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Was ist nur aus dem VfB geworden?

Ob man will oder nicht: Als Fan des VfB Stuttgart – Traditionsverein seit 1893 – wird man auch selbst zunehmend zum Traditionalisten und schaut mehr in die Vergangenheit als nach vorn. Kein Wunder, schließlich liegen die richtig guten Jahren unseres Herzensclubs schon gut ein Jahrzehnt zurück. Gerade wieder in die erste Liga aufgestiegen und das Schlimmste befürchtend, flüchten wir uns in das vermeintlich Verlässliche und definieren uns über Historie und Statistiken. Und dann das: der VfB liefert einfach nicht mehr! Erster Spieltag: Der SC Freiburg ist zu Gast. Und gewinnt zum ersten Mal seit 2012 im Neckarstadion. Zweiter Spieltag: Der VfB fährt nach Mainz und siegt mit 4:1. Der erste Sieg bei den Rheinhessen seit 2005! Dritter Spieltag: Angstgegner Leverkusen ist zu Gast. Das Ergebnis: 1:1 und damit der erste Punktgewinn im heimischen Stadion gegen die Werkself seit 2014. Vierter Spieltag: Auch in Berlin ist für den VfB traditionell eher wenig zu holen. Aber in dieser Saison scheint alles anders: Der VfB gewinnt mit 2:0 – der erste Sieg im Olympiastadion seit 2013! Nicht mal …

Druck auf dem Kessel

Aktuell dürfte es auch den größten Optimisten ziemlich schwer fallen, etwas Positives aus der Situation beim VfB Stuttgart zu ziehen. Denn Hannes Wolf ist Geschichte und die sportliche Gesamtverantwortung trägt ein Michael Reschke, der irgendwie nicht so erfolgreich arbeitet, wie sich das alle bei seiner Einstellung erhofft haben. Was mir Hoffnung macht: Es ist mehr Druck auf dem Kessel denn je. Denn Tayfun Korkut dürfte längst mitbekommen haben, dass die meisten nicht viel von ihm halten und noch weniger von ihm erwarten. Wie viele “So lacht das Netz über die Stuttgarter Trainerverpflichtung” benötigt man, um es allen zeigen zu wollen? Und wie viele hämische Tweets, um alles dafür zu tun, die Schwätzer Lügen zu strafen? Egal, es gab genug davon. Ja, auch von uns. Außerdem ist der Job als Stuttgarter Cheftrainer wohl seine letzte Chance, um sich als Bundesligatrainer zu etablieren. Scheitert er beim VfB, fliegt er ein für allemal vom Trainerkarussell und muss wieder auf die Trainer-Reschkerampe zu Mirko Slomka und Michael Frontzek. Er hat also genug Gründe und Motivation, sein Bestes zu geben. …