Monate: November 2017

Der Picknicker

Manche nennen ihn Gift-Gaucho (Copyright @ChrisPrech), die StZ/StN bezeichnen ihn als Schwaben-Gattuso, in Argentinien heißt er El Rusito (der kleine Russe). Wer ihn noch nicht kennt, rennt vehement inkompetent durch die Welt: Santiago Ascacibar ist für uns der Picknicker. Kein Scheiss, Mann, jeder weiss, Mann! Er wird noch nicht so sehr gehypt wie Benjamin Pavard, aber die Fans feiern ihn permanent, das nur als Argument, warum man ihn den Picknicker nennt. Santi ist direkt angekommen in Stuttgart, für einen 20-jährigen Argentinier auf erster Auslandsstation erstaunlich genug und nach zehn Bundesligaspielen hat er sich bereits unersetzlich gemacht. Er hat das Herz eines Kämpfers, die Lunge eines Pferdes und die Füße eines Marathonläufers. Und er verfügt sogar über zwei gleich gute Füße, er kann rechts wie links, würde der Kaiser sagen. Ja gut, äh, … aber Statur, Frisur und Laufstil erinnern mich allerdings an Sebastian Rode und der ist nun wirklich kein Picknicker. Buenos Dias, Mittelfeld-Messias Ascacibar ist kein unauffälliger Sechser, der nur gut im Raum steht und Dreimeterpässe quer und zurück spielt: Ihm gelingen spektakuläre Tacklings, …

Die neue Stuttgarter Stabilität

Am 12.12.2016 verlor der VfB Stuttgart sein Heimspiel gegen Hannover 96 mit 1:2. Schuld war damals unter anderem der legendäre Slapstickpatzer von Mitch Langerak. Wären die Verletzungssorgen nicht so groß, hätte Hannes Wolf eine knappes Jahr später am 13. Bundesligaspieltag fast die gleiche Formation aufs Feld schicken können. Nur Mitch Langerak und Kevin Großkreutz sind nicht mehr Verein. Dennoch hat sich viel verändert. Man kann es kaum glauben, aber: der VfB ist stabil geworden. Nach der oben angesprochenen Niederlage folgte damals mit dem 0:3 gegen den Auf- und späteren Absteiger Würzburger Kickers das letzte Freakspiel. In Berlin wurde sondiert, in Stuttgart hat Hannes Wolf konsolidiert. Und so wurde aus einer wackligen Defensive eine Dreierkette, um die uns die halbe Liga beneidet: Timo Baumgartl, U21-Nationalspieler. Benjamin Pavard, französischer A-Nationalspieler und dazu Holger “er ist so gut, wenn er fit ist” Badstuber. Da sieht man schnell drüber hinweg, dass unser Lieblings-Benschamä in den letzten beiden Partien zwei Elfmeter verursacht hat. Auch gegen Hannover halten sie den Laden hinten ziemlich dicht. Und was die Dreierkette durchlässt, fischt Ron-Robert …

Mehr als drei Punkte

Platz 11, 16 Punkte, 8 Zähler Abstand auf Tabellenrang 16, so gut wie alle spielten für den VfB, ein Spieltag zum Chillen. Aber vor allem ist der Sieg mehr als drei Punkte Wert. “Haben Sie eigentlich schon einmal so mannorientiert gespielt wie heute?”, wird Hannes Wolf im Anschluss an die Pressekonferenz im kleinen Kreis gefragt. Der VfB-Trainer überlegt. Er lächelt. “Nein”. Ganz leise fügt er hinzu: “In Fürth haben wir es mal versucht”. Wer sich nicht erinnert: Das war ein fürchterliches Spiel und ging 0:1 verloren. Dieses Mal ging sein Matchplan auf. Manndeckung, das schöne alte Wort aus den 70er und 80er Jahren, was hat das im modernen Spiel von heute zu suchen? Das fragte sich wohl auch Emiliano Insua, der in der ersten Halbzeit überhaupt nicht mit dieser Spielweise zurecht kam. Das lief im zweiten Durchgang besser (Wolf: „Wir haben Insua noch weiter vor geschoben auf Toljan“), durch die mannorientierte Spielweise verwickelte der VfB den BVB immer wieder in Zweikämpfe und ließ deutlich weniger Kombinationen zu als in Durchgang eins. Dazu kamen immer wieder …

Girl’s Day in der Dunkelroten Loge

Ein Besuch im Stadion wie er nicht besser sein kann: Abendspiel unter Flutlicht, Stadionwurst, Bier (muss es ausgerechnet Krombacher sein?), ein packendes Match und zum Schluss noch drei Punkte gegen den Favoriten. Aber wir wissen alle: es geht immer besser! In unserem Fall liegt das am exklusiven Sitzplatz. Aber der Reihe nach. Vor kurzem hat der VfB die Dunkelrote Loge vorgestellt. Als professionell aufgestellte AG überlässt der Club nichts dem Zufall und hat sich für ein Soft Opening entschieden, bevor die Plätze ab dem Spiel gegen den FC Bayern an Mitglieder verlost werden. Der VfB hat uns vom vertikalpass eingeladen, in der dunkelroten Loge Probe zu sitzen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und so waren wir vom vp-Spezialteam für repräsentative Auftritte vor Ort. Das Begrüßungskomitee führt uns durch einen separaten Eingang auf das Stadiongelände. Wir fühlen uns ein bissle wichtig, unser Influencerstolz ist aber kurzfristig komplett am Boden, als uns die Security für Mütter der Einlaufkinder hält, die direkt vor uns eingeschleust wurden. Hallooo! Bevor es in die Dunkelrote Loge geht, dürfen wir …

Und der Vertikalplatz gegen Dortmund geht an …

Ihr seid echt irre! Knapp 900 Fans haben sich mit ihren Kommentaren um unseren Vertikalplatz für das Flutlicht-Heimspiel gegen Borussia Dortmund “beworben”. Wir hatten Euch gefragt, welcher Euer Lieblingsspieler ist, der sowohl den Brustring wie auch das Dortmunder Trikot getragen hat. Wir haben die ganzen Antworten noch nicht empirisch ausgewertet, aber Kevin Großkreutz dürfte weit vorne liegen. Mitch Langerak, Daniel Ginczek und Matthias Sammer? Ebenfalls weit vorne. Das gilt auch für Eike Immel und Julian Schieber. Es gab kreative Antworten, wie zum Beispiel Antonio Rüdiger, der in der Dortmunder Jugend spielte, bevor er nach Stuttgart wechselte, Antonio da Silva, Ewerthon und Moritz Leitner. Und es gab sehr, sehr, sehr kreative Antworten wie Martin Harnik, Adam Hlousek und Kevin Kuranyi! Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Aber wer sitzt denn nun am Freitag Abend auf unserem Vertikalplatz in Block 47E und bejubelt (hoffentlich) den nächsten Heimsieg in der Mercedes-Benz Festung? Wir haben ausgelost lassen und das ganze natürlich aufgenommen, damit niemand sagt, wir hätten geschummelt. To protect your …

Hol’ Dir den Vertikalplatz für das Heimspiel gegen Dortmund!

Unser Platz in Block 47E wartet auf Euch. Kommentiert den unten stehenden Facebookbeitrag bis Mittwoch, 20 Uhr, und mit ein wenig Glück gewinnt Ihr unsere Blogdauerkarte für den 12. Spieltag! To protect your personal data, your connection to Facebook has been blocked.Click on Load post to unblock Facebook.By loading the post you accept the privacy policy of Facebook.More information about Facebooks’s privacy policy can be found here Facebook Data Policy. Do not block Facebook posts in the future anymore. Load post

Eine Brezel ist auch nur ein Mensch

Stuttgart ist Stuggi. Ist Brezel, Kehrwoche, Porsche, Daimler, Feinstaub. Ist sparsam, spießig, fleißig, ist stock-im-arschig. Nicht nur der Stuttgarter „Tatort” wird nach diesem einfallslosen Rezept komponiert. Kaum eine Veröffentlichung über Stuttgart kommt über diese Oberflächlichkeiten hinaus. Jetzt also ein cooles VfB-Trikot, eine Collabo zwischen dem VfB und dem Künstlerkollektiv 0711. Da darf die Brezel natürlich nicht fehlen. Denn mit einer Brezel kann man alles machen, sie ist wahnsinnig geduldig. Man kann sie mit und ohne Butter essen, mit Marmelade oder Nutella, in den Kaffee eintunken (sensationelles Video), wenn sie hart wird, kann man mit ihr Verbrechen begehen und wenn einem gar nichts anderes einfällt, dann kann man mit ihr einen Bürgermeisterwahlkampf führen und man macht sie auf ein Fußballtrikot. Verbunden mit einem Herz, wegen der Emotion, ganz klar. Brezelliebe nennt es Schowi, Harald Schmidt hätte Brätzellove gesagt. So, genug abgekotzt. Denn gut ist, dass auf dem Trikot kein Besen oder Kerrwisch ist und dazu der Slogan „Wir putzen unsere Gegner weg!”. Nein, das Ganze ist geschmackvoll im Camouflage-Style gemacht, in wieweit das Fashion ist und …

Was sah Guido Winkmann?

Nach der Niederlage in Hamburg bleiben so viele Fragen: Wie hätten sich elf Stuttgarter gegen den HSV geschlagen? Was zum Teufel hat sich Ron-Robert Zieler beim 1:0 gedacht? Ist das Hamburger Mittelfeld mit Sakai und Ekdal das langsamste aller Zeiten? Wie lange braucht der HSV, um Jan-Fiete Arp zu verheizen? Wann pfeift Bibiana Steinhaus endlich mal wieder? Aber vor allem: What the fuck sah Guido Winkmann in der 13. Minute? Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Zugegeben: Wir waren kurz davor, diesem Text die Überschrift “Fick dich, DFB!” zu geben, um mal ordentlich Klicks zu generieren. Aber Hexenjagd ist nicht unser Niveau und sind wir ehrlich: Glaubt denn wirklich jemand, dass der DFB oder Guido Winkmann den VfB mit Absicht benachteiligen? Eher nicht. Das ändert aber nichts daran, dass der Platzverweis gegen Burnić eine Witzentscheidung sondergleichen war. Aber nehmen wir das ganze mal sachlich auseinander: Dženis Burnić hatte bereits nach vier Minuten Gelb gesehen, weil sein Fuß im Zweikampf mit Arp eindeutig in zu hohen Regionen unterwegs …

Warum der VfB beim HSV verlieren wird … oder auch nicht.

Wir sind uns hier im Vertikalpass-Vereinsheim meist einig. Aber nicht immer. Zum Beispiel einen Tag vor dem Spiel gegen den HSV. Alles spricht für den ersten Auswärtssieg der Saison. Beste Voraussetzungen also für eine herbe Enttäuschung? Ein Blog, zwei Meinungen: Der VfB verliert in Hamburg, weil … Gute Stimmung beim VfB: Die Stürmer treffen wieder, Emiliano Insua feiert nach sechs Jahren sein Comeback bei der argentinischen Nationalmannschaft, Kapitän Gentner zurück im Training. Der HSV dagegen am Arsch: Nach acht Spielen ohne Sieg mit dem Rücken zur Wand, Trainer Gisdol angezählt, die ehemaligen VfB-Spieler Sakai und Kostic im Formtief, tiefrote Zahlen in der Bilanz und ständige Unruhe durch das Gesabbel von Onkel Kühne. Bei diesen Vorzeichen ist klar, wie das Spiel ausgehen wird: Die Hamburger werden 2:0 siegen. Ich kann da schlecht aus meiner Haut. Ich bin ein Natural Born Bruddler und ich kenne meinen VfB: Immer wenn jemand einen Sieg braucht, dann ist der VfB als Gegner zur Stelle. Das wird beim nächsten Heimspiel gegen Borussia Dortmund nicht anders sein: Der BVB hat dann wettbewerbsübergreifend …

Le Atze* und Le Meira

Es ist mehr als eine Mode, sich dem Fußball und seinen Protagonisten mit Oberflächlichkeiten zu nähern. Fangen wir also diesen Text über Benjamin Pavard damit an: Er verwendet auf seiner Facebook-Seite namens Benjamin Pavardinho eines unserer Stadionbilder nach dem Platzsturm beim Aufstieg. Aber gernö, lieber Benjamin und Chapeau für Deinen guten Geschmack. Seit Schillbär Gress und Didier Six lieben die VfB-Fans französische Spieler. Wie sie Benschamää aussprechen, erinnert dabei stark an Franz Beckenbauers legendäre Aussprache von Jean-Pierre Papin: “Schopärpapa”. Und dann muss man natürlich seine Friese thematisieren. Ein Lockenhelm à la Atze Schröder mit dem Potential zum Kult, fehlt nur noch die Pavard-Perücke im VfB-Shop. Aber im Zuge der Professionalisierung des VfB müssen wir wohl nicht mehr lange drauf warten. Aber gehen wir weg von Boulevard-Themen, kommen wir zum Sportlichen. Also weg von Le Atze*, hin zu Le Meira. Denn das luftige Champagner-Spiel des 21-jährigen Franzosen erinnert mich an den 2007er-Kapitän Fernando Meira. Ja, ein großer Vergleich, aber besser als ihn mit Toni Sunjic oder Schorsch Niederstrecker zu vergleichen, oder? Da sind zunächst seine eleganten …