Alle Artikel mit dem Schlagwort: Silas

„Auf Wiedersehen!”

Vor dem Auswärtsspiel in Belgrad bemühten Fabian Wohlgemuth und Sebastian Hoeneß den Altherrenbegriff “Männerfußball“. Was sie damit sagen wollten: Die Mannschaft müsse erwachsen auftreten in Belgrad, Entschlossenheit und Schärfe zeigen, sie darf sich nichts bieten lassen und sollte widerstandsfähig sein. Gesehen haben wir davon am 5. Spieltag der Champions League Ligaphase: Nichts. Im Gegenteil: Es fehlte eigentlich an allem, was den VfB unter Hoeneß sonst auszeichnete. Die Basics sowieso, aber auch die Spielprinzipien. So verhöhnten die Zuschauer im Marakana sogar den VfB beim 4:1 mit „Auf Wiedersehen“-Rufen, das 5:1 sollte da erst noch kommen. Woran lag’s? Es gibt aus meiner Sicht zwei Erklärungsansätze: Die Mannschaft ging das Spiel an wie wir Fans: „Jetzt kommen die machbaren Gegner“, alle vermeintlich B-Mannschaften, die der VfB in Normalform schlägt. Nicht hilfreich war da vermutlich das frühe 1:0 durch Ermedin Demirovic, was auch Trainer Hoeneß nach dem Spiel so sah. Die Führung unterstrich die Einstellung, dass die Mannschaft sich viel zu sicher war, die Serben zu schlagen. Sofort nach dem 1:0 fiel die Spannung ab. Pässe wurden viel zu …

VertikalGIF #VfBFCB: Bye, bye, Bayern!

Der VfB gewinnt zum ersten Mal seit 17 (siebzehn!) Jahren daheim gegen die Bayern und so langsam gehen einem die Superlative für diese Saison aus. 73 erzielte Tore, 67 Punkte, Platz 3 und die Chance auf die Vizemeisterschaft: Es ist einfach ein kollektiver Traum in Weiß und Rot. Schon vor dem Spiel war die Stimmung mehr als gut. Kein Wunder: Nicht nur war zum ersten Mal seit zwei Jahren am 32. Spieltag klar, in welcher Liga der VfB in der kommenden Saison spielen wird, sondern auch die Qualifikation zur Champions League stand bereits fest. Außerdem lag der Fokus der Bayern vermutlich eher auf dem Rückspiel in Madrid. Achja, und die Sonne schien auch noch. Beim VfB kehrte Stiller zurück und ersetzte den gelbgesperrten Millot. Für den ebenfalls gesperrten Mittelstädt rückte Rouault ins Team. Von Anfang an spielte der VfB so wie wir uns das alle gewünscht hatten: selbstbewusst, ballsicher und konzentriert. Die erste Chance auf die Führung hatte Chris Führich in der zehnten Minute, doch sein Schuss war leider zu unplatziert und wurde von Neuer …

VertikalGIF #FCHVfB: Aufbauhilfe Ostalb

“But can they do it on a cold rainy night on the Ostalb?” Das war die Frage, die sich viele VfB-Fans vor dem ersten Bundesligaduell zwischen Heidenheim und Stuttgart stellten. Die Antwort: No, they couldn’t.   Neben dem Torinstinkt von Serhou Guirassy und der Umtriebigkeit von Enzo Millot fehlte dem VfB dabei vor allem die nötige Leidenschaft und natürlich auch ein wenig Glück. Die Konsequenz: Das erste Spiel unter Sebastian Hoeneß überhaupt und die zweite Bundesliga-Niederlage in Folge. Ist das schon die erste Mini-Krise?   Aber der Reihe nach: Sebastian Hoeneß wechselte auf zwei Positionen. Rouault spielte für Stenzel, der Oberschenkelprobleme hatte, und Silas ersetzte Leweling. Enzo Millot stand aus familiären Gründen nicht im Kader. Silas war es dann auch, der in der 7. Minute die Führung auf dem Fuß hatte. Er umkurvte den Heidenheimer Keeper, ließ sich dann aber viel zu einfach von Bundesligadebütant Gimber abdrängen.   Danach begannen die großen Aluminiumfestspiele: In der 17. Minute traf Schöppner die Latte, in der 38. tropfte ein toller Freistoß von Stiller an den Querbalken. Am Ende …

VertikalGIF #VfBBMG: Die schwäbische French Connection

Sie hat begonnen, die Woche der Wahrheit: In den drei Spielen gegen Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und gegen Hertha kann sich vielleicht schon entscheiden, ob diese Saison irgendwie doch noch ein Erfolg wird oder ein Totalschaden. Seit Sebastian Hoeneß auf der VfB-Bank Platz genommen hat, ist die Hoffnung zurück in Stuttgart. Kein Wunder, schließlich hat sein Team weder im Pokal noch in der Liga verloren. Und noch viel wichtiger: Es scheint, als hätte Hoeneß dem Team seine Stärken zurückgegeben, die unter Bruno Labbadia völlig verloren gegangen waren. Dazu kam mit Gladbach ein Gegner, der die Saison irgendwie austrudeln lässt und an den die Stuttgarter Fans extrem gute Erinnerungen haben: Das 3:2 nach 0:2 Rückstand in der letzten Saison am 25. Spieltag war vermutlich eines der Schlüsselspiele gewesen. Überhaupt: Das letzte Mal, dass die Fohlen in der Liga in Stuttgart gewinnen konnten, war 2015! Und tatsächlich traten die Stuttgarter so auf wie sich die Fans das erhofft hatten: Wie eine Heimmannschaft, die mit breiter Brust und mit viel Mut fest entschlossen ist, die drei Punkte im …

VertikalGIF #SGEVfB: Tour d’Abstiegskampf

455 Tage in der Ferne sieglos: Eine monumentale Serie, die sich der VfB unter mittlerweile drei Trainern “erarbeitet” hat. Trotzdem schlagen sich die Fans um Auswärtstickets – egal ob in Frankfurt, Augsburg oder Nürnberg. Völlig verrückt.   Da wundert es nicht mal, dass sich vier VfB-Fans (unter anderem der Autor) sogar mit dem Fahrrad auf den Weg nach Frankfurt machten, obwohl die Wetterprognose für den Freitag alles andere als gut aussah und diese Vohersage auch exakt so eintraf.   Tatsächlich fanden über 5.000 VfB-Fans per Zug, Auto und Rad ihren Weg in das Frankfurter Stadion. Und registrierten, dass Bruno Labbadia in der Offensive mal wieder etwas neues probierte: Perea sollte es an Stelle von Silas als Mittelstürmer besser machen. Und wie gut funktionierte das?   Das 100. Duell zwischen der Eintracht und dem VfB begann sehr gemächlich. Oder anders gesagt: Es passierte überhaupt nichts. Vermutlich eine gute Nachricht für die VfB-Defensive, die konzentriert zu Werke ging, und Kolo Muani & Co. gut im Griff hatte. Allerdings hatte man auch nicht unbedingt den Eindruck, als ob …

VertikalGIF #VfBVfL: Lag es nur am Trainer?

Ungewohnte Gefühle beim Heimspiel gegen den VfL Bochum: Auf der Bank saß erstmals seit knapp drei Jahren nicht Pellegrino Matarazzo. Aber sollte deshalb automatisch gleich alles besser werden? Obwohl mit Guirassy und Karazor wichtige Spieler fehlten und Bochum mit dem Rückenwind des ersten Saisonsiegs in Neckarstadion kam?   Doch dann kam es schon nach wenigen Minuten so, wie es sich vermutlich alle VfB-Fans erträumt hatten: Eine wunderschöne Chroeo des Schwabensturms, ein konzentrierter und engagierter Auftritt der Stuttgarter vom Anstoß weg, ein Silas, der endlich wieder der alte zu sein scheint, ein unbeholfender Bochumer Verteidiger, ein Pfiff und ein VAR, der sich nicht einschaltet und ein gut geschossener Elfmeter ins Glück. Fußball kann so einfach sein.   Nach dem frühen Treffer forderte Interims-Coach Wimmer von seinen Spielern högschde Konzentration – und bekam sie. Und sogar noch mehr: In der 22. Minute störte Luca Pfeiffer den herauseilenden Bochumer Keeper entscheidend und Silas und schließlich Ahamada hatten so unfassbar viel Zeit, das 2:0 zu erzielen, dass sie sich vermutlich noch einen Kaffee hätten holen können. Überhaupt: Wie sattelfest …

VertikalGIF #SVWVfB: Nein! Doch! Orrr!

Es sind gerade mal 185 Minuten in der neuen Saison gespielt und als VfB-Fan muss man sich schon wieder Sorgen um sein Nervenkostüm machen. Wann bietet die erste Krankenversicherung eine VfB-Police und übernimmt die Rehakosten? Man wünschte sich fast, man könnte so gelassen in ein Spiel gehen wie es das Team von Pellegrino Matarazzo offenbar tut. Denn das lag wie schon gegen Leipzig wieder früh zurück. In Bremen sogar schon nach fünf Minuten. Woran liegt diese Schlafmützigkeit? Warum kommen die Spieler offenbar nicht hochkonzentriert aus der Kabine? Wird eventuell die falsche Musik gespielt? Dann bitte mehr Heavy Metal und weniger Ambient Jazz! Aber als VfB-Fan erlebt man ja immer was. Zum Beispiel, dass sich Wataru Endo mit zunehmender Spielzeit besser aus der hanseatischen Manndeckung befreien konnte und sich jetzt auch Distanzschüsse nimmt. Und womit? Mit Recht! Denn sein Versuch in der 38. Minute bedeutete den Ausgleich. Der Assist zum 1:1 kam übrigens von Sasa Kalajdzic, der ansonsten sehr fahrig und genervt wirkte. Und wie glücklich mussten er und die VfB-Fans sein, dass seine Aktion in …

Pelle, der Baumeister

Der 5:2 Testspielsieg gegen den FC Valencia gibt einen guten Vorgeschmack, wie Pellegrino Matarazzo nächste Saison spielen möchte und wie es auf und außerhalb des Spielfelds aussieht. Es ist schon einiges anders an diesem Samstag Nachmittag: Zunächst ist der Fritz-Walter-Weg hinter der Untertürkheimerstraße gesperrt, so dass ein Zugang zum PSV über die Mercedes Straße nicht möglich ist, hoffentlich bleibt das nicht so im ersten Heimspiel gegen Leipzig. Die Eingänge vor der gesamten Haupttribüne sind nicht im Einsatz, nur eine schmale Gasse neben dem Carl-Benz-Center dient gegen Valencia als Zutrittsmöglichkeit. Schon ziemlich verwirrend, so dass selbst der erfahrene kicker-Reporter Goerge Moissidis ein bisschen orientierungslos den Medieneingang sucht und schließlich an einem Art Klohäusle landete, an dem er einchecken musste. Im Stadion bin ich schockiert von diesem Anblick, das müssen wir uns grob anderhalb Jahre anschauen, denn die Erneuerung der Haupttribüne soll erst Ende November 2023 und damit ein halbes Jahr vor EM-Beginn abgeschlossen sein. Das Loch in der Haupttribüne ist wie eine offene Wunde. Es schmerzt dort hinzusehen und ich befürchte, die Baustelle wird in dieser …

vp weekly KW 28/2022

As time goes by: Das Trainingslager im Allgäu neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Höchste Zeit, um auf die vergangenen Tage zurückzublicken: Schon fast eine Woche her ist das Testspiel gegen den FC Zürich.  Der Auftakt des Trainingslagers endete mit 3:2. Vor allem die sogenannte zweite Garnitur machte in der zweiten Halbzeit mit Spielwitz auf sich aufmerksam. Spielwitz, so ein Wort, was ich schon immer mal schreiben wollte. Aber es war schon recht ansehnlich, was der VfB in den zweiten 45 Minuten zeigte, da war deutlich mehr Zug drin im Gegensatz zur vermeintlichen ersten Elf. Doppeltorschütze: Ahamada, der nach einer Seuchensaison in der Vorbereitung bisher einen guten Eindruck macht. „Er hat es super gemacht und wird ein richtiger Herausforderer sein“, meinte Sven Mislintat über den 20-jährigen, der vor zwei Jahren von Juventus Turin kam. Der FC Zürich ist übrigens nicht nur Schweizer Meister und kann sich für die Champions League qualifizieren, sodern startet auch diese Wochenende in die Saison! Am morgigen Samstag spielt der VfB sein nächstes Testspiel in Friedrichshafen. Gegner wird  dann der …

Warnung: Der Inhalt könnte verstörend wirken!

Pleiten? Gab’s in der Saison genug, sogar Unentschieden zählen dazu. Pech? Mo Sankoh, Silas, Chris Führich, Sasa Kalajdzic, Corona. Pannen? In fast jedem Spiel. Nach 23 Spieltagen wissen wir: Pleiten, Pech & Pannen ist eine vom VfB Stuttgart konzipierte und und von Sven Mislintat moderierte Serie in der ersten Fußball Bundesliga. Nach dem Vorbild der von Max Schautzer entwickelten Sendereihe aus den 80er Jahren behandelt sie Missgeschicke, die auf und außerhalb des Fußballfelds entstehen. Früher waren talentierte Slapstick-Manager und -Trainer federführend, zu den größten Stars gehörten Robin Dutt, Michael Reschke, Markus Weinzierl und Jürgen Kramny. Heute sind es andere – durchaus kompetentere – Spieler und Führungskräfte, die sich an der Rolle des Mr. Bean versuchen. Und das mit zunehmendem Erfolg. Vereinsintern wurde deshalb diskutiert, ob nicht eine Umbenennung in “Dumm und dümmer“ erfolgen soll. Zudem wurde für die Rückrunde der Saison 2021/2022 Fritzle auf die Tribüne verbannt und ein neues Maskottchen entwickelt: Es heißt “Verletzungspech” und sieht aus wie ein Shit-Emoji. Das Lexikon des deutschen Films kritisierte allerdings: „Die Aneinanderreihung von unzähligen Unglücken überschreitet die …