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00Dutt, im Auftrag des VfB

Obwohl die Bösewichte Fredi Bobic und Ulrich Ruf schon vorher besiegt waren, bekommt es 00Dutt in seiner Zeit als der beste Sportvorstand im Dienste des VfB immer wieder mit Größenwahnsinnigen in allerlei exzentrischen Spielarten zu tun. Wobei ihre Grundmotivation stets denkbar einfach ist: Entweder wollen sie den Verein beherrschen, den Einzug in den internationalen Wettbewerb fordern oder einfach selbst gut in der Öffentlichkeit dastehen. 00Dutt bedient sich der irrsten Waffen, kommt aus jeder bedrängten Situation heraus und gewinnt stets mit Charme die stolzesten Frauen und widerspenstigsten Anhänger. Gemeinsam mit Bernd “M” Wahler ist er noch auf der Suche nach „Q”, einem genialen Finanz-Vorstand, der immer neue Ideen zur Weiterentwicklung und Finanzierung des VfB entwickelt.

Der VfB braucht so etwas wie einen Super-Helden, um die drei zentralen Säulen Nachwuchsarbeit, Transferstrategie und Finanzpolitik bundesligareif zu machen.

Bernd Wahler hat mit Dutt wieder jemanden, der sportliche Kompetenz einbringt und auch dafür den Kopf hinhält. Interessant ist, dass Wahler sich aber nun aus dem Fenster lehnt und öffentlich sagt, dass er sich sehr gut eine Verlängerung mit Huub Stevens vorstellen kann. Ich kann mir auch viel vorstellen – aber ist das Sportliche nicht die Zuständigkeit von Dutt und kommt es nicht zu früh? Wäre eine interne Abstimmung nicht besser gewesen, ganz unabhängig davon, dass “Taten besser sind als Worte”. Aber ein Signal wäre es für die Spieler, dass sie nicht nur kurzfristig unter Stevens mitziehen müssen (siehe Anpfiff für Leitner).

Die Allüren zu bekämpfen und Disziplin auch lautstark einzufordern, ist bei der Mannschaft unerlässlich:

Um den VfB aus der Abwärtsspirale zu bringen, werden schnelle und mutige Entscheidungen gefragt sein, tiefgreifende Änderungen müssen im Verein umgesetzt und nicht nur angekündigt bzw. öffentlich diskutiert werden. Die Trainerfrage ist wichtig, ganz klar, und der Huubster kann auch der richtige Mann sein, aber eine öffentliche Diskussion kommt zu früh und es gibt drei zentrale Bereiche, die zukunftsfähig gemacht werden müssen:

Nachwuchsarbeit
Talententwicklung ja, Talentförderung nein: So läßt sich die Arbeit des VfB prägnant zusammenfassen.

Kollege @bimbeshausen meint:
“Das größte Talent des VfB ist kein Spieler, sondern die Fähigkeit, aus dem eigenen, großartigen Nachwuchs so wenig zu machen.”

Wie geht der VfB mit Eigengewächsen um? Sie lassen sie ziehen, weil sie angeblich zu schlecht (R. Khedira, Rudy, Beck, Leno, Bikakcic, Schieber, Schuster) oder zu gut (Gomez, S. Khedira, Hleb, Kuranyi) und damit nicht zu halten sind. Joshua Kimmich ist jetzt eine völlig neue Dimension: Erst ist er angeblich nicht geeignet, um von der U19 in die U23 aufzurücken und eineinhalb Jahre später ist er plötzlich zu gut für den VfB und man muss ihn zu Bayern München ziehen lassen. Kimmich wurde zum besten Spieler des Mercedes Junior Cups 2013 gewählt und ist nicht gut genug, um in der U23 zu spielen? Rani Khedira und Robin Yalcin seien besser als Kimmich, so waren sich Bobic und sein Kumpel Ralf Becker (zu der Zeit Nachwuchs- und Scouting-Chef) einig. Khedira spielt heute in Leipzig und läßt durchklingen, dass er kein Vertrauen gespürt hätte. Und Yalcin? Mit Profi-Vertrag ausgestattet, spielte er überwiegend in der U23, bis er sich im Herbst eine Außenbandverletzung im Knie zuzog.

Robin Dutt kann sich in die Situation von Nachwuchsspielern hineinversetzen, weil er als Trainer in verschiedenen Ligen viele Erfahrungen sammlen konnte. Er hat den Blick für Spieler, für deren Potentiale und weiss, was Talente brauchen: Vertrauen. Es ist der Anfang von allem – und dieses Vertrauen muss den Talenten glaubhaft vermittelt werden. Da kann es zu einem Karriereplan auch einmal gehören, dass man verliehen wird – aber der Spieler ist immer noch ein Spieler des VfB. Er muss das Gefühl haben, dass sich die sportlich Verantwortlichen um ihn kümmern und sich für ihn interessieren.

Transferstrategie
Strategie ist etwas Durchdachtes, etwas Langfristiges, etwas, was bisher nicht zum VfB passt. Was kommt anstatt dessen: Totale Flops, überteuerte Spieler, Neuzugänge, die beim VfB schlechter werden und Glückstreffer wie Pardo, Soldo oder Klein.

Dutt weiss, was ein Trainer braucht. Er kann aktuell die Balance finden zwischen kurzfristiger Aktion und langfristiger Ausrichtung. Er kann Spieler beurteilen und wird dies weder anhand von Videos tun, noch wird er es sich nehmen lassen, die Spieler auch menschlich unter die Lupe zu nehmen. Er hat Erfahrungen gesammelt, die er nun hoffentlich gewinnbringend für den VfB einsetzen wird und muss nicht lernen beim Arbeiten wie Fredi Bobic. Ich weiss nicht, was schlimmer ist: Dass Bobic die Chuzpe besitzt, Präsident Bernd Wahler zu erzählen, dass Transfers üblicherweise in den letzten drei Tagen des Transferfensters ablaufen. Oder die Tatsache, dass Wahler diesen Humbug auch noch glaubt! Siehe hier

Allerdings benötigt Dutt fast so etwas wie James Bond-Fähigkeiten: Einen großen Unterschied zwischen 007 und 00Dutt gibt es: Während der smarte Brite über scheinbar unbegrenzte Mittel verfügt, muss der neue VfB-Agent aus ganz wenig möglichst viel machen. Es sind kaum Mittel für Transfers da, für Spieler wie Holzhauser, Haggui, Rausch, Sararer finden sich keine Abnehmer. Wenn Dutt nicht Waffen einsetzen will, wird er Kreativität, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft aufbieten müssen, um Spieler nach Bad Cannstatt zu locken, die den VfB weiter bringen. Robin Dutt muss also nicht nur sein wie James Bond, sondern auch wie MacGyver.

Finanzpolitik
Ulrich Ruf soll ein „Entaklemmer“ sein, darüber beschweren sich die Fans, die Medien, am lautesten zuletzt Fredi Bobic. Ruf sei ein Ewiggestriger, der keinen Computer kennt, der nicht bereit sei, ein Risiko zu kalkulieren, ein Blockierer, wenn es um Spielerkäufe geht. Ein Beschleuniger, wenn es darum geht, das Tafelsilber zu verscherbeln. Aber da machen es sich die Fans, die Medien und Bobic leicht: Ruf hat nicht zu Mondpreisen Hleb aus Barcelona geliehen und Camponaresi überteuert verpflichtet, er hat nicht Marica, Bastürk und den Rumpelrussen Pogrebniak gekauft, er hat nicht die Verträge mit Harnik und Ibisevic großzügig verlängert. Er hat sich sicher dagegen gewehrt – und womit? Mit Recht! Und ist es die Aufgabe von einem Finanzvorstand, neue Sponsoren und Einnahmequellen zu finden? Neue Finanzierungsmöglichkeiten wie die Ausgliederung des Vereins prüfen, aufzeigen und durchsetzen – das ja, aber Merchandising, Sponsoring, Kontaktpflege, Repräsentanz gehören eher in den Bereich Marketing. Nur logisch, dass der VfB den Vorstand um dieses Ressort erweitern will. Und 00Dutt? Er ist gefangen in alten Strukturen, die aufbrochen werden müssen, gefangen in Veränderungsprozessen und Unsicherheit der darin beteiligten Personen. Er muss wirklich ein Super-Held sein, um etwas zu bewegen. Aber die Chance ist da!

Ruf_Karte

Was sagt das über die Person Ulrich Ruf aus, dass er eine eigene Autogrammkarte hat? Und noch interessanter: Welcher Fan will so eine Ruf-Autogrammkarte?

Oder braucht der VfB statt 00Dutt die Märchenfigur Robin Hood? Dann bitte hier weiter lesen.

Oder soll der VfB weiter in der Vergangenheit schwelgen und Kuranyi verpflichten und Ibisevic verkaufen? Dann bitte hier weiter lesen.

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