Alle Artikel mit dem Schlagwort: da war mehr drin

Der VfB wollte gar nicht gewinnen

“Mutig auftreten”, ich kann’s nicht mehr hören. Denn es wird immer nur darüber gesprochen. Auf dem Feld sieht man davon auswärts nichts. Leverkusen ist nicht gut, ähnlich verunsichert wie Gladbach letzte Woche, spielt trotz hoher individueller Klasse einen Angsthasenfußball, weil Xabi Alonso maximale Kontrolle möchte und keinerlei Risiko eingehen will. Mit welchen Leistungen Gladbach und Leverkusen gegen uns drei Punkte holen darfst eigentlich keinem erzählen. #B04VfB — Kuranyi sei Oma (@KuranyiSeiOma) November 12, 2022 Der VfB bleibt sieglos auswärts im Jahr 2022, tritt ohne Überzeugung, ohne Spannung auf, keiner beim VfB hat daran geglaubt, in Leverkusen etwas mitzunehmen. Mehr noch: Der VfB wollte gar nicht gewinnen, was wenig erstaunlich ist, nach Sven Mislintats Interview nach dem Sieg gegen Hertha BSC, als er eine Niederlage als selbstverständlich oder zumindest als sehr wahrscheinlich ansah. Er war zu diesem Zeitpunkt schon zufrieden damit, dass sein Interimstrainer bei einer Niederlage gegen Leverkusen 1,5 Punkte pro Spiel holt, hochgerechnet ein sicherer Klassenerhalt. Eine hanebüchene Rechnung und wenig leistungsfördernd vier Tage vor dem letzten Spiel des Jahres 2022. Sicher wird wieder …

Applaus, Applaus

Es ist Dortmund. Mit all seinen herausragenden Individualisten. Es ist Dortmund, das der VfB mit seiner 1B-Mannschaft in große Schwierigkeiten bringt. Es ist Dortmund, mit dem der VfB auf absoluter Augenhöhe ist. Es ist aber auch das Dortmund, das in dieser Saison wankelmütig bei kleinsten Anlässen zusammen bricht. Um dann doch beim VfB durch eine Einzelaktion drei Punkte mitzunehmen. Eine Einzelaktion eines gewissen Ansgar Knauff, der in den 80er Jahren mit diesem Namen ein beinharter Verteidiger geworden wäre und mit Norbert Eder, Ditmar Jakobs und Karlheinz Förster eine Abwehr des Schreckens gebildet hätte. Aber warum über Dortmund schreiben. Es ist diese Mannschaft, die so viel Spaß macht, obwohl ihr mit Silas, Nicolas Gonzalez, Orel Mangala und Gonzo Castro entscheidende Akteure fehlten. Spaß ist gut und schön, aber ein Punkt hätte es sein müssen, wenn nicht hinten wie vorne vermeidbare Fehler passiert werden. Wie gerne würde ich die Mannschaft trotz der Niederlage heute mit großem Applaus in der Kurve empfangen. Das war, auch im Hinblick auf die zahlreichen Ausfälle, einfach nur brutal stark! Weiter so, Jungs! …

Ein enges Hösle

Die Spiele des VfB sind zäh geworden. Auch wenn immer wieder die Spielfreude zu sehen ist – der jugendliche Leichtsinn, dieses „keinen Kopf“ machen, ist ein bisschen verloren gegangen. Weil in der ersten Halbzeit die Überlegenheit nicht in Tore gewandelt wurde, konnte die Hertha mit einem „Kacktor“ (Sasa-Voice) einen Punkt retten. Wirklich überzeugend oder gar furchterregend traten die Berliner nicht auf. Mit Matheus Cunha und Matteo Guendouzi haben sie zwar zumindest optisch zwei auffällige Akteure in ihren Reihen, aber die beiden wirken zu eitel und zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie dem Berliner Spiel spürbare Akzente geben könnten. Weder positiv noch negativ fiel Santi Ascacibar auf. Hat er überhaupt ein Foul begangen? Ist er in Berlin womöglich zahm geworden? Zur Story des Spiels wurde natürlich die Rückkehr von Sami Khedira gemacht. Außer einer glücklichen (und so nicht gewollten) Vorlage auf Torschütze Luca Netz und sehr stabilen Auftritten vor den Fernsehkameras waren die 30 Minuten alles andere als weltmeisterlich. Punkt in Stuttgart. Muss Hertha so aufgrund des Spielverlaufs glücklich mitnehmen. Die Leistung hatte …

Förster on fire!

Zugegeben: Die Bayern spielen alle drei Tage, haben verletzte und angeschlagene Spieler zu beklagen, kommen auf dem Zahnfleisch daher, aber trotzdem: dass der VfB so ein tolles Spiel hinlegt, wer hätte das gedacht? Pellegrino Matarazzo überrascht mit seiner Aufstellung: Philipp Förster steht in der Anfangself, was nicht wenige direkt dazu verleitet, ein Bierchen zu verhaften. Wie soll man es sonst aushalten? Aber was soll man sagen: Förster macht das Spiel seines Lebens. Zumindest eine Halbzeit lang. Nach gutem Beginn der Mannschaft, nur ein Pfostenkopfball von Lewandowski lässt den Puls nach drei Minuten steigen, läuft ein Konter über eben diesen Förster. Er treibt den Ball in seiner unnachahmlichen Art und er verpasst diesmal nicht den richtigen Zeitpunkt für das Abspiel auf Silas. Der dribbelt nicht, der macht keinen Übersteiger oder sonstige Fisimatenten, womit sein Gegenspieler Lucas Hernandez vermutlich rechnet, sondern passt perfekt temperiert in die Mitte. Manuel Neuer fällt wie eine Bahnschranke und verpasst den Ball, so dass Tanguy Coulibaly den Ball ins Tor stecken kann. Sein Tordebüt! Überhaupt Coulibaly: Er ist überraschend nicht außen, sondern …