Monate: Januar 2023

Kein Upgrade: Ahamada weg, Haraguchi & Dias da!

Es sind die Ahamada-Wochen: Am Ausgleich von Mainz beteiligt, am 1:0 von Hoffenheim die Füße drin, dann zwei Tore vorbereitet und als „krönenden Abschluss“ eine gelb-rote „Pflichtkarte“, weil er mit den Fans gejubelt hat. Naouirou wechselt nun in die Premier League zu Crystal Palace (derzeit Tabellenzwölfter). Als Ablösesumme kursieren rund 12 Millionen Euro. Ausgerechnet jetzt, wo ich endlich seinen Vornamen schreiben kann ohne zu googlen, verlässt Ahamada den VfB und zwar als Stammspieler (17 Spiele in der Startelf, 2 Tore, 2 Assists). Im Gegenzug kommen Gil Dias und Genki Haraguchi, beide für wohl jeweils eine Million Euro. Top, für die 12 Millionen aus einem Ahamada-Transfer könnten wir vielleicht für die VIPs noch zwei-drei weitere Feature in die Haupttribüne einbauen. #VfB — Allan Mask (Blauer Haken) (@mta1209) January 30, 2023 Ahamada war ein typischer Mislintat-Transfer: jung, unbekannt, französisch, entwicklungsfähig. Der damals 18 Jahre alte Franzose kam aus der zweiten Mannschaft des italienischen Meisters Juventus Turin und wurde zunächst ausgeliehen. “Naouirou Ahamada ist im Jahrgang 2002 eines der Toptalente in Frankreich. Er bringt nach unserer Überzeugung die …

VertikalGIF #RBLVfB: Leipziger Allerlei(d)

Seit Leipzigs Aufstieg in die erste Liga musste der VfB vier Mal in Sachsen antreten. Die Bilanz: 0 Punkte, 0:9 Tore. Dementsprechend groß war natürlich die Vorfreude der Fans auf das Freitagabend-Spiel. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Da war es natürlich auch nicht gerade förderlich, dass mit Mavropanos, Ahamada, Silas, Guirassy und Tomas gleich fünf Stammspieler ausfielen. “Ich glaube nicht, dass ich das in meiner Trainerkarriere schonmal erlebt habe”, sagte Labbadia vor dem Anpfiff. Und das will was heißen bei 240 Spielen. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Doch die Verletzungsmisere hatte auch einen positiven Aspekt: Mit Thomas Kastanaras kam ein weiteres Talent aus dem NLZ zu seinem Startelfdebüt. Und “Kistanaras” zeigte in der 9. Minute gleich seine Qualität vor dem Tor. Nach einem schönen Pass von Endo zögerte er keine Sekunde, doch der Leipziger Keeper konnte seinen Schuss gerade noch mit viel Glück entschärfen. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Ein guter …

Das Beste draus gemacht

Ich schaue mir keine Fußballspiele an, bei denen das Ergebnis schon vorher feststeht. So überlegte ich, ob ich mir das Spiel am Freitag wirklich geben sollte. Zumal es gegen eine neben Wolfsburg und Union Berlin derzeit formstärkste Mannschaft der Liga ging, nebenbei die beste Heimmannschaft der Saison, mit nur sechs Gegentoren. Dazu musste der VfB ohne sieben potentielle Stammspieler antreten. Aber ich kann den VfB nicht alleine lassen und es hat sich trotz einer 2:1-Niederlage gelohnt. Der VfB in fast allen Werten besser Überraschend: Bei den expected goals liegt der VfB mit 1,78 zu 1,14 vorne, ebenso bei den Torschüssen (12 zu 10). Bei den Laufwerten (122 Kilometer) und bei den angezogenen Sprints, den sogenannten Tempoläufen (478 zu 418) sogar deutlich. Aber auf der Anzeigetafel ist das leider nicht zu sehen. Um gegen einen solchen Gegner punkten zu können, müssen alle eingesetzten Spieler 100 Prozent und mehr geben. Sobald einer nicht an seine Leistungsgrenze kommt oder sich die individuellen Fehler häufen, ist es vorbei. Der VfB fängt dabei gut an. Nach einem Ballgewinn von Wataru …

VertikalGIF #TSGVfB: Football, bloody hell!

Seit über 400 Tagen warten VfB-Fans mittlerweile auf einen Auswärtssieg ihres Teams. Eigentlich wäre es verständlich, wenn der Gästeblock inzwischen leer bliebe. Aber die Stuttgarter Anhänger geben die Hoffnung nicht auf: Sensationelle 3.000 von ihnen machten sich am Dienstag nach Sinsheim auf, um das Auswärts- in ein Heimspiel zu verwandeln. Sensationeller Support! Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Englische Wochen bedeuten in der Regel auch Rotation, aber Bruno Labbadia setzte auf die gleiche Startelf wie gegen Mainz, also mit Nartey und Anton auf den Außenverteidigerpositionen. Und wie muss sich Pascal “Gewinner der Vorbereitung” Stenzel fühlen? Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content In der 12. Minute konnte man die Stuttgarter Fehlerkette in Aktion beobachten. Tiago Tomas verteidigte halbherzig und konnte eine Flanke nicht verhindern, Ahamada klärte viel zu kurz und Anton war zu weit weg von Stiller. Die Konsequenz: Der erste Tor von Andre Kramaric seit dem 2. Oktober 2022. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load …

Gute Moral, gute Besserung!

Der VfB Stuttgart macht in Hoffenheim kein gutes Spiel. Von der von Bruno Labbadia geforderten Kompaktheit überhaupt keine Spur, das Angriffsspiel konfus und am Ende führt die Apathie des VfB zum Ausgleich in der Nachspielzeit. Ein frustrierender Abend. Aber Abstiegskampf ist etwas bei dem die “Freude manchmal etwas hinten dran bleibt”, so Labbadia. Mit Josh Vagnoman und Pascal Stenzel befinden sich zwei gelernte Rechtsverteidiger im Kader des VfB, auch Dinos Mavropanos kann das spielen, sogar sehr gut – und wen stellt Labbadia auf diese Position? Waldemar Anton. Auch auf der anderen Seite mit Nicolas Nartey einer, dessen Stärken nicht unbedingt auf der Linksverteidigerposition liegen, ihm fehlen dazu auch Geschwindigkeit und Dynamik. Beide präsentieren sich in Hoffenheim alles andere als sicher, aber nicht nur an ihnen liegt es, dass der VfB eine völlig kopflose erste Halbzeit hinlegt. Es ist kein strukturiertes Aufbauspiel zu sehen, der VfB wird von den Hoffenheimern stressgepresst, die Spieler agieren hektisch, es kommt fast schon Panik bei demjenigen auf, der den Ball führt. Das 4-3-3 matcht überhaupt nicht mit der Spielweise der …

VertikalGIF #VfBM05: Eiszeit im Neckarstadion

Zweieinhalb Monate nach dem 15. Spieltag ging sie also endlich weiter: Die Mission Klassenerhalt für den VfB. Und das mit neuem Trainer und neuem Sportdirektor. Nicht geändert hat sich offenbar der Zuspruch der Fans: Das Neckarstadion war mit 46.000 Zuschauern ausverkauft. Und man musste am Samstag wirklich leidensfähig sein. Nicht nur wegen des sehr bescheidenen Spielniveaus beider Teams, sondern vor allem wegen der Außentemperaturen. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Offiziell waren es null Grad, aber im Stadion fühlte es sich an wie minus zehn – mindestens! Die zwei großen Löcher in der Haupttribüne sorgten obendrein für eine arktische Luftzirkulation, die dazu führte, dass es den Zuschauern auf der Gegentribüne in den Nacken schneite. Aber anscheinend müssen nicht nur die Spieler raus aus der Komfortzone. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Mit Spannung wurde erwartet, wie denn der “Bruno-VfB” auf- und eingestellt sein würde. Die erste Überraschung: Pascal Stenzel, inoffizieller Gewinner der Vorbereitung, saß nur auf der Bank. Immerhin …

Keine Aufbruchstimmung

Es sind 45.000 Zuschauer bei äußerst unangenehmen Temperaturen gekommen, die sich fragten: Wie wird der Neuanfang unter Bruno Labbadia? Im Stadion herrscht eher Zurückhaltung, alle wollen erst einmal abwarten, wie der neue VfB sich unter Labbadia präsentiert. Spoiler: Deutlich tiefer stehend als noch unter Pellegrino Matarazzo und Michael Wimmer, dafür kompakt, brav zum Ball verschiebend, mit großen Schwierigkeiten beim Tempo und im Spielaufbau. Lieber zurück und quer als nach vorne. Die Angst vor einem Fehler ist fast jedem anzumerken. Die Spieler sind gegen Mainz vielfach seltsam passiv, fast unsicher. Der überraschend aufgebotene Nicolas Nartey nimmt in der ersten Halbzeit auf seiner linken Seite selbst in der eigenen Hälfte jeden Ball mit dem Rücken zum gegnerischen Tor an, um einen sicheren Pass nach hinten spielen zu können. Der VfB agiert ohne Mut und ohne Risiko im Spielaufbau. Zudem ist die Ballannahme bei fast allen eine Herausforderung, nicht selten springt der Ball drei Meter vom Fuß. Überrascht das? Eher nicht. Der VfB ist ein bisschen nervös und will nicht schon wieder in den ersten Minuten ein Gegentor …

Es könnt’ alles so einfach sein, isses aber nicht

Bruno Labbadia kommt gut an in Stuttgart. Nicht unbedingt bei allen Fans, aber offenbar bei allen anderen. Beim VfB intern sowieso, bei der Mannschaft, bei den Medien, überhaupt bei allen Gefährten aus dem Fußball-Business. Labbadia ist kommunikativ und ein umgänglicher Typ, kommt sympathisch rüber und steht für das, was im Schwabenland angeblich das Wichtigste ist: Schaffe, schaffe, Abstiege vermeide.   Kein Tweet und kein Text über das Trainingsprogramm ohne einen Hinweis auf Labbadias Fleiß und Akribie. Der neue VfB-Trainer steht für Teamgeist, Geschlossenheit, Fitness. Doch ist der Fußball so einfach, dass man nur mit diesen Faktoren den Klassenerhalt schaffen kann? Xabi Alonso, Welt/-Europameister, Champions League-Sieger, mehrfacher nationaler Meister und nun Trainer von Bayer Leverkusen, meint: „Der Fußball hat sich verändert“. Bruno Labbadia hat sich offenbar nicht verändert. Seine Aussagen und Maßnahmen sind noch dieselben wie vor zehn Jahren. Man weiß, was man bei Labbadia bekommt: die Fokussierung auf die Basics, keine komplizierten Spielsysteme, keine verkopften Matchpläne, einfache Sprache. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum er vor allem bei den Medien so gut ankommt: Es gibt …

Der VfB e.V. kommt nicht zur Ruhe

“Wir sind natürlich nicht immer bei allen Themen einer Meinung, das wäre auch nicht normal und auch für den Verein nicht gut. Aber alle wollen immer das Beste für den VfB Stuttgart“, sagte Präsident Claus Vogt am Rand des VfB-Trainingslagers in Marbella. Übersetzt heißt das wohl: Es knirscht mal wieder ganz gewaltig bei den Vereinsgremien des VfB Stuttgart. Und ob immer alle das Beste für den VfB wollen? Zweifel sind angebracht. Jetzt sind die Vereinsbeiräte Susanne Schosser und Martin Bizer von ihren Ämtern mit sofortiger Wirkung zurück getreten. Der Druck sei zu groß geworden, schreiben sie in ihren Rücktritts-Statements. Und das ist noch harmlos formuliert. Schosser schreibt in ihrem Statement: “[…] sowie das für einen engagierten, kreativen und zugewandten Menschen wie mich unerträgliche, unprofessionelle, allein auf Machtsicherung bedachte und diffamierende Vorgehen wesentlicher Mitglieder der Gremien, führen mich zu diesem Rücktritt.” In ihren Schreiben schildern sie die dicke Luft im Vereinsbeirat und den Umgang mit „Abweichlern“, wenn man gerade in der Causa Schlecht/Bühler eine andere Meinung als das Präsidium vertritt. Zur Erinnerung: Ein von Pierre-Enric Steiger …

Der Fleißige, der Brutale, der Retter, der Schleifer, das Arbeitstier

Das Präsidium des VfB schreibt in seinem etwas bemühten Neujahrsbrief an seine Mitglieder, dass die Profi-Mannschaft auf Platz 16 steht mit lediglich einem Punkt Vorsprung auf Rang 17. Das ist absolut korrekt. Aber richtig ist auch, dass es nur drei Punkte Rückstand auf Platz 13 sind. Der VfB kommuniziert immer wieder die Kosten in Höhe von 130 Millionen für den Stadionumbau. Von den 22,5 Millionen, die der Club selbst bezahlen muss, liest und hört man dagegen sehr wenig. Logisch, ist auch nicht so furchteinflößend. Gut: Man hat offensichtlich ein Narrativ gefunden. Schlecht: viel schwarz-weiß und zu wenig weiß-rot. Aber es stimmt schon: Es gab schon einfachere Situationen beim VfB und das Ziel in der Mercedes Straße ist, Fans und Mitglieder mitzunehmen bei der Ausrichtung mit den neuen sportlichen Verantwortlichen Bruno Labbadia und Fabian Wohlgemuth, sie einzuschwören auf die kommenden 19 Spieltage, an deren Ende der Klassenerhalt stehen soll. Wobei der VfB voll auf die Lösung Labbadia setzt. Sie hätte auch Friedhelm Funkel, Felix Magath oder Huub Stevens heißen können, aber so einfallslos ist selbst Alexander …