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Pelle, der Baumeister

Der 5:2 Testspielsieg gegen den FC Valencia gibt einen guten Vorgeschmack, wie Pellegrino Matarazzo nächste Saison spielen möchte und wie es auf und außerhalb des Spielfelds aussieht. Es ist schon einiges anders an diesem Samstag Nachmittag: Zunächst ist der Fritz-Walter-Weg hinter der Untertürkheimerstraße gesperrt, so dass ein Zugang zum PSV über die Mercedes Straße nicht möglich ist, hoffentlich bleibt das nicht so im ersten Heimspiel gegen Leipzig. Die Eingänge vor der gesamten Haupttribüne sind nicht im Einsatz, nur eine schmale Gasse neben dem Carl-Benz-Center dient gegen Valencia als Zutrittsmöglichkeit. Schon ziemlich verwirrend, so dass selbst der erfahrene kicker-Reporter Goerge Moissidis ein bisschen orientierungslos den Medieneingang sucht und schließlich an einem Art Klohäusle landete, an dem er einchecken musste. Im Stadion bin ich schockiert von diesem Anblick, das müssen wir uns grob anderhalb Jahre anschauen, denn die Erneuerung der Haupttribüne soll erst Ende November 2023 und damit ein halbes Jahr vor EM-Beginn abgeschlossen sein. Das Loch in der Haupttribüne ist wie eine offene Wunde. Es schmerzt dort hinzusehen und ich befürchte, die Baustelle wird in dieser …

Das große VfB-Puzzle

Es hat schon fast Tradition, dass wir uns vor Saisonbeginn die Frage stellen: “Wer soll eigentlich die Tore schießen?” Das fragten wir uns vor der Saison 20/21 und die Antwort lautete: Kalajdzic und Silas. Das fragten wir uns auch vor der abgelaufenen Saison und die Antwort war: Niemand. Und auch für die kommende Spielzeit kann man die Frage stellen: Wer soll eigentlich die Tore schießen? Mo Sankoh ist nach seiner schweren Knieverletzung endlich wieder am Start, aber vermutlich eher ein Kandidat für die U21 oder eine Leihe ins Ausland. Silas ist nach seiner Schulterverletzung ebenfalls wieder voll integriert, wird aber noch Zeit benötigen, um wieder ganz der Alte zu werden, zumal auf einer neuen Position auf der linken Seite. Tiago Tomás ist zwar ein Riesenkicker, der sicherlich auf den Scoreboards auftauchen wird. Aber ist der 19-jährige Leihspieler wirklich unser Torgarant? Gleiches gilt für Neuzugang Perea: Nach 12 Treffern in 62 Spielen in der griechischen Super League sollte man besser nicht erwarten, dass er die Bundesliga kaputt schießt. Bleibt also nur Sasa Kalajdzic. Wenn er denn bleibt. …

Von der “Schlurchmarke” zum starken Partner

Immer, wenn ich den Namen “JAKO” lese oder höre, muss ich an Trainer Baade denken. Denn der bloggt schon viel länger als wir. Er hatte seinen Blog schon, als es noch keine Podcasts gab. Vermutlich hatte er seinen Blog schon, als es noch gar keine Blogs gab. Ich hatte mich damals im Januar 2009 auf Twitter angemeldet und lernte dort die Fußball-Bubble zu schätzen. Viele der Blogs von damals gibt es heute nicht mehr, aber viele der Gesichter dahinter sind nach wie vor auf Twitter zu finden. Doch zurück zu JAKO. Das Unternehmen aus dem Hohenlohischen gab sich im April 2009 einen neuen Anstrich. Farbe neu, Logo neu, alles neu.  Diesen Marken-Relaunch nahm Trainer Baade, damals vermutlich etwas schlecht gelaunt, zum Anlass, um über JAKO zu ranten, wie man heute wohl sagen würde. Und auch in meiner Erinnerung hatte die Marke damals nicht den besten Ruf. Wer in Puma-, Adidas- oder Nike-Klamotten kicken konnte, hätte diese sicher nicht gegen ein JAKO-Dress getauscht. Nun standen in dem Text des Bloggers aber auch Formulierungen, die dem Unternehmen …

Ein Abgang von Kalajdzic im Sommer wäre das Beste

Ich mag Sasa Kalajdzic. Als Spieler und als Typ. Ich freue mich immer, ihn im Trikot mit dem Brustring auf dem Platz und vor den Kameras und Mikros nach dem Spiel zu sehen. Trotzdem wäre ein Abgang in diesem Transfersommer das Beste – nicht für mich, aber für ihn und den VfB. Wie wichtig ein formstarker Kalajdzic für den VfB ist, haben wir in der letzten Saison gesehen und auch in einigen Spielen der zurückliegenden Runde, in der er auch aufgrund von Verletzungen und Corona nicht richtig performen konnte. Seine Tore, seine Präsenz im Strafraum, seine Einbindung ins Kombinationsspiel und auch seine Einstellung haben einen großen Wert für den VfB. Das hat ihn interessant gemacht für große Clubs wie Bayern München (im Tausch mit Joshua Zirkzee?) und Borussia Dortmund, für internationale Player wie Paris St. Germain, SSC Neapel und Manchester United, angeblich 13 Interessenten sollen es sein. Der VfB befindet sich in einer komfortablen Verhandlungsposition und kann abwarten, ob ein angemessenes Angebot auf den Tisch von Sven Mislintat flattert. “Sasa hat noch ein Jahr Vertrag …

Verein für Bewegungsspiele

Wie geht’s euch? Ich schaue immer noch fast alle Videoschnipsel und Bilder an, das ganze Spiel in Relive, Zusammenfassungen, lese Artikel, höre Podcasts. Und immer noch werde ich emotional, denke an einzelne Szenen zurück, rufe mir meine Emotionen ins Gedächtnis. Der VfB ist entsprechend seines Namens wirklich bewegend. Besonders beeindruckt hat mich das Bild, das Riky in STR gezeichnet hat: „In der 92. Minute waren bei der Ecke 60.000 Zuschauer im Strafraum“. Genau das ist es, alle wollten das 2:1, wirklich alle wollten es, wahrscheinlich auch Wolf Fuss auf Sky. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: “So verrückt, wie Stuttgart jubelte, spielte es auch – eine ganze Saison lang und auch an diesem Nachmittag.“ So langsam beginnen die Aufräum- und Umbauarbeiten, natürlich im Stadion, aber auch im Club. Alexander Wehrle hat mit allen Beteiligten die Saison in einer “vertrauensvollen und sehr guten Atmosphäre“ analysiert, dabei wurden “verschiedene Themenbereiche beleuchtet, unter anderem die Kaderplanung und strukturelle Optimierungsmöglichkeiten im Lizenzspielerbereich“. Was bedeutet das? Dass Sven Mislintat nicht mehr seiner Vorliebe für junge Spieler nachgehen darf? Dass der Athletik- und …

VertikalGIF #VfBKOE: Endo gut, alles gut!

Sorry, wir sind ein wenig spät zur Party, aber wir sind da! Und während wir das erste Relegationsspiel zwischen der Hertha und dem HSV gucken, fühlen wir uns ziemlich genau so: Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Aber zurück zum eigentlichen Gegenstand dieses Textes: Der VfB Stuttgart trat am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Köln an. Und für den direkten Klassenerhalt war nicht nur ein Heimsieg nötig, sondern parallel auch ein Sieg von Borussia Dortmund gegen Hertha BSC. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Nachdem es schon vor Anpfiff zwischen den organisierten Fanszenen knallte und die Polizeitrupps durch das Event-Publikum pflügten, war klar: Das Spiel würde kein Gute-Laune-Sommer-Kick werden. Überhaupt: Die Kölner stelllten den vermutlich beeindruckendsten Auswärtsblock der (Corona-)Saison. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content Aber endlich zum Spiel: Schon nach weniger als zehn Minuten erorberte Tiago Tomás den Ball und ließ seinen Gegenspieler wie alt aussehen? Sehr alt! Click on the button …

Der VfB spielt nur gegen sich selbst

Der VfB kann (praktisch) nicht mehr direkt absteigen. Er kann nur gewinnen gegen Köln. Das Spiel und womöglich dadurch den Klassenerhalt, sogar ohne Relegation. Das ist die Ausgangssituation vom dem 34. Spieltag. Der VfB kann also Vollgas geben. Kann ohne Rücksicht auf Sieg spielen, denn die Relegation ist schon sicher, wenn wir nicht von einer hohen Niederlage gegen Köln und gleichzeitig einem Kantersieg der Bielefelder gegen Leipzig ausgehen. Auch wenn Steffen Baumgart den 1. FC Köln wiederbelebt hat und die Rheinländer auf eine ausgezeichnete Saison blicken: Der VfB spielt im letzten Spiel der regulären Saison nur gegen sich selbst. Gegen seine Lethargie, gegen seine Angst, gegen die eigene Selbstzufriedenheit, gegen seine Wundertütenhaftigkeit und gegen seine DNA, dass nach einem guten Spiel nicht selten ein schlechtes folgt. Die Geißböcke überzeugen in dieser Saison zwar durch Laufstärke, Engagement, Zweikampfstärke, Emotionalität und Offensivgeist. Der Tabellensiebte ist in der Lage, fast jede Bundesliga-Mannschaft auseinander zu spielen, mit Vollgas-Fußball und mit Risikobereitschaft. Dennoch besitzt der VfB genug Qualitäten, um gegen Köln zu gewinnen. Die Frage wird sein: Wer will es …

(Fast) mehr Trikots als Siege

Klar, über Geschmack lässt sich streiten. Auch über das neue Sondertrikot, das sich am Meistertrikot von 1992 orientiert. Manchen fällt nur geil ein, andere verdrehen die Augen. Die Frage ist aber: Warum gerade jetzt? Was will der VfB mit dem Sondertrikot bewirken? Einen Zusammenhalt herzustellen, das kann es nicht sein, denn die Trikots werden nicht rechtzeitig zum letzten regulären Saisonspiel gegen Köln ausgeliefert. Erinnerungen an 1992 wach halten? Das ist wohl im augenblicklichen Abstiegskampf nicht die erste Priorität. Niemand sollte bis Samstag an die Vergangenheit denken, es zählt ausschließlich das hier und jetzt. Alexander Wehrle bemüht den Aberglauben: „Das Trikot knüpft an den Geist von 1992 an, der uns auch am Samstag gegen den 1. FC Köln beflügeln und Glück bringen soll. Wir haben in den bisherigen JAKO-Sondertrikots immer gewonnen und hoffen, dass es so bleibt.“ Der Geist von 1992? Wenn es ihn wirklich gibt, sollte er vor dem Spiel gegen die Geißböcke in die Kabine gehen und den Spielern davon erzählen, wie der VfB überraschend die Meisterschaft gewann. Der Triumph vor 30 Jahren war …

Es ist noch nichts erreicht

2:2 gegen Bayern München – wer hätte das gedacht? Aber kein Grund zum Feiern. Der VfB steht zwar so gut wie sicher auf dem Relegationsplatz und hat sogar noch Chancen auf den direkten Klassenerhalt. Aber das Saisonfinale gegen Köln und eine mögliche Relegation gegen Bremen, den HSV oder Darmstadt gilt es noch zu spielen. Und zwar mit derselben Energie und Leidenschaft wie gegen den Rekordmeister. Das war übrigens das zweite Spiel seit dem 2:1 am 27.03.2010 bei dem wir gegen die Bayern punkten konnten. 🙈🥹 — __1893Seahawk__ (@blackXXseven) May 8, 2022 Pellegrino Matarazzo hatte vor dem Spiel den Ton verschärft. Er sprach bei Hertha und Wolfsburg von zwei „Kackspielen“ und zeigte sich schwer enttäuscht von seiner Mannschaft. Vielleicht hätten er und Sven Mislintat den Kuschelkurs früher verlassen sollen und mehr Energie darauf verwendet, die Mannschaft richtig anzupacken statt demonstrativ Ruhe auszustrahlen. Warum nicht immer so? Trat der VfB zaudernd gegen Mainz auf, lethargisch gegen Hertha und wirkte müde und ausgepowert gegen Wolfsburg, zeigt die Mannschaft eine unerwartet forsche Leistung. Sich gegenseitig unterstützend und motivierend stemmen …

VertikalGIF #FCBVfB: Das Sensatiönle

Die Aufschieber vom Neckar hatten die Hausaufgaben so lange vor sich hergeschoben, dass sie die dringend benötigten Punkte gegen den Abstieg nun in München und gegen Köln holen mussten. Und wie hoch schätzten die Fans die Chancen in München ein? Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Kein Wunder, schließlich waren die äußeren Umstände bei den Bayern etwas ungemütlich: Gegen Mainz verloren, von Felix Magath der Wettbewerbsverzerrung bezichtigt, kurz mal nach Ibiza gejettet und dann war da ja auch noch die Schalenübergabe, die sich die Bayern sicherlich nicht ein zweites Mal vom VfB versauen lassen wollten. Und so schickte Julian Nagelsmann auch seine beste Elf aufs Feld. Click on the button below to load the content of giphy.com. Load content   Trainer Matarazzo hatte angekündigt, in München angreifen zu wollen. Und diesmal blieb es nicht wie so oft zuvor bei leeren Worten. Der VfB ging tatsächlich gleich in die Offensive und stresste die Bayern. Mit Erfolg, denn nach nur acht Minuten konnte Stuttgart nicht nur drei gute Chancen …