Nach der Heimniederlage am erste Spieltag gegen Freiburg startete der VfB durch: 17 Punkte aus den nächsten zehn Spielen mit dem furiosen 5:1 in Dortmund als krönendes Finale. Was für ein Saison-Auftakt!
Aber seitdem der VfB für einen Wechsel auf der Dortmunder Trainerbank gesorgt hat, stottert die Punktemaschine des Vereins für Bewegungsspiele: Mickrige 5 Punkte aus 7 Spielen stehen zu Buche. Krise? Vielleicht ein “Krisle”. Denn, wenn das eine Krise ist, wie sollen wir dann das nennen, was aktuell abseits des Platzes passiert? Apokalypse?
Im Fußball-Neusprech würde man wohl eher von einer “Ergebniskrise” sprechen, denn tabellarisch hat sich nicht so viel getan: Von Platz 7 ging es auf Platz 10. Aus 10 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz wurden sieben – und falls Köln heute gewinnen sollte, wären es gar nur noch vier. Okay, das ist wirklich nicht beruhigend.
Weitaus beunruhigender als die jüngste Punkteausbeute war aber der Auftritt in Freiburg in der ersten Halbzeit. Das war in vielen Aktionen einfach zu entschlossen und uninspiriert. Was bei zahlreichen halbherzigen Abschlüssen begann und sich mit dem unkonzentrierten Zweikampfverhalten Pascal Stenzels fortsetzte, fand seinen traurugen Höhepunkt im Elfmeter von Nicolas Gonzalez. Anlauf wie immer on fleek, aber den Schuss hatte er irgendwie vergessen.
Die ersten 45 Minuten hatten einen unguten Hauch von “In Freiburg muss man nicht gewinnen” bzw. von “gegen Freiburg werden wir schon gewinnen, hat ja vor vier Wochen auch geklappt”.
Und genau deswegen vergessen wir die erste Halbzeit ganz schnell und konzentrieren uns lieber an die zweiten 45 Minuten. Denn da konnten wir den VfB sehen, den wir in dieser Saison schon kennen und lieben gelernt haben: einsatzfreudig, engagiert, temporeich und kompromisslos bis zur letzten Minute.
Dass es in Freiburg trotzdem nicht zu einem Punkt reichte, lag dann keinesfalls mehr an der Einstellung, sondern am fehlenden Glück, Torhüter Müller und dem besten Mann der Freiburger, dem rechten Pfosten. Dieser verdammte Pfosten!
Klar ist aber auch: Der Punkteschnitt aus den letzten sieben Spielen wird früher oder später in den Tabellenkeller führen. Die nächste Gelegenheit, dies zu ändern, ist bereits am Freitag Abend. Dann kommt Mainz 05 ins Neckarstadion. Die Rheinhessen haben zwar gerade erst gegen Leipzig gewonnen, aber warum sollte der VfB nicht endlich mal daheim gewinnen, nachdem man zwei Auswärtsspiele in Folge verloren hat?