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VertikalGIF #VfBBMG: Die schwäbische French Connection

Sie hat begonnen, die Woche der Wahrheit: In den drei Spielen gegen Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und gegen Hertha kann sich vielleicht schon entscheiden, ob diese Saison irgendwie doch noch ein Erfolg wird oder ein Totalschaden.

Seit Sebastian Hoeneß auf der VfB-Bank Platz genommen hat, ist die Hoffnung zurück in Stuttgart. Kein Wunder, schließlich hat sein Team weder im Pokal noch in der Liga verloren. Und noch viel wichtiger: Es scheint, als hätte Hoeneß dem Team seine Stärken zurückgegeben, die unter Bruno Labbadia völlig verloren gegangen waren.

Dazu kam mit Gladbach ein Gegner, der die Saison irgendwie austrudeln lässt und an den die Stuttgarter Fans extrem gute Erinnerungen haben: Das 3:2 nach 0:2 Rückstand in der letzten Saison am 25. Spieltag war vermutlich eines der Schlüsselspiele gewesen. Überhaupt: Das letzte Mal, dass die Fohlen in der Liga in Stuttgart gewinnen konnten, war 2015!

Und tatsächlich traten die Stuttgarter so auf wie sich die Fans das erhofft hatten: Wie eine Heimmannschaft, die mit breiter Brust und mit viel Mut fest entschlossen ist, die drei Punkte im eigenen Stadion zu behalten. Und dieser Mut wurde schon nach 22 Minuten belohnt: Nach einem starken Schuss von Millot gab es eine Ecke, die die Gladbacher Defensive nicht klären konnte. Daraufhin spielten der starke Millot und der ebenso starke Anton einen wunderbaren doppelten Doppelpass, Anton passte scharf herein und Guirassy schob den Ball mit der Hacke über die Linie. Sen-sa-tio-nell!

Die Reaktion von Gladbach: keine. Im Gegenteil: Die Stuttgarter Spieler konnten sich oft wie im Handball die Bälle um den Borussia Strafraum herum zuspielen. Es dauerte bis zur 33. Minute bis sich das Team von Farke auf dem Platz bemerkbar machte. Doch den Abschluss von Plea entschärfte Fabian Bredlow im Stile eines Eishockey-Goalies.

In den letzten Minuten hatte der VfB durch Millot und Silas gleich vier Chancen, das 2:0 zu erzielen. Die französischsprachige Connection des VfB war wirklich on fire.

Trotz klarer Feldüberlegenheit ging es mit dem minimalen Vorsprung von 1:0 in die Pause. Angesichts des Spielverlaufs zu wenig. Und tatsächlich zeigte sich M’gladbach in der zweiten Halbzeit deutlich stärker. Erschwerend kam hinzu, dass der VfB mal wieder einen Rückschlag hinnehmen musste: Nach einem Zweikampf mit Lars Stindl musste Serhou Guirassy ausgewechselt werden. Er war im Gesicht erwischt worden und konnte aufgrund eines zuschwellenden Auge nicht mehr weiterspielen. Merde!

Für den guineisch-französischen Stürmers kam Tiago Tomas, der Guirassy positionsgetreu ersetzte. Treu blieb sich auch der VfB und blieb in der Defensive konzentriert und stabil, um vorne auf den enthscheidenden Konter zu warten. 73 Minuten warten mussten Tanguy Coulibaly und Chris Führich, bevor sie für Milot und Silas auf das Feld durften. Und kaum durften sie mitspielen, passierte das, was nicht passieren darf: Dieser eine Fehler, den der VfB viel zu oft im Spiel hat. Dieses Mal war es mal wieder Zagadou, der einen Schuss von Itakura klärte – leider per Faustabwehr im eigenen Sechzehner.

Julian Weigl traf zum 1:1 und auf einmal stand der VfB mit nur einem Punkt da. Die VfB-Fans erinnerten sich an die Spiele in Bremen und Hoffenheim, als sicher geglaubte Siege auch verschenkt wurden. Doch noch war genug Zeit und das Team von Sebastian Hoeneß hat in den letzten Wochen gezeigt, dass es mittlerweile gut mit Rückschlägen umgehen kann. Diesmal brauchten die Comeback-Kids vom Neckar ganze zwei Minuten, um zurückzukommen.

Und das kam so: Vagnoman spielte einen perfekten Vertikalpass auf Tiago Tomás und der Portugiese wurde im Strafraum von Itakura oben und unten gleichzeitig so hartnäckig bearbeitet, dass es Platzverweis und Strafstoß gab. Doch wer sollte den schießen, nachdem Guirassy und Silas bereits ausgewechselt worden waren? Es war ein weiteres Mitglied der schwäbischen French Connection, das Verantwortung übernahm: Und Tanguy Coulibaly machte seinem Namen alle Ehre, verwandelte nicht nur eiskalt, sondern verdiente sich auch für den anschließenden Jubel-Rückwärtssalto Bestnoten.

Tanguy Coolibaly, wie er nun vermutlich geschrieben werden muss, hatte in der 97.(!) Minute sogar noch die große Chance zum 3:1, doch der VfB schaffte es auch so, die Führung über die neunminütige Nachspielzeit zu retten. Der Start in Los Wochos ist geglückt. Weiter geht’s am Mittwoch, wenn gegen die seit vier Spielen sieglose Eintracht aus Frankfurt der Pokalfinal-Einzug klargemacht werden kann. Aktuell scheint das durchaus möglich zu sein.

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