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Der VfB spielt auf Zeit

Als es schlecht lief, ergab die Saisonanalyse: „Wir brauchen dringend einen Sportvorstand“. Nachdem es gut läuft, meint der VfB: „Wir haben keine Eile, vielleicht brauchen wir gar keinen Sportvorstand“. Aber darf das Tagesgeschäft und eine (vielleicht) kurze Phase des sportlichen Erfolgs so starken Einfluss auf langfristig strategische Entscheidungen haben? Die Besetzung dieser wichtigen Position sollte keinesfalls von Siegen oder Niederlagen abhängig gemacht werden.

Klar ist: Der VfB will den augenblicklichen Flow nicht durch einen externen Neuzugang auf Vorstandsebene in Gefahr bringen. Denn dessen (neue) Vorstellungen könnten einiges durcheinander bringen. Er könnte das Binnenklima stören. Das bestehende Führungspersonal – von Fabian Wohlgemuth und Sebastian Hoeneß bis hin zu Markus Rüdt – scheint aktuell sehr gut zu funktionieren und harmonieren.

“Wir wollen keine möglichst schnelle Entscheidung, um die Position zu besetzen, sondern die für den VfB bestmögliche Entscheidung“, wiederholt Präsident Claus Vogt bei jeder Gelegenheit, angesprochen darauf, warum die Suche nach einem Sportvorstand so lange dauert. Das liegt eventuell daran, dass man sich intern über Wege und das Anforderungsprofil nicht einig ist. Das verdeutlichen die Namen derer, die der VfB scheinbar auf dem Zettel hatte: Stefan Kuntz (international erfahren), Fredi Bobic (Stallgeruch), Joti Chatzialexiou (kennt Rainer Adrion von früher), Horst Heldt (kennt Alex Wehrle von früher), Alain Sutter (ist gerade verfügbar), Jürgen Sauer (stand schonmal auf der Liste).

Schon vor langer Zeit hatte AG-Boss Wehrle darauf hingewiesen, dass er die Doppelfunktion aus Sportvorstand und Vorstandsvorsitzendem nicht mehr erfüllen könne, ohne dass ein Bereich darunter leidet. Ein wichtiger Hinweis, der ernst genommen werden sollte, denn gelitten hat der VfB unter einigen von Wehrles sportlichen Entscheidungen. Im Moment läuft’s super, womöglich auch deshalb, weil sich Wehrle am Vorgehen von Thomas Hitzlsperger orientiert hat: Den Sport-Direktor einfach mal machen lassen. Das ist gut, solange es erfolgreich ist. Aber ohne Sport-Vorstand fehlt das Regulativ und ebenso die langfristigen, strategischen Überlegungen.

Der VfB könnte es sich leicht machen
Während der VfB auf Zeit spielt, liegt für VfB-Legende Guido Buchwald das Gute doch so nah: “Für mich hat man den richtigen Sportvorstand schon im Verein: Fabian Wohlgemuth”, so der VfB-Marken-Botschafter in einem Interview mit Sky. Jetzt muss man nicht unbedingt immer ernst nehmen, was Ehemalige des VfB zu aktuellen Fragen von sich geben. Man denke nur an die Statements von Buchwald, Erwin Staudt, Kevin Kuranyi oder Hansi Müller zu Bruno Labbadia („Genau der Richtige!“). Denn Buchwald lässt sich vom kurzfristigen Erfolg dazu verleiten, um die langfristig ausgelegte Position mit Wohlgemuth zu besetzen.

Vogt meint, er suche nicht die möglichst schnelle Entscheidung, sondern die bestmögliche für den VfB. Vielleicht ist aber eine zeitnahe Entscheidung die bestmögliche für den VfB. Denn die Hängepartie seit Juni 2023 schadet dem Club. Die interne Unsicherheit wächst, Wehrle ist doch weiterhin bei sportlichen Entscheidungen involviert und Wohlgemuth würde sicher gerne mehr Vertrauen spüren.

Auf der anderen Seite möchte man mehr sportliche Kompetenz in den Club holen und nicht nur neue Türschilder aufhängen. Wenn Fabian Wohlgemuth sich in Zukunft um die strategische Kaderausrichtung kümmert, wer übernimmt dann das Tagesgeschäft. Und falls er als Sportvorstand das Gleiche machen würde wie jetzt: Wozu bräuchte man ihn dann in der neuen Position.

Es bleibt also kompliziert mit dem VfB-Sportvorstand. Vielleicht sollte der Aufsichtsrat, der für die Personalie zu ständig ist, einfach mal bei Ingrid vin Indeed nachfragen. Wobei: Ihr wurde mittlerweile auch gekündigt. 

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4 Kommentare

  1. Bacardihardy sagt

    Würde Jürgen Klopp fragen
    Kommt doch aus Glatten bei Freudenstadt
    Dann kann er zu jedem Heimspiel mit den VfB Fans aus Calw Neuweiler oder Freudenstadt anreisen
    Es eilt ja aktuell nicht mit der Besetzung
    Kloppo als Sportvorstand beim VfB hätte die Strahlkraft welche Claus Vogt sich wünscht
    Fragen kostet nix
    Aufgehts Claus

  2. Bacardihardy sagt

    Finde übrigens gut, wenn der VfB auf Zeit spielt.
    Es ist im Fußball ja nicht so einfach zu beurteilen, ob der Erfolg eine gewisse Kontinuität hat.
    Deshalb ganz ruhig bleiben liebe Medien.
    Schauen wir doch mal, ob es nach der nächsten Transferperiode auch wieder so eine tolle Vorrunde gibt.
    Falls die dann ähnlich gut verläuft, kann einer Beförderung von Wohlgemuth nichts mehr im Wege stehen.

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