Alle Artikel in: VfB

Der VfB e.V. kommt nicht zur Ruhe

“Wir sind natürlich nicht immer bei allen Themen einer Meinung, das wäre auch nicht normal und auch für den Verein nicht gut. Aber alle wollen immer das Beste für den VfB Stuttgart“, sagte Präsident Claus Vogt am Rand des VfB-Trainingslagers in Marbella. Übersetzt heißt das wohl: Es knirscht mal wieder ganz gewaltig bei den Vereinsgremien des VfB Stuttgart. Und ob immer alle das Beste für den VfB wollen? Zweifel sind angebracht. Jetzt sind die Vereinsbeiräte Susanne Schosser und Martin Bizer von ihren Ämtern mit sofortiger Wirkung zurück getreten. Der Druck sei zu groß geworden, schreiben sie in ihren Rücktritts-Statements. Und das ist noch harmlos formuliert. Schosser schreibt in ihrem Statement: “[…] sowie das für einen engagierten, kreativen und zugewandten Menschen wie mich unerträgliche, unprofessionelle, allein auf Machtsicherung bedachte und diffamierende Vorgehen wesentlicher Mitglieder der Gremien, führen mich zu diesem Rücktritt.” In ihren Schreiben schildern sie die dicke Luft im Vereinsbeirat und den Umgang mit „Abweichlern“, wenn man gerade in der Causa Schlecht/Bühler eine andere Meinung als das Präsidium vertritt. Zur Erinnerung: Ein von Pierre-Enric Steiger …

Punkte vor Perspektive

Wenn der VfB Stuttgart am 21. Januar um 15:30 Uhr im Neckarstadion gegen Mainz in das Fußballjahr 2023 startet, wird Bruno Labbadia auf der Bank vor der Cannstatter Baustelle sitzen. Und schon aus Eigennutz kann man ihm nur das Beste wünschen: Einen überzeugenden Heimsieg am besten, gefolgt von einem Auswärtssieg in Sinsheim, dem ersten überhaupt seit Dezember 2021. Den möglichst frühen Klassenerhalt wünschen wir ihm selbstverständlich auch, aber in erster Linie natürlich uns. In diesem Sinne: Viel Erfolg, Bruno Labbadia! Überhaupt Labbadia: Wir VfB-Fans der älteren Semester sollten doch eigentlich froh sein, dass ein Coach kommt, dessen Namen wir schon mal gehört haben. Einer, der für Darmstadt, den HSV, den 1. FC Kaiserslautern, die Bayern, Köln, Bremen, Bielefeld und einen Club in Baden insgesamt 329 Erst- und 229 Zweitligapartien als Spieler bestritt, dabei insgesamt 204(!) Tore erzielte und zwei Mal deutscher Meister und ein Mal Pokalsieger wurde. Das gilt auch für seine Karriere als Trainer: Greuther Fürth, Leverkusen, HSV, VfB, HSV, Wolfsburg, Hertha lauten seine bisherigen Stationen. Dabei nie abgestiegen und immer mit einem Punkteschnitt, …

Der VfB wollte gar nicht gewinnen

“Mutig auftreten”, ich kann’s nicht mehr hören. Denn es wird immer nur darüber gesprochen. Auf dem Feld sieht man davon auswärts nichts. Leverkusen ist nicht gut, ähnlich verunsichert wie Gladbach letzte Woche, spielt trotz hoher individueller Klasse einen Angsthasenfußball, weil Xabi Alonso maximale Kontrolle möchte und keinerlei Risiko eingehen will. Mit welchen Leistungen Gladbach und Leverkusen gegen uns drei Punkte holen darfst eigentlich keinem erzählen. #B04VfB — Kuranyi sei Oma (@KuranyiSeiOma) November 12, 2022 Der VfB bleibt sieglos auswärts im Jahr 2022, tritt ohne Überzeugung, ohne Spannung auf, keiner beim VfB hat daran geglaubt, in Leverkusen etwas mitzunehmen. Mehr noch: Der VfB wollte gar nicht gewinnen, was wenig erstaunlich ist, nach Sven Mislintats Interview nach dem Sieg gegen Hertha BSC, als er eine Niederlage als selbstverständlich oder zumindest als sehr wahrscheinlich ansah. Er war zu diesem Zeitpunkt schon zufrieden damit, dass sein Interimstrainer bei einer Niederlage gegen Leverkusen 1,5 Punkte pro Spiel holt, hochgerechnet ein sicherer Klassenerhalt. Eine hanebüchene Rechnung und wenig leistungsfördernd vier Tage vor dem letzten Spiel des Jahres 2022. Sicher wird wieder …

VertikalGIF #VfBBC: Mavropornös!

Das war es also, das letzte Heimspiel des Jahres 2022. Es endete mit einem Last Minute Sieg. Wieder mal, muss man sagen, denn vom 4:1 Sieg gegen Bochum abgesehen, gab es fünf Ligasiege. Alle mit einem Tor Unterschied, alle mit späten Siegtreffern. Wenn das so weitergeht, sollte der VfB entsprechende Warnhinweise für die Gesundheit seiner Fans auf die Karten drucken. Gegen den Tabellennachbarn aus Berlin startete Wimmer mit Silas, Tomas und Egloff in der Startelf. Und die beiden letztgenannten sorgten dafür, dass die Zuschauer im Neckarstadion das obligatorische frühe Tor sahen. Diesmal allerdings für den VfB. Egloff spielte einen Ball zu Tomás und der einen millimetergenauen und perfekt temperierten Pass in den Lauf von Guirassy. Und wie verhält der sich glücklicherweise beim Abschluss? 1:0 nach nur drei Minuten. Ein völlig ungewohntes Gefühl für den VfB und seine Fans. Noch ungewohnter, dass das Team in der Anfangsviertelstunde ganz ohne Gegentreffer blieb. Weniger schön, dass der Berliner Treffer dann nach 19 Minuten fiel. Nach einem Ballverlust landete eine Flanke bei Lukebakio, dessen Gegenspieler Anton ihn anscheinend vergessen …

Love Borna, hate VfB-Finanzen

Ich war am Dienstag im Stadion, weil ich Borna Sosa zum letzten Mal in einem Heimspiel erleben wollte. Es dürfte bekannt sein, dass ich ein absoluter Borna-Fanboy bin. Ich habe das gesamte Spiel fast nur auf ihn geachtet, schließlich könnte es sein Abschieds-Heimspiel gewesen sein. Denn es müsste viel passieren, damit Sosa nicht den VfB verlässt. Denn der VfB braucht Geld. Wieder einmal. Zunächst: Sollte Borna Sosa im Winter wechseln wollen, sollte ihm das niemand verübeln. Er blieb schon im letzten Winter, obwohl er andere Möglichkeiten hatte und wollte mithelfen, dass der VfB erstklassig bleibt. Aber immer nur gegen den Abstieg zu spielen, ist ätzend, geht mir ja auch schon so. Sosa ist im augenblicklichen Kader der Dienstälteste beim VfB. Und wenn er in Form ist, ist er zu groß für den VfB. Es sollte also niemand überraschen, wenn Sosa den VfB verlässt. Was anderes ist, wenn der VfB den Unterschiedspieler aufgrund finanzieller Zwänge verkaufen muss. Schon im Sommer wäre es der VfB 1893 AG viel lieber gewesen, wenn auch Sosa verkauft worden wäre, jedenfalls …

VertikalGIF #VfBFCA: Die last minute Schwaben sind zurück

Nachdem unter Michael Wimmer gleich zwei Heimspiele in Folge gewonnen wurden und der VfB dabei unfassbare zehn Tore erzielte, war die Vorfreude auf das Spiel gegen Augsburg groß – trotz der Schlappe in Dortmund. Das lag vielleicht auch daran, dass die Baustelle wieder ausverkauft war und sich der 12. Spieltag wettertechnisch eher wie der Saisonauftakt fühlte. Es war einer dieser Samstage, an denen es von Beginn an knisterte. Viele Fans schienen das gleiche Gefühl zu haben. Das Gefühl, ein Spiel zu erleben, an das man sich noch lange erinnern würde. Zurecht, wie sich schon vor dem Anpfiff zeigte. Denn da feierte die Cannstatter Kurve den 25. Geburtstag des Commando Cannstatts mit einer unfassbaren dreiteiligen Choreo. Was für eine Show! Leider währte die Freude darüber nur kurz, denn der VfB fing sich sein fast schon obligatorisches frühes Gegentor. Diesmal dauerte es ganze vier Minuten bis der Gegner in Führung ging. Das Ganze mit freundlicher Unterstützung von Zagadou, der sich vom vermutlich halb so schweren Niederlechner viel zu einfach zur Seite schieben ließ. War das das “andere …

Mannschaft auf Bewährung

Kaum saß Pellegrino Matarazzo nicht mehr auf der Bank, schien das Spielglück zurückzukommen. Elfmeter in der dritten Minute, frühe Führung und anschließend mit viel Dusel die Drangphase der Bochumer einigermaßen glimpflich überstanden. Es folgte das Freakspiel gegen Bielefeld im Pokal, das die Arminia vermutlich auch dann verloren hätte, wenn kein Gegner auf dem Rasen gestanden hätte. Wie glücklich diese beiden Siege waren und dass die grundlegenden Probleme mitnichten einfach über Nacht verschwunden waren, zeigte dann das 0:5 Debakel in Dortmund. Das Team lag mal wieder früh hinten, ließ sich vom ersten kleinen Widerstand aus der Bahn werfen und den leidgeprüften Fans war bereits nach 90 Sekunden klar: Das wird mal wieder nichts. Die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo und Michael Wimmer scheint wie ein Kind, das man auf ein Fahrrad setzt. Hat sie genug Schwung gesammelt, dann meistert sie auch kleinere Anstiege. Aber wehe, gleich nach dem Start kommt der erste Berg. Dann wird geflucht und gezetert, das Rad trotzig hingeworfen und der Ausflug ist beendet. Was man Kindern zugestehen muss, ist für eine Gruppe hochbezahlter …

VertikalGIF #BVBVfB: Bocklos bei Borussia

Heute machen wir hier gar nicht groß auf Spannung. Der VfB geht in Dortmund sang- und klanglos unter. Und wer sich das Ergebnis schöntrinken wollte, der musste garantiert kotzen. Allerdings kein Konfetti. Unter Interims-Trainer Michael Wimmer hatte das Team in zwei Spielen zehn Tore geschossen und die Fans vor allem gegen Arminia Bielefeld begeistert. Bochum, Bielefeld, Borussia. Hatte das Team vielleicht erwartet, dass man unter dem neuen Coach automatisch gegen alle NRW-Teams gewinnt? Dass es gegen Dortmund nicht so einfach gehen würde, mussten die Spieler schon nach 90 Sekunden feststellen, denn da führte die Borussia bereits. Und wir wissen jetzt auch, dass es nicht Pellegrino Matarazzo war, der die Schuld an den frühen Gegentoren trug. Aber ist das eine gute Nachricht für den VfB? In Dortmund kassierte der VfB nicht nur frühe Tore, sondern auch mittlere und späte. Und sie waren fast alle schön. Was vor allem daran lag, dass die VfB-Spieler offenbar die Order hatten, keine Defensivzweikämpfe zu führen. Deswegen sah es im und um den Stuttgarter Strafraum meist so aus, wenn die Dortmunder …

VertikalGIF #VfBDSC: Ganz großes Tennis!

Allzu viel hatten wir nicht erwartet vom Spiel des Tabellenvierzehnten der ersten gegen den Letzten der zweiten Liga. Das dachten sich vermutlich auch viele andere VfB-Fans und blieben gleich zuhause – ganze 25.000 verirrten sich ins Neckarstadion. Wenn sie denn überhaupt ins Stadion kamen. Kurz vor Anpfiff gab es mal wieder Riesenprobleme mit dem Einlass. Die Drehkreuze vor der Cannstatter Kurve funktionierten nicht, es bildeten sich riesige Schlangen und viele Fans verpassten das 1:0 durch Pascal Stenzel, der den nach einer Ecke geklärten Ball so schön in das Bielefelder Tor zirkelte, dass er sich eigentlich in Pascal Schlenzel umbenennen sollte. „Ecke Stuttgart, Tor Stuttgart“ hieß es auch ganze vier Minuten schon wieder. Diesmal war es Endo, der Führichs Eckball zum 2:0 einköpfte. Es roch nach einem gelungenen Pokalabend. Gleich zwei frühe Tore und dazu eine konzentrierte Leistung des neu formierten Teams mit Karazor in der Dreierkette und Luca Pfeiffer als „Neuner“ vorne drin, beeindruckten die Fans. Apropos Pfeiffer: Der erzielte nach nach weiteren vier Minuten das 3:0. Sein erster Pflichtspieltreffer für den VfB – herzlichen …

VertikalGIF #VfBVfL: Lag es nur am Trainer?

Ungewohnte Gefühle beim Heimspiel gegen den VfL Bochum: Auf der Bank saß erstmals seit knapp drei Jahren nicht Pellegrino Matarazzo. Aber sollte deshalb automatisch gleich alles besser werden? Obwohl mit Guirassy und Karazor wichtige Spieler fehlten und Bochum mit dem Rückenwind des ersten Saisonsiegs in Neckarstadion kam?   Doch dann kam es schon nach wenigen Minuten so, wie es sich vermutlich alle VfB-Fans erträumt hatten: Eine wunderschöne Chroeo des Schwabensturms, ein konzentrierter und engagierter Auftritt der Stuttgarter vom Anstoß weg, ein Silas, der endlich wieder der alte zu sein scheint, ein unbeholfender Bochumer Verteidiger, ein Pfiff und ein VAR, der sich nicht einschaltet und ein gut geschossener Elfmeter ins Glück. Fußball kann so einfach sein.   Nach dem frühen Treffer forderte Interims-Coach Wimmer von seinen Spielern högschde Konzentration – und bekam sie. Und sogar noch mehr: In der 22. Minute störte Luca Pfeiffer den herauseilenden Bochumer Keeper entscheidend und Silas und schließlich Ahamada hatten so unfassbar viel Zeit, das 2:0 zu erzielen, dass sie sich vermutlich noch einen Kaffee hätten holen können. Überhaupt: Wie sattelfest …