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Käpt’n der guten Hoffnung

Junge Spieler, alte Spieler, erfahrende Spieler, Grünschnäbel: Beim VfB wurde in den letzten Wochen weniger über die Qualität von Spielern gesprochen, sondern über deren Alter und Anzahl von Bundesligaspielen. Vorläufiger Höhepunkt ist die Berufung von Dennis Aogo zum Kapitän. Seine Haupt-Qualifikationen scheinen sein Geburtsjahr 1987 und seine 220 Bundesligaspiele zu sein. Es wäre genau so, wenn man die Qualitäten des VfB-Präsidenten an seinen Mitgliedsjahren im Verein festmachen würde. Aogo ist ein Spieler, der erst acht Wochen beim VfB ist und in dieser Zeit nicht mit einer außerordentlichen Form aufgefallen wäre. Solide spielt er, mehr rückwärts als vorwärts, zwei Tore durch Ecken hat er vorbereitet, eines durch einen Elfmeter verschuldet. Alles okay also. Aber kann er auch Kapitän? Wer kann das beim VfB Stuttgart überhaupt? Wie sieht die Statik der Mannschaft aus? Es gibt in Cannstatt Schiffsjungen, Leichtmatrosen und alte Seebären, aber keinen echten Kapitän. Dennis Aogo ist eine pragmatische Lösung, Christian Gentner verletztsbedingt nicht an Bord, Simon Terodde formbedingt nicht immer an Deck. Timo Baumgartl trug die Binde einmal beim Testspiel, aber er hat immer …

1 Jahr Hannes Wolf! 1111! Elf! <3

Isses wirklich schon ein Jahr her? Wirklich? Beim VfB waren die Trainer zuletzt immer nur wenige Monate im Amt, so dass man sich ernsthaft fragen musste, ob es nicht besser wäre, ihnen nur 6-Monats-Verträge zu geben. Und dann kam Hannes Wolf. Obwohl Markus Gisdol, André Breitenreiter und Peter Neururer auf dem Markt waren. Eine mutige Entscheidung von Jan Schindelmeiser. Hannes Wer? Für die meisten ein unbeschriebenes Blatt. Ok, mit der BVB-Jugend drei Mal Meister geworden, aber keine Erfahrung im Profibereich, was will denn des Bua’le beim VfB Stuttgart? Doch tatsächlich: Nach dem ganzen Chaos des Abstiegs küsst Wolf den VfB wirklich wach. Die Fans schließen ihn in ihr Herz. Er ist ein nicht unbedeutender Faktor für die euphorische Stimmung im Aufstiegsjahr. Denn des Bua’le überzeugte schnell. Mit seiner Kompetenz, mit seiner kommunikativen Art, mit seiner Empathie. Aber auch mit seiner Krisenfestigkeit – siehe Dresden, Hannover und Würzburg. Siehe fünf Spiele ohne Sieg im Frühjahr. Siehe Großkreutz-Affäre, siehe Schindelmeiser-Rauswurf. Er schaffte das, was alle für selbstverständlich hielten: den direkten Wiederaufstieg. Hannes Wolf ist gerade raus, ein …

Wir wählen VfB!

In zehn Tagen steht die wichtigste Wahl in Deutschland an. Doch beim Bundestagswahlkampf schlafen einem die Füße ein: Langweilige Kandidaten, furchtbare Plakate, müde Partei-Programme, schnarchige TV-Duelle. Wir in Stuttgart wissen, dass das besser geht. Den heißen und polarisierenden Wahlkampf rund um die Ausgliederung wird so schnell niemand vergessen. Wir haben uns deshalb gefragt: Was wäre, wenn der VfB mit seinen Kandidaten am 24.09. zur Wahl stünde? Wie sähe das Schattenkabinett von Wolfgang Dietrich aus? Ist Michael Reschke zu undiplomatisch für den Posten als Außenminister? Und ist das Ressort “Gesundheit” bei Daniel Ginczek wirklich gut aufgehoben? Und welche Plakate würden wir in Stuttgart sehen? Themen gibt es schließlich genug: Wolfgang Dietrich Ein Mann, der Visionen hat und bereits gezeigt hat, dass er sie auch umsetzen kann. Trotzdem ist er nicht unumstritten. Viele trauen ihm zu, den VfB wieder great zu machen. Und viele glauben, dass genau das Gegenteil eintritt. Deswegen fährt Wolfgang Dietrich in diesem Wahlkampf eine gefühlige Kuschelkampagne. Michael Reschke  Der Neuling im Schattenkabinett. Seine ersten Aktionen haben nicht alle überzeugt, aber er hatte auch nur …

Sieht so Reschkes Spürnase aus?

Der VfB ist ein Traditionsclub und Last-Minute-Transfers haben in Stuttgart eine große Tradition. Slim Shindy war ein echter (Schindel)Meister darin: Pavard und Mané, Brekalo und Onguené und Ofori hießen seine Verpflichtungen kurz vor knapp. Vor ihm holte Robin Dutt am letzten Tag Toni Sunjic und Federico Barba. Und Fredi Bobic war quasi der Erfinder der Last-Second-Transfers, er ging vorher extra in den Urlaub, um gestärkt die heiße Spätphase des Transferfensters durchzustehen. Aber was sagt es über einen Club aus, wenn der Kader immer erst am 31. August bzw. 31. Januar komplett ist? Dass die Transferpolitik nicht wirklich strukturiert ist? Dass es keinen klaren Plan gibt? Dass die Verantwortlichen Gambler sind, die auf fallende Preise hoffen? Was sagt es aus über einen Club, der am Deadline Day einen Andi Beck verpflichtet: Sieht so das Netzwerk und die Spürnase von Michael Reschke aus? Nix gegen das Beck’le, oiner von uns, ein absolut sympathischer Kerle, aber was darf man von ihm erwarten? Wie bei Dennis Aogo: ein solides und biederes Spiel ohne Überraschungen, in etwa Florian-Klein-Niveau. Aber womöglich …

Mitch, wir sind gar nicht glucklitsch …

… können aber verstehen, dass Du zum UD Levante wechselst. Du willst regelmäßig spielen und danach sieht es in Stuttgart einfach nicht aus. No worries, Mitch! Du wirst immer als Aufstiegstorhüter in der VfB-Geschichte stehen. Weshalb wir Dich vermissen werden? Wegen Deiner spontanen Bereitschaft, auch nach dem Abstieg dem VfB treu zu sein und ihn wieder in die Bundesliga zu bringen. Wegen Deiner sympathischen Interviews mit dem drolligen Akzent. Wegen Deiner Klasse als Linientorwart mit vielen Monster-Saves, die Punkte gerettet haben wie zum Beispiel gegen Heidenheim oder Nürnberg. Sogar wegen Deiner Slapstick-Einlage bei der 1:2-Niederlage gegen Hannover. Wegen Deines ansteckenden Lachens und Deiner offenen Art, außerhalb des Platzes auf andere zuzugehen. Und, das darf nicht verschwiegen werden: Weil Deine Frau Riahannon einfach die schönsten Architekturfotos postet. Ein Beitrag geteilt von Riahannon Langerak (@riri_langerak) am 31. Mai 2017 um 12:37 Uhr Manchmal hatte ich allerdings Angst, wenn eine Flanke oder ein Eckball in Deinen Strafraum flog. Und beim Herauslaufen bei 1:1-Situationen hatte ich nicht immer ein gutes Gefühl, das wirkte doch flatterig und bisweilen unsicher. Trotz …

Warum ich ein bisschen Angst um Hannes Wolf habe

Eins muss man sagen: Seit Wolfgang Dietrich beim VfB Präsident ist, geht es auf allen Ebenen deutlich professioneller zu. Alles ist durchdacht und bis ins letzte Detail durchchoreografiert. Beispiel Ausgliederung: Eine stufenweise Kommunikation, die clever aufeinander aufbaute, mit einer Kampagne, die einfache Botschaften als Vorteile wiederholte und die Club-Legenden wie Buchwald, Khedira und Hitzlsperger smart mit einband. Dasselbe jetzt bei der Demission von Jan Schindelmeiser: Klug wurden vermeintliche Fehlleistungen in der lokalen Presse lanciert, clubintern wurden Mehrheiten hergestellt und gleichzeitig ein hochkarätiger Nachfolger verpflichtet. Bevor man sich über den Rausschmiss von Slim Shindy ärgern konnte, “musste” man sich über die bayerische Supernase Michael Reschke freuen. Hut ab! Dabei liest sich die Transferbilanz von Schindelmeiser genau so gemischt wie die von Supernase Reschke und von Max Eberl und von Michael Zorc. Laut Dietrich geht es aber auch um die nicht getätigten Transfers. Und da müssen wir Schindelmeiser wirklich dankbar sein. Bei Jos Luhukay verweigerte er die Transfers von Ronny(!), Marko Marin und Alexander Baumjohann. Laut verschiedener Quellen hat Schindelmeiser bei den von Beratern angebotenen Rani Khedira, …

Die (Not-)Lösung mit dem bayerischen Patienten

Erfahren, Linksfuß, gute Spielereröffnung, ablösefrei: das wäre in etwa die Stellenbeschreibung von Jan Schindelmeiser auf dem Karriereportal stepstone-fussball.de für die vakante Stelle in der Innenverteidigung. Und auf keinen passt diese Beschreibung besser als auf Holger Badstuber. Ist er also der perfekte Mann für den VfB? Ja, wären da nicht die vielen Verletzungen, seine mangelnde Spielpraxis und seine unübersehbaren Geschwindigkeitsdefizite. Wir brauchen nicht die Statistiken anschauen, wie viele Spiele er verpasst hat und welche Verletzungen er hatte. Denn es waren so ziemlich alle, die man sich vorstellen kann. Fehlt nur noch, dass er auf Feinstaub allergisch reagiert. Der VfB braucht einen verlässlichen Spieler, er muss nicht mehr der Jüngste sein, er muss keine überragende Bombe sein, aber er muss einfach nur delivern. 34 Spiele lang. So wie vor vielen, vielen Jahren Dragan Holcer. Sollte Jan Schindelmeiser ihn nicht kennen, Holcer wäre das Role-Model für den neuen Mann in der Innenverteidigung. Sorry, ich halte die Verpflichtung von Badstuber für einen Fehler. Für so eine wichtige Position, ist das Risiko viel zu hoch. — Mietmaul (@Das_Mietmaul) August 1, …

Das Kartell

Bezahlbarer, bundesligatauglicher Innenverteidiger verzweifelt gesucht: Der VfB ist dabei im sechsten Jahr in Folge erfolglos. Georg Niedermeier, Maza, Karim Haggui, Daniel Schwaab, Felipe Lopes, Toni Sunjic, Federico Barba haben alle das riesige Loch nicht schließen können, bei Marcin Kaminski, Benjamin Pavard und Jerome Onguene darf man dies zumindest bezweifeln. Doch woran liegt das? Jan Schindelmeiser macht wie seine Vorgänger Fredi Bobic und Robin Dutt einen überhitzten Markt dafür verantwortlich, dass keine renommierten Innenverteidiger verpflichtet werden konnten. Den viel tiefliegenderen Grund hat jetzt vertikalpass erfahren. Es konnte nichts anderes sein als die ganz große abgefuckte Verschwörung, die den VfB daran hindert, einen ordentlichen Innenverteidiger zu holen: Jahrzehnte lang sollen fünf Vereine gemeinsame Sache gemacht und sich “in geheimen Arbeitskreisen über Ablösesummen, Handgelder, Gehälter und Vertragslaufzeiten für Innenverteidiger abgesprochen” haben. Dies wäre ein illegales Kartell und der mutmaßlich größte Fußball-Skandal nach dem Phantom-Tor von Thomas Helmer und den Sex-, Glücksspiel- und Doping-Enthüllungen von Toni Schumacher. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Wolfgang Dietrich (VfB) drängen darauf, die Vorwürfe wegen des Verdachts jahrelanger illegaler Absprachen schnell aufzuklären. “Alle …

Cheers!

Ein großer Tag für Barney. Sein Artikel (siehe hier) über Jan Schindelmeiser sorgte für Wirbel und für Aufmerksamkeit – in erster Linie für die Stuttgarter Nachrichten. Respekt, Herr Barner. Aber was haben Max Herre und Afrob dazu schon vor zehn Jahren gesagt: “Wenn ich mein Porträt entstellt von nem Reporter seh’, der Wahrheit weniger verpflichtet als seinem Portemonnaie. Und man mir mein Wort verdreht, wird Pietät zum Prophet. Steigert eure Auflage mit dem was ich draufhabe, unser Business dissen das ist Eure Aufgabe. (…) Ich weiß wie ihr das macht: Heute dies, Morgen das. Und wirft es kein’ Profit mehr ab, dann guckt ihr was es noch so hat.“ Bei allem Gepolter von Gunter Barner, bei den vielen Konjunktiven und Widersprüchen im Text gehen die großen Fragen leider unter: Gibt es wirklich jemanden, der Daniel Didavi zurück will? Wem ist Jan Schindelmeiser eigentlich auf die Füße getreten? Was macht eigentlich Hansi Müller? Und am wichtigsten: Woher sollen die dringend gesuchten Verteidiger für die Mitte und rechts kommen? Im Moment besteht der Kader aus 27 zumeist …

Der Liga teure Kleider: Der große Bundesliga-Trikot-Check

Heute ist alles anders: Denn wir waren nicht nur investigativ unterwegs, sondern schenken euch auch noch ein Trikot! Mehr dazu am Ende des Textes. Eigentlich könnte mir es ja egal sein, wie das Heimtrikot vom VfB Stuttgart aussieht, denn ich kaufe es mir ohnehin nicht. Jedenfalls nicht für 79,95 Euro – ohne Beflockung. Als gebürtiger Ostwestfale und eingebürgerter Schwabe geht das einfach nicht. 80 Euro für ein Stück Textil, das man nur selten anziehen kann und das in 12 Monaten schon wieder aus der Mode ist? Nicht mir mir. Und damit war die Sache auch abgehakt. Eigentlich … Denn der VfB ist natürlich keine Ausnahme, sondern die Regel. Und auch in der zweiten Liga geht es nicht anders zu: Sag mal, haben die Trikothersteller jetzt komplett ‘nen Schuss weg? 85 Euro OHNE Beflockung? https://t.co/f1ndENBl8d — Konni Winkler (@Konni) 14. Juli 2017 Doch ist es wirklich überall so teuer? Oder gibt es Vereine, die ihre Fans nicht so schröpfen? Ist der Preis abhängig vom sportlichen Stellenwert des Teams? Oder vom Ausrüster? Diese Fragen haben uns so …