Alle Artikel mit dem Schlagwort: Werder Bremen

Wir sind nicht die Geilsten

Ich hatte mir immer eine gewisse Skepsis gegenüber der Wahnsinnsaison des VfB erhalten. Spätestens nach dem Hoffenheim-Spiel warf ich sie über Bord. Jetzt ist der VfB so aufgetreten gegen Werder Bremen, wie ich es mir in meiner skeptischen Phase immer vorgestellt hatte: Meist ordentlich, aber oft auch schlampig. Nicht schlecht, aber nicht wirklich gut. Mit jeder Menge Pech, aber auch mit viel Unvermögen. Typisch VfB eben, so wie ich ihn in den letzten Jahren erlebte. Typisch auch das Ergebnis: nichts Zählbares und ein ambivalentes Gefühl, woran es liegt. Scheinbar ist die Mannschaft in Bremen mal wieder an dem Punkt angekommen, an dem sie dachte: „Wir sind die Geilsten“. Gut zu sehen an Enzo Millot, der sich darin gefiel, den Ball sauber am Fuß zu führen, tendenziell zu lang, mit zu vielen Kontakten und der es offensichtlich als unwürdig empfang, auf Widerstand zu treffen und der es für eine Unverschämtheit hielt, dass ihm der Hinterkopf getätschelt wurde. Obwohl, wenn das Leo Bittoncourt bei mir gemacht hätte, wäre ich auch sauer gewesen. Insgesamt der VfB in der …

Tu’ mir weh, VfB

Knapp vier Stunden nach dem Abpfiff der Partie des VfB Stuttgarts gegen Werder Bremen erklangen nur wenige Kilometer vom Stadion entfernt die ersten Akkorde der von uns hoch geschätzten Band Wanda. Der vertikalpass-Betriebsausflug zum Konzert der Österreicher sollte eigentlich der Abschluss eines perfekten Wochenendes sein. In Zeiten, in denen meine Wochenenden von Umzügen, Krippenspielproben der Kinder und Laufveranstaltungen geprägt werden, habe ich mich davon frei gemacht, mich von den Resultaten des VfBs runterziehen zu lassen. Aber, wenn sogar meine Arminia ihren ersten Heimsieg holt, hätte doch auch der VfB einen Dreier landen können. Hat er aber nicht. Mal wieder. “Leidenschaft heißt leiden und es lässt sich nicht vermeiden dass die Wunde klafft.” Sein wir ehrlich. Wir hätten uns so sehr gewünscht, dass die Partie 1:0 ausgeht. Den nicht gegebenen Elfer für Bremen, den Lattenschuss von Öztunali und das Chancenplus der Werderaner in der zweiten Hälfte hätten wir einfach weggelächelt. Ein biederer und fehlerarmer Auftritt hätte schon genügt, um uns zufrieden zu stellen. Hauptsache gewonnen, Hauptsache keine vier Gegentore. Mittlerweile sind wir so demütig, dass es eigentlich egal ist, …

Wie aus Ginni mal so einer wie Gomez wird

Bier, gröhl, viel zu enges Trikot mit Senfflecken drauf – nicht nur auf dem Killesberg ist das das Bild, was man von einem gemeinen Fussballfan hat. Am besten die Straßenseite wechseln, wenn man so einen Typ sieht. Aber tief im Innern sind die Fans doch ganz anders. Grölen macht Spaß, aber eigentlich nur im Stadion und inner verrauchten Sky-Kneipe. Es soll gar Fans geben, die lesen können. Echt jetzt! Ich zum Beispiel habe zuletzt erst “7:1 – das Jahrhundertspiel” gelesen. Das Minutenprotokoll des Halbfinales gegen Brasilien mit einer Unmenge an Erkenntnissen (wichtigster Mann in den ersten 30 Minuten: Sami Khedira) und Fakten von Christian Eichler habe ich regelrecht verschlungen. Dachte, danach könnte ich gleich noch ein Buch lesen, aber die Bestseller-Listen gaben so gar nichts her. Bei dem Wetter mixte ich mir einen funky Hugo und tagträumte so ein wenig vor mich hin. Ich schloß die Augen und plötzlich sah ich Bücher, die ich lesen möchte. Da ist Daniel Ginczek mit seinem Bestseller „Das Jahr, in dem ich traf“. Es berichtet davon, wie er den …

Rächer der frustrierten Fans und enttäuschten jungen Wilden

Robin Dutt ist eine Legende aus Leonberg, es kann nicht nachgewiesen werden, dass es ihn wirklich gibt, aber in Balladen, Sagen, Großstadtmythen und auf Facebook wird über ihn berichtet. Er soll um 2000 in Stuttgart, Freiburg, Leverkusen und an der Weser gewirkt haben. In einem Schriftstück von 2007 aus dem Breisgau wird ein „Robinus Dutt, doctoris” erwähnt. Er ist ein außergewöhnlicher Lehrer, sehr geübt in der fesselnden freien Rede und ein Meister im Kampf für den Nachwuchs. Er raubt den Erfahrenen Einsatzzeit und gibt sie den vernachlässigten Talenten. Er hilft König Bernd, seinen Thron zu sichern, nachdem der infame Fredi den Verein regieren wollte. Fredi hat seinen Verein ausgebeutet und verschwendete enorme Ausgaben in falsche und gebrauchte Habseligkeiten, so dass der VfB immer mehr sein Tafelsilber verloren hatte und gezwungen war, um zu überleben, die unerfahrenen Jungen für viele Goldtaler in weite fremde Wälder zu vertreiben. Der Legende nach soll Robin Dutt nach einem Bogenschützen Powerpoint-Wettbewerb die Gunst von König Bernd gewonnen haben. Niemand anderes als eine Märchenfigur benötigt der VfB, um die Abwärtsspirale aufzuhalten …

Miroslav Klose

Wenn schon Klose, dann den echten!

Ibisevic nach Wolfsburg, Kuranyi zurück zum VfB, das hatte sich so mancher VfB-Fan gewünscht. Anstatt dessen geistern Felipe Santana (auf der Bank von Schalke) und Timm Klose (nicht der Weltmeister, sondern der Schweizer auf der Bank von Wolfsburg) durch die Medien. Also wieder die Ersatzbänke der Bundesliga leer kaufen. Werden die alten Transferpläne von Fredi Bobic umgesetzt? Aber das wird der neue Sport-Vorstand Robin Dutt verhindern. Hoffentlich. Arrigo Sacchi, Meistertrainer des AC Milan in den 80er- und 90er-Jahren, sagte einmal: „Ein guter Trainer muss kein guter Spieler gewesen sein – genauso wenig wie ein guter Jockey ein Pferd gewesen sein muss.“ Deshalb traue ich Dutt durchaus zu, den VfB auf allen Ebenen wieder bundesligareif zu machen. Mit Robin Dutt wird also alles besser? vertikalpass sagt: Im Prinzip ja, denn …  Als ehemaliger Trainer hat er ein Gespür für Spieler. Als erfolgreicher Kickers-Trainer weiss er, wie man einen Kader-Umbruch bewerkstelligt. Als ehemaliger Freiburg-Trainer weiss er wie man viel aus wenig machen kann. Als gescheiterter Werder-Trainer, weiss er, was man alles falsch machen kann. Als gescheiterter Leverkusen-Trainer weiss …