Alle Artikel mit dem Schlagwort: Huub Stevens

Ist das die Wand, gegen die Huub Stevens sprach?

Halbzeitpause beim Spiel VfB gegen Freiburg. 2:0 durch Martin Harnik und Daniel Ginczek, dessen Trefferquote fast schon unheimlich wird. Nicht alles war perfekt in der ersten Halbzeit, aber Freiburg insgesamt chancenlos und spürbar gefrustet nach den beiden Toren. Gute Stimmung in der Mannschaftskabine des VfB, nur strahlende Gesichter, es wird sich abgeklatscht, die Fäuste geballt, “Läuft” brüllt einer, ein anderer will sogar auf seinem iPhone “We are the Champions” spielen lassen, kassiert aber einen bösen Blick von Trainer Huub Stevens. Ganz offensichtlich geht es nur noch um die Höhe des Sieges. Wie bei den Fans, die jetzt fordern, etwas für Torverhältnis zu tun. “Määnneeer-ch”, schnarrt Stevens und verschafft sich Ruhe in der Kabine. “Das war gut, aber das reicht noch nicht!” Huub schaut in die Runde und prüft, ob einer denkt “Der Alte schon wieder”. Einige schauen ihm wach ins Gesicht, anderen trinken Ensinger, viele Gesichter sind dem Boden zugewandt, scheinbar konzentriert. “Wir-ch müssen sofort nachlegen! Sofort!” Stevens haut mit der Faust auf die Physiobank, so dass Ersatzspieler Timo Werner einige Salben Mobilat um die …

Wie aus Ginni mal so einer wie Gomez wird

Bier, gröhl, viel zu enges Trikot mit Senfflecken drauf – nicht nur auf dem Killesberg ist das das Bild, was man von einem gemeinen Fussballfan hat. Am besten die Straßenseite wechseln, wenn man so einen Typ sieht. Aber tief im Innern sind die Fans doch ganz anders. Grölen macht Spaß, aber eigentlich nur im Stadion und inner verrauchten Sky-Kneipe. Es soll gar Fans geben, die lesen können. Echt jetzt! Ich zum Beispiel habe zuletzt erst “7:1 – das Jahrhundertspiel” gelesen. Das Minutenprotokoll des Halbfinales gegen Brasilien mit einer Unmenge an Erkenntnissen (wichtigster Mann in den ersten 30 Minuten: Sami Khedira) und Fakten von Christian Eichler habe ich regelrecht verschlungen. Dachte, danach könnte ich gleich noch ein Buch lesen, aber die Bestseller-Listen gaben so gar nichts her. Bei dem Wetter mixte ich mir einen funky Hugo und tagträumte so ein wenig vor mich hin. Ich schloß die Augen und plötzlich sah ich Bücher, die ich lesen möchte. Da ist Daniel Ginczek mit seinem Bestseller „Das Jahr, in dem ich traf“. Es berichtet davon, wie er den …

Ist der VfB wieder die schnellste Schnecke?

Didi Hamann mag Huub Stevens. Christoph Metzelder respektiert Huub Stevens. Lothar Matthäus glaubt an Huub Stevens. Ich bewundere Huub Stevens. Wie er nach außen immer ruhig bleibt, stets lobt, nie verzweifelt ist, immer das Positive sieht, das ist außergewöhnlich. Ich könnte das nicht. Klar, I’m a natural born Bruddler, aber wie kann man bei dem Spiel des VfB ruhig bleiben? Da spielt das Team nicht zum ersten Mal richtig gut (mit), hat sich Punkte verdient, nur um sich dann die Tore selbst einzuschenken. Und Huub? Er lenkt den Blick auf die guten Seiten des Spiels, versucht seine Spieler aufzubauen, redet sie stark und pusht sie weiter nach vorne. Mir fällt es immer schwerer, die positiven Dinge zu sehen. Zu oft habe ich Spiele wie gegen den FC Augsburg gesehen, in denen gepunktet werden muss. Zu oft war ich frustriert nach 90 Minuten. Es gibt ja nicht wenige, die glauben, dass der Huub Stevens beim VfB gar nicht der echte Huub Stevens ist. Beim VfB steht die Null so gut wie nie und im Umgang mit …

Kiiiiiischteee! So bleibt der VfB erstklassig!

Die ZEIT schreibt, dass „der HSV, derzeit nicht lebendiger ist als seine Dino-Artgenossen“. Beim VfB hingegen ist in erster Linie die Hoffnung lebendig. Die Hoffnung, dass die Heimspiele gegen Bremen, Mainz, Freiburg und den HSV gewonnen werden. Doch woher kommt der Optimismus? Weil es der Anspruch in der Vergangenheit war, dass diese Mannschaften geschlagen werden? Sind die VfB-Verantwortlichen Traumtänzer oder Realisten? Wir haben uns die nächsten sieben Spiele ganz genau angeschaut und wagen folgende Prognose: Der VfB wird die Klasse auf Platz 15 halten. Ihr glaubt das nicht? Schaut es Euch an, so verrückt ist es nicht. Ehrlich. 28. Spieltag: VfB – Bremen 3:3 Es gab in der Vergangenheit einige Spektakel-Spiele gegen Bremen: Ein 4:4 mit drei Toren von Marcelo Bordon, irgendwann mal ein 6:3 mit drei Toren von Mario Gomez und sogar ein 6:0 mit dem Highlight, dass Artur Boka mit rechts (!) ein Treffer gelang. Und schließlich in der Meistersaison 2006/2007 ein 4:1, es war irgendwie der Anfang von allem. Damals spielten beim VfB zwei Linksverteidiger, die identisch aussahen. Da war zum einen Ludovic. Er fing …

Blendende Aussichten für den VfB?

So ist Fußball (Copyright auf diese Aussage hat Viktor Skripnik von Werder Bremen): Ich sehe ein Spiel, in dem die eine Mannschaft aus ihrer Überlegenheit sehr wenig macht, ich hatte zwar immer das Gefühl, es muss jeden Augenblick ein Tor fallen, aber der letzte Punch fehlt. Während die andere Mannschaft total verunsichert ist, Ballannahmen zu Fehlpässen werden, selbst einfachste Dinge nicht gelingen. Dann schießt die überlegene Mannschaft endlich ihr Tor, nachdem der sonst so zuverlässige und bissige Neuzugang den Ball verdaddelt und dann nur hasenfüßig drauf geht. Ich sehe also ein Spiel, das vorbei ist. Die verunsicherte Mannschaft ist mehr dead als alive, es ist spürbar, wie sie zwar laufen und laufen, aber in jeder Aktion steckt die Bremse drin, im Kopf, im Fuß, als ob sie im Trikot eingenäht sei. Der Trainer sieht das so wie ich. Der Trainer sieht wie ich düstere Zeiten auf den VfB zukommen. Es sind noch rund 30 Minuten zu spielen, das Spiel ist eigentlich vorbei, er will aber noch einen letzten, verzweifelten Akzent setzen: Ein Spieler aus der …

Kein fliegender Holländer: Fünf Gründe, warum Huub bleibt

Im Fußball ist es oft ein Momentum, das ein Spiel entscheidet. Das sind dann einzelne, ganz spezielle Spielsituationen, manchmal Fehler – auch von Schiris – überragende Einzelaktionen, Millimeter, die fehlen, schlicht Glück oder Pech, alles in allem Dinge, die sich von Trainer oder Management eines Fussballvereins schwer beeinflussen lassen. Das sind dann diese Hätte-Situationen, über die man sich nach dem Spiel gerne bei ein paar Bier zuviel unterhält und es natürlich auch besser weiss. Im Spiel Leverkusen gegen den VfB gab es zwei dieser Situationen: Nach einer Flanke von Timo Werner steht Daniel Ginczek frei am Fünfmeterraum und hält den Fuß hin. Der Ball geht scharf in die rechte Ecke, die Arme von Bernd Leno zucken heraus und jeder fragt sich, wie Leno diesen Ball gehalten hat. Ausgerechnet Leno, würde Ernst Huberty sagen (warum, siehe hier), der Leno, den Fredi Bobic nie hätte verkaufen dürfen. Der Leno, der sich vor dem Spiel scheinheilig um den VfB Sorgen macht. Hätte er ihn halt reingelassen. Letztlich entscheiden wenige Zentimeter: Hätte Ginczek mehr Druck hinter den Ball bekommen, …

Der VfB braucht mehr Spieler wie Serey Dié!

Stuttgart steht auf Platz 21 bei der Lebensqualität (siehe hier) und in der Bundesligatabelle belegen sie seit fünf Spieltagen den letzten Rang, also irgendwie auch den 21. Platz. Denn auch Ingolstadt, Heidenheim und Kaiserslautern aus der Zweiten spielen einen besseren Fussball als der VfB, von den Kickers mal ganz abgesehen. Ich weiss auch nicht, welches Spiel die Kollegen gesehen haben: Sowohl die Süddeutsche Zeitung als auch die Stuttgarter Medien haben den besten Heimauftritt des VfB in dieser Saison gesehen, Robin Dutt rückt ihn sogar in die Nähe der Perfektion, wenn er der Mannschaft 9,9 von 10 Punkten gibt. Wie bitte? Das Spiel Wenn es in knapp 100 Minuten nur eine echte Chance gibt durch Daniel Ginczek, dem durch Zufall ein Abpraller vor die Füße fällt und das in einem Heimspiel, dann sollte das nicht nur mir zu wenig sein. Dass der Mittelstürmer in knapp 70 Minuten nur 12 Ballkontakte hat, kann man ihm oberflächlich zum Vorwurf machen. Im zweiten Nachdenken kommt aber der bei Spielverlagerung geschulte Beobachter darauf, dass Ginczek wie auch der eingewechselte Vedad …

Wenns drauf ankommt, gewinnt der VfB (fast) immer!

Es gibt sie immer wieder in der Geschichte des Vereins, diese Spiele, die über die Zukunft entscheiden. Crunchtime, wie die Amerikaner es nennen. Buchwald, Balakov, Khedira, Hitzlsperger, Harnik: Wenn es drauf ankam, war der VfB da, die wirklich wichtigen Spiele wurden in der Vergangenheit gewonnen. Ein gutes Omen? Das Spiel gegen Hertha ist das wichtigste Spiel in der jüngeren Vereinsgeschichte, so wichtig für Verein und Mitarbeiter, die Fans, die Region und das Milfaneo, da könnte ich vor lauter Nervosität nicht auf dem Platz stehen. Und vor dem Fernseher halte ich es wohl auch nicht aus. Schaun mer mal, was ich mache. Vielleicht hilft Alkohol. Obwohl. Oh nein, ich werde nach dem Spiel bei Sport1.fm zugeschaltet, da muss ich einen guten Eindruck machen. Optimistisch bin ich, wenn ich auf sogenannte Entscheidungsspiele in der Vergangenheit blicke, denn die konnte der VfB mehrheitlich für sich entscheiden: Es ist nur eine kleine persönliche Auswahl, vielleicht habe ich das eine oder andere Spiel vergessen oder verdrängt. Es fällt mir wohl nur geil ein, aber irgendwie muss ich mir die Situation …

Bereits beschlossen: VfB wird Stevens entlassen

“Dass die Trainer manchmal ihrer Anspannung freien Lauf lassen, ist doch ganz normal. Die können ja keinen umhauen wie wir”, sagte einmal Michael Ballack, der nicht gerade für Fussballweisheiten bekannt wurde, sondern eher für tragische zweite Plätze. Geradezu tragisch ist der Auftritt von VfB-Trainer Huub Stevens in den letzten Wochen. Spiele verfolgt er meist stoisch auf der Bank sitzend, um nach dem Spiel seine Show abzuziehen. Dünnhäutigkeit, Mätzchen und sparsame Späßchen in Pressekonferenzen kombiniert mit allerlei Agressivität, die man sich von seinem Team auf dem Feld wünschen würde. Dass der VfB den Abstand zu den rettenden Tabellenplätzen einfach nicht verkürzen kann, regte indessen den Trainer nicht auf. Seit Wochen tritt der Holländer auf, als seien ihm der eigene Job, sein drohendes persönliches Schicksal und die Konsequenzen für den Verein und seine Mitarbeiter egal. Das soll Souveränität ausstrahlen, bewirkt allerdings genau das Gegenteil und dieses Auftreten ist schwer zu ertragen. Stevens’ Klamauk kann mittlerweile keiner ernst nehmen, seine Flucht in die Comedy zeigt, dass er mit konstruktiven Mitteln nichts mehr erreichen kann und sich und die …

Cacau_VfB_Comeback

“Barca eliminato.” – “Stuttgart kaputt.“

Vor genau 5 Jahren, kaum einer erinnert sich, speziell in diesen trüben Zeiten, war ein großer Tag für den VfB und irgendwie auch für mich. Mein Kumpel Sammy sagte vor 5 Jahren und noch ein paar Wochen mehr „Komm’, gegen Barcelona sind wir im Stadion und dann fahren wir auch gleich ins Nou Camp!“ Meine Antwort „Gereist wird erst ab Viertelfinale!“ ignorierte er nichtmal und besorgte zusammen mit Heikx Karten für Hin- und Rückspiel des Champions League-Achtelfinals gegen den FC Messi Barcelona. Da stand ich am 23.02.2010 vor dem Palm Beach, fror mir den Arsch ab, das Wulle war einfach auch zu kalt. Ich wartete auf Sammy, was eigentlich nie vorkommt, denn er ist immer und überall vor mir da, es schiffte jedenfalls und ich bekam langsam kalte Füße. Es war eng unter den Schirmen und es wurde gerempelt, aber die Fans waren euphorisch, zumindest zuversichtlich, ich weiss heute gar nicht mehr wie das geht. Jeder hatte so ein Grinsen im Gesicht, einer sagte “Der Messi kriegt heute auf die Socken” und alle so “Yoahhhrrr!”. …