Alle Artikel mit dem Schlagwort: Transfer

Merci pour tout, Serhou!

Waldemar Anton hat es nicht geschafft. Ermedin Demirovic hat es getan. Serhou Guirassy tat es ebenfalls. Immer mit offenen Karten gespielt und sich würdig verabschiedet. „Ich hatte hier die besten zwei Jahre meiner Karriere“, ruft uns Guirassy zu seinem Abschied zu. Und ja: Er hatte zwei phänomenale Jahre beim VfB! Erst einen großen Beitrag zum Klassenerhalt geleistet, dann den VfB zur Vizemeisterschaft geschossen. Vorne, hinten, links rechts, mit dem Kopf, zu Hause, auswärts: Serhou hat alles und jeden guirassiert, der ihm im Weg stand. Ab sofort tut er das bei Borussia Dortmund und ich hoffe, Jeff Chabot zeigt erneut seine Qualitäten in den Aufeinandertreffen mit den Schwarz-Gelben. Sollten die kolportierten Zahlen stimmen, investiert Dortmund mit Ablöse, Gehalt und Handgeld insgesamt knapp 75 Millionen Euro für einen Spieler, der am Ende seines Vertrags 32 Jahre alt sein wird. Jede und jeder hat ein anderes Tor vor Augen. Ich sehe immer seine Vollspannschüsse in den Winkel, wie gegen Bochum und Darmstadt. Hier alle Tore im VfB-Dress: 44 Treffer sind es in 58 Spielen. Best-of #guirassiert! ⚪🔴#VfB | …

Demirovic: Ein Risiko-Transfer?

Die spielfreie Zeit ist eine schwierige Zeit. Ständig springen Selbstvermarkter, Wichtigtuer und Egozentriker wie Plettigoal oder Fabrizio Romano einem mit dem nackten Arsch ins Gesicht. Darauf steht dann immer ein Gerücht oder gar ein „done deal“. Zuletzt mussten wir uns mit Deals beschäftigen, die Abgänge zur Folge haben: Hiroki Ito, Waldemar Anton und Serhou Guirassy, auch wenn es noch am Gesundheitscheck hängt. Jetzt schlägt Fabian Wohlgemuth zurück und verpflichtet Ermedin Demirovic für 21 Millionen plus Boni. Ein Risiko-Transfer, denn er ist eine Wette auf die Zukunft und signalisiert, dass der VfB sich mit einem Platz im Mittelfeld in der nächsten Saison offensichtlich nicht zufrieden geben möchte und dafür bereit ist, sich in eine finanziell anspruchsvolle Situation zu begeben. Demirovic wird damit zum Rekordtransfer des VfB und ist doppelt so teuer wie der bisherige Rekordhalter Nico Gonzalez (2018). Das sind ganz neue Dimensionen beim VfB, auch wenn der Transfer das aktuelle Preisniveau widerspiegelt: Wenn man sich zum Beispiel den Wechsel von Joshua Zirkzee anschaut, der für 40 Millionen nach Manchester United geht, nachdem er in der …

Dinos: Immer mitreißend!

Bei der Miss-Wahl meines Lebens ist er die Nummer Eins. Er ist der Mann, der mir den Atem raubt und mir die Sprache klaut. Ich dreh’ durch wie nen Reifen im Schnee, wenn ich ihn auf dem Spielfeld seh’: Dinos Mavropanos ist einfach ein Hammertyp, der vor allem eines in seinen drei Jahren beim VfB konnte … Er konnte mitreißen. Die Kollegen auf dem Feld, aber auch die Zuschauer im Stadion und das Publikum vor dem Fernseher. Seine Energie war auf dem Feld, der Tribüne und im Wohnzimmer stets zu spüren. Er hatte eine mitreißende Spielweise, emotional, mit spektakulären Aktionen, vorne wie hinten, wie das 50-Meter-Eigentor im Pokalspiel gegen Paderborn. Der griechische Schrank absolvierte seit 2020 89 Pflichtspiele für den VfB und schoss acht Tore. Seine wichtigsten Treffer: Das 2:1 gegen Hertha BSC in der Nachspielzeit und das 1:0 in der Relegation gegen den Hamburger SV. Der optimale Start in die Entscheidungsspiele und wahrscheinlich der entscheidende Faktor, warum die Hanseaten in der Relegation nie eine Chance hatten. Am Anfang war mein Vertrauen in den mächtigen …

Auseinandergehen ist schwer …

… jeder beim VfB weiß das zu sehr. Auseinandergehn tut weh. Obwohl man zuletzt den Eindruck in der Causa Kalajdzic gewinnen konnte, dass der Trennungsschmerz von keiner Seite mehr ausging. Sven Mislintat war genervt, die Fans entsetzt und enttäuscht. Und Sasa Kalajdzic? Bei allem sympathischen Auftreten in der Vergangenheit, er ist zu sehr abgezockter Profi. Aber kann man ihm vorwerfen, dass er Falco nacheifert? “Der Mensch, der mir am nächsten ist, bin ich, ich bin ein Egoist“. Tja, so ist er nun mal, der Profifußball. In diesem Sommer ist Kalajdzic schon zu so gut wie jedem Verein gewechselt. Bei Bayern München hat er sich angeboten, mit Borussia Dortmund hat er geliebäugelt, es gab Gerüchte um die Mailänder Vereine und um fast alle englische Vereine. Zuletzt Leeds und Manchester United, wobei man ihm einen Wechsel zur größten Lachnummer Europas nicht wünschen sollte. Geworden sind es für um die 20 Millionen Euro die Wolverhampton Wanderers, letztes Jahr Tabellenzehnter der Premier League. Ich hätte ihm und dem VfB einen Club in einem oberem Regal gewünscht, er und vor …

Einer wie Carlos Mané?

Wir alle haben Carlos Mané geliebt. Er war ein Fan-Favorit von Anfang an. Natürlich hat auch sein Debüt gegen Fürth mit seinem Doppelpack eine Rolle gespielt. Aber diese ansteckend gute Laune, sein ständiges Lachen, seine unwiderstehlichen Dribblings und seine Identifikation mit dem VfB: Carlos Mané hat in seinen 19 Spielen für den VfB Spuren hinterlassen, nicht nur weil er “auch dann noch leichtfüßig wirkte, wenn er knöcheltief im Matsch versinkt“. Ausgeliehen von Sporting Lissabon blieb seine Zeit beim VfB allerdings unvollendet – durch einen Knorpelschaden und einen Sehnenriss im Oberschenkel. Wie gerne hätte ich ihn in der Bundesliga für den VfB spielen sehen. An Mané muss ich denken bei dem aktuellen Neuzugang Tiago Tomás. Auch er kommt von Sporting Lissabon, auch er ein offensiver Spieler, der Spektakel machen kann. Und offensives Spektakel kann der VfB gut gebrauchen. Im Testspiel gegen Rostow, dem Drittletzten der russischen Liga, kam der VfB zu einem glücklichen 2:1-Sieg durch Tore in den letzten drei Minuten. Ja, Testspiele darf man nicht überbewerten, am Ende des Trainingslagers schwere Beine und so. Aber …

Perlentauchen in Sinsheim?

Wie man hört und liest, ist der VfB Sportvorstand Michael Reschke nach wie vor bemüht, den Stuttgarter Kader für die Rückrunde zu pimpen, und deswegen bereits am Montag aus dem Trainingslager in La Manga abgereist. Klar ist allerdings auch, dass das nicht ganz so einfach ist, wie sich das Wolfgang Dietrich („Wir haben mehr Geld zur verfügung, als wir im Winter ausgeben wollen.”) und Michael Reschke (“Heute (22.12.2018) vermelden wir den ersten Neuzugang. Dazu wird es sicherlich noch ein oder zwei Meldungen bis Anfang Januar geben.”) vorgestellt haben. Es scheint so, als habe der VfB Stuttgart an Strahlkraft verloren. Spieler wie Hermann oder Philipp haben offenbar schlichtweg kein Interesse daran, den Brustring zu tragen und andere Lösungen wie Dominic Solanke, den Reschke ausleihen wollte, sind wirtschaftlich nicht zu verantworten: Der junge Engländer wechselte schließlich für absurde 21 Millionen zum AFC Bournemouth. Keine guten Aussichten also für Perlentaucher Reschke. Umso erstaunlicher, dass er anscheinend nicht mehr im Trüben fischt, sondern jetzt kurz davor ist, einen guten Fang an Land zu ziehen: Der VfB Stuttgart steht unmittelbar …

Mach’ den Mischa!

Pavard in der Sport Bild, Pavard im Kicker, Pavard in der L’equipe, Pavard in der Gazzetta dello Sport und Pavard in der New York Times. Es scheint, als wäre unser Benschamäh aktuell populärer als Messi, Ronaldo und Neymar zusammen. Der VfB Stuttgart hat einen echten Weltstar im Kader. Aber wie lange noch? VfB-Vorstand Michael Reschke wird jedenfalls nicht müde, zu wiederholen, dass er mit Benschamäh Pavard auch in der nächsten Saison plant, „als Herzstück der Mannschaft.” Aber womöglich ist das nur ein taktisches Manöver, um den Preis hochzutreiben („Bei 50 Millionen hebe ich nicht einmal den Hörer ab“). Oder ist das Ganze ein abgekartetes Spiel, weil die Connections nach München – Uli Hoeness und Wolfgang Dietrich sind best Buddies plus Reschkes Vergangenheit als Kaderplaner – so eng sind, dass Pessimisten bereits eine Amigo-Affäre befürchten? Die anstehende @FCBayern Pavard-Verpflichtung und die Umstände werden heiß diskutiert. Die Hintergründe jetzt im BayernInsider https://t.co/Ye99nvqqPA pic.twitter.com/JBS9TzPu2M — Christian Falk (@cfbayern) 5. Juli 2018 Verkauf jetzt in der Sommerpause oder 2019? Beide Szenarien bergen Risiken: Sollte man schon jetzt einen Verkauf …

Echt jetzt, Ginni?

Ok, jeder muss schauen, wo er bleibt und so eine Verdopplung des Gehalts hat schon was, muss ich ehrlich sagen. Würde ich auch nehmen. Ein Wechsel nach Wolfsburg ist allerdings nicht unbedingt das, was man einem Spieler wünscht. Die Stadt hat in etwa den Charme des Stuttgarter Milaneos bei Nacht, der Verein ist so beliebt wie warmes Bier und die Stimmung im Stadion so enthusiastisch wie in der Allianz-Arena in München nach einem 3:0 Arbeitssieg gegen Augsburg. Und dafür verlässt Du den VfB, Ginni? Du verlässt einen Verein und ein Umfeld, die alles für Dich getan haben. Wir haben mitgelitten bei zahlreichen Verletzungen, wir haben die Daumen gedrückt bei der Reha und wir haben das Stadion zum Abheben gebracht, alleine schon, wenn Du Dich warm gelaufen hast. Was los war, als Du Dein erstes Tor nach langer Verletzung erzielt hast, weisst Du das noch? Ich weiss es. Es war laut. Sehr laut. Du und wir, wir sind Lebens- und Leidensgefährten geworden. Die in guten und in schlechten Zeiten zueinander stehen und die auch einmal Fehler …

Die (Not-)Lösung mit dem bayerischen Patienten

Erfahren, Linksfuß, gute Spielereröffnung, ablösefrei: das wäre in etwa die Stellenbeschreibung von Jan Schindelmeiser auf dem Karriereportal stepstone-fussball.de für die vakante Stelle in der Innenverteidigung. Und auf keinen passt diese Beschreibung besser als auf Holger Badstuber. Ist er also der perfekte Mann für den VfB? Ja, wären da nicht die vielen Verletzungen, seine mangelnde Spielpraxis und seine unübersehbaren Geschwindigkeitsdefizite. Wir brauchen nicht die Statistiken anschauen, wie viele Spiele er verpasst hat und welche Verletzungen er hatte. Denn es waren so ziemlich alle, die man sich vorstellen kann. Fehlt nur noch, dass er auf Feinstaub allergisch reagiert. Der VfB braucht einen verlässlichen Spieler, er muss nicht mehr der Jüngste sein, er muss keine überragende Bombe sein, aber er muss einfach nur delivern. 34 Spiele lang. So wie vor vielen, vielen Jahren Dragan Holcer. Sollte Jan Schindelmeiser ihn nicht kennen, Holcer wäre das Role-Model für den neuen Mann in der Innenverteidigung. Sorry, ich halte die Verpflichtung von Badstuber für einen Fehler. Für so eine wichtige Position, ist das Risiko viel zu hoch. — Mietmaul (@Das_Mietmaul) August 1, …

Das Kartell

Bezahlbarer, bundesligatauglicher Innenverteidiger verzweifelt gesucht: Der VfB ist dabei im sechsten Jahr in Folge erfolglos. Georg Niedermeier, Maza, Karim Haggui, Daniel Schwaab, Felipe Lopes, Toni Sunjic, Federico Barba haben alle das riesige Loch nicht schließen können, bei Marcin Kaminski, Benjamin Pavard und Jerome Onguene darf man dies zumindest bezweifeln. Doch woran liegt das? Jan Schindelmeiser macht wie seine Vorgänger Fredi Bobic und Robin Dutt einen überhitzten Markt dafür verantwortlich, dass keine renommierten Innenverteidiger verpflichtet werden konnten. Den viel tiefliegenderen Grund hat jetzt vertikalpass erfahren. Es konnte nichts anderes sein als die ganz große abgefuckte Verschwörung, die den VfB daran hindert, einen ordentlichen Innenverteidiger zu holen: Jahrzehnte lang sollen fünf Vereine gemeinsame Sache gemacht und sich “in geheimen Arbeitskreisen über Ablösesummen, Handgelder, Gehälter und Vertragslaufzeiten für Innenverteidiger abgesprochen” haben. Dies wäre ein illegales Kartell und der mutmaßlich größte Fußball-Skandal nach dem Phantom-Tor von Thomas Helmer und den Sex-, Glücksspiel- und Doping-Enthüllungen von Toni Schumacher. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Wolfgang Dietrich (VfB) drängen darauf, die Vorwürfe wegen des Verdachts jahrelanger illegaler Absprachen schnell aufzuklären. “Alle …