormer wirtschaftlicher Schaden steht.
Und anscheinend dürfen wir uns nicht mal auf weitere seiner berüchtigten öffentlichen Auftritte freuen.
Für alle Nicht-Schalke-Fans eine herbe Enttäuschung. https://t.co/adiiQ32kre
— Vertikalpass (@vertikalpass) June 27, 2019
Zum Weiterlesen:
Wie wir Ozan Kabak gesehen haben: Die Ein-Mann-Dampfwalze
Wir haben uns bei Reschke schon lange gefragt: Wie schlau ist er wirklich?
Bild: imago images / Eibner
Naja…4 Mio Gewinn in 5 Monaten.
Und die AK wenn wir noch in Liga 1 wären?
Einer seiner besseren Taten.
Außerdem hat der 19. jährige sehr sportlich entschieden, sich nicht in Mailand/München auf die Bank zu setzen!
Sorry Leute, diesmal Bild Niveau…
Achso, Gehalt hat er keins bekommen? Signing Fee u.ä. gab es auch nicht? Außerdem entkräften selbst die vier Millionen Gewinn nicht die Tatsache, dass der VfB im Winter dringend einen Stürmer gebraucht hätte und auch Reschke das wusste. Er aber holte lieber Innenverteidiger Nr. 5.
Absolut richtig, 35 Buden nach 17 Spielen, inkl. desolatem Auseinanderbrechen der gesamten Hintermannschaft bei Umschalten des Gegeners, Stellungsspiel wie in der D-Jugend und einer moralischen Einstellung wie ein Knabenchor auf Vatikanreise zeigen deutlich, dass doch eher vorne der Bedarf da war. Mit einem Jadon Sancho vorne drin wäre der Ball stets in Gegner’s Hälfte geblieben und wir hätten die Saison mit 70:32 Buden beendet.
Ozan Kabak war keine Verschwendung der ominösen Ausgliederungsmillionen vom Daimler, sondern der Versuch, die löchrige Defensive mit einem jungen Spieler zu verstärken, der augenscheinlich sehr großes Potential bestitzt. Über die niedrige Ausstiegsklausel brauchen wir hier auch nicht anfangen zu maulen, ohne die wäre er niemals gekommen. Wer von euch würde denn vom türkischen Meister zum potentiellen Absteiger/Fahrstuhlanwärter in der Bundesliga wechseln, und das ohne Ausstiegsklausel?
Man kann von Reschke halten was man will, aber in diesem Fall hat er alles richtig gemacht. Talent gekauft, Wert gesteigert, Talent mit Gewinn verkauft. So läufts halt im Fußball.
Wenn Dir ein Mario Gomez in der Winterpause nahelegt, einen Ersatz für sich zu besorgen, Du aber lieber den fünften Innenverteidiger holst, und dann absteigst, hast du eben nicht alles richtig gemacht. Jedenfalls nicht für den Club, der Dein Gehalt zahlt.
@Bihlmaier
” … angelt er sich aus seinem Trümmerhaufen für derzeitige Marktverhältnisse äußerst günstig den einzigen wirklichen Volltreffer, den er nach Marc-Oliver Kempf in Stuttgart gelandet hat.”
.. und jetzt am Besten noch Gonzalez, Maffeo, Castro im Paket für 25 Mio gleich hinterher. Dann noch bei der Hertha anfragen, vielleicht lässt sich Esswein nochmal ausleihen… 😁
Und als besonderes Highlight tauschen wir zum Saisonende mit Schalke die Ligen 😁😁😁
Also der Kabak war ein Nullsummenspiel und das ist bei den Verpflichtungen der letzten Jahre schon an sich positiv zu bewerten.
Wie Reschke ihn nach Schalke holte, wird sich erst im Lauf der Jahre herausstellen, feste Ablösesummen scheint er ja gerne zu verhandeln … und 3 Jahre lang von Handgeld zu Handgeld, das ist auch eine Strategie
Also alles högschd proffessionelll wie halt im Profifussball so üblich
und @vertikalpass: Danke fürs in Worte fassen …
Bin mal darauf gespannt ob Kabak auch bei S04 eine AK in seinem Vertrag verankern lassen hat? Diesesmal wohl für 25 mios