Alle Artikel mit dem Schlagwort: Aufstieg

Was wäre, wenn …?

Bissle ruhig hier gewesen. War auch nicht viel los, neben der Verpflichtung von Orel Mangala wurde nur das neue Trikot geleakt und dazu haben wir schon vor einiger Zeit unsere Vorschläge gemacht. In erster Linie lag die zweiwöchige Stille daran, dass Sebastian im Urlaub war und uns mit seinen Fotos mächtig genervt hat und dass ich gelesen habe. Ich bin eher ein mittelschneller Leser, aber es war das Buch „4 3 2 1“ von Paul Auster, ein Brocken deutlich schwerer als ein nasser Lederball. Der amerikanische Autor erzählt in dem 1250 Seiten dicken Werk vier Mal die Geschichte von Archibald Ferguson. Es sind sozusagen vier Romane in einem, in sieben Kapiteln werden hintereinander jeweils vier verschiedene Versionen des Lebens von Ferguson dargestellt. Sie verlaufen unterschiedlich aufgrund von Eigensinnigkeiten, Risiken, Glück und Pech, Eitelkeiten, Unsicherheiten und krimineller Energien. Dieser große Roman handelt von der Macht des Zufalls, über die Sekunden im Leben, in denen sich entscheidet, ob man die Liebe seines Lebens trifft oder ob man arm oder reich wird, ob man überlebt oder nicht. Letztlich …

Steht auf, wenn Ihr erstklassig seid!

Es ist vollbracht: Der VfB Stuttgart steht wieder da, wo er hingehört: In der Bundesliga. Das kurzweilige Intermezzo in Liga zwo dauerte zum Glück nur eine Saison. Und auch, wenn wir der Meinung sind, dass der direkte Wiederaufstieg mit diesem Kader die Pflicht war: Selbstverständlich war er nicht. Denn, wer glaubt, dass namhafte Spieler und hohe Etats automatisch Erfolg bedeuten, sollte mal in Wolfsburg anrufen. Den Erfolg muss man wollen und alles dafür tun. Und genau das haben alle im Verein und in seinem Umfeld (fast) immer getan. Und heute ist der perfekte Zeitpunkt, um uns bei allen zu bedanken: Danke Mitch Langerak – für die vielen Paraden, die uns “glucklitsch” gemacht haben. Danke Jens Grahl – dass Stuttgart jetzt eine Shopping Queen hat. Danke Benjamin Uphoff – dafür, dass wir nie eine Torwartdiskussion hatten.  Danke Timo Baumgartl – dass Stuttgart wieder einen jungen (nicht ganz so) Wilden hat! Danke Emiliano Insua – für die vielen Flanken auf Terodde und die Kabinenselfies. Danke Marcin Kaminski – für das Last-Minute-Tor in München. So muss man sich …

Wenn Du mich fragst, …

… wer mit einem 6:0 von Bielefeld aufsteigt, dann sage ich zu Dir: Das können nur die bequemen Schwaben sein, die Jungs vom VfB. 33. Spieltag. Jeder Punkt, jedes Tor kann entscheidend sein. Jürgen Kramny würde sagen, das Team muss “alles raushauen.” Und die Mannschaft liefert! Es wird um jeden Meter Rasen gefightet und kein Ball verloren gegeben. Jeder Spieler gibt 100% oder mehr und am Ende steht der höchste Sieg der gar nicht mal so kurzen Vereinshistorie zu Buche – herausgeholt gegen den haushohen Favoriten. Oh, sorry, das war ja gar nicht der VfB in Hannover, sondern die Arminia auf der Bielefelder Alm! Denn nur dort wird der Stuttgarter Aufstieg nahezu klar gemacht. Durch eine epochale Leistung der Bielefelder, die in dieser Saison viele späte Gegentreffer (Terodde!) und viele Trainer (Kramny!) erlebt haben. Am Ende haben sie nicht nur drei Punkte gegen Aufstiegskandidat Braunschweig geholt, sondern der Eintracht auch noch das gute Torverhältnis zerstört. beste Spieler für den VfB heute Mitchell Langerak & Reinhold Yabo #H96VFB — RUN STR (@RUNSTR) 14. Mai 2017 Und …

Die Aufstiegsversicherungen im Vergleich

Stuttgart, Braunschweig, Hannover. Diese drei Teams streiten sich bekanntlich um die zwei Plätze, die den direkten Aufstieg bedeuten. Warum Eintracht Braunschweig immer noch dort oben steht und für viele sogar die vermeintlich besten Chancen auf den Aufstieg hat, weiß niemand so recht. Bei Stuttgart und Hannover ist es klar: Weil sie eine Aufstiegsversicherung abgeschlossen haben. Die Absteiger gingen mit einem für Ligaverhältnisse unanständig großem Budget in die Saison und sind zum Aufstieg verdammt. Kein Wunder also, dass sich beide abgesichert haben. In Cannstatt entschied man sich für den Vollkasko-Terodde-Tarif, der bereits in Bochum einwandfrei funktionierte. Der Versicherungsbeitrag: 3 Millionen Euro. Auf den ersten Blick kein Schnäppchen, aber langfristig eine mehr als sinnvolle Investition. Hannover-Boss Martin Kind gab hingegen dem Martin-Modell den Vorzug: Eine Risiko-Lebensversicherung mit Selbstbehalt in Form von vergebenen Torchancen und verlorenen Nerven. Also genau die Versicherung, die die Stuttgarter mehrere Jahre genutzt hatten bis schließlich Harniks Torfreiheitsrabatt aufgebraucht war. Der VfB ließ den Vertrag auslaufen, Hannover nutzte die Chance und griff zu. Doch welche ist nun die bessere Variante? Wir machen den Versicherungsvergleich! Simon Terodde ist der …

Auf Level.

“Auf Level.” Das ist die Formulierung, die Hannes Wolf wählt, um das Spiel gegen Erzgebirge Aue zu beschreiben. Und wie so oft findet er genau die richtigen Worte. Denn “auf Level” ist Neusprech für das, zu dem wir alten Säcke immer sagten: “Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.” Das Spiel gegen Aue ist seltsam. Nach drei Heimspielen bei Kaiserwetter ist es grau und nieselt. Einer dieser Tage, an denen man gerne mal Spiele verliert, die man eigentlich gewinnen sollte. Doch zum Glück ist der VfB nicht so schlafmützig wie gegen Nürnberg. Ganz im Gegenteil: Das Team hat die Partie von Anfang an im Griff. Aue ist anzumerken, dass es eben nicht jede zweite Woche vor 60.000 Fans spielt, sondern auf einer Baustelle mit knapp 10.000 Zuschauern. Und ganz ehrlich, wenn du mich fragst, wer Meister wird, dann sage ich dir: Der, der seine Heimspiele gegen die Aufsteiger gewinnt. Tedesco hin, Wundertrainer her: Aue ist am 32. Spieltag kein Gegner, gegen den man als Aufstiegskandidat Nr. 1 verlieren darf. Der 19-Tore-Sturm Köpke/Nazarov ist …

Der Strafraum-Cop

Wir saßen in Nürnberg auf den Plätzen von Thomas Ziemer und Dieter Eckstein (wer sie nicht mehr kennt, siehe hier und hier) – mein Freund Kai, mehr Ice Tigers-Fan als Clubberer, hatte uns die Tickets besorgt. Gegentribüne, mit direktem Kontakt zur VfB-Kurve. Neben uns, vor uns, über uns (und beim 2:3 zwischen uns) nur VfB-Fans. Ab Minute eins schrie einer bei jeder Ballberührung Timo Baumgartls “Tiiiiiimoooo“. Dies ergänzte er wahlweise mit „Beschder Mann“ oder „Mei Sohn will Dei Triko’“ oder „… für Deutschland“. Am Anfang war das lustig, dann brüllend komisch, als der ganze Block bei jeder Baumgartl-Ballaktion “Tiiiiiimoooo“ schrie. Der Spaß war vorbei nach dem 2:0: „Halt’ Dei bleedes Maul!“ Erfolgsfans halt, oder?? ;-) Dabei kann Timo Baumgartl nicht oft genug gefeiert werden. Er trägt seine Hose so baggy wie Anthony Modeste, er hat ein Engelsgesicht wie Karlheinz Förster beim Aufstieg 1977 und er spielt so unaufgeregt in der Innenverteidigung wie seit Marcelo Bordon keiner mehr beim VfB. Timo Baumgartl ist unser Strafraum-Cop: Er macht keine Gefangenen, drischt auch mal den Ball aufs Tribünendach …

Smells like Team Spirit

Es ist nicht alles gut. Wenn ein Nürnberger Spieler knapp 70 Meter übers Feld sprinten darf, ohne ernsthaft angegriffen zu werden, dann ist das alles andere als erstligareif. Wenn nach einem vermeintlichen Foul alle Beteiligten mit dem Schiedsrichter diskutieren und erst merken, dass das Spiel weiter läuft, wenn der Ball im Tor ist – dann ist das unprofessionell, dann ist das AH-Fußball mit Restalkohol vom Vortag. Aber sollen wir uns jetzt über die hundertprozentigen Torchancen des mediokren Clubs aufregen und auf den Fehlern rumreiten? Oder uns vielmehr an dem unfassbaren Fan-Support erfreuen, an einer Cannstatter Kurve, die nach Nürnberg transferiert wurde? Hätte es nicht vor dem Stadion Tucher-Bier und drei-im-Weckla mit Sauerkraut gegeben, man hätte meinen können, man sei im Neckarstadion. Sollen wir nicht eher die zwei Tore in drei Minuten und Florian Klein hart abfeiern, der uns in der Nachspielzeit diesen Glücksmoment bescherte und für eine Erschütterung sorgte, die zu einem Ausschlag auf der Richterskala für Erdbeben sorgte? Nachts konnte ich nicht schlafen, denn ich habe davon geträumt. Muss schon sagen Leute, der absolute …

It’s a kind of magic

“One dream, one soul, one prize, one goal“ (Roger Taylor, Queen). Lässt sich der Abend, lässt sich die Saison besser zusammen fassen? Immer natürlich vorausgesetzt, die Saison nimmt ein gutes Ende. Fußballstadien sind besondere Orte. Im besten Fall ist es besonders laut, man trifft dort besonders nette Leute, die man spontan umarmen kann. Man kann so herrlich politisch unkorrekt sein („Gib’ dem Ossi dia gelbe Kart’!“), man kann mit Bier um sich werfen, man kann tanzen, lachen, Party machen. Terodde: “Das ist nicht 2. Liga – das ist der VfB.” Balsam für die geschundene Seele. Danke Simon. #VfB — Seriouz (@SeriouzRH) July 21, 2016 Proud to be a Fan, @VfB! Die Kurve, die Fans, das Team, La Ola-Welle im ausverkauften Stadion – und ein tolles Zweitligaspiel! Gänsehaut!! — Tösiröö (@toesiroe) April 24, 2017 Fußballstadien sind aber auch magische Orte. Dann spürst Du die Energie, die durch Dich durchfließt, Dein Plus schlägt wie wild, eine unglaubliche Wärme fährt in Deinen Bauch, die Euphorie schießt Dir in den Kopf. Das liegt am Wechselspiel zwischen Tribüne und Fußballfeld, …

Stuttgart ist viel schöner als Berlin

Während der VfB den Einstieg von Daimler als Anker-Investor feiert, der für 11,75 Prozent des Vereins weniger zahlt als Manchester City für Leroy Sané (47 Bundesligaspiele, 11 Tore), geht das Liga-Leben weiter. Und das ist noch spannenender! Schließlich gibt’s in der zweiten Liga den derbsten Aufstiegskampf ever. Also Taschenrechner aus, Tabellenrechner (z.B. hier) an! Am Montag kann es im Spiel gegen Union Berlin zu einer Vorentscheidung kommen, ein Sieg des VfB Stuttgart vorausgesetzt. Dann wären die Köpenicker vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte hinten. Die Stuttgarter könnten die Berliner aus dem Aufstiegskampf vielleicht schon ausgliedern. Drölf Punkte-Spiel also, Aufstieg oder nix, würde Pep Guardiola sagen. Super-super, um im Pep-Sprech zu bleiben, finden ja alle Union Berlin. Ich übrigens auch, weiß aber gar nicht so recht warum. Vielleicht wegen der wunderbaren und preisgekrönten Blogger-Kollegen textilvergehen.de oder wegen des Stadions “An der alten Försterei” oder wegen der herausragenden Fans. Aber dass jetzt plötzlich alle den Trainer Jens Keller so sympathisch finden, wundert mich dann schon ein wenig. Haben sich doch die Sorgenfalten aus Schalke-Zeiten tief eingegraben in seinem Gesicht und …