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VertikalGIF #FCUVfB: Vereint gegen Union!

Also VfB-Fan hat man schon pathologisch große Sorgen, wenn es gut läuft, weil man nach Jahren der chronischen Erfolglosigkeit insgeheim glaubt, dass das eigentlich gar nicht sein kann. Kein Wunder, dass man immer nach Gründen sucht, warum die Erfolgsserie reißen muss. Diesmal war es die Sorge, dass die Länderspielpause die Schwaben aus dem Flow holen und die Köpenicker wieder reinbringen könnte.

Und tatsächlich stellte Sebastian Hoeneß personell um. Ito und Stenzel rotierten auf die Bank, dafür starteten Zagadou und Mittelstädt – letzterer mit seinem Startelfdebüt für den VfB. Auf der rechten Seiten sollte Rouault die Kreise von Goosens begrenzen. Um es vorweg zu nehmen: Der junge Franzose machte es hervorragend.

Wichtig war natürlich gewesen, dass Tormaschine Guirassy unbeschadet von den Länderspielen zurückgekehrt war und in der Startelf stand. Das tat er – und benötigte exakt 16 Minuten, um zu zeigen, dass sein Streak noch nicht beeendet ist. Er selbst spielte dem eingerückten Rouault den Ball zu, zeigte seinen Laufweg an, wurde perfekt bedient und köpfte zum 1:0 ein. Das Social Media Team der Unioner schien weniger überrascht als die Berliner Defensive.

Es war übrigens der einzige Schuss des VfB, der in der ersten Halbzeit auf das Tor ging. Bei Union war es gar keiner – expected Goals dementsprechend 0,08. Bei Stuttgart war es allerdings auch nur 0,33. Die Schwaben bleiben erschreckend effizient.

Den größten Schockmoment aus Stuttgarter Sicht gab es in der 30. Minute als Serhou Guirassy wegen muskulärer Probleme ausgewechselt werden musste. Man kann für ihn (und uns!) nur hoffen, dass keine Verletzungspause seine Torserie beendet. Come back quick and stronger (falls das überhaupt möglich ist).’

Es war abzusehen, dass Union Berlin nach der Halbzeitpause mehr Druck machen würde. Urs Fischer wechselte gleich drei Mal und sein Team versuchte, das Spiel an sich zu reißen. Das Problem: Das funktionierte nicht. Der VfB ließ sich einfach nicht aus dem Konzept – nicht mal durch das zunehmend physische Spiel.

Im Gegenteil! Schon in der 60. Minute war das 2:0 eigentlich fällig: Über Millot und den für Guirassy eingewechselten Undav landete der Ball auf einmal bei Leweling, der aber zu lange benötigte, um den Ball im zeitweise leeren Toor unterzubringen.

Bis zur ersten echten Chance von Union dauerte es dann bis zur 79. Minute als Fofana den Ausgleich hätte erzielen können. Aber so ist das nun mal mit Teams mit und ohne Flow. Fofana vergab und im Gegenzug sah sich Silas auf einmal im direkten Duell gegen Gosens. Die Verzweiflungsgrätsche des Nationalspielers ging ins Leere und Silas zog unwiderstehlich Richtung Tor. Was folgte war eine kleine, aber brillante Schussfinte und ein überlegter Abschluss. Das war eine perfekte Kombination aus Vintage-Silas und Guirassy-Vibes.

Früher hätten zwei Tore Vorsprung bei 15 Minuten Restspielzeit vermutlich nicht dafür gesorgt, dass sich VfB-Fans entspannt zurückzulehnen. Aber in Köpenick schienen die Stuttgarter Spieler genauso überzeugt davon, dass Spiel zu gewinnen wie die Union-Spieler es waren, das achte Pflichtspiel in Folge zu verlieren. Und so kam es auch, denn der VfB hörte nicht auf, zu spielen und Druck zu machen. Das Resultat war ein weiterer Doppelfehler der eisernen Defensive, die mittlerweile etwas rostig wirkt.

Deniz Undav setzte Leite unter Druck, der den Ball zu kurz klärte. Der Ball landete beim eigewechselten Jeong auf dem rechten Flügel und dessen Zuckerflanke war perfekt getimed für Undav, der mutterseelenalleine im Strafraum wartete und zum 3:0 einnetzte.

Der VfB gewinnt zum ersten Mal in der Bundesliga gegen Union Berlin und das nicht nur zu null, sondern komplett verdient. Als besonderes Highlight betrug die Laufleistung des Hoeneß-Teams exakt 118,93 Kilometer. Zufall?

Der Triumph in Köpenick war der siebte Siege aus acht Spielen, davon sechs in Folge. Platz zwei in der Tabelle hinter Leverkusen und mit 21 Zählern bereits 19 Punkte auf Platz 17. So kann es weitergehen. Am kommenden Samstag kommt es zum Wiedersehen mit Hoffenheim und Pellegrino Matarazzo. Dann wird die Welle weiter gesurft!

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4 Kommentare

  1. Oliver Bruy sagt

    Um Wasser in den Wein zu schütten: der VfB spielt über seine Möglichkeiten, wenn der Afrika Cup stattfindet fällt die Tormaschine aus, er kann verletzt zurückkehren und es sind immer noch 19 Punkte zum sicheren Klassenerhalt. Und wenn es schlecht läuft spielt er zur Rückrunde beim FC Allianz München.

  2. Natürlich tut sein Ausfall weh, aber die Mannschaft ist breit genug aufgestellt und wird das kompensieren !

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