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Kein „weiter so“, aber auch wenig Konkretes

Wir kennen das: Knallharte Analysen werden beim VfB nach Saisonende eigentlich immer gemacht. Natürlich immer umfangreich, umfassend und selbstverständlich auch schonungslos. Wie ist das dieses Mal? Wir haben uns die Verlautbarung des VfB genauer angesehen und versucht zu strukturieren in Problem, Ursache, Lösung, Ziele, denn das geht beim auf der Webseite veröffentlichten Text ein bisschen durcheinander. Als erstes Problem wurde identifiziert: „Im Kern geht es darum, wie wir unsere Defizite in puncto Leistungskonstanz, Effektivität und Widerstandsfähigkeit abbauen.” Die Ursache sieht der VfB in der fehlenden „mannschaftlichen Reife.“ Bedeutet das, dass der VfB verstärkt auf erfahrene Spieler setzen möchte? Erfahrung hatte der VfB doch eigentlich genug im Kader mit beispielsweise Pascal Stenzel oder Genki Haraguchi. Aber es fehlt wohl an Qualität oder die erfahrenen Spieler passen eben nicht zu den Vorstellungen von Trainer Sebastian Hoeneß. Der Lösungsansatz liegt laut VfB „erstens in der taktischen Arbeit und zweitens natürlich bei der Kaderentwicklung in den kommenden Transferperioden.“ Aha. Und konkret? Als zweites wesentliches Manko nennt der VfB: „Wahrscheinlich ist keine Mannschaft in der Liga so weit wie wir …

Verein für Bewegungsspiele

Wie geht’s euch? Ich schaue immer noch fast alle Videoschnipsel und Bilder an, das ganze Spiel in Relive, Zusammenfassungen, lese Artikel, höre Podcasts. Und immer noch werde ich emotional, denke an einzelne Szenen zurück, rufe mir meine Emotionen ins Gedächtnis. Der VfB ist entsprechend seines Namens wirklich bewegend. Besonders beeindruckt hat mich das Bild, das Riky in STR gezeichnet hat: „In der 92. Minute waren bei der Ecke 60.000 Zuschauer im Strafraum“. Genau das ist es, alle wollten das 2:1, wirklich alle wollten es, wahrscheinlich auch Wolf Fuss auf Sky. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: “So verrückt, wie Stuttgart jubelte, spielte es auch – eine ganze Saison lang und auch an diesem Nachmittag.“ So langsam beginnen die Aufräum- und Umbauarbeiten, natürlich im Stadion, aber auch im Club. Alexander Wehrle hat mit allen Beteiligten die Saison in einer “vertrauensvollen und sehr guten Atmosphäre“ analysiert, dabei wurden “verschiedene Themenbereiche beleuchtet, unter anderem die Kaderplanung und strukturelle Optimierungsmöglichkeiten im Lizenzspielerbereich“. Was bedeutet das? Dass Sven Mislintat nicht mehr seiner Vorliebe für junge Spieler nachgehen darf? Dass der Athletik- und …

Trainer oder Team: Wer ist schuld an der VfB-Krise. Teil II.

Nachdem wir uns gestern in Teil I die Verteidiger und die Doppelsechs angeguckt haben, gehen wir heute in die Offensive. Sind das Mittelfeld und der Angriff des VfB Stuttgart bundesligatauglich oder muss nachgebessert werden? Christian Gentner Zweimaliger Meister. Der Kapitän. Einer, der voran gehen sollte. Der andere mitziehen und motivieren sollte. Sollte. Was hatte der VfB für Kapitäne: Ohlicher, Allgöwer, Verlaat, Soldo, Meira. Respektspersonen, die wegen ihrer Leistung und Persönlichkeit im Team anerkannt waren. Ich mag Gentner sehr, aber er ist kein Spielführer. Das einzige, was an Ohlicher erinnert, ist Gentners Spielweise: Er ist überall auf dem Platz unterwegs, kaum auf eine Position festgelegt, vom zentralen Mittelfeld zieht er auf die Mittelstürmer-Position, weicht auch mal auf die Außenbahn aus. Eigentlich ein moderner Box-to-Box-Player, aber defensiv ist Gentner oft nicht da, wo er sein sollte. Ich denke, er wäre ohne Binde stabiler und für die Mannschaft wertvoller. Wobei eine Degradierung seinem Selbstvertrauen und seiner Stellung im Team schaden würde. Ein Teufelskreis. (abiszet) Zuverlässig, kopfballstark, mannschaftsdienlich. Gentner ist der Leim, der den Laden zusammenhält. Oder das zumindest tun sollte. Abgesehen …

VfB-Krise. Trainer oder Team

Trainer oder Team: Wer ist schuld an der VfB-Krise?

Borussia Dortmund ist ein gutes Beispiel, dass der Tabellenplatz nicht immer ein realistisches Abbild der Leistungsfähigkeit eines Teams ist. Kommen jedoch wie beim VfB Stuttgart zu einer bedrohlichen Tabellensituation auch noch die damit korrespondierenden Leistungen, ist klar: Dieses Team ist momentan zu schwach für die Bundesliga. Dafür kann es zwei Gründe geben: Entweder fehlt es dem Kader an Qualität oder dem Trainer gelingt es nicht, das Potenzial der Mannschaft abzurufen. Oder, und das ist die furchtbarste Kombination überhaupt: es trifft beides zu. Über die Gründe für den Sturzflug der Schwaben ist man sich momentan nicht ganz einig. Denn während die Stuttgarter Zeitung Armin Veh in die Pflicht nimmt, sieht der kicker in seiner Montagsausgabe akuten Handlungsbedarf, sobald der Wintertransfermarkt geöffnet wird. Nicht mal im kleinen und gemütlichen vertikalpass-Headquarter sind wir uns einig, woran es denn nun liegt. Während abiszet mit dem aktuellen Kader wenig Chance auf den Klassenerhalt sieht, bin ich der Meinung, dass es am Trainer und nicht an der Qualität der Spieler liegt. Deswegen haben wir uns das Team mal Position für Position vorgenommen. Es versteht sich von …