Wunder gibt es immer wieder
Wir haben uns nur von weitem in der Calwer Straße gesehen. Er im neuen 1992er Remake, ich im Regenbogentrikot. Wir kannten uns nicht, blickten uns von Ferne in die Augen und ballten nur die Fäuste. Der Trottwar-Verkäufer im VfB-Shirt rief mir am Vormittag zu: „Schönes Ding, Bello“ und zeigte auf mein Trikot. Ein Junge ging mit seinem Vater einkaufen, beide im Trikot, und der kleine Sohn gab mir im Vorbeigehen fünf. In der S-Bahn blickte eine junge Frau im Cannstatt-Shirt von ihrem Handy auf, wir sahen uns nur an und nickten. Das alles und noch viel mehr zeigt, was der VfB ist, drückt die Verbundenheit, die Erinnerungen, die Sehnsüchte, die Leidenschaft, die Hingabe, kurz: die Liebe zum Club aus. Zu hören und zu sehen ist das im Stadion. Vor dem Spiel, während des Spiels, ganz besonders dann, wenn die Spielstände in Dortmund durchgegeben werden. Ja, und natürlich nach den Toren und auch nach dem Spiel. Die Fans stemmen sich merklich gegen die Relegation, entfachen einen Sound, der auf dem Spielfeld als Sturm ankommt. Jede gute …