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Tayfun Korkut – der Angsthase?

Ja, so ein Spiel gegen Bayern München ist selten ein Vergnügen und vielleicht habe ich auch schlechte Laune, weil ich weder Bier noch Rote vor dem Spiel hatte. Aber, was war das für ein Auftritt des VfB Stuttgart? Hilflos, ohne Gegenwehr, zaudernd, ängstlich, ohne jede Ambition. Trainer Tayfun Korkut nennt das wahrscheinlich „kompakt stehen“. Ich nenne das Angsthasenfußball. Eroberte Bälle werden weit nach vorne geschlagen, wo niemand steht. Oder Ron-Robert Zieler schießt die Bälle gleich ins Aus, dass man sich fühlt wie in dunklen Ulle-Zeiten.

Außer dem Plan, einen Bus im Strafraum parken, war keine Idee zu erkennen. An der Mittellinie stand Mario Gomez in erster Linie als Werbeträger für den Brustring und den Sponsor rum, am Spiel teilnehmen konnte er 90 Minuten lang nicht. Wie auch? Der freie Raum wäre was für schnelle Spieler gewesen, aber es spielte nur Tassos Donis mit und der musste beim Verteidigen gegen Franck Ribery seinem Kollegen Pablo Maffeo helfen. Das machte Donis übrigens gut, das Verteidigen: giftig, kämpferisch. Und war damit mit Timo Baumgartl und dem wie immer rauflustigen Santiago Ascacibar ein Lichtblick dieses trostlosen Abends.

Schlecht ist, dass jetzt Länderspielpause ist. Ich habe zu lange Zeit, mir Gedanken zu machen, ob der Kader wirklich so gut ist, wie uns Sportvorstand Michael Reschke immer erzählt. Ich werde grübeln, ob Tayfun Korkut mit seinem eindimensionalen Fußball die Mannschaft entwickeln kann. Und ich werde mich fragen, was er in der Vorbereitung gemacht hat, als er als erster Trainer in der VfB-Geschichte rechtzeitig alle Spieler zusammen hatte. Oder ich werde mich einfach den Optimisten anschließen, die sagen „alles nicht so schlimm, es sind doch erst drei Pflichtspiele absolviert worden, hab’ doch ein bisschen Geduld“, „es war der FC Bayern, das ist wie ein Streichergebnis“, „bis zur 40. Minute haben sie doch gut verteidigt“.

Ich hoffe, Tayfun Korkut grübelt in der Länderspielpause wie ich. Zum Beispiel darüber, warum sein Team das einzige in der ersten Bundesliga ohne eigenes Tor ist. Oder warum gegen Bayern noch nicht einmal ein Eckball in der Statistik steht.

Bezeichnend übrigens das Statement von Mario Gomez nach dem Spiel: “Vielleicht haben wir in den letzten beiden Spielen zu wenig gemacht, weil wir dachten, es geht so weiter wie letzte Saison”. Er gilt als Führungsspieler und wenn dieser so eine Einschätzung abgibt, muss Korkut auch darüber nachdenken, ob er seinen Laden im Griff hat.

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15 Kommentare

  1. Fahne sagt

    Hallo Abiszet,

    vielen Dank für deine Analyse zum Spiel gegen die Bayern und zur aktuellen Situation. Wir sind gestern lange nach dem Spiel zusammengestanden, haben viel diskutiert und sind im Wesentlichen auf die gleichen Erkenntnisse gekommen.
    Nachdem ich mir Zuhause die (noch nicht viel aussagenden) Tabelle angeschaut habe und gesehen habe, dass so prominenten Vereine wie Schalke, Leipzig und Leverkusen auch noch keine Punkte (bei nur einem geschossenes Tor) haben, werde ich mich erstmal „…einfach den Optimisten anschließen, die sagen „alles nicht so schlimm, es sind doch erst drei Pflichtspiele absolviert worden, hab’ doch ein bisschen Geduld…“.
    Irgendwelche Zweifel? Ja, denn irgendwie erlebe ich gerade eine Art Déjà-vu. Die aktuelle Situation erinnert mich an die Situation unter Kramny. Damals war ich auch kein Freund der Trainerverpflichtung. Die Leistung bzw. die Ergebnisse der Mannschaft zu Beginn seiner Zeit straften mich Lügen. Und aktuell die fast identische Situation. Ich war kein Freund der Trainerverpflichtung von Tayfun Korkut, was aber viel mit der Wertschätzung von Hannes Wolf zu tun hatte.
    Ich für mich hoffe gelernt zu haben, dass man einen Trainer nicht nach ein paar erfolgreichen Spielen, sondern erst nach zwei Saisonhälften bewerten sollte. Und da bin ich nun an dem Punkt, an dem mein pessimistischer Anteil sich breit macht.
    Vielleicht war man auch zu arrogant, als gesagt wurde „…..Ich bleibe dabei“, fährt Reschke dann fort: „Wir werden mit dem Abstieg im klassischen Sinn nichts zu tun bekommen…. (Zitat aus der Stuttgarter Zeitung)“.
    Ich hoffe, ich werde wieder Lügen gestraft und wir bekommen noch die Kurve.

    Herzliche Grüße
    Fahne

    • @abiszet sagt

      Hi Fahne,

      Danke für Deinen Kommentar. Dass Du Parallelen zu Kramny siehst, versaut mir ehrlicherweise den Sonntag ;-)

      Die drei Pflichtspiele sind kritisch zu sehen. Ein scheinbar besserer Kader als letztes Jahr und Korkut macht vermeintlich nichts draus. Letztes Jahr konnte er die Reihen gut schließen mit dem Ziel „Klassenerhalt“, dieses Jahr muss er entwickeln, Spieler mitnehmen, Entscheidungen treffen, die der Kader nachvollziehen kann. Das scheint personell nicht der Fall zu sein. Gomez spielt gegen Bayern, wo er auf verlorenem Posten steht (“steht” im wahrsten Sinne des Wortes). Gentner wird auf links gesetzt, damit er einen Platz im Team hat. Die Geschwindigkeit – die gegen Bayern fürs Konterspiel notwendig ist – sitzt auf der Bank (Thommy, Gonzalez) und der einzige dynmaische Spieler (Donis) muss verteidigen. Von außen betrachtet scheint es auch so zu sein, dass einige nicht wissen, was sie tun sollen: Castro wirkte verloren, ebenso Akolo und Didavi nach Ihren Einwechslungen. Das sieht allles ziemlich planlos aus.

      Auf dem Rückweg und in der S-Bahn gab es viele Stimmen, denen das Spiel herz- und planlos vorkam. Kein Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Bayern (Winter 2017). Da ließ Hannes Wolf das Team Manndeckung spielen und die Gegner wurden über den ganzen Platz gejagt. Da war Feuer drin und das nahm auch das Publkum mit.

      Dass Korkut nicht nur personell schwer nachvollziehbare Entscheidungen trifft, sondern auch taktisch, dokumentieren die Aussagen von Mario Gomez, der fand. „… die Idee mit der defensiven Taktik ganz gut, besonders die ersten 25 Minuten. Ich habe aber auch andere unzufriedene Stimmen im Team mitbekommen“. Es scheint, als habe Korkut den Zugriff aufs Team verloren.

  2. Dittmar Rehmann sagt

    Endlich ist sie wieder da, die gute alte Leidensfähigkeit die wir VfBler immer schon hatten. Ich dachte schon wir entwickeln uns in eine ganz schlechte Richtung und werden genauso arrogant und hochnäsig wie die Fans von anderen Vereinen die (wo) ganz oben in der Tabelle stehen.
    Was hätten wir denn für einen Grund. In der Rückrunde haben wir ja nicht wirklich spielerisch überzeugt, oftmals Glück gehabt und die nötigen Punkte eingefahren.
    Wo sind die jungen Wilden… ? Wo ist die Kreativabteilung? Auf der Bank oder der Tribüne!
    Sicher kann man 3 Spiele verlieren, ist nur die Frage wie.
    Hoffenheim hat auch gegen Bayern verloren, aber wie.
    Sind unsere Führungsspieler zu satt, zu müde,oder gar schlecht zu führen?
    Ich bin auch kein Korkut-Fan, war total überrascht was er in der Rückrunde geschafft hat.Allerdings plagen mich Zweifel ob er der Richtige ist die Mannschaft zu entwickeln.
    Viel mehr machen sich bei mir Gedanken breit, dass Taifun Korkut im November nicht mehr Trainer beim VfB ist.
    Und dann ist alles wieder so wie immer………

    Ich würde mich (saumäßig) darüber freuen, eines anderen belehrt zu werden.
    Warten wir’s ab.

    Viele Grüße
    Didi

  3. Der Neckarmann sagt

    Mensch, ich flip aus! Null Torschüsse, null Ecken, null Punkte, null Chance!
    Da ist das erste Heimspiel vor vollem Haus, gegen Bayern und dann so ein Hintenreinstehen.
    Leute, man muß versuchen, mitzuspielen und auch mal auf des Gegners Tor schiessen. Das ist man seinen Fans einfach schuldig. Klar sind da dann schon einige gegen die Bayern unter die Räder gekommen und haben dann auch mal 5,6 oder sieben Dinger kassiert. Wenn die Bayern noch bisschen besser zielen, wäre das aber auch so passiert. Von Anfang an so feige zu kuschen, ist doch ein Witz. Eigentlich ist das doch das einfachste Heimspiel der Saison. Da kann und muss man was versuchen.

  4. Frank Teufel sagt

    @Fahne Die Frage nach der Bewertung des Trainers sehe ich anders bzw. in einem anderen Licht. Ich stelle mir die Frage, wie hoch war/ist der Anteil von Korkut am Erfolg in Rückrunde bzw. wie hoch ist der Anteil an den Niederlagen in der neuen Saison?
    Den Erfolgsanteil beziffere ich mit Null, der Mannschaft wurde mit der Trainerentlassung das Alibi für unterirdische Leistungen genommen. Korkut hat dann den Reisebus vor unserem Tor geparkt und seitdem “läuft’s” auf einmal positiv. Das 4:1 in München hat dann noch den Blick auf die Leistungen in den restlichen 33 Bundesligaspiele verstellt. Ich persönlich habe nichts gesehen, was den Erfolg in der Rückrunde mit dem Handeln von Korkut in Verbindung bringt, deswegen habe ich die Euphorie um unseren Verein in der Vorbereitung auch nicht teilen können. Dank Reschke hatten wir eine seriöse und professionelle Transferphase, ob aus den soliden Transfers Hochkaräter werden, wird die Zukunft zeigen.

    Aber zurück zum Trainer: zu Beginn dieser Spielzeit übertüncht dieses Mal nicht der Erfolg den Blick auf Taktik und Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler. Ich kann bis heute nicht beantworten, für welche Idee unser Trainer steht. Ich sehe seit Monaten keinen Matchplan, geschweige denn einen Plan B.
    Und genau das macht mir Angst, schon nach nur 2 Spieltagen.

  5. Ich war bei Korkut’s Verpflichtung auch skeptisch, habe dann aber einige Dinge von ihm gesehen, die mir gut gefallen haben. Im Grunde hat er im Vergleich zu Wolf ja gar nicht viel geändert, aber die Änderungen, die er vorgenommen hat, waren gut.
    Er hat eine klare Struktur gebracht mit wenigen System- und Personalwechseln, was zu Stabilisierung am Anfang genau richtig war. Das klare 4-4-2 mit defensiver Doppel-6 hat die Abwehr gestärkt und der Mannschaft geholfen hinten gut zu stehen. Er hat Pavard wieder in die Mitte gezogen, der unter Wolf zuvor öfters rechts gespielt hat. Er hat Ginni das Vertrauen geschenkt, was in Kombination mit Zielspieler Gomez genau richtig war. Und mit Thommy hat er auch außen auf den richtigen Mann gebaut. Gentner auf rechts war sicherlich eine Notlösung, aber er wollte halt nicht ganz auf ihn verzichten.
    Alles gute und nachvollziehbare Entscheidungen, die den Weg für die erfolgreiche Rückrunde geebnet haben.

    Nur leider gab es danach dann überhaupt keine Entwicklung mehr. Keine Anpassung des Systems an die Stärken oder Schwächen des Gegners. Keine noch so kleine Rotation, um gute (Trainings-)Leistungen der Reservisten zu belohnen und diese bei Laune zu halten. Keinen taktischen Plan B, wenn Plan A mal nicht aufging. Das konnte man anfangs noch darauf schieben, dass man erstmal Punkte sammeln muss, egal wie. Je länger die Saison dauerte, desto weniger zählte dieses Argument aber. Und die Vernachlässigung einer offensiven Spielidee hätte man spätestens mit dem erfolgreichen Klassenerhalt angehen müssen.

    Die Leistungen von Michael Reschke in dieser Transferperiode finde ich ziemlich beeindruckend. Er hat mehrere vielversprechende Talente geholt, die bereits einige Erfahrung haben und uns wie Maffeo direkt weiterhelfen. Dazu halt Castro und Didavi, die man ebenfalls positiv sehen kann. Noch dazu alles so früh. Einen Rechtsaussen hätte ich gerne noch gesehen, aber war vielleicht nicht machbar. Der Kader ist trotzdem sehr gut verstärkt worden, vor allem natürlich in der Breite. Es gibt jetzt viele Positionen, die einigermaßen gleichwertig doppelt besetzt sind, was den Konkurrenzkampf förder sollte.

    Nur nützt dir so ein Kader nichts, wenn du eh immer mit der gleichen Elf (oder den gleichen 7-8 Stammkräften) spielst. Wenn du ein so starres System hast mit so vielen starren Eckpfeilern, nützt dir die Breite des Kaders null. Klar, wenn sich mal einer verletzt. Aber sonst? Es gibt kein zweites System, das mal gespielt wird, in dem mal anderes Personal erforderlich ist. Es gibt keine taktischen Kniffe, die sich dem Gegner anpassen und vielleicht mal andere Spielertypen verlangen. Wie frustrierend muss das für einen Akolo (bester Torschütze der letztjährigen Hinrunde und der diesjährigen Vorbereitung) sein, dass Korkut einfach keinen Platz für ihn findet?

    Ja, es sind erst 3 Spiele in der neuen Saison gespielt. Ja, es ist zu früh, um alle schwarz zu sehen. Aber momentan bin ich einfach extrem deprimiert und weiß nicht, woher die positiven Ansätze kommen sollen. Korkut wird sich sicherlich in den nächsten 2 Wochen nicht neu erfinden (können). Hoffentlich ist die Unruhe in der Mannschaft nicht so groß, wie es sich teilweise anhört. Die nächste Länderspielpause ist nach Spieltag 7. Bis dahin stehen unter anderem Freiburg, Düsseldorf, Bremen und Hannover auf dem Plan. Wenn es auch in diesen Spielen so schlecht läuft, sieht es nicht nur für Korkut düster aus.

  6. Barry sagt

    Die lange Vorbereitung war ganz offensichtlich wenig erfolgreich. Und das unter nahezu idealen Bedingungen. Keine mannschaftliche Geschlossenheit zu erkennen, kaum vernünftiges Zusammenspiel, allenfalls in Ansätzen. Kompaktes Auftreten Fehlanzeige. Aufbäumen und letzter Wille quasi nicht vorhanden. Alleine das ist ein massiver Kritikpunkt am Trainer. Das kann man getrost mit einer 4,5 als Schulnote bewerten.

    Reschke ist Realist genug um das richtig einzuschätzen. Trotz seiner teilweise realitätsfernen Aussagen dazu (Rostock „Pech“, Mainz „unnötig“ und Bayern „Jokerspiel“). Kann man nur als „Beruhigungspille“ für außen verstehen, intern wird er vermutlich (noch) andere Sichtweisen dazu haben.

    Korkut versucht mit einer teils neuen Truppe den selben destruktiv-defensiven Fußball spielen zu lassen, wie in der vorangegangenen Saison. Dabei hat ihm Reschke nun Spieler zur Verfügung gestellt, die (auch) was anderes können, und vor allem spielen wollen!! Passend dazu die Aussage von Gomez nach dem Bayern-Spiel hinsichtlich der Meinungsunterschiede im Team bzgl Taktik. Und meiner Auffassung nach spiegelt sich dieser Meinungsunterschied auch in der Art und Weise der bisherigen Niederlagen wieder. Ein Castro, Didavi und Co wollen ganz sicher kein Betonfussball spielen. Würde keinem Absicht unterstellen, aber damit erklärt sich mir auch der zumeist fehlende (letzte) Wille, der in Rostock komplett gefehlt hat, gegen Mainz nach 20 Minuten verloren ging und sich gegen die Bayern spätestens nach dem 1:0 sich total in Luft aufgelöst hat.

    Apropos Bayern: Korkut kann froh sein, dass das Bayern-Spiel bereits am 2. Spieltag stattgefunden hat. Wäre der VfB nämlich nach Freiburg und Düsseldorf am 4. Spieltag mit zB nur 1 Punkt dagestanden und hätte dann so eine in weiten Teilen unterirdische Grottenleistung wie am Samstag gezeigt, dann wäre der Zeiger für ihn 1 Minute vor 12 gestanden!! Dann ziehen so verbale Ausweichmanöver wie „Jokerspiele“ nicht mehr. Solch einen peinlichen Offenbarungseid wie am Samstag, mit der Katastrophalen „Null-Statistik“, kann man höchstens noch am 2. Spieltag verharmlosen, aber jeder andere Zeitpunkt danach (und unter Einbeziehung der aktuellen Niederlagenserie gegen europäische Fußball-Großmächte wie zB Dunkelbraundeutschland-Hansa-Rostock) wäre ein Trigger für eine letzte Chance oder bereits in Konsequenz die berüchtigte Freistellung.

    Ich hoffe im Sinne des Vereins und der Fans, dass Korkut schnell die Mannschaft hinter sich bringt, in dem er auch mal über 90 Minuten (in Phasen) hinweg offensiver und damit auch „typengerecht“ spielen lässt. Ein Trainerwechsel wäre ein GAU und Rückfall in dunkle Zeiten, damit null Weiterentwicklung. Und eine fußballerische Weiterentwicklung ist exakt auch das, was die Fans und der Verein vom Trainer erwarten. Aktuell ist jedoch nur Stagnation bzw. Rückschritt zu sehen. Noch ist die Chance da, den Bock umzustoßen, aber viel Zeit bleibt nicht mehr…

    • @buzze sagt

      Hi Barry,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Leider ist dieser erstmal im Spam gelandet und deshalb erst mit Verzögerung erschienen. Dass Reschke versucht, die Erwartungen klein zu halten, ist klar. Korkut ist schließlich “sein Mann”.

  7. drausvomLande sagt

    Ihr habt ja vielleicht Probleme.
    Wie wäre es mit etwas Vertrauen?
    Vertrauen in die frühzeitigen Transfers (die Mannschaft wurde noch nie so frühzeitig und so gezielt verstärkt) …
    Vertrauen in die hervorragende Vorbereitung (die Mannschaft war noch nie so früh vollständig zusammen und konnte gezielt trainiert werden) …
    Vertrauen in die Arbeit des fast erfolgreichsten Trainers, den der VfB je hatte (Mann, 4:1 in München und aus einem Aufsteiger fast ein Euro-Kicker, das hat ja Rehhagel-Niveau) …
    Vertrauen in eine höchst professionelle und integre Führung (da gibt es keine Klammer) …
    und zu guter letzt Vertrauen in die erfolgversprechendste Struktur, die der VfB je hatte (es lebe die AG) …
    Immer dran denken, Streichergebniss, den Druck haben die anderen, das wollten wir so nicht usw. usw. usw.

  8. @abiszet sagt

    @Didi
    Der Kern Deines Kommentars ist mE: “Sind unsere Führungsspieler zu satt, zu müde oder gar schlecht zu führen?“ Auf die Führungsspieler kommt es an, die muss Korkut gewinnen ohne die anderen zu missachten.. Und ja, wir würden uns auch freuen, wenn es Korkut packt, aber Zweifel sind da …

    @Patrick
    Wow, sehr schöne Analyse. “Ja, es ist zu früh, um alle schwarz zu sehen“ – genau, aber die Tendenz ist nicht gut.

    @Barry
    Danke für Deinen Kommentar, die Bezeichnung “Dunkelbraundeutschland-Hansa-Rostock“ wäre allerdings nicht notwendig gewesen.
    Es scheint so zu sein, dass insbesondere die von Dir genannten Spieler Castro (dem der Unwillen gegen Bayern deutlich anzusehen war), Didavi, aber auch Gonzalez, Thommy, Donis, Akolo weniger destruktiv spielen wollen (weil sie es können). Es kommt auf die Balance an, Korkut muss in seinem System offensive Akzente setzen, sonst verliert er Spiele, die Mannschaft, die Fans … und letztlich seinen Job.

  9. Barry sagt

    Bei aller Kritik die man Korkut in der noch jungen Saison zurecht vorhalten kann sollte man einige Dinge nicht vergessen: Letzte Saison hatte er ohne jeden Zweifel einen nicht unwesentlichen Anteil an der erfolgreichen Rückrunde, indem er ein hohes Maß an Stabilität in der Mannschaft verankert hat. Es sind die kleinen Änderungen gewesen, die grosse Auswirkungen hatten (siehe hierzu auch Patrick‘s Beitrag, kann ich nur voll unterschreiben). Dazu sein durchweg positives Standing im (wohlgemerkt letztjährigen) Team. Das in der Rückrunde jede Menge Glück im Spiel gewesen ist, gar keine Frage! Und der absolute Hauptprofiteur des Videobeweises war auch zweifelsohne der VfB. Aber, Glück kann man sich auch erarbeiten und erkämpfen, auch das kann man Korkut zugute halten (unter dem von uns allseits geschätzten Wolf war in der Vorrunde zumeist nichts davon zu sehen).

    Der Preis für all das war jedoch totale fußballerische und spielerische Armut, die man anfangs bedingt durch die Systemänderung sowie dem Mangel an kreativen Spielern im Mittelfeld (Ausnahme Thommy) hinnehmen musste und im weiteren Verlauf der Rückrunde erfolgsbedingt akzeptiert hatte. Aber auch zu dem Zeitpunkt war klar, das trotz der erfolgreichen Rückrunde der Stuttgarter Fußball künftig nicht allein aus stabilen Abwehrverhalten & ansonsten destruktiver Spielweise bestehen kann, Sondern kreative Elemente und auch einen offensiver Plan dringend benötigt werden. Denn die mahnende Worte, die darauf hingewiesen haben, dass im Falle fehlenden Glückes, schlechterer Effizienz und schwächerem Abwehrverhalten, der VfB bei gleicher Mauertaktik zu einem “Opfer” würde, haben sich zum Glück nicht in der Rückrunde, aber dafür nun in der noch sehr jungen Hinrunde zu 100% bewahrheitet (siehe Paradebeispiel das 0:3 Bayern Spiel) . Reschke hatte das natürlich rechtzeitig erkannt und in der Sommerpause entsprechend vielversprechende neue Spieler mit Offensivpotential geholt (beispielhaft Maffeo für Beck). Nur das hat Korkut absolut nicht dazu veranlasst, in der neuen Saison etwas neues zu wagen bzw das Spiel zu variieren, sondern seine Idee war bisher ganz offensichtlich viel mehr, die alte Defensivtaktik noch weiter zu optimieren – wohl im Glauben, dass es genauso weiter gehen würde wie in der Rückrunde. Nur der Plan ging bisher gründlich daneben, ganz zu schweigen davon, dass er null auf Reschkes Idee eingegangen ist. Und was er wohl auch nicht berücksichtigt hat sind die neuen Spieler, die mit dem alten System, das rein aus zerstören ausgelegt ist, verständlicherweise wenig am Hut haben. Die leise und manchmal auch laute Erwartungshaltung der meisten Fans auf weiterhin stabile Defensive und offensive, spielerische Akzente, in ausgewogener Balance, hat sich noch nicht erfüllt. Wie auch, bei der derzeitigen Spielweise. Das Glück und ein stabiles Abwehrverhalten fehlen ebenso noch. Es liegt nun am Trainer, den Hebel umzulegen. Kann man also nur hoffen, dass das, was in der Vorbereitung anscheinend gänzlich ausgelassen wurde, nun ganz schnell nachgeholt und eine gute Mischung für das Team gefunden wird.

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