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Nur Verlierer

Es sind mal wieder wilde Zeiten rund um den größten Verein Baden Württembergs. Während der VfB Stuttgart unter Sebastian Hoeneß einfach nicht aufhört, mit begeisterndem Fußball von Sieg zu Sieg zu eilen, gleicht das Umfeld einem Scherbenhaufen: Kurve gegen Kapital, Beirat gegen Präsidium, e.V. gegen AG, Transfermarkt-Forum gegen Twitter und alle gegen jeden. Dass es dabei oft ins Persönliche geht, ist vermutlich weniger dem emotional schwierigen Umfeld geschuldet als vielmehr dem allgemeinen Diskurs in den sozialen Medien, der in vielerlei Hinsicht verrutscht ist. Es scheint Zeitgeist zu sein, einfache Lösungen für komplexe Probleme zu suchen. Doch wie so oft ist es alles andere als einfach beim VfB Stuttgart. Und wie so oft ist man an einem Punkt  angelangt, an dem man sich mal wieder verarscht vorkommen kann. Wie lange die Mitglieder beim VfB schon verarscht werden, darüber kann man streiten, aber wir beginnen einfach mal im Jahr 2016, als der Aufsichtsrat des Vereins den Mitgliedern genau einen Kandidaten für die Wahl des Präsidenten präsentierte: Wolfgang Dietrich. Damals entschieden sich über 40 % dafür, dass kein …

Game, Set, Match.

Die letzten Wochen glichen einem Tennismatch. DFL-Präsidium, Clubs, Presse und Fans lieferten sich einen end- und atemlosen Ballwechsel bestehend aus Statements, Artikeln, TV-Shows, Tweets und Bannern. Und gerade als alle dachten, der fünfte Satz würde in den Tiebreak gehen, kam am Mittwoch Nachmittag die überraschende Meldung: Das DFL-Präsidium hat den Deal mit einem möglichen Investoren aka strategischem Vermarktungspartner gestoppt. Das kommt auch dem VfB sehr entgegen, hat er doch in dieser Sache weder in der Kommunikation mit seinen Mitgliedern und Fans noch in der öffentlichen Debatte ein besonders gute Figur abgegeben. Erst stimmt der VfB im Dezember durch seinen Vertreter Alex Wehrle mit „Ja“ für den DFL-Deal, ohne vorher dieses Votum auf eine möglichst breite Basis gestellt zu haben. Mit dem Fan-Ausschuss wurde der Deal zwar besprochen, aber man ging auseinander, ohne einer Meinung zu sein. Dann wagte Präsident Claus Vogt im Februar auf seinem Privataccount in den sozialen Medien den Vorstoß, die Abstimmung im Sinne der “Demokratie und Transparenz“ zu überdenken. Eine “erneute transparente Abstimmung aller 36 Vereine“ würde nach Meinung von Vogt die …

5 Punkte: Worum es bei dem Protest gegen den DFL-Deal geht

Der sich anbahnende Deal der DFL mit einem nicht unbedingt gut beleumundeten Investor gilt es zu hinterfragen und es ist nachvollziehbar und berechtigt, dass Woche für Woche in den Stadien dagegen protestiert wird. Die Kritik daran ist nicht pauschal, sondern bezieht sich auf fünf wesentliche Aspekte, die nie isoliert, sondern immer gemeinsam diskutiert werden sollten: 1. Die Integration eines Investors bzw. „Vermarktungspartners“ Einen externen Partner hinzuziehen, sorgt automatisch dafür, dass eine neue Anspruchsgruppe dazu kommt. Eine, die Geld verdienen möchte. Eine, die im Zweifel auf den Fußball und dessen Kultur keinerlei Rücksicht nimmt. Hauptsache, die Rendite stimmt. Profit über alles. Völlig legitim, das ist das Wesen eines Investments. Aber die Folgen für den deutschen Fußball in den nächsten Jahren sind unabsehbar. Es wird in diesem Zusammenhang von der DFL gerne von „rote Linien“ gesprochen, die in den nächsten 20 Jahren nicht überschritten werden. Dazu gehören in erster Linie die Anstoßzeiten der Spieltage. Der neue Partner soll auch nur eingeschränkte Mitspracherechte erhalten. Das wirkt reichlich unrealistisch, denn ein Investor wird einschreiten, wenn er seine Rendite in …

Oui zum Erfolg!

Nach dem “hervorragenden Jahr 2018” (Dietrich-Voice), an dessen Ende der VfB Stuttgart auf dem Tabellenplatz 16 steht, drei Trainer beschäftigt(e), in der Sommertransferperiode über 30 Millionen bislang ohne sichtbare Wirkung investierte und die Stimmung im Club bestens ist, geht das Jahr 2019 gleich mit der nächsten Erfolgsmeldung weiter: Frisches Geld für Sport-Vorstand Michael Reschke steht vor der Tür, es soll sich um 50 Millionen handeln! Die Bedingungen sind zwar noch etwas unklar, aber der VfB hat wohl mit dem französischen Vermarkter Lagardère Sports einen zweiten Investor gefunden. So lange der VfB nur seine Anteile verkauft und nicht auch seine Vermarktungsrechte mit diesem Preis mitverscherbelt, sind das doch gute Nachrichten, oder? Es ist kein chinesischer Investor, es ist kein Scheich und auch kein russischer Oligarch. #Lagardère ist nicht so schlimm wie befürchtet. Hätte ja auch ein chinesischer Investor sein können. Dietrich hingegen wird nie wieder glaubhaft für eine Sache oder einen Kandidaten werben können. Das sollten die restlichen Verantwortlichen bedenken. #VfB — Danny1893 (@DannyDan1893) January 3, 2019 Da in dem Deal (bestimmt!) keine Vermarktungsanteile enthalten sind, …

Wolfgang Dietrich in der Höhle der Löwen

Der VfB ist „leicht hinter dem Zeitplan”, schrieb kürzlich Heiko Hinrichsen von der StZ/StN in Bezug auf die Pläne, neben Daimler einen weiteren Kapitalgeber zu finden. Der zweite Investor sollte ursprünglich im Herbst 2017, spätestens nach der Sommerpause 2018 vorgestellt werden. Wolfgang Dietrich hat sich die Suche nach Investoren nach eigener Aussage nicht so schwierig vorgestellt, wie er im März bei „Talk im Turm“ des Marketingclub Stuttgart/Heilbronn sagte. Woran liegt es, dass sich der VfB in Person des Präsidenten so schwer tut? Da ist zum einen der sportliche Misserfolg. Mit einem Tabellenletzten oder zumindest Abstiegskandidaten schmückt sich keiner gerne. Zum anderen ist die öffentliche Wahrnehmung des VfB auch nicht die Beste, man denke nur an die „Wahrheitsbeugung“ und die kolportierte Einmischung von Michael Reschke in die Entscheidungen des Trainers Tayfun Korkut. Und das mal alles beiseite gelegt – warum sollte sich überhaupt ein Investor in der VfB Stuttgart 1893 finanziell engagieren? Bei Daimler ist es einfach beantwortet: Das Clubheim ist ein Steinwurf vom großen Stern entfernt und mit einer Beteiligung verhindert “der Daimler”, dass sich …

Happy Birthday VfB Stuttgart 1893 AG!

Mensch, sie werden so schnell groß! Und fast hätten wir es vergessen: Alles Gute nachträglich, liebe VfB Stuttgart 1893 AG, alte Hütte! Man kann die Ausgliederung vor ziemlich genau einem Jahr so oder so sehen. Wir wollen im Rückblick auch gar nicht herumkritisieren, obwohl es da sicher noch das eine oder andere gäbe. Die Ausgliederung zu glorifizieren, das ginge jedoch ebenfalls zu weit. Denn hat der Erfolg des VfB Stuttgart in der zurückliegenden Saison und vor allem in der Rückrunde etwas mit der Ausgliederung zu tun? Waren es nicht viel mehr die Personal-Entscheidungen, die sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen haben? Holger Badstuber als Stabilisator und unbequemer Mitspieler, Ron-Robert Zieler als Rückhalt und Führungsfigur, Santi Ascacibar als Gift-Gaucho & El Grätsche, Mario Gomez als Goalgetter und Mann, der den ganzen Laden zusammenhält. Und dann natürlich Tayfun Korkut. Ohne ihn und nicht zu vergessen sein sagenhaftes Glück würden wir nicht von einer Bomben-Saison sprechen. Und die Ausgliederung? Klar, die 41,5 Millionen von Daimler hat der VfB Stuttgart gerne genommen und war so in der Lage, auf …