Alle Artikel in: Querpass

Die Stylz der Stars #vpbw

Weiter gehts mit der vertikalpass-Boulevardwoche #vpbw. Nach der Musik gehen wir jetzt steil mit Fashion. Der VfB ist brav geworden, ohne Christian Tiffert, Kevin Kuranyi, Artur Boka, Maria Pogrebnyak, Sercan Sararer und Jürgen Kramy fehlt der Glamour. Niemand ist trendy, niemand ist funk. Die Fußball-Fashion geht downhill in Stuttgart. Nur Alexandru Maxim dreht gelegentlich noch den Swag-Hahn etwas auf. Wer auf Glitzer-Glitzer steht, hat eigentlich auch nur das “abseits” auf dem kleinen Schloßplatz als Anlaufpunkt. Dort gibt es allerdings Mode “an der Grenze zur Untragbarkeit”, also genau den Style, den die Fußballer suchen. Dolce & Gabbana, Dsquared2, Balmain, Valentino, Alexander McQueen, Golden Goose- und Yamamoto Y3-Sneaker: Das abseits hat die schrägsten Stylz immer als Erster. Markus Babbel, das alte Fashion-Victim, schrieb zur Neueröffnung nach dem Umbau 2015 an abseits-Macher Winni Klenk: “Ihr seid Champions League, ihr seid Pioniere, die immer neue Wege gehen. Und ihr habt die Klamotten, die man etwas später dann auch bei Breuninger sieht.“ Wobei auch Breuninger steil geht: Als Maria Pogrebnyak in die Stadt kam, eröffnete das schwäbische Macys wegen ihr und ihrer russischen Freundinnen …

Kennt Ihr ihn auch, den VfB-Blues?

Die Euphorie zum Saisonstart (oder war es eher das Schönreden?) hat kaum 90 Minuten überlebt. Man wünscht sich, der VfB wäre mehr Punk, mehr Metal oder mehr Hip-Hop. Aber in Cannstatt regiert schon seit Jahren der Blues. Und das in zahlreichen Ausprägungen. Während es auf Stuggi.TV die Sex-Wochen gibt (zum Video hier entlang), rufen wir die Blues-Wochen aus. Denn der VfB-Blues ist eine in Süddeutschland weit verbreitete Gefühlslage, die sich vor allem nach der Meisterschaft 2007 entwickelt hat. Der Blues bildet die Wurzel eines Großteils der populären schwäbischen Verhaltensformen. Bruddeln, Bashen, Haten sind nah mit dem Blues verwandt. Selbst in der Kehrwoche ist ein Nachhall des VfB-Blues zu spüren. Man muss nur Samstags auf die Straßen schauen: Da wird frustriert gefegt, in der einen Hand ein Wulle, in der anderen der Besen, begleitet von einem Kopfschütteln, ein lustloses „1893, hey” murmelnd. Eigentlich ist beim #VfB ja jedes Jahr alles dasselbe. Nur der Zeitpunkt, an dem die Euphorie verloren geht, variiert. — SvenSation (@sven_sation) August 22, 2016 Es gibt verschiedene VfB-Blues-Formen: Der Management-Blues. Er drückt sich …

VfB 2015/2016 zum Weltkultur-Erbe ernannt

Die VfB-Fans können sich freuen: Sie stehen mit ihrem Verein auf der Weltkulturerbe-Liste! Im dritten Anlauf und nach fünf Jahren Abstiegskampf hat es der Antrag, das Werk des VfB durch einen Welterbe-Titel zu adeln, endlich geschafft. Am Dienstag nahm das Unesco-Komitee die Bewerbung an: Alle Spieler und Offizielle des VfB der Saison 2015/2016 stehen wegen ihres universellen und einzigartigen Werts unter Kulturerbe-Schutz. Mit diesem glorreichen Prädikat erhält der VfB den ihm gebührenden Platz im Verzeichnis der bedeutendsten Sportkulturdenkmäler. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte: „Der Abstieg des VfB ist wegweisend und muss daher Ansporn für andere Vereine und Trainer sein.“ In der Tat war es eine einzigartige Leistung in der letzten Saison, die fast schon sichere Rettung so künstlerisch zu verspielen. Besondere Verdienste erwarben sich dabei Jürgen Kramny und Robin Dutt, denen es nicht gelang, den Spielern einfachste spieltaktische Grundelemente und persönliche Werte wie Ehrgeiz, Anstand und Siegermentalität beizubringen. In ihrer Begründung schrieb das Kulturerbe-Komitee “Als Einzelspieler haben sie ein durchaus respektables Leistungsvermögen, zusammen sind sie für jeden noch so absurden Fehler gut und bringen selbst …

Unser Moppel-Ich

Das Gewicht zu halten ist kein Spaß. Der tägliche Kampf mit den Pfunden ist nichts für Feiglinge. Fish & Chips und Pale Ale sind mächtige Gegner. Und dann das Full English Breakfast. Eier, Eier, Eier, Baked Beans, Würstchen, Frühstücksspeck, weißer Toast, Räucherheringe, Blutwurst und über alles drüber diese Brown Sauce. Es ist wirklich schwer, lieber Bastian Schweinsteiger, das sieht man Ihnen an. Umso beeindruckter war ich von Ihrem Kurzauftritt gegen die Ukraine. Alter…da wackelt ja echt die Wampe unterm Trikot bei dem Sprint! #schweini #GERUKR — Philipp (@Ph_Ha) June 12, 2016 Dass Schweinsteiger den einzigen Sprint, zu dem er heute fähig war, zu einem Tor nutzte: effizient. #GERUKR — texterstexte (@texterstexte) June 12, 2016 Bleiben Sie deshalb bitte wie Sie sind! Nehmen Sie nicht ab und werden Sie nicht zum Biggest Looser, Herr Schweinsteiger, sonst sehen Sie so ungesund und verbissen aus wie Thomas Tuchel. Mit Ihrem 192-Meter-Sprint haben Sie uns die Hoffnung zurück gegeben, dass wir keine Kalorien oder Weight-Watchers-Punkte zählen müssen, dass wir das dritte und vierte Weißbier auch noch trinken können und dass …

Der Ungeliebte

Immer wenn die Nationalmannschaft spielt, denke ich über meinen Beziehungsstatus zu Mario Gomez nach. Wenn er mir seit 2009 begegnet, weiss ich nicht so richtig, was ich fühlen soll. Er schoß uns zur Meisterschaft 2007, oiner von uns, dem man anmerkte wie sehr er es liebte, für den VfB zu spielen. Aber auch einer, der nach München wechselte, nachdem er vier Tore gegen Wolfsburg schoß. Das nahm ich ihm damals wirklich übel, ich dachte, er könne sich den bequemen Zwischenschritt in München sparen und gleich zu Real Madrid, Chelsea oder ManUnited gehen. Anstatt dessen ließ er sich vom Rekordmeister vereinnahmen, hampelte in Lederhosen rum und wurde gebrainwasht mit der “Mia-san-mia”-Doktrin bis er schließlich selbst dran glaubte, ein geborener Bayer zu sein. Das schmerzt. In München mochten sie Gomez allerdings nicht. 33 Millionen für einen Chancen-Verstolperer und -Versemmler, so die langläufige Meinung. Für diesen schwerfällig wirkenden Stürmer, der nicht selten unbeholfen durch den Strafraum tapste. In München sah er deshalb aus wie ein großer, trauriger Bär. Er hat sich zwischendrin auch an ein paar Dribblings versucht, …

Pirates of the Neckaribbean

Stürmische Zeiten in Cannstatt. Der Stuttgarter Schoner mit dem prägnanten roten Ring um den Rumpf hat Schiffbruch erlitten und muss schnellstens wieder flott gemacht werden, damit man durch die kabbeligen Zweitligagewässer sicher in den reichen Hafen namens Bundesliga einfahren kann.  Aber von wem? Nachdem das Robin Dutt kielgeholt wurde, Bernd Wahler über die Planke geschickt wurde und man Jürgen Kramny fürs erste auf einer einsamen Regionalliga-Insel ausgesetzt hat, herrscht große Unklarheit darüber, wer nun das Sagen hat. Immerhin ist bereits ein neuer Steuermann gefunden: Der niederländische Freibeuter Schnauzer-Jos soll das angeschlagene Schiff wieder auf Kurs bringen. Dass er die Gewässer mit all seinen Gefahren wie den Kaiserslauterner Klippen, den Fürther Felsen und dem Sandhäuser Strudel kennt wie seine Westentasche, steht außer Zweifel. Die große Frage: Wer rekrutiert die neue Crew? Wer hat das Kommando? Doch noch fehlt ihm eine verlässliche Crew für das große Abenteuer. Viele, die in der Vergangenheit als erfahrene Seemänner angeheuert wurden, stellten sich schnell als Leichtmatrosen heraus. Und schon jetzt vermisst man den ersten Maat mit den benineschen Wurzeln, der sich …

Meine Traumreise mit Jürgen Klinsmann

Der VfB ist in der zweiten Liga, was bleibt einem da als VfB-Fan noch? Nostalgie, klar, der Blick auf Meisterjahre und sonstige emotionale Momente der Vergangenheit. Und es die Zeit zum Träumen. In letzter Zeit, schätze seit rund zwei Monaten, wiederholt sich bei mir immer wieder ein Traum. Also kein Tagtraum, sondern ein Traum, Ihr wisst schon, so richtig beim Schlafen. Und der Traum geht so: Es muss ein schöner Sommertag sein, jedenfalls trage ich mein kurzärmeliges VfB-Traditionstrikot, meine tief ins Gesicht gezogene Schildmütze mit der Aufschrift „Faith“ und eine Sonnenbrille. Ich bin auf dem Weg ins Stadion und ich bin guter Laune. Offensichtlich befindet sich der VfB in meinem Traum nicht im Abstiegskampf. Es sind sogar alle gut drauf. In der S-Bahn wird viel gelacht, mir fällt auf, dass mich einige verstohlen mustern, ein paar nicken mir zu. Ich nicke zurück, bin ja ein freundlicher Mensch. Meistens. Wie immer bin ich so zeitig dran, um beim PSV eine Rote zu essen und mir ein Bier schmecken zu lassen. Beim Anstehen auf die erste Halbe …

Quatsch Comedy Club

Jede Woche neu, jede Woche live: die Stand-up Comedians von der Mercedes Straße. Wurde nach dem Abstieg kurz ein wenig Trübsal geblasen, präsentiert der VfB bereits sein neues Show-Programm: der Präsident sagt nach seinem letzten Auftritt leise Tschüssle, der Sport-Vorstand sorgt bei “Sport im Dritten” für den einen oder anderen Brüller, Guido Buchwald hatte die Lacher auf seiner Seite, als er sich in Gespräch brachte als Präsident, Vorstand, Sport-Direktor, Maskottchen oder zumindest als Kulissenschieber. Nur dem Aufsichtsrat sind Pointen zunächst egal. Er engagiert als neuesten Show-Act den Holländer Jos Luhukay, einer, der zum Lachen eher in den Keller geht. Aber spaßbefreite Trainer wie Magath, Groß oder auch Stevens haben in Stuttgart durchaus (Publikums-)Erfolge gefeiert. Es wirkt wie Aktionismus, einen Trainer zu verpflichten, ohne einen Sportdirektor zu haben. Diese Personalien müssen passen! #VfB — arctic light (@arcticlight) May 17, 2016 Ich würde es begrüßen, wenn es erstklassiges Entertainment auf dem Rasen gäbe, wenn wir alle dort etwas zu lachen hätten. Darauf müssen wir bis zum Rückrundenstart warten. Nachdem Stefan Mappus abgesagt hatte, ist nun Günther Oettinger …

Team Marktwert: Darf’s etwas mehr sein?

Ich bin kein Fußball-Romantiker. Ganz bestimmt nicht. Ich hatte kein Problem damit, als Hoffenheim in die Bundesliga aufgestiegen ist und ich werde kein Problem damit haben, wenn Red Bull Leipzig ihnen bald nachfolgt. Selbstverständlich steht den handelnden Personen dort mehr Geld zur Verfügung als anderswo. Dennoch müssen sie gute Arbeit leisten, um aus diesen finanziellen Vorteilen sportlichen Erfolg zu generieren. Dass das kein Selbstläufer ist, sieht man in Hoffenheim. Oder in Manchester. Und dass man auch mit weniger Geld viel erreichen kann, sieht man nicht nur in Leicester. Doch darum soll es auch gar nicht gehen. Sondern vielmehr um das Thema, das letzte Woche in aller Munde war. Reden wir kurz über das “Team Marktwert“. Die “Traditionsvereine” Hertha BSC, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, Hamburger SV, 1. FC Köln und VfB Stuttgart habe sich zusammengetan und fordern eine Änderung der Kriterien zur Verteilung der TV-Gelder. Statt des bisherigen “2-Säulen-Modells” aus fixem Sockelbetrag (rund 65 Prozent) und der 5-Jahreswertung (rund 35 Prozent) soll eine weitere Säule hinzugefügt werden: Der “tatsächliche Marktwert”. Wie sich der vielleicht errechnen könnte, wissen die Verantwortlichen natürlich …

Ein Buchtipp: Midlife-Cowboy

Kennt Ihr das? Vor zehn Jahren wäre man ohne großartig nachzudenken mit dem Bus zu einer Europa League Auswärtspartie bei Dnepr Dnepropetrovsk gefahren. Und heute? Nur noch Heimspiele. Nach Möglichkeit immer im gleichen Block und natürlich nie ohne Sitzkissen. Am besten bleibt man sowieso zu Hause und guckt sich das Spiel im Fernsehen an. Was ist nur mit uns passiert? Die Antwort ist einfach: Das Alter. Ich stelle es an mir selbst fest. Denn auch ich bin immer häufiger der Meinung, dass früher alles besser war. Wie so ein alter Mann. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, aber diese neue Form der Spießigkeit, ist wohl das erste Anzeichen für eine beginnende Midlife Crisis. Nun gibt es verschiedene Wege, dieser Lebenskrise zu begegnen. Man könnte zum Beispiel rebellieren und doch mal wieder ein Auswärtsspiel besuchen. Oder sich mal wieder in einen anderen Block stellen. Wer klein anfangen möchte, der könnte zumindest das Sitzkissen daheim lassen. Oder überhaupt mal wieder ins Stadion gehen. Alles denkbar. Wer wissen möchte, wie man es ganz bestimmt nicht machen sollte, …