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Der VfB e.V. kommt nicht zur Ruhe

“Wir sind natürlich nicht immer bei allen Themen einer Meinung, das wäre auch nicht normal und auch für den Verein nicht gut. Aber alle wollen immer das Beste für den VfB Stuttgart“, sagte Präsident Claus Vogt am Rand des VfB-Trainingslagers in Marbella. Übersetzt heißt das wohl: Es knirscht mal wieder ganz gewaltig bei den Vereinsgremien des VfB Stuttgart. Und ob immer alle das Beste für den VfB wollen? Zweifel sind angebracht. Jetzt sind die Vereinsbeiräte Susanne Schosser und Martin Bizer von ihren Ämtern mit sofortiger Wirkung zurück getreten. Der Druck sei zu groß geworden, schreiben sie in ihren Rücktritts-Statements. Und das ist noch harmlos formuliert. Schosser schreibt in ihrem Statement: “[…] sowie das für einen engagierten, kreativen und zugewandten Menschen wie mich unerträgliche, unprofessionelle, allein auf Machtsicherung bedachte und diffamierende Vorgehen wesentlicher Mitglieder der Gremien, führen mich zu diesem Rücktritt.” In ihren Schreiben schildern sie die dicke Luft im Vereinsbeirat und den Umgang mit „Abweichlern“, wenn man gerade in der Causa Schlecht/Bühler eine andere Meinung als das Präsidium vertritt. Zur Erinnerung: Ein von Pierre-Enric Steiger …

Das Ende von Big D.

„Als ob Sie sich an Regeln halten würden, Herr Dietrich!“ Diese Antwort von Rainer Adrion auf Wolfgang Dietrichs Hinweis, er möge sich bei der Redezeit an die Vorgaben halten, ist so etwas wie die Zusammenfassung der Ereignisse der letzten zwei Tage. Und es war eventuell der Anfang vom Ende Dietrichs als Präsident des VfB Stuttgart. Denn wäre das WLAN nicht ausgefallen, wäre über den Abbruch der Aussprache abgestimmt worden und Adrion wohl nicht mehr zu Wort gekommen. Adrions Worte sollten sich 16 Stunden später erneut bewahrheiten. Denn auch bei seinem Rücktritt hielt sich Wolfgang Dietrich nicht an die Regeln. Den VfB e.V. und die VfB 1893 AG über seinen überraschenden Rückzug zu informieren,  hielt er nicht für notwendig. So gesehen ist sein egozentrischer Abgang nur das logische letzte Kapitel seiner knapp dreijährigen Amtszeit. Für seine Art der Führung des Vereins und der AG wurde der Präsident mit der Aufrichtigkeits-Allergie auf der Mitgliederversammlung mit unverblümter Kritik konfrontiert. Die Redebeiträge waren immer sachlich, oft emotional, aber nie unter der Gürtellinie. Unter der Last der vielen Argumente ist …

Er ist wieder da!

Wenn man alles ernst nimmt, was aktuell in Redaktionsstuben, Fan-Foren und Blogs gefordert wird, dann soll und muss alles raus, was und wer beim VfB Verantwortung trägt. Angesichts der Tabellenlage, der Stimmung rund um den Verein und der vakanten Trainerposition ist das schnell gedacht und geschrieben. Es ist eben sehr bequem, gegen alles und jeden zu sein. Es kommt immer gut, es besser zu wissen, ohne selbst den Kopf dafür hinhalten zu müssen. Anti-alles für immer. Wenn aber alle Verantwortungsträger weg sind, wie steht es dann um den VfB? Schauen wir es uns an: Robin Dutt Das letzte Heimspiel gegen Wolfsburg ist die erwartet enge Kiste – der VfB verliert unglücklich mit 0:4. Am Tag danach gibt Robin Dutt auf einer Pressekonferenz seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Ihm sei es nicht gelungen, seinen Wunschtrainer Lucien Favre zu verpflichten, gleichzeitig seien die Scouting-Unterlagen zum neuen Innenverteidiger aus Versehen im Trubel der Weihnachtsfeier gelöscht worden. Bernd Wahler Der Präsident sitzt mit seiner Frau Petra am ersten Weihnachtsfeiertag am Frühstückstisch, ihm kommt immer wieder die Gans hoch und er hat …

Bruno Labbadia

Haben wir Bruno Labbadia unterschätzt?

Womöglich mache ich mich jetzt nicht beliebt, aber ich sage: Bruno Labbadia hat Recht. Er hat schon immer Recht gehabt. Er hat viele Missstände beim VfB angesprochen und das wurde stets als Ausrede verstanden. Das wollte ja auch keiner hören, oder? Labbadia war immer so anstregend, nie war das Leben leicht mit ihm, Spaß, nein Fussball war bei Labbadia nie Spaß, sondern immer Arbeit. Stimmt schon, oft waren seine Aussagen larmoyant, es waren immer gute Erklärungen, warum Ergebnisse nicht stimmen, an denen er zu allerletzt Schuld war. Aber am Sonntag hatte er wieder Recht, als er zum 0:1 des VfB gegen Augsburg auf Sky befragt wurde. Die gelb-rote Karte für Daniel Schwaab sei viel zu hart gewesen und zeuge von wenig Fingerspitzgefühl des Schiris. Und der Elfmeter sei ein Witz gewesen, wo soll denn Adam Hlousek hin mit seinen Armen – hinter den Körper? “Das kann ich nicht leiden”, ereiferte sich Labbadia. Und er hat Recht, verdammt Recht. Denn es war trotz der frühen Unterzahl des VfB ein klassisches Null-zu-Null-Spiel. Der VfB verteidigt solide, Augsburg …